Mixen mit Effekt auf der Summe?

  • Ersteller RLX-Devlin
  • Erstellt am
@HE-VEY;

geil geschriebener artikel - grossen respekt dafuer und die muehe.
zur „Frequenzselektive [g=183]Bus[/g]-Kompression“ - ich habe im eifer multiband compression gelesen, mein feher. und dennoch , davon lass ich prinzipiell die finger(multiband).


Frequenzselektive [g=183]Bus[/g]-Kompression“ findet beim mischen statt. Bedeutet, die Busse mit zusammenpassendem Material zu beschicken, z. B. [g=118]Bass[/g]-Drum & [g=118]Bass[/g] etc.. In der verschärften Variante geht das in parallele [g=183]Bus[/g]-Kompression über (Ein [g=183]Bus[/g] mit gut angefahrenem Power-Comp und parallel dazu einer mit dem cleanen Signal). Damit lässt sich komprimiertes Signal und natürliches Signal prima mischen, bis eine optimale [g=184]Balance[/g] gefunden ist. Nur für’s Protokoll und damit es keine Missverständnisse gibt: die einzelnen Signale in den Kanälen sind natürlich vorher nach belieben bearbeitet worden.
Wenn man jetzt seine Mix-Busse beschickt hat, z. B. mit BD/[g=118]Bass[/g], Drums, Gitarren, VOX, Pads oder wie auch immer (es gibt jeden Bus zweimal, also zum Beispiel Drums mit heftigem Comp und Drums „nackt“) macht man eigentlich nichts anderes als einen Stereo-Bus Comp über alles drüber zu radieren – nur sehr viel kontrollierter und besser einstellbar. Der Comp für [g=118]Bass[/g] wird sich in den Einstellungen immer vom Comp für die Akustik-[g=422]Gitarre[/g] unterscheiden – warum also beides über einen jagen?
Das ist nicht viel komplizierter als früher, die Ergebnisse werden aber deutlich besser und – wichtig für die jungen Leute – mächtig viel lauter ein.
eulen nach athen....

hast du dich ma mit michael brauers ABCD buss compressions ausseinandergesetzt, ist - wenn wir schon mal so tief in der materie sind, wohl ineressant. however, denk ich aber auch das dies dann den rahmen von hr.de sprengt und vielleicht azari, du und ich mal ueber
chat und pm diskutieren koennen. wuerde mich intressieren, dass mal mit euch zu diskutieren.

für die jungen Leute

mein tag faengt mit einem lachen an ...

cheers !
 
@Frank

Danke!! :) Endlich mal was mit Substanz neben vielen Beiträgen voll Mythen und Halbwissen! Man lernt nie aus....
 
@Frank

Schöner Text! Macht auch alles ziemlichen Sinn und ist nachvollziehbar.
Bestätigt auch meine Ansicht in einigen Dingen, insbesondere über den [g=183]Bus[/g]-[g=322]Compressor[/g] auf der Stereo-Summe. Der Hintergrund warum man das so gemacht hat, ist natürlich interessant. Hehe, auch lustig wie sich so Sachen dann halt teilweise noch bis in die Gegenwart durchschleppen obwohl man heute ganz andere Vorraussetzungen hat.

Aber es stimmt, man kann noch sehr viel mehr bereits im Mix machen! Besonders mit der frequenzselektiven Comprimierung. Ich mache das (allerdings noch nicht allzulange) mit Drum/[g=118]Bass[/g] und mit gelayerten Sounds. Man erspart sich letztlich einen Multibandcompressor, weil man ja vom Prinzip nichts anderes macht als Multibandcomprimierung.

Ich habe mich ehrlich gesagt immer etwas gewundert was für ein Einstellungen z.B. beim Fairchild zum Mastern empfohlen werden. Nahezu keine Gainreduktion, DC-Bias auf 2 Uhr, Program Depended (5)... Es geht einfach nicht darum wie verrückt da überzuhelfen, es geht wirklich eher um den "Eigenklang" z.B. vom Fairchild.
Man hört das auch immer wieder von vielen Tonis: entscheidend ist der Mix, hier muss es bereits stimmen und da steckt auch die meiste Arbeit drinne. Das Mastern wird von vielen sicherlich total überbewertet.

