Neu in Raumakustik

[Amerikaner]

morning.

Raumakustik ist für mich neu, habe mich die letzten Wochen darüber belesen und brauche Hilfe.

Ich habe keine Möglichkeit einen eigenen Raum nur fürs Mischen einzurichten, will aber das beste aus der Situation rausholen.
Die Monitore sind ca 30 cm von der Wand weg, die Raumecken sind nicht weit entfernt, auf einer Seite jedoch nur in Form eines Raumtrenners der nicht bis zur Decke geht. Es gibt Teppichboden.
Die Akkustik finde ich grundsätzlich nicht übel, würde trotzdem gerne den Raum messen, weiß aber nicht wie das geht...

Hab drüber nachgedacht, Basstraps in die Ecken hinter den Boxen zu stellen. Also die Boxen stehen nicht direkt in den Ecken.
+ Pyramidenschaum hinter die Boxen und gegenüber an der anderen Wand. evtl noch eine Platte an die Decke. macht das so Sinn?
ich kann 250,- investieren...

Über helfende Antworten bin ich dankbar.

 

[stefangeidel]

Schritt 1: vergiss den Pyramidenschaum
Schritt 2: lies dich hier ein... https://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Raumakustik_und_Dämmung/index.html
Schritt 3: hol dir Rockwool Steinwolle im Baumarkt (1 Paket pro qm)
Schritt 4: stapel sie in den Raumecken
Schritt 5: usw. (Die übliche Prozedur. In jedem zweiten Thread nachzulesen)

 

[SGW1]

würde trotzdem gerne den Raum messen, weiß aber nicht wie das geht...

Auf diese Frage gibt es hier segensreiche Antwort. Hat mir sehr geholfen:
https://recording.de/Community/Foru...ik/Raumakustik_und_Dämmung/147164/thread.html

 

[Amerikaner]

jo.
danke für die links. bin wieder ein stück schlauer.
Einen optimalen Raum werde ich wohl nicht einrichten können, es fehlt schlichtweg an Platz.
Mitten und Höhen können bestimmt verbessert werden, bei Bässen hab ich wohl kaum eine Chance.
Wenn ich auf Sprachlautstärke mische, könnte ich Irritationen hinnehmen oder verringern. Für Bässe nehm ich dann die DT 770.
Was haltet ihr von dem Trick, Socken in die Reflex öffnungen zu stopfen?
Ist es denn wichtig, den Sound laut aufzudrehen zum Mischen?

 

[stefangeidel]

Abmischen solltest du bei 83 dB, da dort dein Gehör auf allen Frequenzen ähnlich empfindlich arbeitet.

Wie viel Platz hast du denn?
Solange es mehr als 10qm sind, hast du gute Chancen, den Bass in den Griff zu bekommen.

 

[Manoloco]

Abmischen solltest du bei 83 dB, da dort dein Gehör auf allen Frequenzen ähnlich empfindlich arbeitet.

Na dann goodbye Gehör.

Zwischendurch aufdrehen (80+dB SPL) ist okay, mischen würde ich definitiv darunter.
Die angegebenen 80/83/85 dB SPL und was da alles kursiert, bezieht sich lediglich auf die 0dB FS Kalibrierung des eigenen Abhörsystems (nach Katz). ... ich hoffe das ist einigermassen richtig ausgedrückt.

Also mischen bei gehobener Zimmerlautstärke, ermüdungsfrei, möglichst konstant, zwischendurch aufdrehen, leiser machen, jedoch die Konstanz berücksichtigen.

Mach ich das? Nein. Aber ich arbeite daran

Ah hier, steht doch alles:

Das von Bob Katz entwickelte K-System, so wie ich es verstehe, wird manchmal missverständlich interpretiert, so auch in diesem Fall, wie ich meine. Falls ich mich irren sollte, lasse ich mich gerne belehren. Ich bin euch jedenfalls dankbar, dass ihr es erwähnt, denn es ist m.E. eine gute Sache. Ohne jetzt auf die Einzelheiten eingehen zu können, will ich nur den Punkt Abhörlautstärke aufgreifen:

83 dB Schalldruck sind der Standard für Kino-Tonsysteme. Laut Bob Katz sollte sie für DVD-Systeme (Home-Cinema) und Musik um 6 dB geringer sein, was der Hörgewohnheit des Durchschnitthörers entspräche. Deshalb mastert er auch bei 77 dB SPL: "By now, we've mastered hundreds of pop CDs working at [g=226]monitor[/g] [g=105]gain[/g] 6 dB below the reference, with very satisfied clients. "

Davon abgesehen können 83 dB SPL bei stundenlangem Hören nach Ansicht vieler Ohrenärzte bereits dauerhafte Hörschäden verursachen.

Heißt das jetzt, man muss sich ein SPL-Meter kaufen und den Abhörpegel auf 77 dB kalibrieren? Ich denke, als Homerecorder kann man auch ganz gut bei der Lautheit mixen und mastern, in der man die Musik normalerweise im Wohnzimmer anhören würde. Also: Referenz-[g=420]CD[/g] mit ähnlicher Musik einlegen, auf angenehme Lautstärke einstellen und daran sich beim Mix orientieren.

