Musik schreiben ohne Text?

[tetris23]

Moin mal wieder,

also ich suche keinen direkten advice (wäre nett, ich glaube aber den gibts es nicht) oder sowas, würde aber gerne wissen, ob es mehr leuten so geht.

Also ich mache Gitarrenmusik (was das genau ist, weiß ich nicht, ist mir auch eigentlich wurst) und mein Problem ist, dass ich nicht im geringsten in der lage bin texte zu schreiben.

In meinem umfeld wird mir darauf nur mit schulterzucken und sprüchen wie "naja, sorum macht man halt auch keine musik" reagiert.

kurzer einschub, warum ich das alleine betreibe: wenn ich mit anderen leuten arbeitete endete es immer in "da muss mehr [g=105]gain[/g], da muss viel mehr [g=105]gain[/g] und da muss ne doublebass rein", sprich, die (zugegeben sehr difuse) idee, wo es hingehen sollte habe ich nie weiter vermittelt bekommen. inzwischen versuche ich halt alle instrumente zu spielen und habe mich auch mit dem selbst singen abgefunden.

Das problem ist nun, dass ich einerseits nicht wüsste worüber ich mich in musik mitteilen wollte (außer den standard-rock-themen die man schon tausendmal gehört kommt mir nix) und selbst wenn ich mal was habe, kommt mir nix wo ich denke "hey, da hast du jetzt mal schöne bilder entworfen". alles was rumkommt führt zu "hey, das kann jeder achtklässler mit seinem schulenglisch besser"... um der frage "warum dann nicht deutsch?" zuvorzukommen, sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich mich auch darin versucht habe, aber da nicht mal über vier zeilen komme, ohne dass der text mir lächerlich erscheint. (vermutlich weil man an seine "muttersprache" nen höheren aspruch hat, was die formulierungen angeht) ab und dann kommt mir mal eine nette zeile (ob in deutsch oder englisch egal) ich kann aber nicht drauf aufbauen.

das ganze entwickelt sich dann dahin, dass ich die songs anhand von gedachten gesangsmelodien schreibe und dann sozusagen "dummy-vocals" verwende, die auf die musik passen, aber einfach keinen sinn ergeben. also habe ich dann meist songs, mit einem vers der einfach ständig wiederholt wird und einem refrain, der inhaltlich überhaupt nicht dazu passt.

also, kurz gesagt, ich komme beim schreiben nicht über die stimmung, die ein lied haben soll hinaus.

Was soll ich tun? (wow, was ne beschissene frage eigentlich)... führt nichts am "zuerst nen text haben" vorbei?

z.zt. scheuche ich mich selbst hin und her zwischen "mach erstmal den song und schau dann" und "ohne text komme ich hier nicht mehr weiter"...

hat jemand mit dieser situation erfahrung gemacht? kann ich dieses grausame dilemma denn irgendwie auflösen oder ist der einzige ausweg, den anspruch an den inhalt des textes runterzuschrauben?

bin gespannt, ob dazu jemand ein par gedanken hat...

gruß christian

 

[oBEATz]

Hi,

ich kenne das. Texten fällt mir auch extrem schwer. Ich bekomme ganz selten mehr als eine Strophe und einen Refrain hin.

Na und? Deswegen höre ich nicht auf, Musik zu machen. Dann wird die Strophe halt wiederholt. Manchmal passieren mir dann "Versinger", die den Text dann doch weitertreiben.

Und wenn die Strophe nix mit dem Refrain zu tun hat: hey, dann hat der Zuhörer noch ne kleine Denksportaufgabe Wenn's ihn überhaupt interessiert.

Ich z.B. höre auf die Texte eigentlich erst dann, wenn ich einen Song schon x-mal gehört und für gut befunden habe.

Was ich eigentlich sagen will: Einfach machen. Es entwickelt sich, fast ganz sicher sogar. Bleib am Ball und schreibe. Mach' Notizen, wenn Du grad eine Zeile im Kopf hast, von der Du denkst, sie sei ok. Irgendwann kann man das zusammenpuzzeln. Ich hab mich selbst auch schon oft beklaut

Gruss, Stefan

 

[ruebe]

Ums kurz zu machen: Mucke braucht keine Texte. Dann mach halt Mucke, die nicht auf Gesang ausgelegt ist. Warum sich quälen, wenn man nix zu sagen hat? Hätte man was zu sagen, wärs keine Qual.