Letztlich ist es dann auch garnicht mehr so abwegig das man auch mal hört das komplett aufs Mastern verzichtet wird.
Tontechnik ist schon eine interessante Sache, vor allem merkt man auch im laufe der Zeit das es schon relativ Komplex ist und es oft verschiedene Möglichkeiten gibt um ans Ziel zu kommen.
 
hast du dich ma mit michael brauers ABCD buss compressions ausseinandergesetzt, ist - wenn wir schon mal so tief in der materie sind, wohl ineressant. however, denk ich aber auch das dies dann den rahmen von hr.de sprengt und vielleicht azari, du und ich mal ueber
chat und pm diskutieren koennen. wuerde mich intressieren, dass mal mit euch zu diskutieren.

ich greif frech vor und sag "ja hat er" - und diskutiert das doch bitte hier (auch wenn das deine punkte in die höhe treibt :)) damit ich auch was davon hab......

ich plag mich seitdem frank daß mal angesprochen hab furchtbar viel damit und bin eigentlich auch nocht zu keinen "super - aha" erlebnissen gekommen. die vier soulpop mixe die ich mal gepostet hab waren bis auf einen allen nach brauer's rezept gmixt und unterschieden sich (meiner meinung nach) sehr wenig von meiner ursprünglichen version (mag slebstverständlich auch an meinen fehlendene fähigkeiten liegen, aber dennoch suspekt).

ich multiband-ähnlichkeit hin und her, ists im prinzip ja nicht wirklich und seine tief, mitten und höhen alle unterschiedlich, aber dennoch stimmig zum [g=147]pumpen[/g] zu bringen ist ja viel leichter gesagt als getan. ich mein mir fehlt da bestimmt das ohr dazu, jedoch tu ich mir unglaublich schwer mehr dichte aus buskompression rauzuholen, ohne daß es auffällig danach klingt.

wie gesagt, bitte mehr dazu
lg, christoph
 
jaa...*lechtz*
 
.

EDIT:
Hat sich erledigt - mir kam gerade die ABCD-Erleuchtung :)
 
oder muss ich alles Spuren so "leise" mischen, dass die Summe nicht übersteuert?

Das solltest Du unbedingt tun! Je voller Du den Mix-[g=183]Bus[/g] fährst, desto schmäler wird Dein Endsignal (sofern Du ausschließlich über den internen [g=183]Bus[/g] mixt). Lieber weit weg von der "0" bleiben und dafür mehr [g=284]Headroom[/g] herausholen.
 
Put a monkey in my room with my gear and see what happens. If he mixes better than me, I'm gonna be pissed.

Put me in a room with whatever is available, and I'm going to deliver you a great mix. No excuses for lack of toys or different formats such as mixing in the box. Mixing is mixing, You're either a mixer or you're a monkey. Simple.

I'm a monkey :D :D
 
An alle Freunde der gepflegten parallelen Kompression

Hi,

Schade um den Thread, der gekapert und übel missbraucht wurde, ohne dem Threadsteller sinnvolle Antworten auf seine eigentliche Frage zu liefern. Obwohl das ganze mächtig entglitten ist, blieben noch ein paar Fragen offen, die im Licht der Öffentlichkeit leichter zu beantworten und zu diskutieren sind – und vielleicht auch noch 1 – 2 andere Leute interessieren.

Das ganze Thema lang und breit durch zu kauen scheitert aber im Moment an der Zeit – und an der komischen Zone derselben, in der ich im Moment feststecke.

Deshalb hier in aller Kürze mal ein paar schizophrene Gedankengänge zu paralleler Kompression:

Der Orignal-Thread drehte sich zunächst um Thema Stereo-[g=183]Bus[/g] Kompression, als Alternative kam frequenzselektive [g=183]Bus[/g]-Kompression ins Gespräch und wie so oft endete das Ganze bei M. Brauer und seinem ABCD-System.

Das ist kein Hexenwerk, der Name kommt einfach von den Filmton-bussen der dezidierten SSL, und beruht auf PARALLELER Kompression. In diesem Fall unterstützt durch das programmabhängige Beschicken der parallelen Busse mit verschieden entzerrtem und komprimiertem Material.

Aha.

Warum schreit der das Wort parallel?

Ganz einfach: der Stereo-[g=183]Bus[/g] ist unbehandelt. Das ist der Trick bei parallerer Kompression. Man erhält sich unter allen Umständen die [g=4]Dynamik[/g] (Transienten) und mischt das (oder die) komprimierten Signale dem Original nur bei.

Hier kommt jetzt der Klopper: wenn man nur Herrn Brauers Stereo-Summe – ohne die ABCD Busse – nimmt, und ein ganz klein wenig weiterbearbeitet, hat man schon einen prima lauten Mix.

Häh?????

Und warum dann das Ganze?
Antwort: für den Sound und die letzten 10% Lautheit und Dichte.

