Mit welchen Tricks Vocals druckvoll a la Kontra K mischen?

[suboptional]

Mit Microshift lässt sich ein Formantshift von bis zu einer Oktave realisieren. Ein Shift von 3-5 Halbtönen ist bei Hiphop und Pop innerhalb von Verses nicht unüblich. Oktatave wie du schon sagst eher bei Refrains.

Wie shiftet man damit nur die Formanten?

 

[NuckChorris]

Ich arbeite zum Teil mit Musikern zusammen, die von Natur aus eine sehr konstante Phonetik besitzen

Ich habe zwar ne ungefähre Ahnung was du hiermit ausdrücken möchtest, muss dennoch nachhaken, da obiges Zitat keinen Sinn ergibt - gleichwohl sich dahinter ein sinnvoller Hinweis befinden könnte. Der Begriff „Phonetik“ bezeichnet eine wissenschaftliche Disziplin, die man nicht einfach so „besitzen“ kann. Also, über welche Qualitäten verfügen deine Talents nun genau?

"Konstante Phonetik". Phonetik bezeichnet den Umgang von gesprochenen Lauten. Mit einer konstanten Phonetik meine ich also eine in der Dynamik sehr kontrollierte Stimme. Diese sieht bei einigen Menschen - als Wellenform dargestellt - aus, als wäre sie bereits massiv komprimiert worden. Eine regelrechte Wurst! Dennoch klanglich lebendig und energetisch. Diese Fähigkeit besitzen einige durchaus "einfach so".

Wie gesagt, ich habe schon eine ungefähre Idee dessen, was du ausdrücken möchtest - nämlich "phonetisch konstant". Ist nochmal was anders als "konstante Phonetik". Man kann ja auch keine "konstante Quantenmechanik" besitzen, nur weil sie "konstant" sei. Anyway, I kinda get the point - weitermachen

 

[muffy]

Natürlich sind Performance und Aufnahme wichtig, aber entgegen der langweilig runtergebeteten Phrase shit in = shit out kann man schon seehr viel rausholen. Wozu haben wir denn die ganzen tollen Plugins?

Na dann platzieren mal ein Mikro auf Stirnhöhe und Richte es auf die Nase.
Dann berichte mir bitte, wie du dem Ergebnis mit Plugins mehr Brust und weniger Nase geben möchtest.

MBK, Subsynth als spontane Idee. Es wird natürlich nicht geil klingen, aber rettbar.

 

[Sinus Well]

Wie gesagt, ich habe schon eine ungefähre Idee dessen, was du ausdrücken möchtest - nämlich "phonetisch konstant". Ist nochmal was anders als "konstante Phonetik". Man kann ja auch keine "konstante Quantenmechanik" besitzen, nur weil sie "konstant" sei. Anyway, I kinda get the point - weitermachen

Anyway, I kinda get the point, too - danke

 

[Sinus Well]

MBK, Subsynth als spontane Idee. Es wird natürlich nicht geil klingen, aber rettbar.

Um das halbwegs zu retten ist warscheinlich schon etwas mehr nötig. Ich möchte mit gutem Ausgangsmaterial arbeiten. Das Retten überlasse ich lieber der Feuerwehr und Notärzten.

 

[Sinus Well]

Mit Microshift lässt sich ein Formantshift von bis zu einer Oktave realisieren. Ein Shift von 3-5 Halbtönen ist bei Hiphop und Pop innerhalb von Verses nicht unüblich. Oktatave wie du schon sagst eher bei Refrains.

Wie shiftet man damit nur die Formanten?

Sry, mein Fehler. hatte nen Gehirnfurz. Ich war geistig bei Alterboy. Microshift macht natürlich cents

 

[Gel Mitglieder 58746]

Ich halte es für enorm wichtig das das Arrangement "passt". Je weniger im Mix um so weniger das einstrahlt. Um so weniger muss man "zaubern" weil man die Vocal von Hause aus schon gut platzieren kann. Es folgen oft grundlegende Entscheidungen: Will man die Vocal als FX erkennbar unnatürlich verarbeiten oder will man möglichst traditionell ohne Schnickschnack und Getrickse dat Ding passend machen?

