Piano-VST - Welches denn nun?

[burnhard90]

Hallo Leute,

ich spiele seit einigen Monaten vermehrt auf einem Roland F120, lerne also Klavier. Es geht mir nur zu einem kleinen Teil darum wie gut die Sounds in den Mix passen.

Nun bin ich mir bewusst, dass es schon für vergleichsweise wenig Geld Software-Pianos gibt, die den Klängen des Rolands, sowie der meisten anderen Digitalpianos um Längen voraus sind.

Die einzige Software, die ich testen konnte war Pianoteq 5. Die ganzen Libraries sind für Demo-Versionen einfach zu groß.

Pianoteq 5 ist schon sehr nett, es ist nur ein paar MB groß, schnell gestartet und sehr günstig. Allerdings kommt es mir nach einigen Tagen jetzt doch zu synthetisch vor, in den höheren Lagen wird der Klang extrem glockig.
Angeblich wurde gerade das in der 5er Version gefixt, ich probiere mich auch schon an den schier unendlich Einstellmöglichkeiten aus, aber so richtig weg kriege ich es nicht.

Dann gibt es noch Steinberg The Grand 3, welches in der EDU-Version ähnlich günstig ist.
Da gibt es einen Herrn bei Youtube, der alle Pianos des Grand 3 getestet hat und genau den Sound liebe ich. Hört sich sehr nach den Samples der Yamaha Digitalpianos an, deren Charakter mein persönlicher Favorit ist.
Alles andere spricht allerdings gegen The Grand, es nimmt 30GB weg, es erfordert einen iLok und ist recht alt.

Unter 200€ ist dann auch noch Galaxy Vintage D zu haben, wird ja hochgelobt! Hier gefallen mir die Beispiele allerdings nicht so gut.

Nun bin ich natürlich hin und her gerissen, bei Pianoteq weiß ich was ich für 89€ bekomme und habe faire Preise fürs updaten. Bei Steinberg bekomme ich (scheinbar) den Sound den ich möchte, habe aber alle anderen Nachteile und vor allem keine Ahnung wie die Bespielbarkeit ist.

Vielleicht kennt hier ja jemand einige der VSTs und kann da etwas weiterhelfen,

danke euch

burnhard

 

[Carcinome]

Du hast ja bei Pianoteq auch die Möglichkeit verschiedene Instrumente herunterzuladen:

https://www.pianoteq.com/instrument_list

Hörproben dieser findest Du auf der genannten Seite auch.

Der Steinberg-Sound ist der Klang, den Du momentan haben möchtest. Aber vielleicht geht er Dir in ein paar Monaten auf den Geist? Daran solltest Du auch denken (Flexibilität).

Der Vorteil von Pianoteq ist, dass es kontinuierlich weiterentwickelt wird (mittlerweile Version 5), es wird sich also auch in Sachen Qualität den samplebasierten Instrumenten immer weiter nähern. Und ist klanglich flexibler.

Der Nachteil derzeit ist, dass es aufgrund der Technologie derzeit noch nicht 100%ig authentisch klingt. Aber ich glaube, dass diese grundsätzliche Technologie (also Physical Modelling) angesichts der Entwicklung der Computerleistung zukünftig Sample-Libraries obsolet machen dürfte.

Samplebasierte Instrumente werden aber meist als vollkommen neue Version, mit noch mehr GB an Speicherbedarf, etc., herausgebracht. Also auch ein bisschen an die Zukunft denken.

 

[Can]

Also ich mag das Vintage D ganz gerne. Andere mögen Ivory lieber. Gibt auch noch Imperfect Pianos. Dazu hier ein Testbericht:

https://recording.de/Magazin/Testberichte/Software/3259/Test:_Imperfect_Samples_Pianos.html#article

Alicia's Keys ist jetzt eher nicht auf natürlichsten Flügel-Klang getrimmt, aber auch ein sehr gut klingendes Piano, für Klassik aber eher weniger geeignet. Von den NI-Pianos aber für mich das einzig brauchbare.

The Grand 3 ist nach wie vor gut, aber selbst das 3er jetzt schon ein paar Jährchen alt. Macht aber nichts, wenn du auf den Klang stehst.

Hier gibt's noch mehr Flügel-VSTi-Diskussionen:

https://recording.de/Community/Foru...nte_und_Effekte/178693/Post_1973362.html#P_18

Ich fürchte hier kann dir keiner helfen... es kann nur jeder schreiben, welches Instrument er am liebsten spielt.

 

[Basstronaut]

Ahoi burnhard

Nun bin ich mir bewusst, dass es schon für vergleichsweise wenig Geld Software-Pianos gibt, die den Klängen des Rolands, sowie der meisten anderen Digitalpianos um Längen voraus sind.

Also rein vom Sound wäre ich mir da gar nicht so sicher ob ein VSt Piano denn wirklich um längen deinem Roland F 120 oder überhaupt irgendwas vorraus ist.
Es kommt auch z.T. drauf an wie man den Sound im Mix bearbeitet.

