Punchy Drums alla 90iger Rap Musik

[Superior]

Hallo an alle, ich habe mich erst letztens mit einem Tontechniker aus New York unterhalten
der in den 90iger Jahren sehr viel Rap Musik abgemischt hat und haben die Entwicklung bezüglich Mixing und Hardwaregeräten beziehungsweise Techniken genauer durchleuchtet. Gerade in den 90iger Jahren waren meiner Meinung nach die Drums in den Rap Songs sehr punchig und "hard hitting" also sehr präsent und basslastig. Ich möchte hier einige der wichtigsten Punkte aufzählen.

Hardware spielte eine sehr große Rolle, die meistverwendeten Sampler waren und sind:
Akai MPC 60, Akai MPC 3000, Akai S900, Akai S950, Emu SP 12, Emu Sp 12 turbo, Emu Sp 1200.
Es wurden die Drum Samples von diversen Quellen in den Geräten gesampled.
Ein bekannter Trick hier war leicht im roten Bereich zu arbeiten um etwas mehr "Crunch"
zu bekommen. Gerade bei der Emu Sp 1200 wurden die Samples etwas höher eingespielt und danach runter gepitched was einen sehr kraftvollen Klang erzeugt hat.
Wichtig sei hier zu erwähnen das Sampler wie die MPC 60, 12 Bit haben und dadurch einen Lofi Sound erzeugt wird, der punchiger wirkt.

Ein weiterer Punkt war das arbeiten mit Tape. Entweder mit MC also Kassette oder direkt Tonband. DJ Quik hat oft direkt von Kassetteb gesampled und danach die Drums aus der MPC auf eine Tonbandmaschine überspielt um einen noch etwas rauheren und damit druckvolleren Klang zu bekommen. Man kann das auch ganz gut mit Saturation Plugins nachbilden.

Nicht unüblich war und ist immer noch das Layern von Drums. Sozusagen mehrere Bassdrums oder Snares gleichzeitig abzuspielen. Oft werden eine bassige 808rt Bassdrum mit einer eher mittenbetonten und höhenlastigen Bassdrum zusammen verwendet. Wichtig sei hier aber zu sagen das mit dem EQ auf jeden Fall jede Bassdrum für sich nachbearbeitet und abgestimmt werden sollte.

In der heutigen Zeit wird of ein tieffrequenter Sinuston zu der Bassdrum getriggerd um mehr Wumms zu bekommen. Bei einer Snare wird weisses Rauschen verwendet. Ich gehe hier nicht genauer darauf ein, wem es interressiert bitte nachschlagen.

In den 90iger Jahren sowie auch heute noch wurde oft ein SSL Mischpult verwendet was dem ganzen einen eher gewissen harten Klang verleiht.

Parallel Kompression: Ich werde das jetzt nicht genauer erläutern aber durch diese Kompression können gewisse Merkmale einer Bassdrum hervorgehoben werden. Kann natürlich auch für Snare, Vox und alle möglichen anderen Instrumenten verwendet werden.

Ich möchte zum Schluss noch erwähnen das natürlich die verwendeten Samples schon eine sehr große Rolle für den endgültigen Klang spielen. Die Nachbearbeitung mit einem EQ ist eigentlich unumgänglich. Es sollten Subgruppen gebildet werden um den Drumloop im gesammten nochmal in der Summe zu bearbeiten. Gute Plugins und Hardwaregeräte tragen massgeblich zu einem guten Ergebnis bei. Gerade Kompression kann einen gewissen Punch erzeugen aber falsch eingesetzt auch den Bass und Punch verschlingen. Ich persönlich finde hier den EQ bei Drum Samples noch wichtiger.

Ich hoffe das ist für einige hilfreich und sollte ich etwas vergessen haben oder falsch geschrieben haben dann bitte berichtigen oder melden!

 

[Kommodo]

Ist doch aber alles bekannt.
Da habt ihr keine Geheimnisse aus den neunzigiger Jahren ausgegraben.

 

[Marc1610]

Doch da hat man ein Geheimniss draus gemacht, erst als mit Musik nicht mehr die große Kohle zu machen war, Internet für jeden zugänglich, MP3-Format, fing man in den 90gern an langsam Tips in Zeitschriften zu veröffendlichen aber mehr so durch die Blume, heute machen so viele Tuts um Kohle zu machen da kann man sich kaum vor retten, Samples und CD-Tut sind auch Stressfreier zu erstellen.
Das schöne ist, dieses Layern funktioniert auch Heut noch gut.

Ich habe Damals mal einen Produzenten angeschrieben und gefragt wie er so seine Drum hinbekommt, er schreibt nur Multiband und Limiting, mehr hat er nicht verraten.