Ich hatte den Fall das meine Phantom Mitte der art voll war durch den Bass, das die Vocal einfach nicht gut klang. Gut der Style war ein Anderer. Aber es gibt für solche Fälle zb. auch Delays welche die Stimme etwas versetzen. Dadurch entstehen Phasen Interaktionen und die Vocal entwickelt ein Stereo Bild. Wenn auch kein True Stereo. In meiner UAD-1 gab es sogar bei dem Reverb ein Preset das exakt dafür gedacht wurde. Durch das L & R Panning oder auch Stereo Widener, oder MS Tools kann man die Mitte frei räumen. Durch Sättigung, EQing, Kompression / Sidechaining, Enhancer und was es sonst so gibt kann man dann evtl. tatsächlich die Vocal noch "nach vorne" holen. Ob das im Mix funktioniert kommt auf den Mix, die Stimme und die Erfahrung des Musikers an welcher die Sache abmischt. Die Qualität dessen was bei rum kommt hängt aber auch von den verwendeten "Plugins" oder "Geräten" ab. Das beginnt bereits beim Micro, geht über den Wandler und endet irgendwo bei Spagetti mit Soße... ich fand z.b. den Elysia MuseEQ nicht nur aber dort fällts auf, eben auf Vocals absolut sexy. Es gibt auch Künstler welche auf Hardware Geräte schwören, gerade weil diese so teuer und nicht jeder Manns Klasse sind. Um eben den "Sound" dieser Hardware (und keiner Simulation) nutzen zu können.

Daraus kann man nur einen einzigen wirklich klaren Schluss ziehen: Auch wenn Plugins, Hardware und Talent vorhanden sind - steht und fällt es mit der Erfahrung und dem geschulten Gehör. Und der Fähigkeit die Stimme zu hören und instinktiv zu wissen was funktioniert und was nicht. Dieser Prozess kann zwar "Simuliert" und evtl. auch "nachgekauft" werden. Man sollte aber stets bedenken - manchmal sind es so Dumme Dinge wie ein anderes Mikrofon anderer Produktionsreihe aus einem anderen Jahr. Oder Charge. Wo "durch Zufall" einfach einen Klang aufprägen der dann durch etwas Kompression und EQing von sich aus zu 99% passt. Aber auch Preamps können viel bewirken. Oder die Wahl einer anderen Charakteristik.

Gerade bei Vocals kann man glaube ich sagen: Shit in Shit out. Wenn die Stimme schon nicht "passt" - kann man noch so prügeln es wird dadurch auch nicht besser.

 

[Jabir]

Versuch mal Folgendes:

Erstelle 5 parallele Aux-Tracks auf die du die Vocalspur routest.

Auf den 1. und 2. Aux instertierst du jeweils einen Pitch-effekt mit dem du die Formanten shiftest. Bei Aux 1 shiftest du ein paar halbtöne runter, bei Aux 2 die gleiche Anzahl an Halbtönen rauf. Beide Auxes werden nach aussen gepannt.

Auf Aux 3 insertierst du einen Aufwärtskompressor ala MV2, Solera oder Vola (free) und machst eine tiefenkompression um die Brillianz der Stimme etwas zu pushen.

Auf Aux 4 und 5 insertierst du jeweils einen Abwärtskompressor mit ordentlich Charakter und schnellen Regelzeiten. Die dürfen gut 15db GR oder mehr machen. Ratio nach Geschmack.


Wenn sich anschließend kein direktes Aha-Erlebnis einstellt, dann sollte an der Vocal-Performance gefeilt werden.

Habe ich so ähnlich mal probiert und ist auf jeden Fall eine Verbesserung zu meinem vorherigen Ergebnis. Besten Dank.

Ein paar kleine Fragen:
1. Was sind Aufwärts und Abwärtskompressor?
2. Bei 3, 4 und 5 siehst du kein Panning vor?
3. Arbeitest du für solche Effekte auch mit einem Delay? Also beispielsweise linke Seite leicht nach vorne, rechte nach hinten?

 

[Sinus Well]

Ein paar kleine Fragen:
1. Was sind Aufwärts und Abwärtskompressor?

Ok, darüber könnte man jetzt eine ganze Dissertation verfassen. Ich versuche mich mal so kurz und verständlich auszudrücken wie möglich.

Ein Abwärtskompressor bearbeitet den Dynamikanteil des Signals, der über dem gesetzten Schwellwert liegt - und senkt die Spitzen nach unten ab. Dies ist die Vorgehensweise der meisten Kompressoren. Sie eignen sich daher wunderbar für Spitzenpegel- und Mittelpegelkompression.


