Preisgestaltung und ITB Mastering

[synthpark]

Verkauft euch nicht unter Wert. Das macht doch die ganze Branche kaputt.

zu spät. in der kreativ branche hat sich seit 10 jahren ein übler luschen-geist eingeschlichen. nach dem motto: ich bin nur ein kleiner pups und mich kennt ja keiner, also ist meine arbeit auch nix wert.

mit billig preisen braucht sich keiner wundern, wenn der kunde respektlos wird und noch auf dem gegenüber rumtrampelt. was nix kostet ist auch nix wert.

Also wenn ich so manche Arbeit anhöre, dann ist die tatsächlich nicht mehr wert als 25 Euro pro Track.
Ich weiss zum Beispiel von einem Master, weil ich das Ausgangsmaterial kannte, dass alle Mischprobleme im Bass dringeblieben sind.Aber dann fett Werbung machen für ANALOG. Da ist dann das Equipment offenbar wichtiger gewesen als die Raumakustik. Man muss sich auch mal von dem Gedanken verabschieden, dass man da groß was reissen kann. Ein Mischer hat einfach mal viel mehr Arbeit. Warum soll ein Durchschittsmasterer soviel Kohle verdienen?

 

[oliveramberg]

Wer für 25 Euro mastert (egal ob analog oder ITB) hat entweder nix drauf, oder muss nicht davon leben. Rechnet sich niemals nimmer. Geiz ist geil ist so was von retro.

 

[echoRausch]

Beim Raum muss ich konsequent sagen das er gut genug ist. Ich habe hier mehrere Bass Traps von GIK Acoustics stehen, die Monitore sind eingemessen. Da geht zwar noch mehr aber für den Anfang ist das gut genug.

Ok. Du hast also den Raum gemessen?

Wenn du also einen guten Raum hast, dann solltest du das auch als Argument verwenden.

Den haben nämlich die wenigsten.

Ich warne allerdings davor, nur zu glauben/zu hoffen, tatsächlich einen guten Raum zu haben. Man wird das deiner Arbeit anmerken.



Darum gehts letztlich: wenn du einen Kundenstamm aufbauen willst und Geld verdienen möchtest, musst du (vor allem heutzutage) RICHTIG was bieten.

Das geht weiter beim Workflow. Wavelab ist meiner Meinung nach zum Mastern nicht unbedingt das Tool der Wahl, aber das muss jeder selber entscheiden. Ich nehm (eine altes) Wavelab nur noch zum Schnippeln und Faden, weil man gerade für schnelles Gegenhören und A/B-Vergleiche mit anderen DAW viel flexibler und schneller ist.



Auf jeden Fall ist der Punkt der, dass du dir sehr genau überlegen mußt, warum ein Kunde zu dir, und nur zu DIR kommen sollte. WAS leistest du?



DIe Realität ist halt momentan: ohne Referenzen keine Jobs, ohne Jobs keine Referenzen. Kontakte sind das A und O, ohne die kannst du noch nicht einmal jemandem deine Leistung erklären.

Du willst heute in einen Markt starten, in dem der Kunde so satt ist, dass die meisten nicht mal mehr ein Demo von ihrem eigenen Zeug haben wollen. Und wenn, dann bst du im Pitch mit 50 anderen Leuten und du mußt zufällig EXAKT den Geschmack deines potenziellen Kunden treffen.

Harte Zeiten.

 

[synthpark]

Wer für 25 Euro mastert (egal ob analog oder ITB) hat entweder nix drauf, oder muss nicht davon leben. Rechnet sich niemals nimmer. Geiz ist geil ist so was von retro.

wer sich leisten kann, mehr zu nehmen, soll das machen. Nicht jeder Kunde reagiert so empört über günstige Preise. Bei manchen Mastern wird hier ein dB reingedreht und dort ein dB rausgedreht, Compressor/Limiter draufgeklatscht und das wars.