Hier steckt das Geheimnis für Christoph und die anderen Interessierten: Lautheit ist das Ergebnis einer geschickten Energieverteilung!
Der Kompressor ist nur ein Instrument für diesen Zweck, ein wesentlich effektiveres ist der EQ.

Die ganze ABCD Idee lenkt die Aufmerksamkeit auf die letzten 10 Meter eines 100-Meter Laufs. Was davor passiert ist genauso spannend und wichtig.

Zum Beispiel zurück: ich hoffe nicht, dass ich hier Betriebsgeheimnisse ausplaudere, aber M. Brauers Konsole sieht i.d.R so aus, dass er die Einzelsignale unbearbeitet lässt, dafür aber 24 Spuren mit Komps vorbereitet hat, die nach Bedarf beschickt und auf andere Kanäle weiter geroutet werden. Nix [g=84]Insert[/g]!
Genau: so bleibt die Original-Spur unbehandelt und das komprimierte Signal lässt sich anteilig beimischen.

Lasst das mal sacken, denkt drüber nach und dann kommt die Frage: was bringt mir das?

In der Erkenntnis, dass bei Herrn Brauer (und nicht nur bei dem) ein unkomprimiertes Signal die Hauptrolle spielt, liegt die Lösung für mehr Lautheit.

Hier ist die Aufgabe:
Nehmt euch einen Mix, an dem ihr feststeckt, der trotz aberwitziger [g=183]Bus[/g]-Kompression und tausend anderer kleiner Tricks einfach nicht abgehen (sprich: lauter werden) will.
Bindet euch die linke Hand auf den Rücken, indem ihr von vorne anfangt und ALLE Effekte außer EQ weglasst.
Mischt das Stück so gut es geht, nutzt alle Tricks, die ihr kennt: Bassdrum und [g=118]Bass[/g] trennen, Vox und Gitarren trennen, nutzt Fader-Automation zum beliebten „Kompression-von-Hand“-Effekt. Übermäßige Peaks, wenn z.b. [g=149]Snare[/g] und Vox auf einen Schlag treffen und der Pegel jenseits aller Vernunft einschlägt, kann man heutzutage prima zeitlich trennen. Millisekunden reichen.

Und dann!
Gewöhnt euch dran. Ein Mix ohne Kompression ist erstmal komisch. Am nächsten Tag klingt’s schon besser und am übernächsten – immer mal noch ein bisschen dran herum basteln – ist man schon ganz zufrieden. Bisschen [g=108]Hall[/g] dazu – geil.

Der Trick hier ist wirklich ein paar Tage OHNE Kompressor auszuhalten.
Bevor der tagwohl hier reinschneit und mich auf’s übelste beschimpft, weil ihm sofort alle seine hartgesottenen Metal-Kunden abgehauen sind: ihr macht das nur für euch und für’s Training. Keiner kann heute Mixe ohne Comps verkaufen ;-)

Jetzt – wenn die Entzugserscheinungen überwunden sind – packt mal den ehemaligen Mix mit den Comps aus. Autsch, oder? Viel zu flach und viel zu viel Kompression, richtig?

Merkt euch den RMS und dann zurück zum „cleanen“ Mix. Der kriegt jetzt vorsichtig Comps, aber nur da, wo es wirklich nötig ist – also zur Soundgestaltung.

Was ihr jetzt macht, ist wurscht: Buskompression, Summenkompression – alles egal. Weil am Ende des Tages seid ihr mit dem optimal vorbereiteten Mix total mühelos und entspannt schon mal mindestens 3 dB lauter als bei allen früheren Versuchen. Und in der Regel klingt es auch besser. Offener und dynamischer.

Was auch immer ihr jetzt auch für Gegenargumente brüllt: es geht mit jeder Musikrichtung und jedem noch so grottigen Ausgangsmaterial.

Einfach mal ausprobieren. Wir nennen diese Aktion „Schneller in den Charts auftauchen mit der HR.de-Kompressionskammer“.

Jetzt verpiss ich mich erstmal zum Sonntagmorgen-surfen vor dem Frühstück und ihr macht euch an die Arbeit.

Und für den ersten, dem es dämmert: ja, der Start bei einem 100-Meter-Lauf ist ultra-wichtig ;-) Kommt also noch ...


