Recording Magazin Equalizer Teil 2 Outboard vs. rechnerbasiert

[capperceiligh]

Also ich habe mir gerade eben die neue RecMag DVD angeschaut. Schön einmal einen Massive Passive und anderes Equipment live zu hören, aber das alles kriegt der Uli mit dem Sonnox EQ doch genauso gut hin. Ich höre da nicht so den großen Unterschied, obgleich ich die DVD wirklich über eine gute Anlage gehört habe. Macht das Outboard-Equipment denn eigentlich wirklich Sinn oder ist das ein Studio Mythos?

Gruß Holger

 

[RefinedRough]

 

[capperceiligh]

Wie kann ich das verstehen RefindedRough?

 

[Ari]

Macht das Outboard-Equipment denn eigentlich wirklich Sinn oder ist das ein Studio Mythos?

Naja, da gehen die Meinungen, so wie die User natürlich auseinander.

Ich kann dazu nur sagen, Ein hochwertiges Produkt ist ein hochwertiges Produkt!
Egal um welche Gattung es sich nun handelt.

Sagen wir mal, Hard- und Software klängen tatsächlich 1:1 gleich.
Dann hätten wir noch immer Vor-und nachteile beider Seiten:

Vorteile Hardware:
Du kannst es anfassen. Den Sound praktisch "fühlen". Jeder, der an echten EQs oder Kompressoren gearbeitet hat, weiss, wie feinfühlig und feinsinnig man bei dieser Arbeit wird. Das ist leider mit Maus unmöglich zu simulieren.

Vorteile Software:
Du kaufst dir EIN Super"gerät" und kannst es beliebig oft in deine Channels insertieren.
NIEMAND - wirklich niemand auf der Welt hat 16 Fairchilds im Rack.

Neben der Multieinsatzfähigkeit hast du auch eine 100%ige Gerätekostenersparnis.
Jeder weiss, dass Plugins um das ca. 10-fache günstiger sind, als gleichwertige Hardware.

Weiterer Vorteil Software:
- Keine (doppelte) Wandlung nötig
- keine Kabel
- keine Steckerverbindungen.

Ari

 

[capperceiligh]

All das was du sagst, Ari, hat mich zu einem Software-Fan gemacht. Trotzdem schwören viele auf Hardware. Ok, ich habe den Oxford EQ auch und finde schon, er klingt im Höhenbereich anders als der [g=539]Cubase[/g]-[g=190]Channel[/g] EQ, aber mir entzieht sich der Hype um die Hardware, gerade bei Equalizern.

 

[Ari]

Mir auch.

 

[capperceiligh]

Also ich habe nie an Hardware oder analog gemischt, aber bin eben Livemucker und kenne Hardware von der Schiene her. Klar, man geht anders damit um, aber ich höre anhand der DVD wirklich keinen Unterschied zwischen Hard- und Software. Also spricht mehr für Software. Oder?

 

[Ari]

Jap!
Definitiv.

 

[clemenserwe]

aber mir entzieht sich der Hype um die Hardware, gerade bei Equalizern.

Es ist ein "Gefühl" .

So nennt es J. Wuttke von Schoeps in seinen Vorträgen bezogen auf das Großmembranmikrofon.

Hier trifft es wohl genauso zu.

Vielleicht liegt es ja auch an den Problemen, die es noch vor ein paar Jahren damit gab, Hardware phasenkorrekt in ein Rechnersetup einzubinden.

Wenn man dann so viel Arbeit investiert hat, muss es ja wohl einfach besser klingen

Clemens

 

[Sinistero]

hey leute,

also ich kann mir bei eq's usw auch keinen großen unterschied vorstellen.
dass ein analoger röhrenkompressor anders (ob besser is da sicher auch geschmacksfrage) klingt, kann sein....bin was analoge geräte angeht ein ziemlicher noob

auf jeden fall klingt ein echter röhrenverstärker zbsp von vox

, schon noch "geiler" als zbsp guitar rig od amplitube. aber gitarrenverstärker sind wahrscheinlich wieder ein eigenes thema...

schönes we allen!

fg, tom

 

[Ari]

Dann nimm halt Amplitube 3

(hab mir die Live-Presentation angeguckt. war schon beeindruckend.)

 

[capperceiligh]

Also ich habe hier einige Abende Aufnahmen mit einem klasse Gitarristen gemacht. Der hat dann über seinen [g=182]Amp[/g] aufgenommen, weil Guitar-Rig und Amplitube schon ganz anders klang. Da gehe ich voll in Richtung Outboard, wenn es um Gitarre geht. Aber EQ und ehrlich gesagt auch [g=322]Compressor[/g] mache ich immer im Rechner.

 

[Sinistero]

hab guitar rig 4 und amplitube fender (dass ja schon auf der gleichen engine beruht wie amplitube 3, wenn ich mich nicht täusche) und klingen eh nicht schlecht und bevor man den sound mit micro und verstärker so in den rechner bringt, kostests viel zeit...aber is halt wahrscheinlich auch so ein gitarristen-ding

"echter" verstärker is halt was anderes, auch vom spielgefühl her..

nüchtern betrachtet hört von den musikkonsumenten wahrscheinlicher keiner nen unterschied bzw is es denen egal, auch wenns etwas anders klingt.

spiel eh nur mehr zum spaß gitarre aber bild mir halt ein doch noch nen kleinen unterschied zu hören

, muß aber sagen, dass ich mir mit 15j, als ich angefangen hab, sowas wie guitar rig, amplitube echt gewünscht hätte, erinner mich noch zu gut an die tage mit shure-sm57 und 4spur-recorder und die verzerrte gitarre klang dann wie ein rasierappart auf der aufnahme....