 

[DeNto1]

Danke fürs Teilern,

ich denke eine wichtige Sache steht hier in deiner Info nicht drin und zwar das heutige Mastering.
In den 90er wurde leiser gemastert das hat mehr Punch erhalten.
Die Tracks von heute sind Teilweise so laut....was soll denn da noch Punchy sein
Keine Dynamik = kein Punch und im Club tot

 

[ElectricSheep]

doch aber alles bekannt.
Da habt ihr keine Geheimnisse aus den neunzigiger Jahren ausgegraben.

Das Internet ist auch nicht nur auf Dich ausgerichtet

Ich bin mir sicher für die jüngeren, die in den Neunzigern geboren wurden oder Neuankömmlinge in der Musik sind, können das doch durchaus interessante oder hilfreiche Infos sein.

 

[Lacunaflow]

Vieles war halt so weil es so gegeben war.

Hardware spielte eine sehr große Rolle

VST war ja gerade am Anfang und Rechenleistung weit von der eines heutigen Standard Handys entfernt.

Wichtig sei hier zu erwähnen das Sampler wie die MPC 60, 12 Bit haben und dadurch einen Lofi Sound erzeugt wird, der punchiger wirkt.

Das ist sicherlich richtig, aber das wurde ja auch nicht mit Absicht gemacht sondern es war halt einfach so.

In den 90iger Jahren sowie auch heute noch wurde oft ein SSL Mischpult verwendet was dem ganzen einen eher gewissen harten Klang verleiht.

Ein Mischpult war aufgrund der Hardware so oder so nötig, wer ein SSL hatte war halt einfach erfolgreicher als andere

Ich möchte zum Schluss noch erwähnen das natürlich die verwendeten Samples schon eine sehr große Rolle für den endgültigen Klang spielen.

Auf jeden fall!

 

[Superior]

Vor allem finde ich es erstaunlich das man heute mit relativ wenig Geld Musik machen kann,
was ja früher nicht so ganz der Fall war. Aber da alte Hardware wie Sampler, Mikrofone usw.
heute immer wieder nachgebaut werden bestätigt auf jeden Fall das der frühere Klang noch immer viele Anhänger findet.

Gerade Sampler als VSTi wie Battery haben ja Tape Saturation und Sp1200 oder MPC 60 Filter und Bit Crusher an Board die versuchen den Klang zu emulieren.

 

[Kollege]

Gerade in den 90iger Jahren waren meiner Meinung nach die Drums in den Rap Songs sehr punchig

paar konkrete beispiele wären gut

 

[hoax666ify]

Gerade bei der Emu Sp 1200 wurden die Samples etwas höher eingespielt und danach runter gepitched was einen sehr kraftvollen Klang erzeugt hat.

Wie meinst du diesen Satz? Also ich kenns so, dass man halt Drumsamples runterpitcht. Aber erst höher aufnehmen (also heisst, den Drumbreak am Plattenspieler hochpitchen) und dann wieder runterpitchen?

Sprichst du hier von allen Samples oder nur von Drums?

Denke warum man das so and er Sp1200 gemacht hat, ist die kurze Samplezeit. Hochgepitcht kann man schon aus 2 Sekunden eine machen. Hab das auch schon gemacht, aber dass das den Sound punchiger macht, ist mir nicht aufgefallen.


Ist eig alles schon bekannt, aber ich kann da noch dazu sagen, (Achtung: Mein persönliches Empfinden) dass man ne Bandmaschine, bzw das, was die Bandmaschine mit dem Sound macht, nicht so einfach nachbilden kann.

 

[Superior]

Gerade bei der Emu Sp 1200 wurden die Samples etwas höher eingespielt und danach runter gepitched was einen sehr kraftvollen Klang erzeugt hat.

Wie meinst du diesen Satz? Also ich kenns so, dass man halt Drumsamples runterpitcht. Aber erst höher aufnehmen (also heisst, den Drumbreak am Plattenspieler hochpitchen) und dann wieder runterpitchen?

Sprichst du hier von allen Samples oder nur von Drums?

Denke warum man das so and er Sp1200 gemacht hat, ist die kurze Samplezeit. Hochgepitcht kann man schon aus 2 Sekunden eine machen. Hab das auch schon gemacht, aber dass das den Sound punchiger macht, ist mir nicht aufgefallen.


Ist eig alles schon bekannt, aber ich kann da noch dazu sagen, (Achtung: Mein persönliches Empfinden) dass man ne Bandmaschine, bzw das, was die Bandmaschine mit dem Sound macht, nicht so einfach nachbilden kann.

1. Wird nur bei Drums den Effekt haben
2. Bandmaschine und Plugins sind natürlich nicht 100% gleich

Beispiel wären Lord Finesse, Cypress Hill uvm.