Preisgestaltung und ITB Mastering

[karumba]

erfahrung - spass - verdienst
es sollte mindestens eine sache (oder eine kombi) aus dieser kette dabei sein, ansonsten sein lassen. die preisgestaltung klingt erstmal nicht so verkehrt, aber am anfang von allem sollte wohl der aufbau einer referenzliste stehen, sprich: erstmal viel arbeit für wenig oder garkein geld.

 

[echoRausch]

@echorausch
Mach Du doch mal nen Vorschlag, wie er einsteigen könnte. Bisher sagst Du nur was nicht geht. Wenn Du ihm helfen willst, dann gib ihm doch mal ein paar Tipps, wie etwas gehen könnte. Sonst ist das doch irgendwie destruktiv.

Will hier keinen Stress machen, aber mich würde interessieren, wie Du das an seiner Stelle angehen würdest?

Wenn das jemand wüßte... Es gibt Probleme, für die gibts nun mal keine Lösung.

Er kann's meiner Meinung nach nur probieren, verbieten kann und will es ja keiner.

Aber wenn das Thema diskutiert wird, kann man doch klar die Probleme skizzieren. Auch wenn man dafür keine Lösung hat.

Letztlich spreche ich da nur von meinen eigenen Erfahrungen.

 

[BasementBluesBoy]

Sehe das ähnlich wie karumba und bin der Auffassung, dass man am Besten in dem Genre anfängt, was einem selber gefällt und wo sich gut auskennt anstatt irgendetwas anzupacken, was man nicht kennt.

Ohne irgendwen diskriminieren zu wollen, könnte ich nie mir Rap oder Hip-Hop warm werden, weil ich das nicht höre. Wenn ich sowas mischen oder mastern müsste, hätte ich da keinen Spaß dabei und da käme nur Murks raus.

Ich glaube auch, wenn man Spaß bei der Arbeit hat, stellt sich der Erfolg früher oder später ein.

Aber Probleme im Vorfeld zu erkennen und zu checken wie das Umfeld so nach einer längeren Pause ist, ist sicherlich auch wichtig.

Ach, ich spiele übriges in zwei lokalen Bands. Wir spielen je nach Band für Gagen von EUR 200 bis EUR 1.000 ist sehr unterschiedlich und für ein gutes radiotaugliches Master würden wir auf jeden Fall EUR 25 - 80 zahlen bzw. auch mehr ohne Probleme.

Meine Bandkollegen haben nämlich einmal ein "professionell gemischt und gemartertem" Song an einen Radiosender geschickt. Der kam dann zurück mit dem Kommentar der Song sein in Ordnung aber die Qualität leider nicht radiotauglich. Das war dann doch sehr enttäuschend und das war teure als der oben genannte Kurs. Von dem Mischer wurde dann erklärt, dass die bei dem Sender halt keine Ahnung hätten. Klar sind immer die anderen. meine Kollegen hätten gerne noch was draufgepackt, wenn die Qualität gestimmt hätte.

Gruß
BBB

 

[synthpark]

Der kam dann zurück mit dem Kommentar der Song sein in Ordnung aber die Qualität leider nicht radiotauglich.

Qualität kann vieles bedeuten. Spuren nicht gut produziert, Arrangement mangelt, Mix/Master mangelt. Was das Radio bemängelt, weiss man nie so genau. Oder Stimme gefällt nicht, Grund Nr.1

 

[echoRausch]

Von dem Mischer wurde dann erklärt, dass die bei dem Sender halt keine Ahnung hätten. Klar sind immer die anderen. meine Kollegen hätten gerne noch was draufgepackt, wenn die Qualität gestimmt hätte.

Wäre mal interessant, da in ein Stückchen reinzuhören.

Wir spielen je nach Band für Gagen von EUR 200 bis EUR 1.000 ist sehr unterschiedlich und für ein gutes radiotaugliches Master würden wir auf jeden Fall EUR 25 - 80 zahlen bzw. auch mehr ohne Probleme.

Damit seid ihr wahrscheinlich schon in einem eher elitären Kreis unterwegs.

Die meisten, die irgendwie Musik machen, bekommen diese Gagen vielleicht 2-3 Mal im Jahr. Und die ganzen Schlafzimmer-Frickler sind dann verdienstmäßig das untere Ende.

Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es unter den Voraussetzungen ein Problem ist, ein ordentliches Master zu bekommen. Ihr seid doch damit ein gefundenes Fressen für alle.

Würde mich sehr interessieren.

 

[GranSonik2]

erfahrung - spass - verdienst
es sollte mindestens eine sache (oder eine kombi) aus dieser kette dabei sein, ansonsten sein lassen. die preisgestaltung klingt erstmal nicht so verkehrt, aber am anfang von allem sollte wohl der aufbau einer referenzliste stehen, sprich: erstmal viel arbeit für wenig oder garkein geld.

Danke für dein Post, das macht Mut. Ich bin definitiv bereit diese Zeit und Arbeit zu investieren. Ohne Referenzen geht nichts.

