Mann, erst einmal vielen Dank an Euch, ich hatte schon befürchtet, dass ich wegen meines blauäugigen Ansatzes ausgelacht werde - Respekt für Eure tollen ernstgemeinten Ansätze. Das schätze ich sehr.
Welche Form schwebt dir denn da konkret vor?
So weit ich weiß, wird in solchen Fällen ein praktisch fertig produziertes Musikstück erwartet, dass schon alles hat, was das Stück dann am Ende auch ausmachen soll.
Ja, das Stück ist fertig - sofern es die Komposition betrifft. Ich kann mir nicht anmaßen, alles perfekt zu nennen, denn dazu fehlen mir wirklich die professionellen Skills für Mixing, Mastering etc. Aber - und das denkt sicher fast jeder von sich - der Song hat Potenzial und auch ordentlich Spirit. Und da setzt es ja an: Ich kann das Ding tausendmal im Auto hören und mich daran aufg....erfreuen oder mir Lobhudeleien von Freunden anhören. Das ist toll, aber ich möchte die Möglichkeit ergreifen, herauszufinden, ob die Komposition tatsächlich die Faust auf's Auge ist. Ich weiß, da ist die Chance auf ein Bullseye 1 zu irgendwas im Bereich eines Lottogewinns, aber es bleibt dennoch interessant, die Möglichkeiten einmal durchzuspielen...
Also konkret, möchtest du deine Instrumentale/Beats an Künstler (welcher Größenordnung?) verschenken?
Ich verstehe grundsätzlich die Ironie darin und unterm Strich kann es darauf hinauslaufen - das Risiko ist groß und steht sicherlich am Ende des Vorhabens unter der Rubrik "Realität".
Das Problem, das sich dabei stellen kann ist, der Künstler lehnt dankend ab, aber der nächste Titel klingt frappierend ähnlich...
Das kommt sicher darauf an, wie stark man sich absichert. Ist natürlich auch eine Recherche wert unter der Rubrik "Urheberrecht". Ich denke, eine Absicherung durch eine interne Veröffentlichung des Werkes, die das Urheberdatum dokumentiert, kann helfen.
Aber Dein Kommentar zeigt natürlich die Problematik bei dem Vorhaben auf.
War auch mein Gedanke. Wobei (ohne das auf den TE zu beziehen) vermutlich einfach dankend abgelehnt wird, ohne dass es einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Eventuell müsste man es bereits vorher z.B. bei der Gema anmelden. Urheber bleibt man ja so oder so...
Die Befürchtung liegt nahe - ist es doch teils nicht anders als im normalen beruflichen Leben. Wieviele Bewerbungen schreibt man und es zeigt sich, dass die Bewerbung gar nicht einmal gelesen wurde. Ich erinnere mich, mich damals als Bürokaufmann beworben zu haben und bekam als Standard-Schreiben zurück:
Sehr geehrte Frau Schyma, vielen Dank für Ihre blablakotzwürg....
Wenn die Leute, die du im Kopf hast, etwas bekannter sind und nicht selber schreiben, wird es da ein mehr oder minder festes Team aus Textern und Komponisten geben. Und die werden dir schlicht und ergreifend was husten, bzw. wird ihr (dann meist ziemlich exklusiver) Status per Vertrag festgelegt sein. Ist einfach genau der Bereich, in dem sich absolut niemand die Butter vom Brot nehmen lassen will, denn wenn überhaupt irgendwo, sind hinsichtlich Text/Komposition die Stullen noch recht dick gebuttert.
...und hier tatsächlich vielleicht die größte Gefahr für uns "kleinen" Lichter steckt: Wow - das ist eine tolle Idee, die übernehmen wir auf jeden Fall. Und man lässt nichts von sich hören...
Ich würde das Material ja an jedwelche Adresse schicken, die mit dem anvisierten Artist in Verbindung steht.
Woher will wissen, welche Instanz (ob Management oder Produzent) es ist, die auf den Song anspringt und dem Artist weiterleitet? Bei je mehr Leuten man sich vorstellt, die an dem mitwirken, wo man reinkommen möchte, umso besser. Und wenn auch nur erst mal ein Tipp rausspringt dann und wann.
Darauf muss man es ankommen lassen bei Anbahnung von Zusammenarbeit mit unveröffentlichtem Demo-Material.
Wenn man 20, 30 Demosongs in die Welt verschickt, damit es 1x klappt, und es werden eher unwahrscheinlicherweise 2 Songs kopiert, ist man trotzdem weitergekommen, als wenn man nichts gemacht hätte. Und kopiert zu werden würde ich als große Ermutigung sehen.
Hyp, das sind genau meine Grundgedanken, die ich auch schon durchgespielt hatte - die Instanzen!
In meinem konkreten Fall bin ich bisher über den Produzenten gegangen, oder besser, über einen Produzenten, der schon einmal für den Künstler oder mit ihm gearbeitet hat. Verblüffenderweise gab es tatsächlich eine Art Kommunikation, also das Gefühl, dieser Mensch hat mich zumindest wahrgenommen. In wievielen Fällen verschickt man etwas, aber es kommt noch nicht einmal eine Antwort (siehe auch oben, beruflich...) Nichtsdestotrotz gab es eine wohlwollende Absage mit der Begründung, er ist derzeit sehr busy aber wünscht mir bei der Erfüllung meines Traums auf jeden Fall alles erdenklich Gute (soweit ich das zumindest aus dem Englischen übersetzen konnte
EDIT: Bzgl. 20/30 Demosongs: Meinst Du damit, den Song, der einem wichtig ist, 20 - 30 mal zu verschicken oder 20 - 30 unterschiedliche Songs? Das wäre für mich unrealistisch, auch, wenn ich ungefähr in diese Größenordnung käme. Aber das wäre doch schon inflationär und sicher auch qualitativ wären alle Songs sicher nicht auf demselben, hohen Niveau wie der, auf den es für mich ankommt oder vielleicht 4 - 5 Stück, von denen ich es vermute.
Ich danke Euch wirklich für all Euren Input. Das macht echt Spaß hier.
