Panning... Signal linker als links?

[Zorta]

Hallo...

Folgende Sache: Ich hab letztens einen Mix (mit relativ vielen Instrumenten) gehört und obwohl ich schon eine Weile dabei bin hat es mich doch sehr überrascht wie unglaublich klar platziert und definiert wirklich alle Elemente zu hören waren. Dabei fiel mir auf, dass manche Instrumente nicht nur nach links und rechts gepannt waren, sondern sich so anhörten als kämen sie hörbar von deutlich weiter links oder rechts als es das normale Panorama zulässt und dabei waren auch langsame Bewegungen der Soundschwerpunkte (räumliche hörbare Ortung) zu hören (gleichzeitig waren einige der Instrumente relativ breit und über das komplette Panorama verteilt). Dieser ganze Effekt klang sehr angenehm und gab dem ganzen Mix, obwohl min 10 Instrumente gleichzeitig zu hören waren eine unglaubliche Note und Transparenz...

Hab nun schon mit einigen Phasentricks und auch (evtl. mit dem falschen?) 3D- Billig Sound Plugin versucht eine ähnliche Transparenz hinzubekommen aber leider scheint das -selbst mit deutlich weniger Instrumenten im Mix- nicht ansatzweise zu klappen (oder bestenfalls zu 20%, mit einer leichten Tendenz wichtige Signale zu weit nach hinten zu schieben)...

Insbesondere den Effekt einen Sound kilometerweit aus dem Panorama rauszuholen und gleichzeitig ist der Sound sowohl klar lokalisierbar als auch in langsamer Bewegung über das volle Frequenzspektrum und die ganze Stereobreite zu hören (und zwar so, dass es zeitgleich noch keine Kollisionen mit einem anderen Instrument gibt) erschließt sich mir nicht. Ich hab zwar sowas wie eine wage Vermutung, und denke auch, dass das nicht ohne aufwendige Berechnungen oder Automatisierungen geht aber eigentlich würde ich es lieber gerne genau wissen.

Oder wenn das sehr aufwendig zu erklären ist (oder sich gar um Geheimwissen größerer Mix & Masteringstudios handelt), bei welchem groben Themengebiet müsste man hier ansetzen?

 

[ArsèneLupin]

Ich denke das hat etwas mit 5.1 Surround zu tun. Guck dir mal das Plug- In auf dem Screenshot dieser Website an, dass ist denke ich was du suchst:
https://www.cinemasound.com/where-to-pan-music-in-surround-sound-5-1/

 

[Rajmund]

Das könnte eventuell mit dem Begriff „Überbasis“ zu beschreiben sein:
http://www.sengpielaudio.com/BasisUndUeberbasis.pdf

Wenn sich einzelne Instrumente im Stereobild zu bewegen scheinen, dann wurde das durch Automation und „Knüppelstereofonie“ so festgelegt oder die Musiker haben sich tatsächlich bewegt und das wurde durch das Stereo-Hauptmikrofon und/oder Stereo-Spotmikrofonierung eingefangen. Macht die Sache sehr natürlich, weil kein Musiker mit seinem Instrument absolut still steht (von standfesten Instrumenten wie Klavier, Cembalo, Orgel, Pauken u.a. mal abgesehen).

 

[suboptional]

Kann man den Track (oder sonstige diesbzgl. Soundbeispiele) irgendwo hören? Dann kann man evtl. mehr dazu sagen.

 

[mruebsam]

Ohne genau den Track zu kennen…
Das sind dann die etwas höheren Weihen des Mixens
Über die komplette Stereobreite hinaus kann man gehen indem man das Signal nicht nur komplett auf die Seite panned sondern auch noch phaseninvertiert auf den anderen Kanal gibt.
2-dimensionale Bewegungen (in Breite und Tiefe) geht in dem man nicht nur hartes Intensitätspanning macht sondern auch Laufzeitpanning (dazu gibt es ein sehr nettes Werkzeug von GHZ heißt Panner). Dazu kann man auch spektrale Änderungen am Signal zwischen links und rechts vornehmen. Early Reflections können auch dabei helfen. das wichtigste dabei sind aber die eigenen Ohren