Ein Aufwärtskompressor hingegen lässt die Pegelspitzen unangetastet. Er bearbeitet den Dynamikanteil des Signals, der unterhalb des gesetzten Schwellwertes liegt - und macht die leisen Signalanteile lauter! Da dies ebenfalls den Noisefloor mit anhebt, besitzen einige Aufwärtskompressoren (wie zB der Flux Solera) einen Rangeregler, mit dem sich der Arbeitsbereich nach unten begrenzen lässt.
Beispiel: Das Signal hat einen Peak von -6dB. Der Threshold liegt bei -30dB und die Range beträgt 25dB. In diesem Fall wird nur komprimiert, was sich zwischen -30dB und -55dB befindet.



Ok, wozu braucht man jetzt einen Aufwärtskompressor?

Betrachten wir eine Wellenform, dann hat diese simplifiziert 3 Hüllkurvenbereiche: Den Attack, die Sustain, und die Release.
- Der Attack besteht aus einem Transienten, der zum größten Teil aus hohen Frequenzen besteht. Gleichzeitig besitzt er meistens den höchsten Pegel.
- Die Sustain hat meist größere Wellenlängen, besteht also zu einem höheren Anteil aus mitteleren und Tiefen Frequenzen. Meist mittlerer Pegel.
- Die Release, also Abklingphase, und damit leisester Teil des Signals, besitzt meist wieder höhere Frequenzanteile.

Mit einem Aufwärtskompressor lassen sich diese hohen Frequenzanteile anheben und somit hörbarer machen ohne einen Filter zu verwenden, der in die Phase eingreift. Leise Details einer Aufnahme werden ebenfalls deutlich hörbarer.

2. Bei 3, 4 und 5 siehst du kein Panning vor?

Das kommt darauf an, was man erreichen möchte. Man kann stark komprimierte oder verzerrte Signalkopien im Stereopanorama auffächern, muss man aber nicht. Manchmal kann es passieren dass Parallel-Effektspuren sich in der Mitte mit der Mainspur in die Quere kommen. Dann hilft bereits eine winzige Verschiebung nach links oder rechts.

3. Arbeitest du für solche Effekte auch mit einem Delay? Also beispielsweise linke Seite leicht nach vorne, rechte nach hinten?

Ja, sicher. Tiefenstaffelung ist wichtig für einen transparenten, durchsetzungsfähigen Mix. Aber auch hier: Es kommt darauf an, was man bezwecken möchte. Es schadet jedenfalls sicher nicht, die Effektspuren von der Cleanen etwas zu separieren .

 

[Jabir]

Ein paar kleine Fragen:
1. Was sind Aufwärts und Abwärtskompressor?

Ok, darüber könnte man jetzt eine ganze Dissertation verfassen. Ich versuche mich mal so kurz und verständlich auszudrücken wie möglich.

Ein Abwärtskompressor bearbeitet den Dynamikanteil des Signals, der über dem gesetzten Schwellwert liegt - und senkt die Spitzen nach unten ab. Dies ist die Vorgehensweise der meisten Kompressoren. Sie eignen sich daher wunderbar für Spitzenpegel- und Mittelpegelkompression.
Anhang anzeigen 69392

Ein Aufwärtskompressor hingegen lässt die Pegelspitzen unangetastet. Er bearbeitet den Dynamikanteil des Signals, der unterhalb des gesetzten Schwellwertes liegt - und macht die leisen Signalanteile lauter! Da dies ebenfalls den Noisefloor mit anhebt, besitzen einige Aufwärtskompressoren (wie zB der Flux Solera) einen Rangeregler, mit dem sich der Arbeitsbereich nach unten begrenzen lässt.
Beispiel: Das Signal hat einen Peak von -6dB. Der Threshold liegt bei -30dB und die Range beträgt 25dB. In diesem Fall wird nur komprimiert, was sich zwischen -30dB und -55dB befindet.
Anhang anzeigen 69393


Ok, wozu braucht man jetzt einen Aufwärtskompressor?

Betrachten wir eine Wellenform, dann hat diese simplifiziert 3 Hüllkurvenbereiche: Den Attack, die Sustain, und die Release.
- Der Attack besteht aus einem Transienten, der zum größten Teil aus hohen Frequenzen besteht. Gleichzeitig besitzt er meistens den höchsten Pegel.
- Die Sustain hat meist größere Wellenlängen, besteht also zu einem höheren Anteil aus mitteleren und Tiefen Frequenzen. Meist mittlerer Pegel.
- Die Release, also Abklingphase, und damit leisester Teil des Signals, besitzt meist wieder höhere Frequenzanteile.

