Plugs vs. Original

[whitealbum]

Diese ganze Diskussion läuft so abseits jeglicher Realität, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Ein Profirennfahrer in einem roten Ferrari und eine 90jährige Rentnerin mit geringer Fahrpraxis in einem gelben Ferrari fahren eine Runde auf dem Nürburgring. Warum war der Profirennfahrer schneller? Weil der Wagen rot war.

Sensationelle Antwort

 

[Nachtschicht]

ich habe beides, liebe beides, benutze beides, und mir fällt auch kein zacken aus der krone (oder wird ein neuer hingesteckt) wenn ich mal nur das eine oder nur das andere nutze.

alle diese tools haben jeweils vorteile (ja, auch klanglich), für die es sie zu lieben lohnt, jedes auf eine andere art. hardware hat fluffig breite sweet spots und den extra-blubb mojo. software hat ohne extra-aufwand eine in-your-faceness, für die man zu vollanalogen zeiten sich selbst mit bester ausstattung tontechnisch den allerwertesten aufreissen musste, um da auch nur in die nähe zu kommen. heute per default gegeben. wir leben im schlaraffenland.

und, wollen wir mal schön nicht vergessen: solche netzdebatten enden nach guter alter tradition irgendwann mit blindtests, wo spätestens bei nachgewiesenem echtem ABX keiner mehr weiss wo oben und unten ist, oder alle bei drei auf den bäumen sind, sobald jemand "foobar" sagt. man darf sich da also getrost bisschen locker machen und einfach geniessen.

auf kopfhörer mischen kann ich trotzdem nicht. ich will das gar nicht abstreiten, dass es menschen gibt, die lernen, von kopfhörern hinreichend auf andere abhörsituationen zu abstrahieren - good for them! aber mir wirds in diesem leben nicht mehr gelingen.

was das allerdings mit hardware versus software zu tun haben soll leuchtet mir jetzt nicht so recht ein. das halte ich wie einer der vorigen kommentare nichtmal für eine auffällige korrelation, von kausalität ganz zu schweigen

 

[loudnes-opfer]

nein, aber es geht eher richtung angeberdebatte.
mein haus, meine yacht, mein ponyhof...
und mein schwanz ist länger als deiner...

und ich bin der bessere mixer, weil ich mehr geld für mein equipment ausgegeben habe...

Aber hat nicht gerade der Threadstarter gesagt, dass man sowohl mit Hardware als auch mit Plugins das gleiche Endergebnis erzielen kann , nur mit anderen Schritten? Hört sich jetzt nicht nach Schwanzlängenvergleich an…

 

[RK79]

Hardware klingt besser. Punkt. Software ist bequemer. Punkt.

 

[pwrusr]

nein, aber es geht eher richtung angeberdebatte.
mein haus, meine yacht, mein ponyhof...
und mein schwanz ist länger als deiner...

und ich bin der bessere mixer, weil ich mehr geld für mein equipment ausgegeben habe...

Ob nun Neid oder gekränktes Ego. Die liegen näher beieinander als Soft- und Hardware.

 

[SilentWarrior]

Könnte es sein, dass es in Richtung Neiddebatte geht?

Ich zähle auf was mich an Hardware nervt:

Workflow
Platz
Pflege

Was ich an Hardware gut finde:

Haptik


Wie soll man auf diese Punkte neidisch sein?

 

[SilentWarrior]

Hardware klingt besser. Punkt. Software ist bequemer. Punkt.

Dann kauf doch ein SSL Pult und verschwende deine Zeit nicht mit TranQuilizer.

 

[RK79]

Dann kauf doch ein SSL Pult und verschwende deine Zeit nicht mit TranQuilizer.

Wenn ich das Geld, die Zeit und den Platz hätte - sehr gerne

 

[synthpark]

Besonders enttäuscht war ich bei den Millennias. Die klingen als Hardware hammermäßig, zwar sehr sauber aber mit mächtigem, breiten & satten Bass, in den Mitten punchy und in den Höhen super silky ohne phasig zu nerven, beim Plugin bekommt man nicht einmal die Amplitudenkurven (Frequenzgang) vernünftig abgebildet. Highshelf und Bassshelf sind von PA einfach falsch modelliert. Die Originalhardware verändert auch den Grundpegel, wenn man ein Highshelf dazukommt. Das passiert bei den Plugins gar nicht. Am ehesten passen noch die Mittenbänder. Dazu crampt da Hochtonband. (Mittlerweile weiß ich, warum ich den Hardware EQ so gerne nutze und warum als Plugin so gut wie nie... da ist man mit einem Pro Q3 einfach besser bedient). Ähnlich ist es auch mit dem Kompressor. Die Softwareversion ist einfach sauber, macht aber nichts besonders. Während die Hardware lebt und atmet...kann das leider nicht besser beschreiben. Aber auch hier habe ich in Plugindoctor das Kompressionsverhalten nicht genau kopieren können.

