Overhead-Signale richtig abmischen

[Timecode-11]

Hallo Gemeinte.

Ich habe vor kurzen eine Band recordet und stehe nun vorm abmischen. Schon tauchen die ersten Fragen zu den Overhead-Signalen auf. Die OH's wurden im großen A/B aufgenommen und die Musikrichtung ist schon recht rockig. Es wäre Klasse, wenn ihr ein paar Zeilen dazu schreiben könntet. Und los geht es:

1. Wie weit sollte man die Signale im Panorama nach links und rechts verteilen? 100%?
2. Sollte man einen High-Pass Filter ab den unteren Mitten setzen?
3. Kann/sollte man diese Signale komprimieren?

Grüße und Danke.
Timecode

 

[essential]

Man sollte alles so machen, daß es einem selber gut gefällt.
Mehr nicht.

 

[Woodstock]

Hallo,

ziemlich schwierig ohne Soundbeispiel...

1. Ich würde es so machen (100% l/r)
2. Muss man hören wie besch'ssen die Bässe auf den OHs klingen. Rumpelnde Bässe auf den OHs sind doof, zu dünne OHs auch.
3. Kann man, muss man aber nicht. Man kann ja auch den gesamten Drumbus komprimieren.

 

[JDsounds]

ich knall die immer gnadenlos nach links und rechts ...insofern sich das gut für mich anhört ...ansonsten nen lowcut bei 150 hz und anhebungen bei 4-8 khz um den schmarrn relativ weit nach vorne zu holen....aber richtwerte gibt es da ja wie so oft nicht...kann halt auch ganz anders ausfallen ...nur den lowcut hab ich fast immer bei 150


kompression brauch ich fast nie!

 

[stratiii]

Ich mache es so, dass die [g=149]Snare[/g] auf dem Kopfhörer immer in der Mitte liegt...das muss nicht immer 100% rechts links sein

 

[chrizzle]

OH signale nicht gleich lowcutten, erstmal anhörn, ob sie der BD was geben, ist bei mir oft so, dass ich die OH auch zur unterstützung der BD nehme.

 

[Burkie]

Hallo,

die Overheads müssen nicht zwangsläufig immer 100%recht/links gepannt werden. Hörst du hier:

http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?post_id=1269488#forumpost1269488

Die Drums sitzen meistens bei etwa: Linker Kanal: 100% links, rechter Kanal: 50% rechts/links, also etwa Mitte. Klingt doch auch im Mix.

Die Underheads, also etwa die [g=118]Bass[/g]-Drum, die [g=149]Snare[/g], die Toms, sollte natürlich mit den Overheads harmonieren.

Die Overheads mono in die Mitte gemischt könnte ja auch nicht mal schlecht klingen.

Es hilft nur ausprobieren im jeweiligen Mix....


MfG

 

[alpenjodel]

Das kann man so allgemein garnicht sagen,da es ja auch darauf ankommt, wie Du den Rest des Drumsets aufgenommen(einzel)
Musst halt auch schuan,das zb,die [g=149]Snare[/g] sich mit den OH spuren verträgt,da wirst Du wohl auch noch etwas schieben,das es nicht so flanged.
Je nach abnahme der Toms musst Du halt mal schaun inwieweit Du die OH-Spur kastrieren kannst mit dem Eq.
Dann kommt ja noch ne Raumspur dazu,sowas finde ich zb,Pflicht,sonst klingt das alles wie ein trockener Furz.
Das ist aber auch Geschmacksache,aber ohne Raumspur würde mir ein Schlagzeug einfach zu flach klingen.
Wenn Du keine Raumspur hast,dann versuch mal aus dem Drumset,wenn Du es einigermassen gut gemischt hast,da eine daraus zu erstellen.
Exportiere das Drumset und füge es wieder ins Projekt und hau da etwas [g=108]Hall[/g] drauf.
Oder bau Dir eine durch Reamping,dreh die Anlage auf und fang es mit zwei Mikros ein,wenn dein Raum gut klingt,wird das insgesammt auf jeden Fall geiler und grösser klingen.
Bei OH-Spuren musst Du halt mal schaun,ob so zwischen 200-400Hz eine Ansenkung dem Gesammtsound gut tut,also das gesammte Drumset dabei abspielen und mal bei der Raum und der OH-Spur mal antesten,obs besser klingt.