Und wenn schon Gesang, dann sollte dieser die Entstehung/Entwicklung des Songs zumindest beeinflussen, wenn nicht sogar dominieren. Einfach im Nachhinein einen Text auf nen Song zu klatschen, halt ich für keine gute Idee, auch wenn man mit dem Gedanken "da kommt dann noch was Text drauf" ans Werk gegangen ist.

Und wenn du ums verrecken gute Texte haben willst, da gibts wohl nur eins: Leben, resp. was erleben. Texte haben insofern erstmal nix mit Mucke zu tun, das sollte dir klar sein. Und zweitens müssen Texte auch nicht immer "rund" klingen. Irgendwo geht es mehr ums Gefühl, um den Inhalt/die Aussage - um die Authentizität!

sains griesst,
rübe & luki

 

[Mike3000]

Lyrics? Wasted time between solos!

Ich habe aber auch Probleme mit Texten. Irgendwie wurde alles schon einmal gesungen.

 

[Durdau]

Hi Christian,

ich hab mal nen (nicht ganz ernst gemeinten) Refrain geschrieben, der erinnert mich so ein bisschen an Deine Schilderung:

I don’t write books
I sing the blues
Words don’t come easy
When you don’t watch the news
If I was a writer
I wouldn’t care chords
But since I’m a singer
I don’t want to write words
Since I am a singer
Yeah yeah yeah

Spaß beiseite, ich glaube bei vielen Musikern wird der Songtext gnadenlos unterschätzt und "nebenbei" hingewurstelt (die Kompressor-Ratio auf der Bassdrum ist einfach viel spannender als ein weisses Blatt Papier).
Andererseits gibts auch jede Menge Menschen, die ein tolles Sprachgefühl haben aber eben keine Gitarre halten können. Doppelbegabungen gibts sicherlich auch, aber die sind eher die Ausnahme als die Regel. Aber wo steht geschrieben, dass man beim Songschreiben immer alles alleine machen muß?

Mein Rat wäre: mach doch aus der Not eine Tugend und such Dir jemand aus dem Bekanntenkreis, der das Texten "im Blut" hat - so eine Zusammenarbeit hat oft eine unheimlich inspirierende Wirkung und bringt Dich wahrscheinlich auch muikalisch weiter.

Gruß
Bernard

 

[ruecking]

das ganze entwickelt sich dann dahin, dass ich die songs anhand von gedachten gesangsmelodien schreibe und dann sozusagen "dummy-vocals" verwende, die auf die musik passen, aber einfach keinen sinn ergeben.

macht doch nix. viele texte die ich so höre ergeben keinen sinn. egal auf welcher sprache.
sobald du anfängst zu konkret deine gefühle auszudrücken wirds dir immer lächerlich vorkommen.
wirklich ernsthaft texte schreiben können nur sehr wenige. da braucht es schon einiges dazu. und ich glaub denen kommen ihre texte auch lächerlich vor.
also was ist gegen "dummy-vocals" einzuwenden?
kann sich dann jeder seinen eigenen teil zu denken.

 

[fmo]

Hallo tetris23,
mir geht es genauso.
Und das mit den Textern im Bekanntenkreis, das kannst Du einfach vergessen.
Meistens kriegst Du dann so komische Dinger präsentiert, wo kein Mensch dazu singen kann.
Du weißt schon was ich meine :

1 Zeile mit 9 Silben
2 Zeile mit 13 Silben
3 Zeile mit 7 Silben
4 Zeile mit 11 Silben

Vergiss es einfach und sing selbst.
Mach irgendein Räuber-Englisch und kümmere Dich nicht weiter darum.
Sonst wirst Du nie irgendeinen Titel fertig bekommen.
Gesang ist aber wichtig.
Setze erstmal irgendwas als Platzhalter ein.
Der Rest wird sich dann irgendwann schon ergeben, wenn Du plötzlich doch
mal auf einen guten Texter triffst.
Dann kannst Du wenigstens schon was vorweisen.

You Where Mine

Man darf einfach keine Angst haben, sich auch mal zum Affen zu machen.

Also : Dont make you a head and sing something stupid things for you over undermaking to come over the best with nothing to do.
But now with happy morning in the air !

