@anthe: da kann ich nur zustimmen.
Die Grundproblematik bei RAID ist,
- dass es mehr Komplexität in ein System bringt
- dass der unbedarfte User meint, ein einzelnes RAID erspare ihm ein Datensicherungskozept
Letzten endes ist RAID nur eine Komponente in einem Datensicherungskonzept.
Datensicherheit lebt von
- Redundanz
- der räumlichen Trennung redundanter Daten und
- Schutz vor Diebstahl.
Wenn man ein RAID 1 hat (Mirror) und man löscht versehentlich Daten, dann sind die Sachen auf beiden Platten weg ... Oder wenn durch defektes RAM auf einmal Daten oder Verwaltungsinformationen falsch weggeschrieben werden, dann ist auch alles weg. Ne RAID Firmware kann ne Macke haben. Oder der Anwender macht die Recovery nicht richtig.
Ein generelles Problem ist, dass manche Platten für RAID nicht geeignet sind, weil ein RAID Controller von einer RAID Disk erwartet, dass diese sich in jeder Betriebssituation in spätestens 10 Sekunden zurückmeldet. Viele billige Consumerplatten machen bei einem Lesefehler uU eine deep error inspection. Das sind dann die Fälle, warum manche user von einer preislich attraktiven Platte schwärmen und andere aus dem Fluchen nicht rauskommen.
Tip: bei QNap in der Kompatibilitätsliste schauen. Da findet man Hinweise auf preiswertere Consumer Platten, die für RAID Betrieb geeignet sind ...
Weiter mit RAID 0: Striping. Wenn eine Platte von einem gestripten Volume defekt ist, dann ist das gesamte Volume Fratze, weil alle Daten über alle Platten gleichermassen gestriped werden. Hier muss man damit Leben, dass man ein Volume immer komplett recovern muss. Ohne Datensicherung läuft hier gar nichts. Ein Mirror aus gestripten Platten wäre immer noch ein Risk, weil es auch wieder nicht vor versehentlichen Löschen bewahrt. Man braucht einfach mehr Redundanz.
Weiter mit RAID 5: Kann über 3-x Platten aufgebaut werden mit Hot Spare Platten, die sofort eingesetzt werden. Kann prima laufen und wenn nicht, dann ist auch alles weg ....
Ich würde entweder eine Datensicherungsplatte in einen Rechner zusätzlich einbauen, am besten wäre ein NAS Server für Backup. Der kann gerne bei großen Datenmengen aus einem RAID 5 bestehen....
Am einfachsten wäre ...
a) im Rechner:
1 SSD für OS und Programme
1 Platte für Daten - Standard Blockgröße, wenn man auch viele kleine Dateien hat
1 Platte nur für Recorden - große Blockgröße 16 oder 32k
1 Platte (3-4 TB) zum Sichern
b) zusätzlich via LAN
NAS Server .. entweder mit nur 1 Platte oder direkt 4 Platten als RAID-5.
Oder 3 Platten und 1 Hot Spare.
Methodik:
Mit einer Disk Image Software hin und wieder das OS als komprimiertes Disk Image sichern.
Mit FreeFilesync (Open Source) seine Daten auf die 3-4TB Platte mirrorn und
am besten zusätzlich mirrorn auf ein NAS drive.
Dann hat man neben seinen eigenen Daten
a) die 3-4 TB Platte für Backup
b) das externe NAS als weitere Redundanzstufe.
Wenn man auf das NAS etwas zeitversetzt sichert, dann kann man zur Not immer noch was restaurieren, falls irgendwas schiefgegangen ist beim Backup/Mirrorn auf die grosse Platte.
Falls der Rechner abbrennt oder irgend eine Spannungsspitze alles gegrillt haben sollte, dann nützt die eingebaute grosse Sicherungsplatte auch nichts.
Darum ist es günstig, auch ein NAS zu betrieben, denn das LAN Kabel ist völlig getrennt von dem PC und seinem Netzteil ....
Und .. jegliche Recovery Software läuft auf einer single Disk wesentlich zuverlässiger als wenn man was Kompliziertes mit RAID gebaut hat.
Nichts gegen Deinen Kumpel .. aber ich glaube ihr habt ein paar Dinge nicht gut genug bedacht, ohne jetzt die Details zu kennen ...
Grüße und viel Glück !
Andreas