MIDI-Clock sendet falsche Tempi und Starts

[serpenter]

Hallo allerseits,
ich arbeite seit Jahren mit Cubase, möchte auf Studio One umsteigen und teste zur Zeit die Demo-Version. Nun kämpfe ich mit einem seltsamen Phänomen. Die MIDI-Clock in Studio One sendet offenbar ein falsches Tempo an externe Instrumente (VA-Synthesizer und Groove Box).

Man verzeihe mir, dass ich das Pferd mal von Cubase her aufzäume. Dort wird das eingestellte Songtempo adäquat an die externen Instrumente gesendet. Die Wiedergabe der Arpeggiatoren sowie der Grooves folgt beim Start genau dem im Projekt (Song) eingestellten Tempo. Auch die Groove Box tritt erst in Aktion, wenn die Wiedergabe gestartet wird. Doch in Studio One funktioniert das bei mir nicht.

1. Das eingestellte Songtempo in Studio One generiert gefühlt ein vier Mal so schnelles Arpeggiator-Tempo im Synthesizer.
2. Ebenso schnell rattert die Groove Box beim Start im Song (statt mit im Song eingestellten 60 bpm etwa mit 240 bpm).
3. Selbst wenn die Groove Box als Instrument im Song gar keine Spur hat, spielt sie einfach, obwohl die Wiedergabe gestoppt ist - also immer. Interessanterweise läuft sie dann jedoch mit ihrem intern eingestellten Tempo.

Vorgenommene Einstellungen:
- Synthesizer ist als externes Gerät eingerichtet; Noten, (Controler-) Automation, Effekte werden korrekt erkannt und gespielt.
- Groove Box dito.
- 'MIDI-Clock Senden' in Studio One ist aktiviert.
- MIDI-Clocks im Synthesizer wie in der Groove Box sind auf externen Empfang gestellt.
- An den Tempospuren wurde nicht herumgespielt.

Entweder ist mir hier ein kapitaler Voreinstellungsfehler unterlaufen oder ist es ein spezifisches Studio One-Problem?

Nun hoffe ich auf erhellende Antworten oder Kommentare und wäre sehr dankbar dafür.

Problemrelevantes Equipment:
hp Elite Book; Windows 7 pro; microKORG; KORG Electribe; Audio-MIDI-Interface Edirol FA-66 (firewire); Routing und Installation sind korrekt.

Viele Grüße, serpenter

Nachtrag: Auch 'Timecode senden' ist natürlich aktiviert.

 

[serpenter]

Hallo,

eine direkte Lösung scheint wohl nicht in Sicht, aber eine Eingrenzung des Problems ist mir gelungen.

Ich checkte heute das Ganze mal mit einem simplen MIDI-Interface (USB-MIDI-Kabel) und siehe da, es funktioniert! Somit scheinen das Firewire-Interface und Studio One irgendein Problem miteinander zu haben. Weshalb das so ist, kann ich (noch) nicht nachvollziehen. Der Treiber des Edirol FA-66 ist auf dem aktuellsten Stand installiert und mit anderen DAW tritt das Phänomen ja auch nicht auf. Vielleicht sind sich ja Presonus und Cakewalk (Roland) nicht grün . Wie auch immer, das hilft mir jetzt nicht unbedingt weiter. Das teure Interface ausrangieren kann wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Also heißt es, weiter recherchieren und ich hoffe, bis zum Ablauf der Demo Version in anderthalb Wochen habe ich eine Lösung gefunden.

Viele Grüße, serpenter

 

[serpenter]

Hallo,

ich gerate nunmehr ein wenig in Panik, denn bald läuft meine Studio One Demo ab. Vielleicht versuche ich es mal mit einer Frage aus der Gegenrichtung:

Spielt irgendjemand einen externen Klangerzeuger (Instrument, Synthesizer) per MIDI aus Studio One an und lässt zeit-/tempoabhängige Controller einfließen (z.B. Cutoff-, Resonanzverläufe, Effekt-Morphing) bzw. zeit-/tempoabhängige Aktionen im externen Instrument ablaufen (z.B. Arpeggiatoren)? Falls das alles störungsfrei funktioniert, würde mich interessieren, welches Gerätesetting (Interface usw.) mit Studio One korrespondiert und/oder ob es da auch problembehaftete Erfahrungen gibt.