War nicht da dieses Video von Tischmeyer von 5 Masteringhäusern, von denen drei den Mix hoffnungslos zerquetscht hatten? Die habens anscheinend "richtig drauf", lol, lassen sich die Verstümmelungsaktion amtlich bezahlen.

Da hat der Karikaturenzeichner am Sraßenrand mehr drauf, muss immerhin zeichnen können.

 

[oliveramberg]

Bei manchen Mastern wird hier ein dB reingedreht und dort ein dB rausgedreht, Compressor/Limiter draufgeklatscht und das wars.

Dann ist es kein Mastering, dass diesen Namen verdient Da geht auch LANDR & Co.

 

[synthpark]

Dann ist es kein Mastering, dass diesen Namen verdient Da geht auch LANDR & Co.

Nicht umbedingt. Manchmal reicht das ja aus, weniger ist mehr. Muss ja auch alles richtig eingestellt werden. Aber sind eben nicht soviele notwendige Handkniffe, rein arbeitstechnisch gesehen.

 

[oliveramberg]

Nicht umbedingt. Manchmal reicht das ja aus, weniger ist mehr

Wenn das einer entscheidet der eine echte Ahnung hat, ist das doch super. Der arbeitet aber nicht für 25 Euro.

Ich habe ja nicht die Erwartung, dass wenn einer was kostet, er möglichst viel schraubt, sondern soviel, dass das Ergebnis stimmt.

Aber klar gibt es genug die das mit Hobby-Know-How und Hobby-Equipment als professionell verkaufen. Und da sind dann unter Umständen schon 25 Euro rausgeschmissene Kohle.

Aber jeder wie er glücklich wird

 

[GranSonik2]

Das geht weiter beim Workflow. Wavelab ist meiner Meinung nach zum Mastern nicht unbedingt das Tool der Wahl, aber das muss jeder selber entscheiden. Ich nehm (eine altes) Wavelab nur noch zum Schnippeln und Faden, weil man gerade für schnelles Gegenhören und A/B-Vergleiche mit anderen DAW viel flexibler und schneller.

Aufgrund der guten Routing möglichkeiten nutze ich vor allem auch reaper. Welche DAW eignet sich denn noch zum mastering?

 

[synthpark]

Wenn das einer entscheidet der eine echte Ahnung hat, ist das doch super. Der arbeitet aber nicht für 25 Euro.

Ja ist doch aber auch ne Frage der Referenzliste und Karierrelaufbahn. Die Marke kostet doch Geld, wie bei teuren Klamotten. Dauerhaft macht sich das nicht gut, aber am Anfang bestimmt. Ist doch in der Kunst genauso. Da reicht die Verkaufsspanne von 500 Euro bei zig Zehntausend Euro. Dann wird ein Künstler noch von Galeristen und Kunstsammlern gezielt aufgebaut.

 

[echoRausch]

Muss ja auch alles richtig eingestellt werden.

Ja, da sind wir dann bei der Expertise.

Das Schlimme ist, dass es "Richtig" und "Falsch" per Definition nicht gibt.

Manchmal reicht das ja aus, weniger ist mehr.

Ja, manche Mastering-Häuser lassen sich auch das Statement, dass alles so wie es ist, gut ist, gut bezahlen.

Dazu braucht man - neben dem tatsächlichen Wissen - aber auch eine Stimme, die Gewicht hat. Mit ein paar Tausen Alben als Referenz ist man da glaubwürdig.



Da sind wir dann wieder bei, ich zitiere mich selbst:

dann bst du im Pitch mit 50 anderen Leuten und du mußt zufällig EXAKT den Geschmack deines potenziellen Kunden treffen

Ich sehe nur 2 Szenarien für den "Einstieg" ins Mastering:

1. Man heuert in einem großen Studio an und arbeitet sich hoch, gründet dann aus.

2. Man ackert sich durch Jahre, die finanziell NICHTS bsi GAR NICHTS abwerfen und hat vielleicht Glück.

Zu 99,9% wird man Schiffbruch erleiden. Zumindest dann, wenn man der Meinung war, davon leben zu wollen.

