Mono Overhead

[Gelöschtes Mitglied 79485]

Hallo,

ich möchte dieses Thema aufgreifen, weil ich dazu hier im Forum nur sehr wenige und recht alte Threads gefunden habe.

Ich möchte Drums gerne in Mono mikrofonieren. Eventl. sollten dazu zwei Mikrofone (Bassdrum, Overhead) reichen.
Ich habe mein Set bisher stereo und closed mikrofoniert und es ist im Bereich Hobby aus Intresse.

Für die Overheads habe ich bisher ein matched pair
AKG C451B (made in Austria)
oder
SE Electronics SE 4400a

Selbstredent habe ich diese Mikrofone auch in Mono benutzt und es gibt durchaus intressante Ergebnisse.
Solche Mikrofone reichen allemal und man muß nur alles richtig machen (gute Trommeln, Set stimmen, Fellauswahl, gute Performance des Schlagzeugers, Mikrofonpositionen, Raumakustikoptimierung, PostProduktion bei den Profis abgucken.....) Ja, ja.

Warum dann die Frage?

Weil:
- GAS besteht
- Intresse an was Neuem
- es soll so richtig (vintage) nach großem, wichtigen OH aussehen
- das Kit soll komplett gut abgebildet werden (incl. Tomsound)

Vorab, wegen der Fragen:
Der Raum ist einigermaßen akustisch optimiert.
Die Sets sind HighEnd.
Dyn. Closemikes sind vorhanden.

Gutes Mikrofon ist hier im Forum stets wieder das M930 von Gefell.
Aber das sieht nicht "wichtig" aus.

 

[diagnostix]

hab gute erfahrungen mit "front of kit (fok)", anstatt "oh" methode gemacht, allerdings in stereo.
ein bändchen (8) in der tomhöhe irgendwo zwischen kick und snare ausrichten, ca. 1m weg von dem kit, dürfte imho besser klingen als ein overhead.
einfach ausprobieren.

 

[Astronautenkost]

JZ Amethyst!

 

[psinnovation]

Darf ich nach der Stilrichtung fragen?
Mono wegen?

 

[Gelöschtes Mitglied 79485]

Mono wegen?

Vintage. Weniger ist mehr.
Weniger Mikrofone, weniger Spuren, weniger PlugIns...

In der Basis spiele ich in einer 70er Jahre ProgressivBand. Ausschließlich Eigenkompositionen.
Bandprobe in meinem Tonstudio = Altherrenabend (die meisten im "jungen" Rentenalter) bei Bier und Kaffee.

Damit nicht so viele Proben ausfallen, wenn mal wieder ein Bandmitglied keine Zeit (wenig Lust ?) für Musik hat, folgende Idee:
"Akustikabende", wenn 1-2 Bandmitglieder urlauben.
Das bedeutet, dass einige unserer Songs auf Akustikinstrumente umkomponiert werden, weniger gleichzeitig gespielt wird, alles leiser, alles anders aber irgendwie wiedererkennbar, kreativ aber mit der Vorgabe dass der Song bekannt ist und niemanden kompositorisch überfordert... an so einem gemütlichen Abend.

Und bei z.B.
E-Piano (anstelle wackliger Keyboardturm und VST Mellotron)
Kontrabass
und
Smartdrums
findet heute Abend )
eine Mono Drums Sitzung statt.

Das Instrumentarium wird für solche Abende reduziert.
D.h. Keyboards abgebaut, Taurus incl. Pedal (Moog) entfernt, Schlagwerk verkleinert / reduziert, Lichtsituation geändert....

 

[leary]

Mono passt meiner Meinung nach nur in ganz spezielle Arrangements. Alles, was du oben beschreibst, wäre für mich klassischer Stereo-Kandidat. Auch das kann man mit ganz wenig Mikros realisieren, von Glyn Johns, über Kick/ORTF, bis hin zu nur Raumstereo ist da viel möglich.

 

[suboptional]

Glynn Johns kam mir auch gerade in den Sinn, und Recorderman.

 

[Entone]

Für die Overheads habe ich bisher ein matched pair
AKG C451B (made in Austria)
oder
SE Electronics SE 4400a

Was vermisst Du daran?

Ich würde auch nicht auf Mono gehen, sondern mal ein paar Bändchen (zusätzlich) ausprobieren, entweder als Raummikros oder als OHs. Andere Condenser werden Dich nicht weiter bringen.

