Passives Einkommen mit Musik – der konstruktive Thread

[Pheeel]

Ich mache Werbemusik, und ich bin auf eine ähnliche Weise reingerutscht. Damals hab ich eigentlich nach Herausforderungen gesucht und in ein paar Filmemacherforen angeboten, filmprojekte zu vertonen. Da es für mich auch Neuland war, hab ich meine Dienste kostenfrei angeboten. Es ging mir sowieso nur um eine Erweiterung meiner Fähigkeiten.
Statt eines Studenten, der Musik für sein Abschlussprojekt braucht, meldete sich dann allerdings ein anstrebender junger Berliner Filmemacher, der verzweifelt seinen Werbeauftrag in Gefahr gesehen hatte, da er mit vorgefertigter Musik und den Lizenzen dann Probleme bekommen hat.
Er hatte keine Ahnung und ich hatte keine Ahnung. Solide Grundlage. Da wir uns beide gut leiden konnten, haben wir in den sauren Apfel gebissen und das Ding irgendwie produziert. Der Spot wurde vom Auftraggeber akzeptiert und im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Und ich konnte einen sagenhaften Lohn von 100€ einstreichen für etwa 100 Stunden Arbeit. Das war für mich in Ordnung. Wir hatten ja ohne Entgeld vereinbart. So bin ich reingerutscht. Anfangs kam er öfters mit neuen Aufträgen, oft gegen wenig Bezahlung, aber das war mir egal. Ich machte letztendlich den Weg über Sentric (alternative zur GEMA), um für meine Arbeit ein entsprechendes Einkommen zu erhalten.

Im Endeffekt fing bei mir also alles mit einem winzig kleinem Forum für Filmemacher an. Deswegen finde ich deine Idee ausgesprochen gut. Andererseits findet du hier im Forum die Kategorie "Jobangebote", und diese kann genau für so etwas genutzt werden. Das sie nur moderat benutzt wird, liegt einfach daran, das Angebot und Nachfrage nicht so ganz übereinstimmen. Viele Werbeproduktionen haben ihre Connections und sind dementsprechend nicht auf der Suche nach neuen Künstlern. Ich merk das regelmäßig. Wird etwas gesucht, was in meine Nische fällt, dann klingelt das Telefon. Das gilt natürlich nur für die Firmen, für die ich bereits gearbeitet habe. Manchmal ists ein bissl mehr als mir lieb ist, aber es gibt auch Zeiten in denen ich dann aktiv auf die Suche gehen muss, damit der Kühlschrank wieder voll wird.

 

[hijack]

das kann ich unterstreichen, ich, 48 Jahre alt, habe genau die gleichen Erfahrungen gemacht, mein Geld verdiene ich mit dem was ich kann, als Handwerker, nicht was ich gerne machen würde wenn ich es mir aussuchen könnte

Aber ich denke damit bin ich OT, sorry.

Das ist wohl richtig. Doch auch das Handwerk musst Du gerne tun, sonst wird es dich unglücklich machen.

Und wenn man etwas gerne tun will, kann man es lernen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, heissts so schön. Immer in Anbetracht der Reatitäten und obs zu Erfolg führt ist noch mal was ganz anderes.

Um mit dem was man gerne tut auch erfolgreich Geld verdienen zu können, muss man letztlich immer eines können : Verkaufen. Das bezieht sich auf das Produkt und/oder auf sich selbst.

Ein Steve Jobs war ein kreativer Ideenlieferant, aber vor allem guter charismatischer Verkäufer, jedoch kein Entwickler.

Das steht bei Selbstständigkeit immer im Vordergrund. Ob aktiv oder passiv. Das Internet und die diversen Plattformen bieten da zwar Möglichkeiten dies zu übernehmen, doch mit dem entsprechenden Preis, denke ich mal.

Da spielt es keine Rolle, dass ich die Tätigkeit zwar gerne tue es aber nicht schaffe sie (oder mich) verkaufen zu können.

Das sollte man in meinen Augen berücksichtigen und sonst die Leidenschaft lieber als Hobby belassen, womit ich dann dem von Dir geschriebenen recht geben kann.

 

[hijack]

@Pheeel: Super Beitrag finde ich.

Ist doch oft so, dass anfänglich die Erfahrung der Lohn ist.

 

[cmod]

Ich mache Werbemusik, und ich bin auf eine ähnliche Weise reingerutscht. Damals hab ich eigentlich nach Herausforderungen gesucht und in ein paar Filmemacherforen angeboten, filmprojekte zu vertonen. Da es für mich auch Neuland war, hab ich meine Dienste kostenfrei angeboten. Es ging mir sowieso nur um eine Erweiterung meiner Fähigkeiten.
Statt eines Studenten, der Musik für sein Abschlussprojekt braucht, meldete sich dann allerdings ein anstrebender junger Berliner Filmemacher, der verzweifelt seinen Werbeauftrag in Gefahr gesehen hatte, da er mit vorgefertigter Musik und den Lizenzen dann Probleme bekommen hat.
Er hatte keine Ahnung und ich hatte keine Ahnung. Solide Grundlage. Da wir uns beide gut leiden konnten, haben wir in den sauren Apfel gebissen und das Ding irgendwie produziert. Der Spot wurde vom Auftraggeber akzeptiert und im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Und ich konnte einen sagenhaften Lohn von 100€ einstreichen für etwa 100 Stunden Arbeit. Das war für mich in Ordnung.

schöne Story, so ist es meistens das man kontakte zur richtigen Zeit braucht um erfolgreicher zu werden / mit etwas starten zu können.

