bin bisschen verwirrt, du schreibst "label", alle reden von verlag - wenn du "label" sagst, meinst du einen verlag oder eine plattenfirma?
wenns eine plattenfirma ist (und es nicht um eine komposition an sich, sondern um eine konkret vorliegende produktion derselben geht, die dem vorigen label "gehört"): dann hilft dein unveräusserliches recht an der komposition nur bedingt, denn plattenfirmen haben selbstverständlich in den verträgen drin stehen, dass du als *produzent* und *künstler* versicherst, denselben titel binnen zeitraum XY nicht nochmal für die konkurrenz neu zu produzieren.
und bei aller david vs. goliath dynamik beim thema plattenfirmen muss man da auch bisschen verständnis für haben: sonst könnte ich irgendeinen hit-titel, den ich gerade für plattenfirma X produziert habe (und mich davon von ihr bezahlen hab lassen) im erfolgsfall direkt nochmal bei der konkurrenz Y neu aufgenommen rausbringen. plattenfirma X geht ja hier im vorfeld ins risiko, und natürlich fände die das nicht so lustig, wenn im erfolgsfall ich doppelt davon profitiere (weil ich einen titel zweimal an zwei verschiedene firmen verkaufe) und obendrein noch eine plattenfirmen-konkurrenz Y ebenfalls mit profitiert, von vorleistungen die aber nur plattenfirma X erbracht hat (anfängliches risiko, promo usw).
also so prinzipiell muss man schon verstehen, dass ein label da gewisse exclusivitäts-ansprüche stellt. das ist für die eine frage der zumindest minimalen investitions-sicherheit in einem sowieso schon völlig unberechenbaren markt. ohne diese exclusivitätsregelungen würden die noch schneller vor die hunde gehen als sies sowieso schon meistens tun
nun hat dein erstes label ja scheinbar nix getan...dann läge es aber natürlich im ureigensten interesse dieses labels, ihre investitionen dann zumindest darüber wieder reinzuholen, dass sie den titel freigeben und mitverdienen, bevor sie überhaupt nix tun und geld für eine unreleaste schubladenleiche ausgegeben haben. insofern ist ihre haltung so wie das beschreibst nur so mittel-sinnvoll im moment. ich würde empfehlen, feindbilder mal aussen vor lassen und einfach den dialog nochmal zu suchen.
man kann das nämlich auch ganz zynisch einfach so sehen: wenn der weg maximal-kapitalistischen profitdenkens deutlich in eine für alle seiten gewinnbringende richtung zeigt, dann lohnt es sich den dialog aufrechtzuerhalten, denn früher oder später übertrumpft der geldbeutel dann doch alle anderweitigen befindlichkeiten (und zwar, weil der geldbeutel am ende des tages eben die alleroberste befindlichkeit aller parteien ist
)