 

[Gelöschtes Mitglied 79485]

Ich würde auch nicht auf Mono gehen, sondern mal ein paar Bändchen (zusätzlich) ausprobieren, entweder als Raummikros oder als OHs. Andere Condenser werden Dich nicht weiter bringen.

Bändchen:
gute Idee, Groschen war bei mir noch nicht gefallen.
Ich habe ein Golden age project R1 aktiv Bändchen im Schrank. Das hatte ich mal als OH ausprobiert, mit der Option auf ein Zweites für Stereo. Das Bändchen ist allerdings bereits im Kopfhörermonitoring / InEar sehr, sehr dark. Die Cymbals gehen nahezu im "Getöse" der Band unter. Da müsste ich heftig mit der DSP (Motu) EQn. Ok, wär eine Möglichkeit.

Frontaufstellung (vor dem Set) ist im Rahmen von gemeinsamen Abende in meinem kleinen Hobbystudio nicht möglich. Da bleibt unser Gitarrist im Ständerwerk hängen, oder unser Sänger (wenn er für kleine Jungs den Raum verlässt ). Beim Drumrecording ohne Band funzt wesentlich mehr.

Ja. Ich denke auch, dass andere Kondenser keine erhöhte Quali ergeben, aber eben Stillung von GAS, ehrwürdige Optik (smoother Anblick müsste bereits nach dem ersten Bier eintreten ) und es ist bei mir Hobbytontechnikerintresse an der Idee / Sache.

Aber ok. Ich werde nicht "mit dem Kopf durch die Wand" irgendwas kaufen. (siehe Thread mit den Fehlkäufen).
Und deine Meinung ist Stereo (x/y, A-B) und Kickdrummikrofon?

 

[Gelöschtes Mitglied 79485]

Mono passt meiner Meinung nach nur in ganz spezielle Arrangements. Alles, was du oben beschreibst, wäre für mich klassischer Stereo-Kandidat.

Ok.
Ich sehe dabei zunächst die Reduzierung des Overkill (Progressivsongabende mit vollem Werk) auf very smart (Akustikabende) als intressante Herausforderung?

Kannst du bitte kurz erläutern, warum das der "klassische Stereo-Kandidat" ist?

 

[Entone]

Ich habe ein Golden age project R1 aktiv Bändchen im Schrank. Das hatte ich mal als OH ausprobiert, mit der Option auf ein Zweites für Stereo. Das Bändchen ist allerdings bereits im Kopfhörermonitoring / InEar sehr, sehr dark. Die Cymbals gehen nahezu im "Getöse" der Band unter.

Das ist der Grundcharakter der Bändchen. Die wirklich teuren sind dann auch obenrum offener. Billige Bändchen benutze ich gerne als Raummikros. Da will man gar nicht so viel Beckengetöse drauf haben, v.a. wenn Du noch mit dem 1176 und Co alles rauspresst, was geht.

Und deine Meinung ist Stereo (x/y, A-B) und Kickdrummikrofon?

Also wenn Minimalsetup, dann würde ich auch mal Glyn Johns probieren. Oder X/Y oder A/B und Kick und Snare oben.

 

[leary]

Kannst du bitte kurz erläutern, warum das der "klassische Stereo-Kandidat" ist?

Für mich klingen Mono-Drums meistens seltsam - es ist ja auch von der Ausdehnung mit knapp 2m ein breites Instrument, das man auch so wahrnimmt.

 

[Gelöschtes Mitglied 79485]

By the way.
Auch eine Option an die ich dachte, aber wieder eine komplett andere Idee:


View: https://www.youtube.com/watch?v=9bG-DXF7ztU


View: https://www.youtube.com/watch?v=BDuvHCcKVb4

Die Idee ist der Kontrast in Instrumentierung und Recordingarrangement:
Bandprobe komplette Besetzung, Overkill ProgressivBand
zu
Akustikabend mit weniger Musikern, umarrangierte entschlackte Songs.

Hier im Thread gehts aber erstmal ums Mono Overhead.
Oder eventl. auch ums abakta legen, weil Stereo die bessere Wahl ist?

 

[leary]

Das würde ich immer in Stereo machen. Sowas gefällt mir super, aber den Kanal kennst du ja:


View: https://www.youtube.com/watch?v=PLGkzP-mnuc

 

[Gelöschtes Mitglied 79485]

Sowas gefällt mir super,

Ich denke wichtig ist dabei, sich selbst (und jeder für sich) während der Aufnahme in den Mix einzubringen.
Das erfordert etwas Gehör, Kenntnis in welche Richtung die Reise gehen soll und Disziplin (manchmal Zurückhaltung).