 

[echoRausch]

Aufgrund der guten Routing möglichkeiten nutze ich vor allem auch reaper. Welche DAW eignet sich denn noch zum mastering?

Ja, Reaper ist doch gut. Dir muss man aber auch alles aus der Nase ziehen!

Was hast du noch so?

Vielleicht doch ein paar Referenzen?

 

[GranSonik2]

Aufgrund der guten Routing möglichkeiten nutze ich vor allem auch reaper. Welche DAW eignet sich denn noch zum mastering?

Ja, Reaper ist doch gut. Dir muss man aber auch alles aus der Nase ziehen!

Was hast du noch so?

Vielleicht doch ein paar Referenzen?

Ich nutze als Geheimwaffe noch Nebula Leider lässt sich damit nicht so komfortabel arbeiten, aber der sound ist wirklich nah an der Hardware. Nutze ich sehr gerne.

An Referenzen arbeite ich gerade, mehr oder weniger. Hatte in der mischmaschine einen Aufruf zwecks Portfolio Aufbau hinterlassen. Mal schauen ob was zustande kommt.

 

[AWF]

Ich nutze als Geheimwaffe noch Nebula

Die wird dir nichts nützen.

Leute die ein Mastering für lau aufsuchen, kommen meist auch mit so einem Mix an.

Ich denke da kann man alles nehmen und es klingt nicht viel besser wie vorher.

Nimm die Ehrlichkeit als Geheimwaffe. Berate die Leute und erkläre was sie im Mix ändern sollten (sofern du das kannst?). 30€ kassieren und danach sagt irgendjemand zum Kunden das es trotzdem scheisse klingt?

Mein Bauchgefühl sagt mir jetzt schon, du bist am Anfang deines Könnens, sonst hättest du ja Referenzen, selbst wenn sie 10 Jahre alt wären.

 

[echoRausch]

Ich nutze als Geheimwaffe noch Nebula zwinker Leider lässt sich damit nicht so komfortabel arbeiten, aber der sound ist wirklich nah an der Hardware. Nutze ich sehr gerne.

Kann man so sehen. Die Kehrseite wiederum: andere haben auch Nebula.

Der Sound "nah" an der Hardware ist letztlich vielleicht ein Qualitätsmerkmal für Nebula, aber keines für dein Master.



Ich würde gern diesen Thread mal in einem halben Jahr fortsetzen wollen, und deine bis dato gesammelten Erfahrungen diskutieren...

 

[BasementBluesBoy]

Sollte man sich als Mastering Egineer vllt spezialisieren auf ein oder zwei Genres, in denen man sich aufgrund des eigenen Musikgeschmacks gut auskennt wie Rock, Metall oder Jazz etc., da die Genres doch sehr unterschiedlich sind was Mix und Master angeht. So das man sich in dem Bereich top auskennt und somit einen Vorteil ggü anderen hat.

Vllt auch Kontakte zu lokalen Bands in dem Genre nutzen, die ein Demo machen wollen etc, um den Einstieg so sachte wieder zu packen. Auch bei lokalen Bands sollten EUR 25 - 80 für einen guten Master drin sein, zumindest, wenn die live auch was in die Kasse spielen.

Also nur passiv über ne Webseite Masteringservices anzubieten, geht glaube ich in die Hose.

Glaube Du brauchst einen Businessplan oder eine bestimmte Strategie, sonst wird das nix.

Gruß
Bbb

 

[echoRausch]

Sollte man sich als Mastering Egineer vllt spezialisieren auf ein oder zwei Genres, in denen man sich aufgrund des eigenen Musikgeschmacks gut auskennt wie Rock, Metall oder Jazz etc., da die Genres doch sehr unterschiedlich sind was Mix und Master angeht. So das man sich in dem Bereich top auskennt und somit einen Vorteil ggü anderen hat.

Da ist noch keiner drauf gekommen...

Das gibt es seit Jahren, dass sich auch da Leute für bestimmte Bereiche besonders "qualifizieren".