 

[Stelzbock]

Tja,

1. Übung macht den Meister. Kaum einer ist zum Texten geboren.
2. Wo ist das Problem? Mach halt zuerst die Musik! Bei mir ist es mal so mal so. Manchmal schreibe ich ein Fertiges Stück ohne Text, höre mir das ganze an, und denke: Das erinnert mich an eine Situation / Stimmung / Geschichte und fange an das in einen Text zu gießen.
3. Wenn du denkst deine Texte hören sich billig an: Nimm dir richtig gute Stücke (deine Meinung nach) und analysiere die Texte wie damals im Deutschunterricht Schau dir an was diese Texte so besonders macht un versuche das auf deine Texte anzuwenden. Manchmal musst du nur ein paar Füllwörter einfügen um das Ganze zu verfeinern.
4. Übung macht den Meister.

Gruß Jan

 

[Jafko]

Hi,

also ich würde mir da echt keinen Kopp machen.
Wenn dir kein Text einfällt mach halt erst mal lalalala oder so.

Das berühmte Laylalay... aus Paul Simons The Boxer gibt es auch nur weil ihm einfach kein Text für den Refrain eingefallen ist.
Hat er jedenfalls mal in nem Interview gesagt.

Konzentrier dich auf die Musik drumherum und wenn die gut ist findet sich bestimmt auch einer der nen Text dazu schreibt.

Gruß Wolfgang

 

[tecwareMC]

Jeder hat seine eigene Vorgehensweise!!!


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WAS MAN ABER NICHT MACHEN KANN IST:

Ich setzt mich mal kurz hin und schreib jetzt einfach mal einen Text.....
(.....ohne vorher durch irgendetwas inspiriert worden zu sein.....) :nonono:

Inspiration ist verdammt wichtig, sonst kann man wahrscheinlich wirklich verzweifeln. Wenn du nicht irgendeine Story oder ein Gefühl (Hass, Liebe...) hast, wird das nichts. Es sei denn du willst mehr oder weniger sinnlose Reime vor dir her singen. Selbst das Singen klappt besser, wenn man sich in den Text besser hineinversetzten kann und ihn ernst meint.
.............................................................................


VORGANG des Songwritings bei mir:

Thema->Text->Melodien für Strophen/Refrain->Arrangement

KURZ:
Ich schreibe zuerst den Text, inspiriert natürlich, der dadurch von vornherein eine gewisse Stimmung hat und kein sinnloses "Gefreestyle" vor dem Mikro beinhaltet.
Im Hinterkopf während des Schreibens entstehen zeitgleich Melodien, die später natürlich noch variiert werden können.
Stehen der Text und die Melodien zu Strophen, Refrain und Bridge, können sich genaue Gedanken über den Aufbau des Mixes gemacht werden und letzte glorreiche Ideen eingebaut werden...........


Nocheinmal: Es ist subjektiv, wie man es am besten macht!

Gruß,
tecware

 

[obk_music]

Also bei mir ist es zweigeteilt. Ich bin eher zum texten als zum Song schreiben geboren. Im Monat schreib ich zehn Texte aber nur ein oder zwei Songs. Bei mir ist das seltsamme das beides unabhängig von einander geschiet.
Wenn ich nen Song schreibe dann hab ich ne musikalische Idee im Kopf und versuch die so gut wie möglich umzusetzten. Wenn ich mich da an einen Text halten würde, würde mich das zu sehr einschränken. Dann haste ne gute Idee für nen Riff und dann kannste denn Text dazu nicht singen also das Riff nicht nehmen.
Andersrum genauso. Meistens ist es so das wenn man nen guten Song hat und dann versucht da mit aller Gewalt nen Text drauf zu packen, dann kommt da nicht unbedingt das bei rum was ich mir vorstelle. Bei mir in der Band machen wir es daher meistens so : Ich schreib Song - Gitarrist kriegt den und macht nen Text dazu
Ich schreib Text - Gitarrist kriegt den und macht nen Song draus. Und natürlich auch umgekehrt.
Fazit ??? Man kann Texte ohne Musik schreiben und genauso Musik ohne Texte.
Und ob es anderen gefällt ist auch so ne Sache. Solange es dir selber gefällt ist doch alles okay. Die Leute die an dem Ergebniss rummeckern sollten erstmal selber nen vernünftigen Song schreiben. Dann werden sie sehn das dass echt ne Menge arbeit ist.

 

[Dave1978]

Ja, das leidige Thema. Von mir sind schon Gedichte in einem deutschen Lyrikband veröffentlicht worden, aber 'nen vernünftigen englischen Songtext zu schreiben bekomme ich heute kaum hin.