 

[DanielManda]

Panning muss nicht immer 100% L/R sein. Man nehme den Fall, dass ein Beat durchgehend auf der Crash gespielt wird. Dann kann es schnell passieren, dass diese zu weit auf eine Seite gelegt nervig klingen kann.
Ansonsten benutze ich meist einen flachen Lowcut soweit bis die [g=149]Snare[/g] fast nicht mehr zu hören ist und dann wieder ein Stück zurück, damit sie noch ganz leicht mit drauf ist.
Finde aber der ganze untere und der Mitten-Bereich müssen komplett raus. Auch wenn er vielleicht der BD etwas "geben" könnte. Erfahrungsgemäß liegt in diesem Bereich immer der schreckliche Proberaum-Beckensound, der wie ich finde unbedingt weg sollte. Und voila, schon klingt das ganze brillanter.

Was für Mikros benutzt du ?

 

[Ari]

Ansonsten benutze ich meist einen flachen Lowcut soweit bis die [g=149]Snare[/g] fast nicht mehr zu hören ist und dann wieder ein Stück zurück, damit sie noch ganz leicht mit drauf ist.

Die [g=149]snare[/g] "schnarrt" bis in oberste Frequenzen. Die kann man nicht wegcutten. Sollte man auch garnicht!

Finde aber der ganze untere und der Mitten-Bereich müssen komplett raus.

Das kannst du ja finden - ist aber völlig falsch und einfach nur... falsch eben!

Erfahrungsgemäß liegt in diesem Bereich immer der schreckliche Proberaum-Beckensound,

So ein blödsinn. Dann ist es einfach nur falsch mikrofoniert.

Das ganze Posting eben ist völliger Unfug!!!

Ari

 

[davechecker]

Auch auf die Gefahr hin ebenfalls gegen professionelle Rangehensweisen zu verstoßen, und aufgepasst, dies gilt nur für wirklich problematische Aufnahmen zuhause wie zB bei mir im Proberaum:

besonders gut konnte ich meinen OH-Mix nach vorne bringen, nachdem ich sehr schmalbandig die Resonanzfrequenzen der [g=149]Snare[/g] oder auch auch einer besonders störenden Tom rausgenommen hatte.
Dies gilt aber wirklich nur für Aufnahmen in akustisch nicht optimierten Räumenund ist in einem Studio sicherlich überflüssig.
Aber probiers aus, einfach durchsweepen und schaun obs da ne böse [g=349]Frequenz[/g] gibt.

und nochmal: Das ist nur eine subjektive Erfahrung mit meinen Aufnahmebedingungen und sollte nur eine Anregung sein. Probiern geht über studiern.

 

[Ari]

Probiern geht über studiern.

In diesem Fall stimmt das leider nicht.
Andersrum wird ein Schuh draus.

Tontechnik studieren geht definitiv über sämtliches falsches Ausprobieren!
Gewusst wie - spart Energie.

Ari

 

[zehnvorsechs]

Es kommt auf die Mikrofonierung an, auf den Raum, auf das Material, das verwendet wurde. Eine 100%ige Regel gibt es wirklich nicht, man muss immer individuell entscheiden und das Panning - meiner Meinung nach muss es nicht immer total L und R sein, weil gerade bei großen AB´s oft die Mitte vernachlässigt wird und z.B. 1 Crash Becken zu sehr rechts und die HiHat zu sehr links stehen würde. Es kommt wirklich auf den Song und die Aufnahme und sonstigen Bedingungen an.

Tendentiell mache ich nicht unbedingt einen Low Cut, aber senke unten herum oft was ab, es genügt aber meist, wenn es dort nicht dröhnt oder zu sehr matscht. Wenn mir die [g=149]Snare[/g] in ihrer Mitten- oder Druckfrequenz zu sehr in den OH reinhaut, dann senke ich auch dort mit parametrischen Mitten ab, damit die über die direkte Mikrofonierung gezielter in den Griff zu bekommen ist. Ob und wo man Hochmitten und Höhen boosten oder etwas zurück nehmen muss, ist letztendlich von so vielen Faktoren abhängig.