 

[oliveramberg]

OT: Radio und Qualität?? Das ist ja mal ein Lacher. Ich weiss jetzt nicht, wie das in Deutschland läuft, aber in der Schweiz spielen alle Sender tagsüber den selben Einheitsbrei der von irgend welchen Excel-Rollkoffer-Consultants errechnet wurde. Und ich glaub beim besten willen nicht, dass jemand vom Radio ein gutes von einem schlechten Master unterscheiden kann (sonst wäre sich mal jemand das Höllen-Clipping bei Sia aufgefallen).

 

[synthpark]

ich find, man kann im Auto ne gute Produktion von einer weniger guten recht gut unterscheiden. Aber dennoch interessiert doch den Radio Sender in den seltensten Fällen die Masterqualität.

 

[Kollege]

immer das auto als letzter richter. warum mixt man nicht gleich im auto?
am besten direkt auf der autobahn.

 

[Akai31]

Die Konkurrenz ist riesig und der Einstieg ist sicher nicht leicht.
Und egal wie gut du bist (oder es zu sein glaubst), wenn dich keiner kennt, bringt dich das keinen Schritt vorwärts.
Du musst dich verkaufen können/wollen, dass ist das wichtigste (und je nach Charakter gibts sicher angenehmeres zu tun). Als Einzelkämpfer im Audio-Markt musst du am besten quasi eine eigene Marke verkörpern. Google-Eintrag 5045 bringt dich nicht zu Kunden. Die "schnelle Masteringnummer" hat sicher ihr Zielpublikum (siehe LANDR), für richtige Releases wird sich das wohl kaum einer antun. Da zählt Vertrauen, Kommunikation und Erfahrung.
Bestmöglicher Raum und Abhöre plus Equipment ist kein Alleinausstattungsmerkmal, sondern schlicht Grundvoraussetzung.

Hast du Alleinausstellungsmerkmale, die du mit der reinen Masteringdienstleistung kombinieren kannst um dich somit aus dem unübersdchaubaren Heer von "Mastering-Spezialisten" hervorheben zu können?
Oder anders gefragt; warum du, und nicht die anderen? Preis ist kaum Argument, billiger wird sich immer finden. Immer.

Ich zB bin u.a. auf Vinyl spezialisiert inkl. eigener Fertigung. Meine Vinylschnitte profitieren von meiner Masteringerfahrung und mein Mastering profitiert von meiner praktischen Vinylschnitt-Erfahrung. Kunden buchen mich bspw bei Plänen für die Vervielfältigung auf Schallplatte, hören dann meine Arbeit und buchen oft die restlichen Master für CD, iTunes (die sie erst selber gemacht haben) auch noch nachträglich dazu. Ohne Vinyl hätten die ein (teures) externes Mastering wohl nie in Betracht gezogen. Win/win für alle.

Pitchings gg 50 Kollegen ist reines Glücksspiel und meist Zeitverschwendung. Das nützt nicht mal zum lernen, weil du oft eh nicht erfährst was andere anders oder besser gemacht haben.
Ich geb testmaster meistens nur an ernsthaft interessierte potentielle Kunden raus, das abrackern an "ich will nur mal hören wie es klingt"-Testmasters ist schnell sehr ermüdent.

Aber klein anfangen ist immer gut. Es gibt ja auch das andere Extrem: von Omis Erbe wird nen fettes Studio zusammen gekauft, ohne eigentlich zu wissen was und warum.
Ein gutes (Mastering)studio besteht nicht aus den einzelnen Geräten im Rack, sondern ist ein langsam gewachsenes "organisches Soundmonster", was man zwangsläufig immer unter Kontrolle haben sollte...

 

[oliveramberg]

Und vielleicht hilft Dir auch ein Reality-Check.

Willst Du davon leben?
Dann mache einen Businessplan und sei ehrlich zu Dir selber.
- Miete für die Räumlichkeiten
- Unterhalt der Gerätschaften
- Strom/Wasser etc.
- Versicherungen
- Telefon/Internet etc.

So kannst Du errechnen, was Du im Monat abliefern muss um kostendeckend zu arbeiten.

Willst Du das als Nebenerwerb aufziehen?
Alles mastern was Dir in die Finger kommt (natürlich nicht jeden Schrott ) und Referenzen und vorallem Erfahrung sammeln. Kontakte zu Studios knüpfen. Es ist oft so das Band bei Studio A aufnehmen und dann fragen, wo sie mastern sollen. Oder der Engineer empfiehlt schon von sich aus jemanden.
Vitamin B ist unverzichtlich.

Aber wenn es Dein Traum ist, versuch ihn zu verwirklichen und mach Dich auf Frust und Durststrecken gefasst. Aber auch das geht wieder vorbei

 

[CFR]

immer das auto als letzter richter. warum mixt man nicht gleich im auto?
am besten direkt auf der autobahn.

LOL
Made my day.

Edit: Sehe gerade, dass ich genau 10 Jahre hier im Forum angemeldet bin.
Kinders, wie die Zeit vergeht.
Sorry für OT.