Das beste ist es wirklich diese Aufgabe jemandem zu übertragen der Ahnung davon hat.

Oder selbst schreiben und von nem Englisch-Ass umschreiben lassen. Keine Ahnung...

Ich mogel mich bis jetzt so durch und hoffe, dass niemand genau auf die Texte hört. Mittlerweile bin ich aber schon so weit, dass ich mir notiere welche Themen mich interessiere. Dazu schreibe ich mir passende Songtitel auf. Dann folgen die Catchphrases. Somit klingt der Teil der im Song gross in Szene gesetzt wird schon mal gut. Den Rest muss ich bmir dann mühsam erarbeiten.

Auf jeden Fall ne undankbare Aufgabe, vor allem wenn man ohnehin schon alles andere im Alleingang macht.

 

[SummernightChild]

Mir fallen immer Textfragmente ein, die sich in meinen Kopf prägen.
Je nach dem, was ich physisch, optisch oder akkustisch wahrnehme,
reihen sich die Dinge aneinander.
Das Ganze kombiniert sich dann widerum mit Melodiefragmenten
und reift im Kopf wie ein Käse.
Setze ich mich dann hin, um das Zeug niederzuschreiben habe ich
in ca. einer halben Stunde eine Din A4-Seite voll und muss
das Ganze noch auf Strophen, Refrain und evtl. Reim abstimmen.

Was musikalisch rauskommt ist manchmal komplett anders als die
ursprüngliche Vorstellung, stellt mich aber trotzdem meistens
zufrieden und geistert nicht mehr in meinem Kopf rum.

Das finde ich persönlich ehrlicher und persönlicher, als sich zu
zwingen, ein Blatt voll zu bekommen, worunter meiner Meinung
nach die Aussage eines Songs schon leiden kann.

 

[Lowpass]

Es gibt ja Bands, die das Komponieren der Musik und das schreiben der Gesangstexte und Gesangsmelodien strikt voneinander trennen. Erst die Musik - dann der Gesang. Ein prominentes Beispiel dafür sind Portishead. Die Jungs machen die Songs - dann gehen sie an die Sängerin und die schreibt dazu die Texte und die passende Melodie. Und gerade in diesem Fall kann ja kaum jemand behaupten, dass das nicht funktionieren würde.

Hat die Musik bereits eine tragende Melodie - eignet sie sich meist, um den Text daran auszurichten und anzupassen. Fehlt die Hauptmelodie, wird sie nachträglich komponiert.

Es gibt ja auch viele Beispiele für instumentale Produktionen, die zu einem unerwarteten Erfolg wurden und die Produzenten dann nachträglich noch eine Gesangsstimme hinzugefügt haben, um das gesamte komerzielle Potenzial auszuschöpfen.

Ich würd mir da definitiv keine Gedanken machen. Gerade in Zeiten des Internets. Schonmal daran gedacht, dass es viele SängerInnen gibt, die ihrerseit wiederum keine komplette Musik komponieren und produzieren können und sofort bereit wären, zu einem fertigen Track Text und Gesang beizusteuern? Sowas kann im Netz funktionieren, ohne dass man sich je im realen Leben begegnen muss. Man schickt sich dann einfach Aufnahmen zu.

 

[hirse]

tetris23 schrieb:

inzwischen versuche ich halt alle instrumente zu spielen und habe mich auch mit dem selbst singen abgefunden.

das ganze entwickelt sich dann dahin, dass ich die songs anhand von gedachten gesangsmelodien schreibe und dann sozusagen "dummy-vocals" verwende, die auf die musik passen,

gruß christian

und so machst du's genau richtig, wenn du mich fragst. Ich mach es genau so. Man sitzt nun mal meistens erst mal da mit der Gitarre, spielt und summt rum und singt fake-english, und dann entwickelt sich eine Melodie etc. Ich mache es praktisch immer so, dass ich erst komponiere, danach alles fertig einspiele und meistens sogar schon mische und erst DANN sage: "so. und jetzt der Text."

Manchmal ist es so, dass man aus dem eigenen Gebrabbel was brauchbares rausnehmen kann und sagen "das ist eine Aussage, hinter der kann ich mir was vorstellen". Also das ist normal (Grönemeyer macht es übrigens auch so, und der ist ja kein ganz schlechter. ), da würde ich mir gar keine Gedanken machen. Und gar nicht erst auf Leute hören, die sagen "na, so rum macht man ja auch keine Musik". Bullshit. Es ist einfacher, einen Text am Schluss zu schreiben als einen fertigen Text zu vertonen.

