Prof. Mikrofon für Sprachaufnahmen

[MUNiTON]

Mir fehlte der "Aha das ist der Sound den ich suche"-Effekt. Es klingt etwas "offener" als das Mojave 201, aber tendenziell ähnlich. Mir fehlte nichts. Wie gesagt: Ein cooles Mic. Die Steigerung zum Mojave war aber eher marginal und ist mir irgendwie keine 1000€ wert. Leichtes EQing erfüllt den gleichen Zweck. Wenn ich das Mojave nicht hätte wärs natürlich was anderes.

 

[DimensionD]

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TLM107 kann mir für den Preis schon wieder zu viel... da bin ich immer etwas skeptisch.

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Hörst dir doch erstmal an. Ich meine mir soll es egal sein ist ja nur ein Tip aber ich fand die Beispiele, ohne es jetzt wirklich live zu kennen beeindruckend.
Klar, modern und sehr plastisch vom Sound.

 

[georgyj]

Ich habe mir jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, aber was mir auffällt ist, dass viele hier nicht allzu viel Praxiserfahrung zu haben scheinen. Allein die Annahme, dass Mikrofonrauschen bei modernem Equipment eine Rolle spielt, zeugt davon. Bevor du ein Mikro rauschen hörst, wirst du jede Menge Raumgeräusch (überhaupt bei Klima) einfangen, das du je nach Aufwand sowieso entfernen wirst müssen. Der Raum spielt, wie bereits erwähnt, eine große Rolle. Der sollte möglichst nicht zu klein, gut gedämpft und RUHIG sein. Nichts nervt mehr, als Aufnahmen wegen vorbeifahrender Straßenbahnen oder bohrender Bauarbeiter wiederholen zu müßen. Auch der Tisch oder das Stehpult spielen eine große Rolle (Reflexionen, Blattgeräusche). Weiters wirst du eine Million Schnitte machen müssen. Da spielt die richtige Software eine zentrale Rolle. Das bei Weitem schnellste Schnittwerkzeug ist Digas von David (Editor gibt's inoffiziell für ca. 400€). Das Mikro kommt dann mal an 17ter Stelle, oder so. Ich mag z.B. das Brauner Phantom, das paßt meistens und liegt im Budget.

 

[heimlichstillleise]

Ich habe mir jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, aber was mir auffällt ist, dass viele hier nicht allzu viel Praxiserfahrung zu haben scheinen. Allein die Annahme, dass Mikrofonrauschen bei modernem Equipment eine Rolle spielt, zeugt davon. Bevor du ein Mikro rauschen hörst, wirst du jede Menge Raumgeräusch (überhaupt bei Klima) einfangen, das du je nach Aufwand sowieso entfernen wirst müssen. Der Raum spielt, wie bereits erwähnt, eine große Rolle. Der sollte möglichst nicht zu klein, gut gedämpft und RUHIG sein. Nichts nervt mehr, als Aufnahmen wegen vorbeifahrender Straßenbahnen oder bohrender Bauarbeiter wiederholen zu müßen. Auch der Tisch oder das Stehpult spielen eine große Rolle (Reflexionen, Blattgeräusche). Weiters wirst du eine Million Schnitte machen müssen. Da spielt die richtige Software eine zentrale Rolle. Das bei Weitem schnellste Schnittwerkzeug ist Digas von David (Editor gibt's inoffiziell für ca. 400€). Das Mikro kommt dann mal an 17ter Stelle, oder so. Ich mag z.B. das Brauner Phantom, das paßt meistens und liegt im Budget.

Naja also bei leisen Sprechern kann man mit dem eingangs erwähnten sm7b schon leicht mal in Rauschprobleme kommen. Ansonsten ist das in der Tat eher kein Problem. Wobei auch die Oktavas, die für den ein oder anderen Sprecher eigentlich ganz gut kommen, da nicht hundertprozentig problemlos sind.

Hier mangelnde Erfahrung zu unterstellen halte ich für etwas gewagt. Ich für meinen Teil habe in den letzten 15 Jahren etwas über 1500 Sprachaufnahmetage hinter mir und bin mir sicher, dass ich hier nicht allein bin. Das Phantom wäre aus meiner Erfahrung für Frauenstimmen eher eine gewagte Wahl und mit Digas muss ich mich zum Glück, seit ich nicht mehr beim NDR bin, nicht mehr rumschlagen und vermisse es keinen einzigen Tag. Ansonsten hast Du natürlich viele richtige Punkte angesprochen und ich sehe die Mikrofonwahl, vor allem auch weil es sich um einen abgeschlossenen einzelnen Auftrag handelt nicht so kritisch. Ich würde da auch nicht gezielt für das eine Ding Geld ausgeben. Aber das Schoeps ist sicherlich generell eine gute Ergänzung zum vorhanden und ein guter, schneller PreAmp ala ADT schadet gerade bei Sprache sicher auch auch nicht und lässt sich später bedenkenlos als Universalwaffe einsetzten wenn keine besondere Färbung erwünscht ist und die Quelle( und eventuell noch Mikrofonwahl) im Fokus stehen soll.