Vllt auch Kontakte zu lokalen Bands in dem Genre nutzen, die ein Demo machen wollen etc, um den Einstieg so sachte wieder zu packen. Auch bei lokalen Bands sollten EUR 25 - 80 für einen guten Master drin sein, zumindest, wenn die live auch was in die Kasse spielen.

Auch lokal zahlt keiner 25-80 EUR einem NoName-Quasi-Schlafzimmer-Masterer für ein Demo.

Jeder, der mit Bands zu tun hat, kennt das doch. Dem Basser gefällt's, der Drummer findet's Scheiße und der Sänger schleppt noch einen anderen Experten an. Der macht auch ein Demo für'n Zehner und dann kommt der Gitarrist mit seinem Kumpel, der machts kostenlos.

Ende vom Lied: der Kumpel des Gitarristen war auch noch der Beste.

Vergiss es!

 

[Moiterei]

Du hast keine Referenzen, du hast keinen ordentlichen Raum.

Beim Raum muss ich konsequent sagen das er gut genug ist. Ich habe hier mehrere Bass Traps von GIK Acoustics stehen, die Monitore sind eingemessen. Da geht zwar noch mehr aber für den Anfang ist das gut genug.

Für ernstzunehmendes Mastering reicht das nicht, auch nicht für den Anfang. Die Abhörsituation muß eine absolut zuverlässige objektive Beurteilung des Material gewährleisten, das geht nicht nach dem Motto " für den Anfang hab ich ja erstmal mehrere Basstraps..."

Ich bezahle ja auch deshalb einen professionellen ME, weil ich mich auf seine Arbeit auch verlassen können will, weil er auch die Schwächen meines Mixes erkennen können muß usw.
Ansonsten kann ich das "Mastering" ja im Grunde gleich selbst machen.
Für wirklich gutes Mastering bin ich auch bereit, entsprechend Geld auszugeben, eventuell auch deutlich mehr, als die hier genannten 25,- €, aber für ein Kompromiss-"Master" wären mir selbst diese 25,- € pro Song viel zu teuer.

Was fast überall geht, ist erstmal ein kostenloses Testmaster zu bekommen (kein ganzes Lied) und dann erst den eigentlichen Auftrag zu vergeben.
Falls Du da konkurrenzfähige Qualität abliefern kannst, hast Du durchaus Chancen.

 

[Rolleum]

Vielen dank für diese wertvollen Tipps. Ich hatte schon ein Auge auf die Plugin Alliance plugs geworfen. Mein budget liegt bei knapp 1000 Euro, da ist einiges für drin. Benutzt hier jemand izotope Ozone? Was mir aufgefallen ist das v7, v6 und v5 alle leicht unterschiedlich klingen. Für manches Material sind die älteren Versionen besser, für anderes die neueren. Das ist zwar alles subtil aber darum geht es ja auch im mastering.

Gern geschehen ! Unbedingt mal Ostern abwarten, und einfach mal in den newsletter von Plugin Alliance eintragen. In der Regel gibts ja da wieder special sales. Ich hab den Elysia Museq an Xmas für schlappe 55€ bekommen, und mich gefreut, wie ein Schneekönig. Über Ozone kann ich nix sagen. Was zum Säubern super ist, ist der Equality von DMG . Für um die 130€ ein Schweizer Messer für EQing.

 

[oliveramberg]

Mit der neuen Ozone-Version kriege ich gute Masters für den Heimgebrauch hin. Schön ist auch, dass Du einzelne Module aus der Suite laden kannst. Sehr praktisch. Demo-Version ziehen und testen

 

[BasementBluesBoy]

@echorausch
Mach Du doch mal nen Vorschlag, wie er einsteigen könnte. Bisher sagst Du nur was nicht geht. Wenn Du ihm helfen willst, dann gib ihm doch mal ein paar Tipps, wie etwas gehen könnte. Sonst ist das doch irgendwie destruktiv.

Will hier keinen Stress machen, aber mich würde interessieren, wie Du das an seiner Stelle angehen würdest?


Gruß
Bbb