Um diesen typischen Proberaum- Sound ein klein bißchen weg zu bekommen, habe ich auch schon mal einen Expander benutzt. Durch die Signalkette und Mastering werden die Overheads sehr häufig sehr stark komprimiert, dem wirkt man entgegen, dementsprechend kann es helfen, dass dadurch negative Raumeinflüsse dadurch nicht noch unnötig hoch geholt werden.

 

[MrSmith]

OH's nie low oder high cutten! Die OH's und das Raummikro machen den Sound.

 

[Ari]

naja, das "NIE" stimmt ja nun auch wieder nicht.

Und Overheads sind nicht gleich Raummirkos.
Sonst hießen sie ja Raummikros und nicht Overheads.

Ari

 

[MrSmith]

@ Ari

- Ich gehe von einem gut gestimmten Set in einem guten Raum aus. Da hab ich noch nie low oder high cut machen müssen.

- Ich habe nicht geschrieben, dass OH und Raummikro das Selbe ist sondern dass sowohl OH, als auch Raummikro den Drumsound auf der Produktion wesentlich prägen.

 

[Ari]

heimlich Text geändert oder wat? *tztz


Jedenfalls wenn du von einem gut gestimmten Set und einem Guten Raum ausgehst, dann liegst du hier im Board zu 95,7% falsch.

Ari

 

[MrSmith]

@ ari

nönö, nix geändert.

zu deinem zweiten kommentar: ziemlich traurige wahrheit...

 

[JayT]

Falls man bei den OH keinen Low-Cut verwendet:
Unbedingt Zeitverzögerung zwischen dem direkten Bassdrum Mikro und den Overheads berücksichtigen. (z.B. beide Overheads zeitlich um den entsprechenden Wert (im Millisekunden-Bereich) nach vorne schieben.
Ansonsten könnte es passieren, dass der [g=118]Bass[/g] bzw. auch [g=149]Snare[/g] usw.. an Druck verlieren und dünner klingen.

Ich persönlich cutte meistens wenigstens den Tiefbass raus.
Wummernde 50Hz und weniger klingen selten gut, egal wie der Raum klingt.
Stehe da eher auf definierte Bassdrums (was den Tiefbass-Bereich betrifft).

lg. JayT.

 

[Swazzey]

Tach die Herrschaften,

ich bemächtige mich mal dieses Threads um eine Frage anzuhängen... und zwar geht es mir nicht um das Abmischen der OHs (Lowcut, Comp. und Co.) sondern um die Anordnung der Mikrofone und das daraus resultierende Stereo-Bild welches ich damit aufnehme im Bezug auf die [g=149]Snare[/g].

Das Schlagzeug welches ich demnächst aufnehmen soll hat 4 Toms und einen Haufen Becken (uns sonstiges Geraffel) hauptsächlich auf der rechten Seite des Drummer stehen. Die [g=149]Snare[/g] ist fast das "linkeste" Instrument im Set - daneben kommt nur noch die Hihat - der Rest ist rechts.
Wie bekomme ich dort eine ordentliche Stereo-Anordnung hin? Wenn ich die Mikros (z.B. NT5) im normalen A/B anordnen würde, würde ein Mikro quasi direkt auf die [g=149]Snare[/g] zeigen das andere irgendwo im Beckenwald stehen... dadurch hätte ich dann auf dem einen OH-Kanal viel mehr [g=149]Snare[/g] als auf dem anderen und meine [g=149]Snare[/g] würde auch wenn ich die [g=149]Snare[/g]-Spur dazufahre immer etwas von der Seite kommen... bei X/Y oder ORTF habe ich das Phänomen dann ja auch...

Kann ich das nachträglich einfach schieben? Also mir die Spuren angucken und ich nenns mal "extrem-alignen" ?

Swazzey