Ich habe nen Korg M 50 und nutze fast ausschließlich die Piano sounds aus der Kiste die identisch mit dem Korg M3.

Evtl könnte das neue SessionKeys für dich interessant sein. Ich liebäugle auch damit.
Hiel mal ein link zu dem Teil.

http://www.musotalk.de/video/sessionkeys-grands-grandy/

 

[SymbiontRecordings]

wird irgendwie nie erwähnt: Addictive Keys https://www.thomann.de/de/xln_audio_addictive_keys.htm

günstig und sehr gut...hat auch eine sehr schöne e-piano sektion und den flügelklang finde ich äußerst natürlich und umfangreich was die parameter betrifft

 

[lqud]

Ja auch +1 für Addictive Keys, finde ich sehr gut.

 

[Soundmopi]

Schau dir ruhig auch mal das "Piano in Blue" von cinesamples an. Klingt auch sehr nett


http://cinesamples.com/product/piano-in-blue



aber:

Kontakt FULL 4.2.4 oder höher wid benötigt!

 

[fitzwilliam]

Für klassische Elemente nehme ich ganz gerne
die kleine Pianoteq-Ausführung. Aber mein ganz
klarer Favorit ist das Vintage D.

 

[Saurus]

Für The Grand 3 ist kein iLok erforderlich. Du hast das sicherlich verwechselt, denn ein Dongle (eLicenser) ist zumindest erforderlich. Falls Du schon irgendwelche Steinberg-Sachen nutzt, hast Du den wahrscheinlich schon und dann wäre es ja ein Leichtes, dort auch noch die Grand-Lizenz zu parken.

Gut an The Grand finde ich, dass es auch stand alone spielbar ist.

Allerdings - ich hatte mal eine Session mit dem Teil, wo wir als input device ein älteres Roland E-Piano nutzten. In der Aufnahme hatte ich später seltsame Artefakte in den Phasen, wo das Sustain-Pedal betätigt wurde. Das ging mir dermaßen auf den Nerv, dass ich ein anderes Piano an die Midi-Spur gehängt habe (war, glaube ich, einfach das cubase-onboard-Dingens Halion). Hier waren jene Artefakte dann nicht mehr vorhanden. Ich weiß nun aber nicht, was die Ursache für dieses Phänomen war, also ob es The-Grand-immanent war oder vom E-Piano kam bzw. vorzugsweise aus dieser Kombination.

 

[musicdevil]

Ich mag das "1928 Steinway Legacy Piano" von 8Dio
http://8dio.com/instrument/1928-steinway/
http://soundcloud.com/8dawn/1928-steinway-sunday-morning

+Vintage D
+Addictive Keys

-Piano in Blue
-Alicia's Keys
(mag ich beide nicht)

 

[oliveramberg]

Von Preis/Leistung her gefällt mir auch dieses hier sehr gut:

http://antisample.com/

 

[Traumwandler]

Hi,

ein großes Problem beim Klavier spielen lernen auf einer E-Piano Klaviatur ist die Dynamik. Ein bisschen sanfter angespielt und schon versinkt der Sound. Bisscher zu hart und schon ertönt das ff Sample. Zumindest bei Plug Ins ist das so. Die internen Sounds sind da gutmütiger weil es meistens keine verschiedenen Velocity Layers gibt sondern nur die Lautstärke und vielleicht ein Filter geregelt wird. Zumindest gibt´s so keine hörbaren Sprünge zwischen zwei benachbarten Anschlagstärken.

Ja PianoTeq hat diese Beschränkung auch nicht aber ich fands beim Antesten furchtbar und das nicht erst im Diskant.

Ich hab´s aus diesem Grund aufgegeben. Wenn Du´s wirklich ernst meinst mit dem Klavier spielen lernen kauf Dir ein kleines echtes Klavier. Vom Spielgefühl um längen besser als ein Plug-In oder E-Piano auch wenn es objektiv vielleicht schlechter klingt.

Wenn Du darauf keinen Bock hast such Dir ein Plug-In mit sehr vielen Velocity Layers. Da hast Du zwar immer noch die begrenzte Dynamik von 128 Stufen auf dem Keyboard, (die man auf solch einer Tastatur nicht mal wirklich ausnutzen) aber zumindest hast Du ein einigermaßen differenziertes Spiel. Mindestens 18 Layers wäre mein Tipp. East West und Synthogy z.B. bieten das.

Den American Grand von Synthogy nenne ich mein Eigen. Vom Spiel sehr angenehm. Im Mix schwierig, aber das ist Dir ja egal.

 

[kickback]

Alles andere spricht allerdings gegen The Grand, es nimmt 30GB weg...

Dann brauch ich mit QL Pianos gar nicht ankommen, oder?

Klavier find ich doof. Da gibt's meiner Meinung nach bis jetzt noch nichts, das halbwegs abbildet, was zwischen Finger und Ohr tatsächlich passiert.