Also: weitermachen

hirse

 

[tetris23]

HI,

wow... mit soviel resonanz hatte ich nicht gerechnet. erstmal ein dickes danke soweit dafür!

Nun, ich finde es beruhigend, dass ich bei euch viele gedanken finde, die mir doch arg bekannt vorkommen. In sofern schein ich ja nicht völlig am falschen weg zu sein. Par gedanken kommen mir gerade zu dem ein oder andern post, ich verzichte aber darauf jeweils die referenz dazuzuschreiben, ich denke ihr erkennt "euch" ja wieder .

Über die bedeutung von text bei musik bei mir: es ist schon was dran, dass man, gerade wenn der text in einer "fremdsprache" geschrieben ist, erst nach mehrfachen hören wirklich drauf achtet. allerdings passiert es mir persönlich nicht selten, dass ich mir dann denke "boah... so einen mieser text ist ne beleidigung für die musik".... dem möchte ich aus dem weg gehen...

Zum thema "ideen und catchphrases festhalten": ja, bin ich dabei... hab meine par zettel irgendwann mal digitalisiert und an ideen oder wortspielen zum einsteigen mangelts mir nicht... eher an der fähigkeit konsequent dran zu bleiben ohne in eine andere.. ja... äh... wie nennt man das?... naja, "sprache" und stimmung abzurutschen.

ah... thema "lass dann doch den text oder wasted time between solos": ist leider keine option für mich.... meine virtuosität an den saiten beschränkt sich grob auf powerchords und irgendwelche leads die ich die tonleiter hoch und runter rummpel... da muss also schon text hin, nur mit musik schaffe ich keine zwei interessanten minuten hinzubekommen. mein schlagzeug ist zwar etwas breiter aber auch nicht in der lage, wirklich alleine zu fesseln...

vorschlag "such dir wen": kenne niemand, wo ich der meinung wäre das passt... entweder ich kriege es nicht vermittelt, die leute sind sogar mir zu langsam oder ich langweile leute mit mehr erfahrung zu tode beim töne finden.... hatte ich vor, ging leider nicht...

"hab keine angst dich zum affen zu machen" und konsorten: hatte ich nie... nur'n scherz... ist aber klar... lieber probieren und mieses [g=94]feedback[/g] einstecken als ständig alles verwerfen weil es potentiel mies sein könnte...

textanalsye: jup, mach ich!

und weiter, thema "laylaylay und sonstige dummys": bin ich auch dabei... bei mir hilft es ganz stump geldbeträge zu singen...
"zweiiiiii maaaarrkkk füüünfziggg vieerrrrr euuurroooo siebenundzwaaaaanzig und neun dollarrrr sechtzehhhhn cent sowie ein dutzend escudoooss"
da kann man sich halt schön die silbenanzahl und länge zurchtbauen wie man mag. das ganze wird dann je nachdem was ich mir vorstelle irgendwo zwischen totraurig oder aggressiv gesungen

"leute die meckern"? die können mich naja, also [g=94]feedback[/g] ist schon interessant für mich aber nicht meine qualitätskontrolle ... ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich auch nicht die absicht habe aufzutreten oder was zu veröffentlichen (gibt vielleicht par gebrannte kopie an freunde und gut solls sein)
ich mache es ja eigentlich aus dem grunde alleine, da ich das ständige gemosere von meinem alten gitarristen leid war, der alles scheiss fand, aber nicht ein lied in drei jahren zumindest versucht hat zu schreiben

alter dialog aus dem proberaum:
"und gitarrist, mal ne idee gehabt?"
"ich kann das nicht!"
"hast du es probiert?"
"ne, will ich nicht! mach du dass, und ich dreh dann [g=105]gain[/g] soweit auf, bis es mir gefällt und spiele es einfach doppelt so schnell"

(ja, der ist zwar nicht wörtlich, aber sinngemäß genau so gefallen!)