Frank
 
Wer’s gerne noch komplizierter mag oder gleich in der Oberliga mitmischen will (endlich ein witziges Wortspiel – und was für ein Brüller)

what the hell? ich hab hier schon ordentlich gelacht - oder war der nicht beabsichtigt?

weil seine Comps – was WEISS ich wieviel – besser sind ...

nicht von diesem unsäglichen „Phil-Collins-[g=226]Monitor[/g]-Comp“.
auf raum find ich den aber stellenweise super, weil ich mir da oftmals auch low/high-cut spare.


von mir noch kurz senf zum limiter im [g=183]bus[/g]. hab das auch schon mit dem herrn jones und der ssl erlebt und für meine ohren wars ein graus so aufzunehmen. keinen plan mehr ob sich das ganze gut verträgt, die vocals haben (durch zu viel la2a und buscompression) gezerrt - die meters auf der 4000 sind durchwegs im roten bereich gewesen. mir wär das allein schon für die ohren viel zu ermüdend. lustigerweise hat er aber dann ITB gemischt.

weiters spar ich mir den limiter im master, seit ich das erste mal zeug zum mastern gebracht hab. als ich meine tracks noch selber "gemastert" hab, hatte ich oft das erwähnte problem, dass der raum zu weit nach vorne kommt - instrumente zu viel attack und knall verlieren ([g=149]snare[/g]). das lag und liegt aber lediglich an meinem unvermögen. im blankenberg'schen studio hat sich das ganze dann wesentlich anders verhalten. die transienten blieben bis zu abendessen, der raum verhielt sich nicht viel anders als zum mix und dennoch wars dieselbe endlautstärke. blöd nur, dass ich den mix aber so hingetrimmt hab, dass diese verhältnisse in meinem "mastering" stimmen.

allein aus diesem grund misch ich so, dass das ergbnis ohne summenlimiter o.ä. so gut wie möglich ist (was leider nicht immer objektiv gut heißt :D).

ich setz zwar im mix immer wieder einen limiter drauf um schnell zu kontrollieren ob ich die drums ehnicht zu laut fahre bzw. frequenztrenntechnisch bassdrum und [g=149]snare[/g] noch besser einbetten muss (das klappt leider auch nicht immer).

natürlich muss auch noch danke fürs thread-hijacking gesagt werden weil wieder mal mords-interessant ist.

lg
flox
 
weil seine Comps – was WEISS ich wieviel – besser sind ...
War mir klar, dass du da lachst.

Aber nicht alle Späßchen werden verstanden.
Macht nix: C'est Lavry ...


Frank
 
ich hatte jetzt ein lustiges erlebnis im mastering studio. der mastering "engineer" hat auf alle mixe draufgehauen, als wäre es das schlimmste der welt.

auf der anderen seite, war er auch froh wie "toll" die mixe waren...

naja, ich denk einfach jeder hat seinen eigenen geschmack, und recht kann man es sowieso niemandem machen :p
 
He-vey schrieb:
An alle Freunde der gepflegten parallelen Kompression

Hi,

Schade um den Thread, der gekapert und übel missbraucht wurde, ohne dem Threadsteller sinnvolle Antworten auf seine eigentliche Frage zu liefern. Obwohl das ganze mächtig entglitten ist, blieben noch ein paar Fragen offen, die im Licht der Öffentlichkeit leichter zu beantworten und zu diskutieren sind – und vielleicht auch noch 1 – 2 andere Leute interessieren.

Das ganze Thema lang und breit durch zu kauen scheitert aber im Moment an der Zeit – und an der komischen Zone derselben, in der ich im Moment feststecke.

Deshalb hier in aller Kürze mal ein paar schizophrene Gedankengänge zu paralleler Kompression:

Der Orignal-Thread drehte sich zunächst um Thema Stereo-[g=183]Bus[/g] Kompression, als Alternative kam frequenzselektive [g=183]Bus[/g]-Kompression ins Gespräch und wie so oft endete das Ganze bei M. Brauer und seinem ABCD-System.

Das ist kein Hexenwerk, der Name kommt einfach von den Filmton-bussen der dezidierten SSL, und beruht auf PARALLELER Kompression. In diesem Fall unterstützt durch das programmabhängige Beschicken der parallelen Busse mit verschieden entzerrtem und komprimiertem Material.

Aha.

Warum schreit der das Wort parallel?

Ganz einfach: der Stereo-[g=183]Bus[/g] ist unbehandelt. Das ist der Trick bei parallerer Kompression. Man erhält sich unter allen Umständen die [g=4]Dynamik[/g] (Transienten) und mischt das (oder die) komprimierten Signale dem Original nur bei.

Hier kommt jetzt der Klopper: wenn man nur Herrn Brauers Stereo-Summe – ohne die ABCD Busse – nimmt, und ein ganz klein wenig weiterbearbeitet, hat man schon einen prima lauten Mix.