 

[Astronautenkost]

Hey, das hier ist das PRO Audio Unterforum! Da muss Du wirklich nicht mit vorbeifahrenden Straßenbahnen kommen

 

[MUNiTON]

Meine erste Sprachaufnahme ist das ja auch nicht.
Allerdings habe ich bisher wenige davon in meinem eigenen Raum und mit meinem privaten Equipment getätigt. Ich möchte meinen Kunden aber das bestmögliche bieten. Soll ja auch eine Referenz für mich darstellen. Daher auch das Equipmentupgrade.

Mein Raum ist akustisch ziemlich trocken, bzw. von trocken bis lebendig variabel, knapp 25qm groß/klein und vom Akustiker geplant. Zudem habe ich mir noch zwei mobile Stellwände gebaut, die ich bei bedarf auch noch platzieren kann.

Aussenlärm ist kein Problem. Ist eine ruhige Gegend und der Raum ist im Keller und hat gut dämmende Fenster.

Mein Rechner ist leise und steht komplett Off Axis von der Niere.

Als Textablage nehme ich einen K&M Orchesterstand über den ich noch ein paar Lagen Molton lege und den ich akustisch so unauffällig wie möglich zu platzieren versuche.

Aufnehmen und editieren werde ich mit Pro Tools native. Damit bin ich am schnellsten.

 

[MUNiTON]

Hey, das hier ist das PRO Audio Unterforum! Da muss Du wirklich nicht mit vorbeifahrenden Steaßenbahnen kommen

Och, so abrtünnig ist das gar nicht. Ein Studio, in dem ich in München öfters gearbeit habe, war in der nähe des Güterbahmhofs, und da war - trotz Raum in Raum - auf manchen Aufnahmen auch ein sehr tieffrequentes Brummen drauf, wenn ein Güterzug rumrangierte. Konnte man aber easy rausfiltern

Und das war kein 0815 Studio, sondern eher in der halbe Million € Dimension.

 

[georgyj]

Hey, das hier ist das PRO Audio Unterforum! Da muss Du wirklich nicht mit vorbeifahrenden Steaßenbahnen kommen

Tschuldigung. :-?



Mit Slow Fools wirst du wahrscheinlich nicht glücklich werden, aber ich will dir hier nix einreden - die Arbeit kann man damit natürlich auch machen. Spectralcleaning solltest du in jedem Fall haben, um Schmatzer und andere Störgeräusche effektiv eliminieren zu können.

@heimlichstillleise: Du bist der Erste, der sich abfällig über Digas äußert, was die Effektivität im Schnitt betrifft. Ich bin damit sicherlich mindstens doppelt bis 3mal so schnell wie mit Sequoia & Co. Allerdings werde ich in unserer Firma (auch öffentl. rechtl.) wie man mir gerade heute eröffnet hat auch "König der Cutter" (dabei bin ich Tonmeister ) genannt, weil ich damit echt schnell bin.

 

[MUNiTON]

Mit Pro Tools "Tab to Transients" geht grobes editing doch superschnell.

Spectralcleaning solltest du in jedem Fall haben, um Schmatzer und andere Störgeräusche effektiv eliminieren zu können.

Spectral Cleaning mach ich mit Adobe Audition. Sollte ja eigentlich passen.

Sequoia, Digas etc. werde ich mir nicht auch noch anschaffen. Irgendwann muss auch mal Schluss sein. Ich kann doch als Einzelkämpfer den Öffentlich-Rechtlichen keine Konkurrenz machen

 

[Kabelstapler]

@georgyj - wie lange brauchst du fuer den Schnitt von 1h Material ? Sagen wir jetzt mal fuer eLearning oder aehnliches - nicht Werbung....

Wuerde mich mal interessieren wie schnell ihr alle so seid...

 

[MUNiTON]

Kommt aufs Material an.
Ausserdem wärs nett, wenn dieser Thred nicht komplett Off-Topic werden würde!

 

[georgyj]

@georgyj - wie lange brauchst du fuer den Schnitt von 1h Material ? Sagen wir jetzt mal fuer eLearning oder aehnliches - nicht Werbung....

Wuerde mich mal interessieren wie schnell ihr alle so seid...

Kommt total auf die Umstände an: Zahl der Versprecher, Zahl der Neuanfänge pro Versprecher, wie gut kann der Sprecher einsteigen (muß man später schneiden, um den Sprachfluß zu gewährleisten, Levels anpassen...), schneidet man Schmatzer raus ..........tausend Variablen.........

Beispiel: 2min. File mit 2 einfachen Versprechern, vorne & hinten beschnitten mit abspeichern, kurze Beschriftung dauert ca. 30sec.

 

[Kabelstapler]

@muniton - hast doch schon zig tips bekommen... ab in den laden mit dir jetze...

@georgyj - also schneidest du ne stunde audiomaterial in 15 minuten... interessant das wuerde ich mir gerne mal anhoeren... hast du lust einen testedit zu machen ?

 

[georgyj]

@muniton - hast doch schon zig tips bekommen... ab in den laden mit dir jetze...

@georgyj - also schneidest du ne stunde audiomaterial in 15 minuten... interessant das wuerde ich mir gerne mal anhoeren... hast du lust einen testedit zu machen ?