Auf PA darfste nichts geben. Da klingen ja schon die Soundbeispiele oft total lofi.
Und wer an Component Modelling glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

 

[AudioPaw]

Also ich mache vieles aus dem Bauch heraus.

Ich habe hier von UAD diese API Plugins, aber auch einige echte API Tools: API 525, API 527, 550b und auch die beiden Stereo Geräte 2500 und 5500.

Die HW klingt irgendwie natürlicher und schöner, weshalb ich die klanglich bevorzuge.

Aber Messungen oder darüber zu philosophieren was nun besser ist bringt nichts.

Man nimmt einfach was funktioniert.

 

[RK79]

Also ich mache vieles aus dem Bauch heraus.

Ich habe hier von UAD diese API Plugins, aber auch einige echte API Tools: API 525, API 527, 550b und auch die beiden Stereo Geräte 2500 und 5500.

Die HW klingt irgendwie natürlicher und schöner, weshalb ich die klanglich bevorzuge.

Aber Messungen oder darüber zu philosophieren was nun besser ist bringt nichts.

Man nimmt einfach was funktioniert.

den 5500er EQ hab ich auch.
Natürlicher und schöner ist gut beschrieben.

 

[adl]

Finde ja oft interessant, dass diese Thematik viel mehr im homerecording Bereich / semi professionellen Bereich so stark zu sein scheint. Wenn man dann inside the studio videos von größeren Produzenten guckt dann nutzen die einfach den Waves 1176 und nen UAD Pultec etc., obwohl sie hinter sich alles voll mit eben dieser Hardware haben. Und die kümmern sich auch nie so besonders um Aliasing, sondern nutzen weiterhin den Soundtoys Decapitator. Die echten Profis haben einfach keine Zeit sich mit diesen Dingen zu beschäftigen, sondern kennen ihre Tools und nutzen sie entsprechend um ans Ziel zu kommen. "True Peak" war auch Mal so nen hype, der durch alle Foren ging und als Serban Ghenea gefragt wurde wie er damit umgeht wusste der nicht mal von was die rede ist. Der einzige den ich kenne, der tatsächlich diese Dinge im Blick hat ist Luca Pretolesi.

 

[RK79]

Finde ja oft interessant, dass diese Thematik viel mehr im homerecording Bereich / semi professionellen Bereich so stark zu sein scheint. Wenn man dann inside the studio videos von größeren Produzenten guckt dann nutzen die einfach den Waves 1176 und nen UAD Pultec etc., obwohl sie hinter sich alles voll mit eben dieser Hardware haben. Und die kümmern sich auch nie so besonders um Aliasing, sondern nutzen weiterhin den Soundtoys Decapitator. Die echten Profis haben einfach keine Zeit sich mit diesen Dingen zu beschäftigen, sondern kennen ihre Tools und nutzen sie entsprechend um ans Ziel zu kommen. "True Peak" war auch Mal so nen hype, der durch alle Foren ging und als Serban Ghenea gefragt wurde wie er damit umgeht wusste der nicht mal von was die rede ist. Der einzige den ich kenne, der tatsächlich diese Dinge im Blick hat ist Luca Pretolesi.

Das nennt man Werbung. Ob die dann wirklich Waves usw. benutzen, weiss hier niemand.

 

[AudioPaw]

den 5500er EQ hab ich auch.
Natürlicher und schöner ist gut beschrieben.

Ich hab auch schon probiert:
Plugin auf die Overheads...

Aber aus irgendeinem Grund funktionieren die 15khz +9 Peak schöner am Gerät als auf dem Plugin. Wird besser "eingemeisselt" in den Sound. Dazu nehme ich gerne auch nochmal 300 Hz -6 Shelve und nutze die Taste "LOUD" am Comp: Seltsamerweise - obwohl ich nicht komprimiere - werden die Becken dann schön "abgerundet". Der Treshold steht dann bei +4.

 

[andy_g]

Finde ja oft interessant, dass diese Thematik viel mehr im homerecording Bereich / semi professionellen Bereich so stark zu sein scheint. Wenn man dann inside the studio videos von größeren Produzenten guckt dann nutzen die einfach den Waves 1176 und nen UAD Pultec etc., obwohl sie hinter sich alles voll mit eben dieser Hardware haben. Und die kümmern sich auch nie so besonders um Aliasing, sondern nutzen weiterhin den Soundtoys Decapitator. Die echten Profis haben einfach keine Zeit sich mit diesen Dingen zu beschäftigen, sondern kennen ihre Tools und nutzen sie entsprechend um ans Ziel zu kommen. "True Peak" war auch Mal so nen hype, der durch alle Foren ging und als Serban Ghenea gefragt wurde wie er damit umgeht wusste der nicht mal von was die rede ist. Der einzige den ich kenne, der tatsächlich diese Dinge im Blick hat ist Luca Pretolesi.