fg, tom

p.s. ach ja, was noch für echte verstärker spricht - mit so nem 100w röhrentop, schön aufgedreht, wirds auch im kalten übungsraum schön warm - das kann ein plug-in nicht

 

[karumba]

capperceiligh schrieb:
Also ich habe hier einige Abende Aufnahmen mit einem klasse Gitarristen gemacht. Der hat dann über seinen [g=182]Amp[/g] aufgenommen, weil Guitar-Rig und Amplitube schon ganz anders klang. Da gehe ich voll in Richtung Outboard, wenn es um Gitarre geht. Aber EQ und ehrlich gesagt auch [g=322]Compressor[/g] mache ich immer im Rechner.

sehe ich auch so. röhrenamp (verzerrung) & tape (sättigung) sind noch so mit die wenigen dinge wo man mE noch einen klaren unterschiede von software zur hardware hört. aber das wird sicher auch nur eine frage der zeit sein.

 

[Fischkopp]

Nabend,

Also ich bin auch ein Software Fan geworden! Insbesondere die "Geräte" von Softube haben es mir angetan! Wenn ich bedenke was ein Tube Tech CL1B in Hardware kostet...

Was Gitarrensimulationen angeht, so bin ich da auch von dem "Muss Röhre sein" weg!
Wenn ich mir Amplitube 3, Revalver MK3 oder auch die Simulationen von Softube (Merkt einer was?) anhöre, vermisse ich fast nichts!

Übrigens denke ich das man die Softwareamps auch nicht mit Pod und co. vergleichen kann, denn z.b. mein PC hat eine zig mal größere Rechenleistung. Natürlich wird die nicht nur für die Ampsimulationen genutzt, aber ich glaube nicht das irgendein Hardwaremodeller mit den Softwareamps mithalten kann. Okay das Axe FX vielleicht, aber für den Preis kriege ich einen kompletten PC mit Ampsimulation(en) nach Wahl


Aja wenn ich es im Proberaum warm haben will, drehe ich die Lüfter von meinem PC runter, der wird dann auch schön warm

 

[capperceiligh]

Es war echt ein super Live Gitarrist und der hat mir gesagt, es klingt nicht, obwohl ich es ok fand.

 

[clemenserwe]

Also ich habe hier einige Abende Aufnahmen mit einem klasse Gitarristen gemacht. Der hat dann über seinen Amp aufgenommen, weil Guitar-Rig und Amplitube schon ganz anders klang. Da gehe ich voll in Richtung Outboard, wenn es um Gitarre geht. Aber EQ und ehrlich gesagt auch Compressor mache ich immer im Rechner.

imho kannst Du einen Gitarristen nur gut aufnehmen, wenn er das Equipment dabei hat, auf dem er zu spielen gewohnt ist. Das braucht er auch für sein Spielgefühl und das ist sein Monitoring.

Wenn Du was verändern willst, greif sein Signal mit einer DI-Box ab, und zeichne es auf.

Clemens

 

[Mr_Floyd]

Tach auch...

Zum Thema EQs, ich habe mich glaube ich oben irgendwo verlesen, oder?? Kurz befor es um Gitarren ging bzw. Rechner Gitarren ging.
Hat jemand von euch schonmal mit nem Manley oder TubeTech gearbeitet???
Klar, es gibt verdammt gute DAW EQs, die alle definitv ihre berechtigung haben. Ganz klare Sache.
Aber an den Sound eines richtig guten EQs kommt keiner ran.
Aleine schon diese Harmonischen Overs zu simmulieren, die eine Röhre produziert, funktioniert NIE 1000%ig wie beim original.
Oder fahr einen Mannley mal in den roten Bereich... und dann das selbe mit nem Sonnox EQ.
Das Signal des Sonnox willste dir dann aber nicht mehr freiwillig anhören...
Das ist meine Meinung. Das selbe gillt für mich auch bei Compressoren. Die 1176er auf der UAD z.B. sind saugeil, aber n das Original kommt nix dran.

Bei den Gitarren ist es Ähnlich. Wenn gutes Equipment vorhanden ist und man weiß, was man da macht mit Mikros usw. dann nehme ich den Amp.
Ich kann allerdings nem Gitarristen us nem 15Watt Transistor Billig Amp keinen Zakk Wylde Sound zaubern. Auch nicht mit den besten Mics und EQs.
Da kommt dann wieder die Emulation ins Spiel.
Ein cleanes Gitarrensignal nehme ich eh immer zusätzlich mit auf. Alleine um beim Mix hin und wieder mehr Möglichkeiten zu haben.
Anbei noch n Beispiel:
Gitarrenrecording mit 3 Mics (Shure SM57, SM7, Sennheiser E906) und 2 Di Boxen (1x cleanes Git Signal, 1xreines Amp Signal)

 

[Katja71]

Software ist der Hardware-Ersatz des armen Mannes!

Ich kenne keine Software, die der entsprechenden Hardware auch nur ansatzweise das Wasser reichen kann! "Früher" habe ich auch immer alles softwarebasiert gemacht, bis ich dann feststellen durfte, dass dem Mix irgendwas fehlt. Seitdem geht alles zurück aufs Pult (seitdem ich eins habe, was dem würdig ist, ggg) und wird dort unter dem Einsatz von entsprechendem Outboard-Equipment gemischt.
Der Klang des Pults lässt sich einfach durch keine Software - und sei sie auch noch so gut - nachempfinden. Und auch wer einmal mit hochwertigem Outboard-Equipment gearbeitet hat, wird wissen was ich meine.

 

[Signalschwarz]

Verrätst Du auch um welches Pult es sich handelt und welches Outboard-Gear zum Einsatz kommt? Und welche Vorteile Du speziell bei EQs Du empfindest?