 

[Moiterei]

Meine Bandkollegen haben nämlich einmal ein "professionell gemischt und gemartertem" Song an einen Radiosender geschickt.

Gruß
BBB

 

[Rolleum]

Chris Lord Jesus hats gemartert, oder ?

 

[AWF]

Oder anders gefragt; warum du, und nicht die anderen? Preis ist kaum Argument, billiger wird sich immer finden. Immer.

Die Erfahrung zeigte mir, dass billiger nicht wirklich besser ist. Umgekehrt aber öfter.

Der ehrliche ME weiß ja wo er steht und was er verlangen sollte.

 

[echoRausch]

Der ehrliche ME weiß ja wo er steht und was er verlangen sollte.

"Ich bin Anfänger und das ist mein zweites Album." Läuft.

 

[BasementBluesBoy]

Also wer in NRW wohnt und montags abends schon mal WDR 2 hört, der kennt die Sendung Made in Germany. Ich höre das, wenn ich mit dem Auto so gegen 22h von den Proben nach Hause fahre.

Da haben meine Kollegen ihre 2 Songs hingeschickt. Die von einem Bekannten, der früher wohl mal Profimukker war, produziert wurden. Bin erst später zu der Band gekommen und fand das ganze auch nicht sonderlich professionell gemacht. Aber als Neuer will man nicht direkt reinquatschen.

Habe die Songs dann auch mal ins Feedbackforum gestellt, just for fun. Die Meinungen von den Leuten im Forum, die ich immer sehr schätze gingen in eine ähnliche Richtung.

Wenig professionell fand ich auch, dass der Mischer keine ungemischten Spuren zur Verfügung stellen konnte bzw. dies nur gegen zusätzliche Kohle getan hätte. Fand ich irgendwie merkwürdig.

Ich glaube, die Mischmaschine aus dem Forum hätte bessere Ergebnisse geliefert als der angebliche Profi. Da sind einige deutlich professioneller unterwegs als der Kollege.

Irgendwie dumm gelaufen und Kohle verblassen für wenig Quali, aber die haben wir mit paar Gigs schnell wieder reingespielt.

Gruß an alle
Bbb

 

[BasementBluesBoy]

@moiterei und rolleum
Cool sehe ich jetzt erst aber gemartert, trifft es eigentlich ziemlich gut.

Bbb

 

[Kuno]

Finde das auch zu günstig kalkuliert. Ein Stundensatz von mindestens 40€, eher 60-80€ sollte schon drin sein.

Das wäre allerdings ein sehr üppiges Einstiegsgehalt.

Ich habe mich allerdings auch schon oft gefragt, wie viel man für sowas wohl bezahlen sollte.
Also eher aus Kundensicht.
Das Problem für mich ist hauptsächlich, daß ich kaum einschätzen kann, was ich eigentlich bekomme für mein Geld.
Bei 25€ würde ich nicht viel erwarten ... da würde ich davon ausgehen, daß ich's im Zweifel auch gleich selber machen kann.
Aber mal eben so 50-100€ an jemanden bezahlen, der noch gar keine Referenzen hat? Ne.

Ich würde daher sagen, daß es wichtig wäre, ein paar gute Beispiele vorweisen zu können (am besten mit vorher/nachher).

Ich bezahle ja auch deshalb einen professionellen ME, weil ich mich auf seine Arbeit auch verlassen können will, weil er auch die Schwächen meines Mixes erkennen können muß usw.
Ansonsten kann ich das "Mastering" ja im Grunde gleich selbst machen.
Für wirklich gutes Mastering bin ich auch bereit, entsprechend Geld auszugeben, eventuell auch deutlich mehr, als die hier genannten 25,- €, aber für ein Kompromiss-"Master" wären mir selbst diese 25,- € pro Song viel zu teuer.

Stimmt! Guter Punkt!

Ich meine, man mischt ja den Song eigentlich schon so, wie man ihn für richtig hält. Nur fehlt als Nicht-Profi die Sicherheit, ob man nun wirklich ein gutes Produkt hat oder ob's noch irgendwo Fehler gibt.

Wenn ich zu nem Profi für's Mastering gehe, dann will ich mir sicher sein können, daß wenn der das Abnickt, es auch wirklich gut ist. Der sollte mir dann auch sagen, wenn noch irgendwo ganz gravierende Fehler drin sind, die er im Mastering nicht ausbügeln kann.

Das ist halt irgendwie genau so einer dieser Tasks, wo man eigentlich in erster Linie für's KnowHow und die Sicherheit zahlt und nicht mal so sehr für die eigentliche Arbeit (die bei einem sehr guten Mix ja eher gering ausfallen würde).

 

[synthpark]

Bei 25€ würde ich nicht viel erwarten ... da würde ich davon ausgehen, daß ich's im Zweifel auch gleich selber machen kann.

Bemerkenswert, dass die Psychologie bei 25 Mäusen derart in den Keller geht und man meint, es selbst zu können. Das muss ick mir merken. Mit oder ohne Mehrwertsteuer?