der post von dave ist dann nen direkter volltreffer: GENAU SO GEHT ES MIR... ich hab ne nette zeile, eine sehr konkrete idee, wie das jetzt klingen könnte und wie man den catchphrase in szene setzten kjönnte... das mach ich dann... gefällt mir auch... so, jetzt fehlen nur noch rund 90 sekunden davor und dann nochmal 60 sekunden bis ich diesen "wahnsinnsteil" nochmal wiederholen könnte... also sinngemäß

interessant ist, dass ich mich wenn auch nicht zum ersten mal, jetzt wieder damit beschäftige, ob und in wie weit ich nen roten faden gerne in meinen texten hätte... und was ne grundstimmung ich haben möchte... komme zu keinem schluß....

höre gerade wieder genesis "the lamb lies...." (großer, großer sport) und muss sagen, dass fände ich nett... aber für solche texte müsste ich wolh meine einstellung zu lsd grundlegend ändern ... zumal für jemand der keine vier zeilen schreiben kan, prog-pop-doppel-alben mit durchen gabriel-texten vielleicht nicht die beste referenz sind....
ich glaube ich schau mal ne runde viva, das baut immer ganz gut auf, wenn man seine texte für zu anspruchslos hält...

also danke euch allen und grüße
christian


EDIT: AHHHHHH, während ich das heir schreibe sind schon die nächsten drei posts da... die geister die ich rief... hehe, danke euch natürlich auch

 

[Selina]

hy tetris!

ich mache das auch genauso wie viele andere hier! ich spiele einige akkorde auf dem keyboard und summe oder singe leise ein fake-englisch dazu. sagen kann ich noch das es mir um einiges leichter fällt wenn ich ein schönes delay auf das piano oder eben verwendete instrument lege bei einspielen! ob der delay effekt dann im fertigen song später bleibt ist was ganz anderes. (keine ahnung warum das so ist, aber wenns hilft? )

so dann hab ich also ein paar takte akkorde und eine erste vorstellung einer melodie! mal ins mikro singeln schnell gehaucht oder gesummt und weiter gehts...
nun mache ich in der regel eine zweitmelodie die sich schön an die akkorde schmiegt. dabei muss ich immer sehr aufpassen das sie nicht total ähnlich klingt wie mein gesumme hehe! das wäre dann nämlich etwas langweilig!

tja das wars dann auch schon fürs erste! ich mache so nun die Idee fertig auf 3, 4 minuten und texte nebenbei auf meinen College Block die ersten klaren und ernst zunehmenden Lyrics!
wenn das alles steht ist das für mein persönlichen geschmack schon oft totaaaal ausreichend. ein sehr schöner schlichter song der dann bei bedarf noch drums und percs bekommt. oder eben die üblichen dinge wie reversed crash, reversed gittare vor dem refrain usw usf...
[g=118]Bass[/g] mache ich übrigends entweder gleich am anfang nach dem einspielen der akkorde oder ganz zum schluss vor dem Mix! [g=118]Bass[/g] ist mein grösstes Problem, aber es wird mit der zeit schon viel besser

grüße

 

[Dave1978]

Ein Hoch auf's Fake-Englisch. Sollte anerkannte Staatssprache in einem eigens geründeten Musikerstaat werden

Schön, dass ich nicht der einzige bin der sinnfreie Wortfetzen vor sich hinbrabbelt. Wobei sie ja so sinnfrei nicht sind. Wenn ihr mal genau drauf hört was ihr da eigentlich sagt, steckt viel von euch da drin. Mir geht's so, wenn ich alte Tapes von mir höre wo ich auch nur so fake-englische Textdummys benutzt habe, dass ich auf einmal merke "Hey, du hast damals ja über etws gesungen was dich tatsächlich bewegt hat ohne, dass du es zu dem zeitpunkt im ganzen Umfang realisieren konntest". Hat schon fast 'nen selbsttherapeutischen Ansatz. Von daher sollte man die scheinbar zufälligen Wortfetzen die beim komponieren so entstehen auf jeden Fall der Authenzität halber teilweise behalten.

 

[Hintermann]

Ein Hoch auf's Fake-Englisch. Sollte anerkannte Staatssprache in einem eigens geründeten Musikerstaat werden

es ist alles gesagt!

@fmo

warst du das mit you where mine???



edit: mir geht es immer so, dass zuerst die emotion da ist - die kann ich musikalisch umsetzen - dann versuche ich die melodie zuerst mit fake english zu füllen und aus dem gebrabbel wird dann nach und nach ein schlechter schlichter text - und english deshalb damit es nicht sofort auffällt

 

[Selina]

dass ich auf einmal merke "Hey, du hast damals ja über etws gesungen was dich tatsächlich bewegt hat

so ist es Dave