Mal so nebenbei: Kennt jemand außerhalb von Samplern und virtuellen Drum-Machines überhaupt ein Instrument (egal ob virtuell oder echt), bei dem man tatsächlich einzelnen Noten dezidierte Panorama-Werte zuweisen kann, die dann auch wirklich nur für die jeweilige Note und nicht das ganze Patch gelten?
Ich habe mir nochmal die Sache mit den Note-Expressions angeguckt. Klar, da steht auch "Pan" zur Verfügung. Und sicherlich verstehen einige Klangerzeuger die Sache (mWn aber auch in erster Linie Sampler, um bspw. einer Note in einem Streicherpatch beizubringen, mal staccato und mal legato gespielt zu werden und eben deshalb zwischen den verschiedenen Sampler-Layern umzuschalten), aber von notenbezogenem Panning habe ich außerhalb der Samplerwelt noch nie was gehört.
Und da ich ja kein Synthkenner bin, würde mich interessieren, ob es das überhaupt gibt.
Zum Artikulationen umschalten gibt es in Cubase die Expression Maps.
Mit Note Expressions würde das schon gehen.
Aber wie hier schon festgestellt wurde ist es eine Eigenentwicklung von Steinberg mit Einschränkungen.
Es geht nur mit VST3.
Die anderen Hersteller müssen es in ihr Instrument integrieren, was aber zuviel Aufwand ist, für ein Feature, welches nur in 1 oder 2 DAW's existiert.
Ein Idee wäre noch das MPE Protokoll. Da geht es aber mehr um Ausdruck und ich weiß nicht inwieweit man da überhaupt etwas programmieren kann.
Eine klassische Anwendung aus alten Tagen wäre mit einer Workstation.
Bei Korg sind das Timbres/Sounds die man auf verschiedenen Kanälen ansteuert.
Wenn man sein Keyboard splitten kann, setzt man die Range auf Midikanal 1 z.B. von C0 - B2 und Midikanal 2 von C2 - C4.
Timbre 1 stellt man auf Midikanal 1 und verändert den Pan etc. Timbre 2 stellt man auf Kanal 2 und verändert dort, wie man es haben möchte.
Das ist jetzt aber auch nichts anderes, was man jetzt in der DAW erreicht, durch Duplizieren der Spuren.
In Roland Romplern haben einige Presets ein Pan Tracking eingebaut, welches hin und her wandert.
Das ist aber eher nervig als förderlich.
In irgendeiner Bedienungsanleitung meiner Synths habe ich mal gelesen, dass man Velocity an den Pan binden kann, aber dadurch verliert man die Velocity.
Man könnte sich in Cubase mit dem Midi Transformer/Logical Editor basteln.
Wenn Vel Wert so und so, dann Pan Wert so.
Das würde bei Akkorden mit unterschiedlichen Vel Werten auch wieder zu Problemen führen.
Ich habe mich kürzlich mit TouchOSC befasst.
Da könnte man sich durchaus etwas in der Richtung basteln.
Was aber die Crux sein wird, dass sich bei einem Midikanal und gespielten Akkorden die Midi CC's immer überlagern werden.
Beispiel:
Du ordnest deinen Noten einen CC10 zu. Wert 0 ist hart links, Center ist 64, hart rechts ist 127.
Ihr kennt das Midiprotokoll.
Oder anders.
Die Note C1 hat den Panwert (CC10) 0.
E1 hat den Wert 64.
G1 hat den Wert 127.
Wenn man jetzt den CC10 in einem Synth dem Pan zuweist, würde das sogar funktionieren.
Man spielt C1, der Pan des Synths ist links.
Man spielt E1, der Pan des Synths regelt auf Center.
G1, ganz links.
Spielt man jetzt den Dur Akkord, also C1,E1,G1 hast Du Kuddelmuddel, weil verschiedene Panwerte (0,64,127) gesendet werden.
Deshalb denke ich, "klassisch" per Midi CC kann das nicht gelöst werden.