 

[recordingisti]

Vielleicht, und das ist mein Tipp, besinnst Du Dich auf das, was Du wirklich gut kannst, und baust Dir
hier längerfristig eine eigene Perspektive auf.

LG Cherry50

Ich halte es für sehr wichtig.

Beim Hobby werden wir schnell irrational, emotional und nehmen wir ursprünglich Risiken in Kauf und oft erleben wir Pleiten und Insolvenz.

[Etwas OT

Ich (36) musste im Leben sehr oft wechseln um zu überleben: wollte ursprünglich Politik studieren, was nicht klappte, habe dann jahrelang als Zollsachbearbeiter und Außenhandelskaufmann gearbeitet. Danch habe ich etliche jahre Werbefilme und Newsbeiträge produziert und habe 50% für ein Softwaretester gearbeitet. Man verkauft eben das, was der Markt sich wünscht. Unbedingt mit dem Hobby Geld verdienen zu wollen, gerade wie ich als Ausländer in DE, führt oft zu Pleite.]

 

[Rektum]

Diesen Spruch hatte man uns bei der Versicherung eingebleuet.

70 x akquirieren ( Klingeln) am Tag, und drei Verträge müssen davon zustande kommen.

Ein furchtbarer Job. Ein Staubsaugerverkäufer im Versicherungsgewand.
Den Leuten auf die Pelle rücken, weil man von ihnen nur das "eine" will.
Ekelhaft.


...andererseits muss man mit der eigenen Musik auch aktiv auf die Leute zugehen. Ist vielleicht gar kein schlechtes Training.

 

[Saurus]

Diesen Spruch hatte man uns bei der Versicherung eingebleuet.

70 x akquirieren ( Klingeln) am Tag, und drei Verträge müssen davon zustande kommen.

Ein furchtbarer Job. Ein Staubsaugerverkäufer im Versicherungsgewand.
Den Leuten auf die Pelle rücken, weil man von ihnen nur das "eine" will...

Das haben wohl alle Ossis - mich eingeschlossen - unmittelbar nach der Wende gemacht.
Aber dieses Übel kam nicht von innen sondern von außen



.

 

[XCapt]

Ich würde behaupten wer Geld verdienen will - egal womit - muss andere Leute davon überzeugen können, daß Ihr Geld bei Dir gut aufgehoben ist.

Man sollte in der Lage sein sich selbst oder sein Produkt (bzw. Dienstleistung) zu verkaufen.

Bei Passiv stelle ich mir den kleinen Zigarettenladen in einer dunklen Strassen-Ecke vor - wo rundherum die grossen Einkaufsstrassen sich befinden.

also heisst es anders, besser, günstiger , innovativer als diese zu sein - und am besten Ware verkaufen , die die anderen Geschäfte nicht haben.

Als nächstes Schritt sollte man aus seinem kleinen Laden mal herauskommen und die Webetrommel rühren - wie auch immer....

 

[XCapt]

Diesen Spruch hatte man uns bei der Versicherung eingebleuet.

70 x akquirieren ( Klingeln) am Tag, und drei Verträge müssen davon zustande kommen.

Ein furchtbarer Job. Ein Staubsaugerverkäufer im Versicherungsgewand.
Den Leuten auf die Pelle rücken, weil man von ihnen nur das "eine" will.
Ekelhaft.


...andererseits muss man mit der eigenen Musik auch aktiv auf die Leute zugehen. Ist vielleicht gar kein schlechtes Training.

Und was willst Du nun damit sagen?

Ist es nun ekelhaft oder notwendig?

 

[Rektum]

Na ja. Manche Versicherungsvertreter laden dich auf ein Bier ein und lenken das Gespräch im richtigen Moment dorthin, wo es hin soll. Nämlich zur heiß ersehnten Unterschrift. Wie wenn man eine Frau ins Bett kriegen will. Man erzählt dies, man erzählt das. Aber die Hauptsache ist eine andere.Ich jedoch sehe immer mich selbst als möglicher Kunde. Und wenn da einer käme, der mir was andrehen will, würde ich das nach 2 Sekunden entlarven. Ich käme mir schlicht blöde dabei vor. Aber ich will nicht meckern. Wer das kann, soll das tun.