Mit einem Aufwärtskompressor lassen sich diese hohen Frequenzanteile anheben und somit hörbarer machen ohne einen Filter zu verwenden, der in die Phase eingreift. Leise Details einer Aufnahme werden ebenfalls deutlich hörbarer.

2. Bei 3, 4 und 5 siehst du kein Panning vor?

Das kommt darauf an, was man erreichen möchte. Man kann stark komprimierte oder verzerrte Signalkopien im Stereopanorama auffächern, muss man aber nicht. Manchmal kann es passieren dass Parallel-Effektspuren sich in der Mitte mit der Mainspur in die Quere kommen. Dann hilft bereits eine winzige Verschiebung nach links oder rechts.

3. Arbeitest du für solche Effekte auch mit einem Delay? Also beispielsweise linke Seite leicht nach vorne, rechte nach hinten?

Ja, sicher. Tiefenstaffelung ist wichtig für einen transparenten, durchsetzungsfähigen Mix. Aber auch hier: Es kommt darauf an, was man bezwecken möchte. Es schadet jedenfalls sicher nicht, die Effektspuren von der Cleanen etwas zu separieren .

Wow, danke für die Mühe, die du dir gemacht hast! Alles verstanden soweit, werde mir wohl einen Aufwärtskompressor zulegen müssen

 

[SilentWarrior]

Wow, danke für die Mühe, die du dir gemacht hast! Alles verstanden soweit, werde mir wohl einen Aufwärtskompressor zulegen müssen

Oder parallele Kompression, ähnlicher Effekt.

 

[Sinus Well]

Wow, danke für die Mühe, die du dir gemacht hast! Alles verstanden soweit, werde mir wohl einen Aufwärtskompressor zulegen müssen

Oder parallele Kompression, ähnlicher Effekt.

Ähnlich... aber nicht gleich. ...Und auch nur in einem Anwendungsbeispiel. Abseits davon hört die Ähnlichkeit schon wieder auf.

 

[SilentWarrior]

Ähnlich... aber nicht gleich. .

aber evtl. passt es. Sonst müsste er sich jetzt erst einmal einen Kompressor kaufen. Ein Versuch wäre es wert.

 

[Sinus Well]

Alles verstanden soweit, werde mir wohl einen Aufwärtskompressor zulegen müssen

Dann pass mal auf, dass du nicht übers Ohr gehauen wirst. Häufig wird so ein Kompressor mit "Upward-Expander"-Funktion nämlich einfach dreist als Upward-Compressor verkauft.

EDIT:
Wenn es ein schlichter Upward-Compressor sein soll, würde ich Sonic Anomaly VOLA2 empfehlen. Der kostet nix und ist Waves MV2 in seinen Funktionen sogar überlegen. Die 30€ kann man sich also sparen.

Wenn es ein bischen mehr sein darf, verweise ich auf den Flux Pure DExpander v3. Der kostet (bei Thomann) das Gleiche wie Waves MaxxVolume (nämlich 50€), ist aber allen mir bekannten Kontahenten meilenweit überlegen, was Funktionsumfang und Klang betrifft.

 

[Sinus Well]

Ähnlich... aber nicht gleich. .

aber evtl. passt es. Sonst müsste er sich jetzt erst einmal einen Kompressor kaufen. Ein Versuch wäre es wert.

In dem Fall könnte man versuchen einen normalen Kompressor parallel einzusetzen und den internen Sidechain-HP-Filter setzt man so hoch, wie es der Kompressor erlaubt. Anschließend einen leichten High Shelf ab 4/5 kHz.

 

[muffy]

Waves MV2. Zwei Schieber, Autogain. Problem gelöst.

 

[SilentWarrior]

Waves MV2. Zwei Schieber, Autogain. Problem gelöst.

MV2 auf alles....hat zumindest den L1 abgelöst

 

[Sinus Well]

Waves MV2. Zwei Schieber, Autogain. Problem gelöst.

Vola2 von Sonic Anomaly wäre eine kostenlose Variante.

Ansonsten wie du sagst: MV2 / MaxxVolume von Waves.

Von Flux der Solera oder der Pure DExpander.

Und mit dem Compressor Modul von iZotopes Trash 2 lässt sich ebenfalls aufwärts komprimieren.

 

[Schlumpfpeter]

Waves MV2. Zwei Schieber, Autogain. Problem gelöst.

MV2 auf alles....hat zumindest den L1 abgelöst

Was ist denn mit low level compression hier genau gemeint?

 

[muffy]

Zeug, das unter eine Schwelle kommt, lauter machen.