Hmm naja, ich weiss zwar was Du meinst aber z.B. Ralf Christian Mayer hat vor ein paar Jahren analoges Equipment bei meiner Studio Auflösung gekauft und er setzt nach wie vor auf analoge Thechnik. Nicht das das was heissen muss aber so pauschale Aussagen stimmen einfach nicht.

 

[AudioPaw]

nutzen die einfach den Waves 1176 und nen UAD Pultec etc., obwohl sie hinter sich alles voll mit eben dieser Hardware haben. Und die kümmern sich auch nie so besonders um Aliasing, sondern nutzen weiterhin den Soundtoys Decapitator. Die echten Profis haben einfach keine Zeit sich mit diesen Dingen zu beschäftigen, sondern kennen ihre Tools und nutzen sie entsprechend um ans Ziel zu kommen.

So ist es.
Aber bei den Top Künstlern werden die ihre teuren Geräte mit Sicherheit einschalten Die werden eher bei den kleinen Bands, wo es schnell gehen muss, ihre Plugin-Presets haben, schnell was zurechtzimmern. Der Kunde, der viel Mp3s hört auf Apple Pods ist schnell zufrieden zu stellen... den großen Klang von früher als es noch die dicken Hifi Anlagen gab ist vorbei.

Effizienz. Geringe Kosten. Strom sparen. Das steht nun im Vordergrund.

Am besten gar kein Studio. Durch die Welt reisen, Laptop auf, Audeze im Handgepäck, Diablo in der Aldi Tasche. Schnell was mastern. Schon hat man die Kohle für den nächsten Flug auf dem Bankkonto liegen.

 

[muffy]

Das schöne ist, dass trotz vermeintlicher full disclosure und Mixing Masterclasses es der Studioszene gelungen zu sein scheint, dass nach wie vor niemand weiss, was wirklich läuft.

 

[AudioPaw]

Das schöne ist, dass trotz vermeintlicher full disclosure und Mixing Masterclasses es der Studioszene gelungen zu sein scheint, dass nach wie vor niemand weiss, was wirklich läuft.

sie verdienen viel Geld, indem sie Plugins promoten...

Es gab mal irgendwo so Mastering the Mix oder so eine Homepage wo ich um die 200 Euro bezahlt habe für Mix Practices: Da gab es ganze Folgen mit Fab Dupont oder auch Scheps, in denen immer wieder Plugins begeistert vorgestellt wurden Die Verkaufe war dabei enorm glaubwürdig und man glaubt, dass sie wirklich diese Tools jeden Tag nutzen!

 

[pwrusr]

Mir fehlt bei der Diskussion die nötige Differenzierung.

Wer eine Band aufnimmt, hat uU die technisch kritischen Punkte bereits im Kasten -> Amps, Mikrofonie etc. und hat beste Voraussetzungen, um ITB zu mischen.

Wer EDM itb macht. Die Richtung ist schon so platt, da ist es egal was da technisch passiert.

Aber so Electro, Techno, breaks usw kann enorm von Hardware profitieren und aufgewertet werden. Hiphop und co evtl auch.

 

[livingsounds]

Mir fehlt bei der Diskussion die nötige Differenzierung.

Wer eine Band aufnimmt, hat uU die technisch kritischen Punkte bereits im Kasten -> Amps, Mikrofonie etc. und hat beste Voraussetzungen, um ITB zu mischen.

Wer EDM itb macht. Die Richtung ist schon so platt, da ist es egal was da technisch passiert.

Aber so Electro, Techno, breaks usw kann enorm von Hardware profitieren und aufgewertet werden. Hiphop und co evtl auch.

Sehe ich gar nicht so. Mit gut aufgenommenen Spuren fängt der Spaß beim Hardware-Mix doch erst an, ganz egal welches Genre. Wenn Energie in den Spuren steckt kannst Du richtig damit spielen und gestalten.

Ich finde es etwas merkwürdig, dass das Augenmerk heute so oft auf vermeintlicher "Färbung" liegt. Für mich ist ein möglichst sauberer Signalpfad extrem wichtig, ein klares Bild, an dem sich je nach Bedarf dann alles anpassen lässt. Das war auch immer das Ziel der Entwickler analoger Audiotechnik.