man muss sich selber einschätzen können, bevor man den richtig großen über die schulter anschauen möchte, markus.
ich hab auch öfter gedacht - cool, nahmhafte künstler und produzenten, da wird die lernkurve so richtig unendlich und steil. das ist leidergottes nicht so, und es fängt schon beim werkzeugauswahl: was soll ich von einem cla lernen, wenn er die konsole und hw benutzt? oder massenhaft plugins die ich nicht habe? natürlich sagen sie alle - du kannst das alles mit stockplugins reproduzieren, aber das klingt am ende nie so wie bei denen. fakt ist: profi produktionen werden in der profi umgebung mit profis am werk gemacht, und wenn einer sagt: ich nehme das mikro für das und dieses preamp/comp/whatever für das, dann fehlt die immer noch die akustik diesen studios, wo das material aufgenommen war, z.b.
das zweite problem bei uns träumern ist die fehlende praxis. wenn sich ein profi für dieses oder jenes beim tracking/mixing entscheidet, hat er min. noch zehn weitere schritten im kopf, also das was er mitm material und mitm werkzeug anstellen möchte. und wir kaufen uns teure mikros oder hw oder plugins, ohne einen plan wie und wo diese ganze werkzeuge richtig eingesetzt werden können, im glauben: ha wenn er damit arbeitet, dann wirds bei mir auch so geil klingen. das ist leider selbstbetrug.
natürlich kann man auch was von den big boys lernen, aber das wichtige - nämlich die erfahrung, können sie uns nicht vermitteln. die erfahrung ohne scheitern gibt es nicht, das heisst, man muss sich auch das scheitern erlauben, und nicht nur die erfolge herbeisehnen.
und es kommt dazu noch das wichtigste: die gefühlskomponente eines technischen vorgangs.
hätte man jeden song mit gleichem schwachstrommanagement (was mixing technisch betrachtet ist) bewältigen können, dann könnte man sich schon längst ein schwachstromkasten ohne knöppe und schalter kaufen können und die songs im minutentakt ausspucken lassen. auf homerecordler übertragen: man glaubt, ich baue mir jetzt "cla/whoever chains" in der daw, und gucke überhaupt nicht ob der song jetzt blues, schlager oder oberkrainerscheiss ist, sondern stanze und stanze bis zum letzten bier in der kiste - online gelernt ist online gelernt, gelle, und wer meckert über diese stanzmixe, der hat keine ahnung - cla macht nämlich auch so. dass er eben nicht so macht, sehen wir in den videos natürlich nicht. lange rede kürzer sinn: du kannst nicht dein online wissen auf alle songs die dir unter die pfoten kommen übertragen.
du muss den nerv des songs suchen und finden, und genau das unterscheidet den big boy von dem village hero.
so meine empfehlung: lieber einen spezialisierten kurs buchen, anstatt die "grube der löwen", die genau wissen wie sie dir jahr für jahr das geld aus der tasche ziehen.
also lieber einen daw kurs, wo du die letzte ecken deiner daw erforschst und später blind anwendest.
eine imho sehr gute plattform die eine art fortbildung für dein hofa-training sein kann, und gut strukturiert nach daws, instrumenten und pipapo vorgeht ist die
https://www.groove3.com/
aber wenn du meinst dass du schon alle grundlagen blind beherrschst und ein big boy bist, na dann - geh doch zu netto!