Bei Verwendung des Mono OH ist mir aufgefallen, dass man mit der Position (besonders Richtung Ride --- HiHat) den DrumMix einstellen kann. Bei schneidender HiHat, das OH etwas in Richtung Ride. Ohne Phasenprobleme und Alignment der Spuren.
Im Prinzip bedeutet das: Disziplin mit dem eigenen Instrument, so wie es auch im "ein Mikrofon Recording" nötig und gefragt ist.

 

[psinnovation]

Ja, so ganz reduzierte Mikrofonierungen können echt was haben.... Ich habe das auch schon auch für kommerzielle Produktionen gemacht, allerdings meistens im klassischen Bereich. (Blumlein, ORTF (auch für eine kleine Jazzband), AB)
Ich möchte noch eine andere Mikrofonieart hier reinschmeißen... Statt Bändchen mit 8-Charakteristik ein schönes Großmembran in Kugelstellung. Das alte M49 (als v reissue) ist da vielleicht das Beste (aber leider auch das Teuerste...) Aber auch ein m149 in Kugel klingt super. Etwas weniger Charme hat ein U87. U67 habe ich dazu noch nicht probiert.
Die 8 eines Bändchens ist halt Segen und Fluch zugleich.
Am Schlagzeug würde ich auch eher eine einfache Stereomikrophonie empfehlen. Mit 2 x AKG 451 am einen Ende (hell, crisp, schnell, durchsetzungsfähig) des Klangspektrums und 2 Großmembraner (im Idealfall Röhren) am anderen Ende (weich, atmosphärisch, breit). Was Du mit denen genau machst hängt aus meiner Sicht halt extrem stark von der Musik, dem Pegel und dem Raum ab. Bei den Deoppelmembran Großmembraner hast Du halt den Vorteil, dass Du das Polarpattern ändern kannst und damit die Mikrofonietechnik und Raumanteil stark ändern kannst. Beispielswiese kann sich auch ein MS sehr gut anhören.

Das ist der Hauptgrund warum ich an der Stelle nicht so gerne blind Bändchen empfehle. So schön sie auch klingen können (nicht immer tuen (eingeschränkte Höhen und Bässe und extremer Nahbesprechungseffekt) so eingeschränkt ist man in der Mikrofonietechnik.Entweder hat man ein Blumlein, was bei mir mit Schlagzeug noch nie funktioniert hat, oder ein schmales AB, was schön sein kann, wobei aber der Raum echt sehr gut mitspielen muss....

 

[livingsounds]

Coles 4038. Bringt Dynamik rüber wie kein anderes, gleichzeitig super smooth. Sehr EQ-bar. Ich liebe meins.

 

[psinnovation]

Coles 4038. Bringt Dynamik rüber wie kein anderes, gleichzeitig super smooth. Sehr EQ-bar. Ich liebe meins.

Hm, woher Du jetzt das mit der Dynamik hast weiß ich nicht.
Ich finde es sind ganz fantastische Mikros, die aber extrem speziell sind. Sie färben wie Hölle, nehmen aber EQ wie ein echter Kerl. Das ist toll. Aber es ist auch die Eigenschaft eigentlich fast aller (vernünftigen) Bändchen...

 

[Astronautenkost]

Erlaubt ist, was Spaß macht. Ich kann mir Mono mit dem Amethyst gut für Vintageklänge vorstellen. Du kannst es bei Thomann bestellen, probieren und innerhalb 30 Tagen zurückgeben, wenn es dir nicht zusagt. Das selbe mit dem Coles. Es ist allerdings fast doppelt so teuer.

 

[whitealbum]

Wir nehmen schon seit Jahren mit einem Stereobändchen im Blumleinverfahren die Drum Overheads auf.
Das gelingt immer!
Man hat gleichzeitig eine gewisse Breite aber dennoch eine Kompaktheit und der Sound zerfleddert nicht so.

Wir nutzen das Cascade X-15L.

Wenn es wichtiger aussehen soll, dann das AEA R88 MKII, benötigt einen entsprechenden Mikrofongalgen.

Zudem, reine Mono Overheads ist für Schwächlinge.