Häh?????

Und warum dann das Ganze?
Antwort: für den Sound und die letzten 10% Lautheit und Dichte.

Hier steckt das Geheimnis für Christoph und die anderen Interessierten: Lautheit ist das Ergebnis einer geschickten Energieverteilung!
Der Kompressor ist nur ein Instrument für diesen Zweck, ein wesentlich effektiveres ist der EQ.

Die ganze ABCD Idee lenkt die Aufmerksamkeit auf die letzten 10 Meter eines 100-Meter Laufs. Was davor passiert ist genauso spannend und wichtig.

Zum Beispiel zurück: ich hoffe nicht, dass ich hier Betriebsgeheimnisse ausplaudere, aber M. Brauers Konsole sieht i.d.R so aus, dass er die Einzelsignale unbearbeitet lässt, dafür aber 24 Spuren mit Komps vorbereitet hat, die nach Bedarf beschickt und auf andere Kanäle weiter geroutet werden. Nix [g=84]Insert[/g]!
Genau: so bleibt die Original-Spur unbehandelt und das komprimierte Signal lässt sich anteilig beimischen.

Lasst das mal sacken, denkt drüber nach und dann kommt die Frage: was bringt mir das?

In der Erkenntnis, dass bei Herrn Brauer (und nicht nur bei dem) ein unkomprimiertes Signal die Hauptrolle spielt, liegt die Lösung für mehr Lautheit.

Hier ist die Aufgabe:
Nehmt euch einen Mix, an dem ihr feststeckt, der trotz aberwitziger [g=183]Bus[/g]-Kompression und tausend anderer kleiner Tricks einfach nicht abgehen (sprich: lauter werden) will.
Bindet euch die linke Hand auf den Rücken, indem ihr von vorne anfangt und ALLE Effekte außer EQ weglasst.
Mischt das Stück so gut es geht, nutzt alle Tricks, die ihr kennt: Bassdrum und [g=118]Bass[/g] trennen, Vox und Gitarren trennen, nutzt Fader-Automation zum beliebten „Kompression-von-Hand“-Effekt. Übermäßige Peaks, wenn z.b. [g=149]Snare[/g] und Vox auf einen Schlag treffen und der Pegel jenseits aller Vernunft einschlägt, kann man heutzutage prima zeitlich trennen. Millisekunden reichen.

Und dann!
Gewöhnt euch dran. Ein Mix ohne Kompression ist erstmal komisch. Am nächsten Tag klingt’s schon besser und am übernächsten – immer mal noch ein bisschen dran herum basteln – ist man schon ganz zufrieden. Bisschen [g=108]Hall[/g] dazu – geil.

Der Trick hier ist wirklich ein paar Tage OHNE Kompressor auszuhalten.
Bevor der tagwohl hier reinschneit und mich auf’s übelste beschimpft, weil ihm sofort alle seine hartgesottenen Metal-Kunden abgehauen sind: ihr macht das nur für euch und für’s Training. Keiner kann heute Mixe ohne Comps verkaufen ;-)

Jetzt – wenn die Entzugserscheinungen überwunden sind – packt mal den ehemaligen Mix mit den Comps aus. Autsch, oder? Viel zu flach und viel zu viel Kompression, richtig?

Merkt euch den RMS und dann zurück zum „cleanen“ Mix. Der kriegt jetzt vorsichtig Comps, aber nur da, wo es wirklich nötig ist – also zur Soundgestaltung.

Was ihr jetzt macht, ist wurscht: Buskompression, Summenkompression – alles egal. Weil am Ende des Tages seid ihr mit dem optimal vorbereiteten Mix total mühelos und entspannt schon mal mindestens 3 dB lauter als bei allen früheren Versuchen. Und in der Regel klingt es auch besser. Offener und dynamischer.

Was auch immer ihr jetzt auch für Gegenargumente brüllt: es geht mit jeder Musikrichtung und jedem noch so grottigen Ausgangsmaterial.

Einfach mal ausprobieren. Wir nennen diese Aktion „Schneller in den Charts auftauchen mit der HR.de-Kompressionskammer“.

Jetzt verpiss ich mich erstmal zum Sonntagmorgen-surfen vor dem Frühstück und ihr macht euch an die Arbeit.

Und für den ersten, dem es dämmert: ja, der Start bei einem 100-Meter-Lauf ist ultra-wichtig ;-) Kommt also noch ...


Frank

Hey Frank,
hättest Du was dagegen, wenn ich diesen Text in meine Signatur kopiere..?!? :D
 

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