Und: Kennt jemand einen direkten Draht zu Presonus? Es sollte dort ja Erfahrungen geben beim Austesten aller denkbaren Equipmentumgebungen. Vielleicht komme ich da weiter.

Vielen Dank schon mal im Voraus!

Grüße, serpenter

 

[serpenter]

Guten Tag,

na ich merk schon, auch der Wink mit dem Zaunpfahl lockte niemanden aus der Deckung. Ich bin schon ein ganz klein wenig überrascht, dass null Response zu verzeichnen ist. Habe mich inzwischen dem PreSonus Support mit meinen rudimentären Englischkenntnissen anvertraut und hoffe, ich kann demnächst von guten Erfahrungen berichten - falls es jemanden interessiert...

Beste Grüße, serpenter

 

[Novalis]

Hallo serpenter,

ich denke, die Null Resonanz ist darauf zurückzuführen, dass dein Anwendungsfall für die meisten einfach zu kompliziert ist
(auch für mich)

Ich hoffe, dass du eine Lösung findest.

Beste Grüße

(Übrigens kannst du S1 auch nach Ablauf der Demoperiode als S1 Free nutzen - ich weiß jetzt aber nicht, ob die Version dann auch noch für das ausreicht, was du testen möchtest.)

 

[serpenter]

Hallo Novalis,

wie Du das so schreibst, befürchte ich eher, dass ich mich zu kompliziert ausgedrückt habe.

Im Grunde geht es doch einfach nur darum, dass jedes MIDI-fähige externe Instrument, sobald es als Slave von Studio One aus angesteuert wird, eine unkorrekte MIDI-Clock oder einen falschen Timecode empfängt. In meinem Fall habe ich das an der zu schnellen Wiedergabe des Arpeggiators im Synthesizer gemerkt. Beispiel: Start Song (spaßeshalber Songtempo auf 60) - MIDI-Clip mit einer schönen langen Note - im Synthesizer Arpeggiator aktiviert - Note wird gespielt - Abspieltempo des Arpeggiators irgendwo zwischen 180 und 240 (geschätzt).

Derartige Geräte und Instrumente müssten ja nun wahrlich in rauen Mengen in jeglicher Art von (Heim-) Studio rumstehen und/oder genutzt werden. Das betrifft schließlich eine Unmasse an Modellmöglichkeiten; bei Grooveboxen, Hardwaresamplern angefangen über DSP-Module bis hin zu allen möglichen Synthesizern und Workstations und was weiß ich noch.

Nun hatte ich die Hoffnung, dass irgendjemand bei der Kombination mit dem gleichen oder ähnlichen Interface gleiche oder ähnliche Erfahrungen mit Studio One gemacht hat und mit Tipps aufwarten könnte.

Es scheint jedoch, dass dieses Problem noch nirgendwo aufgetreten ist und ich somit allein auf weiter Flur stehe.

Viele Grüße
serpenter

 

[Novalis]

Blöde Frage:

Könntest du nicht für MIDI das einfache MIDI-Interface benutzen (mit dem es laut dir ja funktioniert), und den Edirol nur für Audio?

Zumindest, bis vielleicht eine andere Lösung in Sicht ist.

Für mich klingt das ja so, als ob das im Edirol verbaute Midi-Interface den Fehler verursacht (zumindest in Kombination mit S1).

 

[Frank6502]

zur info es gibt verschiedene midi-clock referenzen,
der seq muss sie alle beherschen.
s1 hat aber anscheinend probleme mit dem roland und edirol standard.

weil wenn du ne andere daw nimmst ist alles ok,
dann is ja nix verkehrt angeschlossen und der treiber auch nicht kaputt oder inkompatibel.

wird wahrscheinlich von s1 nen bug sein.

LG

 

[serpenter]

Hallo,

Novalis schrieb in #7:
Blöde Frage:

Könntest du nicht für MIDI das einfache MIDI-Interface benutzen (mit dem es laut dir ja funktioniert), und den Edirol nur für Audio?

Blöd ist die Frage gar nicht. Als vorübergehende Option durchaus mal denkbar. Doch wäre das einerseits nicht ressourcenschonend, zusätzlich einen USB Port zu besetzen, wenn dafür eigentlich alles über den Firewire Port fließen sollte - USB Ports gibt es nie genug. Andererseits finde ich es etwas unelegant

und es erinnert einen permanent an die kleine Fehlfunktion.