Wie auch immer...
Das The Grand 3 kenn ich nicht wirklich. Nur ein paar mal bei anderen zum Einspielen verwendet. Bin bezüglich Anschlagsstärke nie ganz mit dem warm geworden. Hab zwar ein wenig herumgespielt, hat aber nichts geholfen. Vielleicht.. wenn mehr Zeit gewesen wäre...

Von dem NI-Zeug halt ich, wenn's um ein Klavier und nicht irgendetwas, was gut in den Mix passt geht, eigentlich nichts.

Pianoteq ist bei mir regelmäßig zum Einsatz. Beim Arrangement kommt's einfach rein, weil klein, schnell, etc..
Hin und wieder spiel ich mich dann etwas mit den Micpositionen und es bleibt.

Zum nächstgelegenen Flügel zu wanken und zwei Mikros lieblos irgendwo hinzuwerfen bringt meiner Meinung nach mehr Glückshormone, als die virtuellen Kollegen zusammenbringen.

 

[cherry50]

@Basstronout meint

Evtl könnte das neue SessionKeys für dich interessant sein. Ich liebäugle auch damit.
Hiel mal ein link zu dem Teil.

Ja, ein guter Tipp, nicht weil ich es mir gekauft habe, sondern weil ich das auch erst nach etlichen Recherchen getan habe.

Die nachträgliche Begeisterung ging dann noch über die Erwartungen hinaus. Das Teil ist vom Klang her top, und die netten Beigaben sind Gold wert.

Unbedingt antesten.

LG Cherry50

 

[burnhard90]

Wow, danke für alle Antworten

Ich hätte natürlich gerne ein richtiges Piano, ich spiele regelmäßig auf dem Upright meiner Schwester, das auch nicht so teuer war, aber ein ganz anderes Spielgefühl zulässt.
Ich bin aber Student und ziehe im Laufe der Jahre wahrscheinlich noch das ein oder andere mal um, und das immer in Mietwohnungen. Ich gehe nicht davon aus, dass sich, abgesehen vom finanziellen Aspekt, dass sich das irgendwie lohnen würde.

Logischerweise nennt jeder hier ja erstmal seinen Favoriten, das ist ja auch in Ordnung

Carcinomes Meinung teile ich grundlegend, allerdings spiele ich wirklich schon regelmäßig mit der Demo-Version und die anfängliche Euphorie hat sich ziemlich gelegt, ich nutze mittlerweile eher die Roland internen Sounds. Dabei spiele ich natürlich immer ein Stück, welches keine der fehlenden Töne enthält.
Eigentlich geht es mir gar nicht so sehr um Authentizität, aber das glockige in den Höhen ist immer noch sehr extrem, wenn ich die dumpfer mache, dann wirkt der ganze Sound gleich wesentlich dumpfer.

Die NI-Pianos aus Komplete fand ich extrem schlecht, auch The Giant würde ich wenn nur in einem Mix benutzen. Alicia Keys werde ich dementsprechend nicht probieren, NI macht meiner Meinung nach viel gut, aber nichts am besten.

QL Pianos ist tatsächlich ja gar nicht so teuer, allerdings soll es auch auf dem Macbook laufen und da habe ich nur 250GB zur Verfügung

Addictive Keys ist aber doch wirklich sehr stark auf Musik-Produktion ausgelegt, oder nicht? Das ist ja nicht mein Hauptaugenmerk.

Das gleiche Problem habe ich mit Session Keys Y&S, es gibt da auch kaum Demosounds im Netz zu.
Trotzdem empfinde ich die beiden Flügel momentan als meine Favoriten.
@cherry50: Kannst du denn Piano spielen bzw hast du es über eine Hammermechanik gespielt? Würde mich mal interessieren wie es sich da verhält.

Ich habe nicht vor ein mordsmäßig guter Pianist zu werden, Klassik habe ich nicht vor, sondern eher moderneres Zeug, wie Soundtracks nachspielen. Pianoteq klingt für mich tatsächlich sehr klassisch, andere Software-Pianos eher poplastiger.

 

[Rolleum]

Gar keins. Ein echtes Piano ist ein echtes Piano ist ein echtes Piano ist ein echtes Piano

 

[Soundmopi]

Wenn du Soundtracks nachspielen willst ist PiB von Cinesamples doch gut! Es ist auch etwas spezialisiert auf Filmscore. Aber such andere Stilrichtungen funktionieren.



www.youtube.com/watch?v=Bd1-wRRQpvo

 

[burnhard90]

Für Cinesamples brauche ich Kontakt Full, ansonsten wäre das eine Ergänzung wert gewesen.

 

[Soundmopi]

Klar, wenn du Kontakt nicht hast ist mein Tip nur halb soviel wert

 

[LionheartBeatz]

Ich bin wirklich kein Fachmann, aber Nexus hat neben vielen anderen Sounds auch ein paar Piano's, die mir persönlich ganz gut gefallen. Und mit passenden Eq-einstellungen kann man viele unschöne Dinge vielleicht nicht ganz beheben, aber zumindest abschwächen.

Lg