Naja, die Geschwindigkeit hängt extrem mit den gesetzten Markierungen zusammen. 1 Markierung - Versprecher. 2 Markierungen hintereinander - 2 Anfänge, mehrere Markierungen - viele Neuansätze usw. Wenn keine Markierungen vorhanden sind, muß man alles im Schnellgang anhören, das dauert natürlich länger. Ich werde mal, wenn ich daran denke, nächste Woche die Stoppuhr einschalten.

Aber wie gesagt: Es gibt auch (wenige) Sprecher, die sich kaum versprechen. In unserer Firma ist gerade jemand in Pension gegangen (worden), der konnte eine halbe Stunde ohne Versprecher und alles richtig betont - fast hätte ich jetzt geschrieben - auf Band bringen. Da biste in einer Minute fertig mit dem Schnitt

 

[whitealbum]

Mir fehlte der "Aha das ist der Sound den ich suche"-Effekt. Es klingt etwas "offener" als das Mojave 201, aber tendenziell ähnlich. Mir fehlte nichts. Wie gesagt: Ein cooles Mic. Die Steigerung zum Mojave war aber eher marginal und ist mir irgendwie keine 1000€ wert. Leichtes EQing erfüllt den gleichen Zweck. Wenn ich das Mojave nicht hätte wärs natürlich was anderes.

DAs M930 ist präziser im KLangbild als das Mojave (Auflösung, Darstellung der S-Laute, klare Konturen der Wörter, bessere Dynamik etc.), dies hört man nicht unbedingt sofort, das braucht ne Weile, ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber man muss auch Aufnahmen beurteilen können.
Eine etwas längere Auseinandersetzung damit, hätte Dir das sicher gezeigt.
Einen Wow-Effekt gibt es nur bei klanglichen Ausreißern, dieser Wow-Effekt kann aber dann nach ner Weile nach hinten losgehen, wenn es denn nicht passt. Es gibt wenige wirklich gute Ausreißer!

 

[MUNiTON]

Glaube mir ich kann das schon beurteilen. Ich hätte meine aussage auch deutlicher präzisieren können, aber ich steh nicht so auf blumige Beschreibungen, wie sie in der Professional Audio oft vorkommen. Ich beschäftige mich übrigens nicht erst seit gestern mit Tontechnik.
Mein Kollege, der diesem Test beigewohnt hat, und dem das M930 auch gehört, ist zudem ein "richtiger" Tonmeister, der das in Detmold studiert hat und der über ein absolutes Gehör verfügt. Der meinte auch: "Spar dir die Kohle dafür".

 

[whitealbum]

Bei der geballten Kompetenz habe ich dann wegen der Beurteilung keine Einwände mehr

 

[whitealbum]

Was wirklich ganz anders klingt als die üblichen Verdächtiugen, ist das TLM193.
Extrem neutral, keine Tiefmitten und Höhenanhebung das MIkrofon mit den wenigsten Problemen bei S-Lauten. ISt in einem Gesangskontext hinten im MIx, spielt bei Sprache allerdings keine Rolle.

Ansonsten fällt mir neben den erwähnten, neutralen Schoeps und dem Gefell MT71s (M7-Kapsel) in dieser Preisklasse nix mehr ein.

 

[MUNiTON]

Ich danke Dir!
Jetzt habe ich auf jeden Fall eine gute Auswahl zusammen.

Und wie gesagt: Nicht falsch verstehen, ich fand das M930 ja schon Nuancen besser als mein Mojave, aber eben nur ein geringes Upgrade für 1000€. Vielleicht weil das 201 einfach schon ein sehr gutes Mikrofon ist.

 

[whitealbum]

Ja, da bin ich auch bei Dir. Das Mojave ist wirklich ein gutes Mikro. Die Nuancen bewertet auch anders, und das ist auch gut so. Und für ein geringes Upgrade nochmal 1000€ zu zahlen, ist sicher schwer.
Wenn das Mojave nicht schon dagewesen wäre, wäre es sicher anders gelaufen.

Um das M930 nochmal deutlicher zu toppen ist, man in der Gefell UM92.1s Liga.
Ich habe beide Mikros, M930 und das UM92.1s.
Das UM92.1s hat was, was nur Topmikros haben (Intimität, 3D, Weichheit, etc.)

Aber manchmal braucht es das nicht, das MT71s hat die gleiche Kapsel wie das UM92.1s, trotzdem klingt es anders, aber es ist sehr fein im kompletten Mittenband, geradezu ein Traum.

Ich hatte gerade zuletzt einen aufwändigen Test begleitet mit Violet Designs Amethyst Vintage, AT4060a und das MT71s. Stimmlage, Bariton/Tenor,
Das Gefell ist so präzise und sauber, das war immer gut, egal was eingesungen wurde, klingt im Vergleich zum AT4060a ein wenig nüchtern.
Das AT4060a hatte was schmeichelndes und klang sexy , ist aber nicht immer so präzise, das Amethyst hatte stellenweise, trotz vieler anderen guten Qualitäten, Probleme mit den S-Lauten, und manche merkwürdige Resonanzen.