Frank6502 schrieb in #8:
zur info es gibt verschiedene midi-clock referenzen,
der seq muss sie alle beherschen.
s1 hat aber anscheinend probleme mit dem roland und edirol standard.

Das ist ein interessanter Aspekt. Müsste ich mich mal recherchierend "umhören".

Frank6502 schrieb in #8:
wird wahrscheinlich von s1 nen bug sein.

Könnte vielleicht sein. Ich hoffe mal inständig, dem ist nicht so.

Viele Grüße

serpenter

 

[ALANO]

Hi

Ich kann dir nicht wirklich helfen was dein Problembetrifft. Wie schon erwähnt, müsste die ganze Midi-Synch Geschichte laufen!

Als ich mir letztens eine Presonus Audiobox gekauft habe, war die S1 Artist2 Version drin.
Gut, habe ich mir gedacht und habe diese installiert.
Nach mehreren Tagen ausprobieren, habe ich S1 völlig genervt und enttäuscht wieder gelöscht.
Hatte auch Probleme mit meinem Edirol Midi Interface! Mit dem USB Keystation konnte ich dann
die Plugins ansteuern. Es könnte sein (wobei ich mir das nicht vorstellen kann, dass in der Testversion, Midi Einschränkungen vorhanden sind).

Die ganze Protokollierung als ich das Progi startete, habe ich als Garaus empfunden (würg)
Wer will sowas sehen, wenn man mit der Arbeit starten will?!
Überhaupt.....ich persönlich finde, S1 ist eine ganz normale DAW, nicht mehr. Den Hype um dieses Progi (hat sich ja zwischenzeitlich etwas gelegt) kann ich jetzt erst recht nicht verstehen.
Nach 7 Jahren arbeiten mit Samplitude Music Studio, bleibe ich gerene dabei!
Das ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck und hat nicht allzuviel zu bedeuten.

LG

Faith

 

[serpenter]

Hallo,

neue Erkenntnisse:

1. Der PreSonus Support hat geantwortet. Na ja, leider musste mir Mr. Drexel Brooks mitteilen, dass es für mich keinen Support geben kann, weil ich nur mit der Demo Version registriert bin und Support erhalten ausschließlich Besitzer gekaufter Produkte oder Software. Das leuchtet zwar irgendwie ein, führt jedoch das Konzept einer Demo Version schon etwas ad absurdum. Nun steh ich da als wie zuvor...

Nicht unerwähnt soll in dem Zusammenhang sein, dass Ari, an den ich mich per PM gewandt hatte, mich die Flinte noch nicht ins Korn schmeißen lässt.

2. Habe heute meinen alten Windows-XP-Laptop hervorgekramt und dort StudioOne installiert mit all den gleichen Einstellungen wie auf dem neuen Rechner. Der Intel Centrino hat zwar ganz schön geächzt zusammen mit seinen 512 MB Arbeitsspeicher, doch er hat es bewältigt. Allerdings, oh Schande, auch unter einem anderen System mit einem anderen Rechner tritt dasselbe Phänomen auf, während alles andere funktioniert.

Damit sind die Übeltäter ziemlich eingekreist. StudioOne kann mit dem Interface nicht. War ja von Anfang an eine Vermutung.

@faith:
Ich wollte mit StudioOne nicht unbedingt einem Hype aufsitzen, sondern weil eine Neuaufsetzung der DAW fällig ist, lediglich von Cubase weg ob des leidigen Dongle-Zwangs. Wie gesagt, USB-Anschlüsse hat mein Laptop nur drei und ich hab bessere Verwendung dafür. Und ein (netzteilabhängiger) Hub macht die Vorteile der Mobilität wieder zunichte. Was die Nutzungs-Performance angeht, ist ja StudioOne nun wirklich nicht ohne. Auf eine Besser-schlechter-Diskussion möchte ich mich aber gar nicht einlassen. Ist für Samplitude nicht auch ein Hardware-Lizenzkey notwenig?

P.S.: Falls wer in anderen Plattformen herumforstet. Natürtlich poste ich auch dort mittlerweile fast den gleichen Inhalt. Ich bitte tausendmal um Verständnis.