Zum Thema Linearität: Die Fletcher Munson-Kurve, die immer als Argument für 83 oder 85 dB SPL Abhörschalldruck angeführt wird, wurde mit Kopfhörer gemessen und spiegelt gar nicht die Verhältnisse beim Hören mit Boxen wieder. Die mit Lautsprechern gemessenen Hörempfindlichkeitskurven von Robinson und Dadson zeigen, dass das Gehör bei 83 dB SPL alles andere als frequenzlinear ist:
(http://www.sengpielaudio.com/Fletcher-MunsonIstNichtRobinson-Dadson.pdf).

Das ist natürlich keine Antwort auf deine Frage, KingZize, denn du fragst ja nicht nach der absoluten Abhörlautstärke, sondern nur, wo du sie am besten regeln kannst. Diese wurde schon beantwortet. Aber ich halte es immer wieder für sinnvoll, auf die m.E. zu hohen durchschnittlichen Lautheitswerte beim Mixen und Mastern hinzuweisen. Selbstverständlich sollte man die Musik auch mal laut (also bei 83 bis 85 dB SPL) beurteilen, aber nicht bei einem solchen Dauerschalldruck mixen. Das ermüdet und schädigt nur das Gehör.

Sorry für dieses O.T.

 

[Amerikaner]

Abmischen solltest du bei 83 dB, da dort dein Gehör auf allen Frequenzen ähnlich empfindlich arbeitet.

interessant.
ab 80 db ist wie eine vielbefahrene straße und stellt schon eine Belastung fürs Gehör auf Dauer dar.


ich werde mal eine skizze meines raums anfertigen.....

 

[Amerikaner]

das ist der raum.
ich sitze wohl noch ein stück weiter hinten. ca auf mitte vom midi keyboard.

 

[stefangeidel]

So, dann ist der erste Schritt, das Ganze um 90 ° nach rechts zu drehen, weil du derzeit links keine Wand hast --> Unsymmetrie --> böse

@83dB: mein System ist auf 83 dB kalibriert. Wenn ich einen Song schreibe sind bis kurz vor Schluss weder Limiter noch Kompressoren drauf. Da schreibt und mischt man also automatisch bei weniger dB (RMS)...

Erst die finale Lautheit des Songs kommt dann an höhere Werte...

Daher denke ich, dass es unbedenklich ist.

 

[Amerikaner]

So, dann ist der erste Schritt, das Ganze um 90 ° nach rechts zu drehen, weil du derzeit links keine Wand hast --> Unsymmetrie --> böse

rechts ist die fensterwand und ich kann keine dämmung aufs fenster kleben, außerdem wäre dann hinter mir eine nische im Zimmer und da drinn schallerts mächtig. und es haben noch andere leute im raum zeug stehen...
ich muß wohl das beste aus der jetzigen situation machen.

ich habe keine vocals, drum sounds kommen alle aus der dose, also ich meine ich habe nix was mit mikro aufgenommen wurde. kann man sich so auch ein einiger maßen vernünftiges klangbild mit boxen und kopfhörern machen?
höhen und mitten könnte man doch in den griff kriegen oder?

 

[stefangeidel]

Wieso solltest du was aufs Fenster kleben?
Wenn du Mitten und Höhen dämmst, wird dir das Gewummere im Bass umso mehr auffallen.

Symmetrie ist leider der Grundstein einer jeden guten Raumakustik.
Wenn es daran schon scheitert...

 

[Black_Bender]

moin,

stefan hat recht.

der raum allein bestimmt wo die sinnvollste position ist.
das kann kein akustikelement der welt ändern.

rechts/links symmetrie ist in etwa genauso wichtig wie runde räder an einem auto. wer eckige dran baut bei dem lohnt sich auch kein motor und fahrwerktuning.

wenn du die symmetrie nicht hinbekommst dann benutze die lautsprecher zum komposen und arrangieren. da verbringt man eh die meiste zeit mit.
abhörkritische dinge dann mit dem kopfhörer.

ja das geht wenn man sich dran gewöhnt hat.
https://recording.de/Magazin/Testberichte/2621/Vergleichstest__Studiokopfhörer_abgehört.html#article

es lohnt sich in deiner situation einfach nicht da geld in die raumakustik hinein zu stecken.
250€ in sehr gute kopfhörer stecken dafür um so mehr.


@ 83 bzw 85dB

das ist peaklevel und die schmerzenden frequenzen sind dazu auch leiser als die bässe die unbedenklich sind. straßenlärm ist ein undynamisches rauschen und in fast jeder frequenz gleich laut.
das kann man beides vom lautheitsfaktor also gar nicht vergleichen!

 

[Amerikaner]

wenn du die symmetrie nicht hinbekommst dann benutze die lautsprecher zum komposen und arrangieren. da verbringt man eh die meiste zeit mit.
abhörkritische dinge dann mit dem kopfhörer.

moin.
ich geh jetzt los und kuck mir ein mietstudio an, wo man mischen kann. is wohl das beste.
kopfhörer nutze ich sowieseo viel zum mischen.
hier mein aktuellster mix:
https://soundcloud.com/der-amerikaner/80s-synth-track


ich benutze beyer dynamic 770

 

[synthpark]

Abmischen solltest du bei 83 dB, da dort dein Gehör auf allen Frequenzen ähnlich empfindlich arbeitet.

Nur am Ende beim Mastern und zwischendurch für Bässe pegeln.