 

[XCapt]

Grundsätzlich sind Versicherungs-Vertreter erstmal Verkäufer. Die einen sind gut - die anderen schlecht. Die einem symphatich - die anderen unsympatisch. Das ist überall so. Auch die Verkäufer beim EDEKA um die Ecke..
Ob es nun zu einem Verkaufsgespräch kommt liegt letztlich klar in deiner Entscheidung. Übrigens ungefragte Kaltakquise im Privatbereich ist übrigens inzwischen verboten.

Aber es geht doch um eines: Wer Geld verdienen will - d.h. das Geld von andren in seine eigene Tasche fliessen zu lassen muss auch bereit sein verkaufen zu können...

 

[Rektum]

Eine Kollegin von mir ist in zehn Jahren Versicherungsarbeit fast zugrunde gegangen, weil sie laut eigener Aussage von halsabschneidenden Schweinen umgeben war und es in den letzten Jahren immer schlimmer wurde. Das muss nicht überall so sein. Aber generell kann man sagen, dass nicht jeder zum Kaufmann geboren ist. Muss auch gar nicht sein.

 

[SoulFrontier]

Also dem Thread Ersteller geht es doch darum Geld zu verdienen OHNE zu arbeiten.

Also braucht ihr ihm doch nix zu erzählen über das Geld verdienen MIT Arbeit.

Oder was verstehst du unter passives Einkommen?

Passives Einkommen mit Musik wären Tantiemen.

Wo sollen die aber her kommen ohne Arbeit? Bleibt nur noch erben.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen ein Leben von passivem Einkommen ist schön und angenehm

Ich hab dafür gearbeitet. Es gibt keinen anderen Weg. Arbeit oder Erbe.

 

[Rektum]

Eigentlich gibt es für einen Mann das passive Geldverdienen nur als Callboy auf dem Strich.

 

[XCapt]

 

[sixstringwarrior]

Also dem Thread Ersteller geht es doch darum Geld zu verdienen OHNE zu arbeiten.

Nö. Ihm geht es um einen nachhaltigen Broterwerb mit bereits geleisteter Arbeit, um langfristig im Angestelltenjob wieder auf Teilzeit runtergehen zu können und somit mehr Zeit für seine Projekte zu haben.

Es liegt halt nahe das zu tun was man kann, zwischenzeitlich habe ich aber eine andere Lösung für mich gefunden, die mir mehr Spaß macht als Musik im Dienstleistungsformat. Musik war in finanzieller Hinsicht immer ein Ärgernis für mich und wird es auch immer bleiben.

Ihr könnt euch gerne weiter darüber unterhalten, aber ihr braucht auch nicht mehr auf den Eingangspost zu beziehen. Das ist aus meiner Sicht wie gesagt nicht mehr aktuell.

 

[SoulFrontier]

Oh sorry das konnte ich ja nun nicht wissen!

Gut dass Du das geklärt hast, schön für Dich dass Du den für Dich richtigen Weg inzwischen gefunden hast.

Ja, Musik rein aus Spaß und purer Freude, ohne damit seinen Lebensunterhalt bestreiten zu müssen, genug Zeit dafür und Muße. DAS ist für mich perfekt.

Sobald es ein Gewerbe ist ist Schluss mit lustig

 

[cherry50]

@Saurus schreibt

Das haben wohl alle Ossis - mich eingeschlossen - unmittelbar nach der Wende gemacht.
Aber dieses Übel kam nicht von innen sondern von außen Lachen

Ja das mit dem Vertreter war unmittelbar nach der Wende, wo man wie ein ertrinkender nach jedem Strohhalm gegriffen hat.

Und wenn man eine Familie mit Kindern zu ernähren hat, siehts ein wenig anders aus.

Es war dann ja für mich auch nicht lange tragbar, und ich habe mich da wieder vom Acker gemacht.

Trotzdem hatte ich auch zu der Zeit mein Neben Einkommen mit der Musik.

LG Cherry50

 

[zamorra]

Manches wurde ja schon vorgeschlagen, hier mal was mir so einfällt.

im kreativen Bereich:

- Sample Bibliotheken aller Art
- Presets / Patches für gängige Plugins
- Tutorials schriftlich (PDF / Papier…)
- Tutorials als Video (so wie die Hands on XXX Serie z.B.)
- Gemafreie Musik für Warteschleifen, Homepages etc.


Im kaufmännischen oder sonstig gewerblichen Bereich:

- Vermittlungsplattform, z.B. für Sammelbestellungen von Plugins etc. auf Provisionsbasis

- Organisation von Schulungsveranstaltungen oder Workshops (ok, wäre man selber eingespannt oder man organisiert einen Studi oder so mit Kenntnissen)

- sich irgendeinen besonderen Merchandising Kram ausdenken

 

[birdseedmusic]

Moin

Ist das aktiv oder passiv? Aber mit Livemusik kann man gutes Geld verdienen, z.B. wenn man als Band auf Parties tanzbare Musik spielt. Es ist nicht viel, aber es kommt immer ne gute Gage rum, und der Aufwand hält sich meist in Grenzen, wenn man logistisch alles gut durchgeplant hat.

lg
Michael