Viele Grüße, serpenter

 

[Novalis]

Hallo,

Doch wäre das einerseits nicht ressourcenschonend, zusätzlich einen USB Port zu besetzen, wenn dafür eigentlich alles über den Firewire Port fließen sollte - USB Ports gibt es nie genug. Andererseits finde ich es etwas unelegant

Da hast du natürlich absolut Recht.

So wie es aussieht, läuft es momentan auf eine Entscheidung hinaus: entweder Studio One, oder dein Interface.
Es kann nur einen geben

Ich bin übrigens auch von Cubase umgestiegen, und habe es nie bereut.
Erst Recht nicht seit dem 2.5 Update, wo einige Funktionen dazugekommen sind, die ich noch vermisst habe, und von Cubase gewohnt war.

 

[serpenter]

Hallo an Alle, im speziellen an Ari,

ich habe den Fehler gefunden! Der lag im Grunde bei mir. Es ist dennoch ein bisschen komplizierter und ich versuch das zu erklären, weil es auch für andere interessant sein könnte.

Zunächst: Ich hatte sowohl den Synthesizer, als auch die EM-1 mit ihren drei Sektionen (Drum-Sektion, Synth1-Sektion und Synth2-Sektion) jeweils als separate externe Instrumente eingerichtet. Damit liefen vier MIDI-Ziele aber über den gleichen MIDI-Out des Interfaces. Die Warnung von StudioOne, dass der MIDI-Out mehrmals belegt ist, hatte ich dabei geflissentlich ignoriert, weil ja jedes Instrument einen anderen MIDI-Channel zugeordnet bekam. Unten im Bild die falsche (!) Einrichtung.

Es so zu machen habe ich allerdings der Bedienungsanleitung entnommen, in der es heißt, dass man jedes externe Instrument einrichten muss. Das jedoch ist mindestens in meinem Fall nicht zutreffend. Offensichtlich sind nicht meine tatsächlichen Instrumente einzurichten, sondern lediglich nur ein (Pseudo-) Instrument mit den aktivierten MIDI-Channels für alles was über den MIDI-Out des Interface angetriggert wird. Denn sonst kommen sich wohl die vier MIDI-Instanzen ins Gehege. Ich muss bei Bedarf dann nur noch das entsprechende Ziel mittels des MIDI-Channels in der Instrumentenspur definieren.

Ob das nun so gewollt ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen.

Darauf gekommen bin ich durch einen Tipp von Ari, alle möglichen Konstellationen mal zu probieren. Und als ich außer dem MicroKorg alle anderen Instrumente entfernt hatte, da funktionierte es plötzlich!

Man möge mich korrigieren, aber die Beschreibung für das Einrichten von externen Instrumenten scheint mir in dieser Hinsicht doch etwas missverständlich. Oder ich hab eine verdrehte Logik.

Sei's drum, jetzt läuft's und StudioOne wird gekauft! Zumal für die Producer-Version im August gerade eine verdammt günstiger Aktionspreis ausgeschrieben ist.

Vielen Dank noch mal für die Resonanz bzw. Hilfe und auf ein Weiteres!

serpenter

 

[Can]

Schön, dass du das Problem gefunden (und gelöst) hast und hier so ausführlichst schilderst.

Ja, S1 versteht unter Instrument wirklich ein physikalisches Gerät. Wenn du auf bestimmten MIDI-Kanälen beim Electribe immer die gleichen (oder ähnliche) Sounds spielst, ist es natürlich nachvollziehbar, diese Instrumente alle separat bei den Geräten anzulegen... ansonsten wär ich erstmal nicht drauf gekommen, warum man mehrere Geräte für nur ein physikalisches Gerät anlegen sollte.

Falls du die MIDI-Channels und die Spurbenennungen nicht immer wieder neu zuweisen möchtest, kannst du dir ja ein Template anlegen... damit geht das dann auch schneller...

Gruß Can

 

[Novalis]

Na also, gut Ding braucht doch Weile

Viel Spaß und hoffentlich auch kreatives Arbeiten mit S1

 

[serpenter]

Can schrieb in #14:
Falls du die MIDI-Channels und die Spurbenennungen nicht immer wieder neu zuweisen möchtest, kannst du dir ja ein Template anlegen... damit geht das dann auch schneller...

Meinst Du damit ein Template unter "Datei > als Vorlage speichern"?

 

[Can]

Genau das, ja!