Melodiegenerator

[schnuffke]

Ich beschreibe mal euer mutmaßliches Talent:

in Wirklichkeit betreibt ihr nur eklige Schaumschlägerei.

Und wieder voll ins Schwarze. Du wirst immer besser - weiter so. Als würdest Du mir über die Schulter schauen...

Aber das soll jeder selbst entscheiden. Man braucht auch als Skeptiker solcher Tools überhaupt keine Angst haben, denn wenn das Werk ne gewisse Komplexität erreicht, dann schaffen es eh nur Leute mit Plan was wirklich gutes hinzuzaubern!

Sehe ich auch so. Am Ende des Tages wird sich Qualität durchsetzen - fertig. Und ob sich irgendjemand an seiner "selbst nicht sebst gemachten" Musik aufgeilt ist mir Schnuppe.

 

[musicdevil]

Zitat lafleur:

Band in a Box hat quasi vorgefertige Phrasen, die transponiert werden können, das kannst du so ähnlich mit jeder Wave-File machen, nur dass da tonleiterfremde Töne nicht angepasst werden.. Für mich wäre das komplett unbrauchbar, man kann ja nichts ändern am Verlauf der Phrase! Das ist letztlich für mich ein wirklich überflüssiges Programm, um ernsthaft Musik zu machen kann man das nicht benutzen. Wenn man die vorhandenen Phrasen kennen würde, dann würde einem auch sofort ein Lied auffallen, das damit gemacht wurde.

Du redest anscheint erst mal von Audio (BiaB kann das auch auf Midibasis).
Ja, kannst du mit jedem Wave-File machen, nur woher nimmst du das? BiaB bietet dir da ja schon was passendes an. Mit Melodyne kannst du dann auch den Verlauf der Audio-Phrasen ändern.
"Überflüssiges Programm"? Woher nimmst du zb. ne gute Akustikbass Begleitung, wenn du zb. A: keinen A-Bass besitzt, B: diesen eh nicht spielen könntest, C: Simulationen zu unecht klingen und D: du aber gern so nen Bass im Song hättest? Statt "Bass" kannst auch "Pedalsteel" usw. einsetzen.
Es ist richtig, dass einige Musiker, welche das Programm gut kennen da einiges identifizieren könnten, aber dein Publikum auch? Funktioniert aber eh wie gesagt auch auf Midibasis und im Prinzip kannst dir dann alles drehen und wenden.
Wobei aber auch da oft harmonische Zufallsprodukte beim generieren eines Solos zustande kommen, welche alles andere als gut klingen.

Bei "Melodiegeneratoren" fehlt grundsätzlich die Seele, also das was da ein echter Musiker der Musik zufügen würde Man kann nen Gedicht herunter leiern, aber auch aufsagen. Diese Computergenerierten Sachen sind halt seelenlos.
Ist wie mit den "humanize" Funktionen einer DAW. Zufällig generierte Abweichungen, aber dennoch nicht so wie ein Mensch ohne Quantisierung spielen würde. Ich meine Groove, Feeling, Swing usw.

 

[lafleur]

@ Musicdevil:

Ne ich meinte schon Midi-Phrasen, auf der Piano Ansicht im Programm sieht man ja die Noten der Phrase. Ok, diesen Melodiegenerator aus deinem Video kenne ich nicht, aber der ist auch nicht mehr ganz taufrisch Ich kenne nix neueres, was aufgebaut ist wie das Programm.

Letztlich muss man auch mal was klarstellen: Zu Übungszwecken kann man sowieso benutzen was man will, aber sobald man einen Song veröffentlicht, muss man sich weit genug von bereits existierenden entfernen. Deswegen ist es auch verboten, Melodien aus Liedern zu übernehmen. Bei Progressionen schaut das wieder anders aus, da ist es nicht so einfach, bzw. müsste man die halbe Popsparte abmahnen, bei Drums wirds vermutlich auch schwierig. Aber einschlägige Melodien oder Liedtexte sind geschützt. Bei Band in a Box hast du freigegebene Phrasen von irgendwelchen Leuten, somit wäre es wohl möglich sie zu benutzen, es ändert aber nix daran, dass dein eigener kompositorischer Beitrag bei einer Übernahme sehr gering wäre! Und wie siehts dann aus, wenn du davon was veränderst? Meiner Meinung nach kommt das auf den Einzelfall an, du musst aber schon gesetzlich einigermaßen weit vom Original weg sein. Grundsätzlich wird jeder irgendwo her inspiriert und man will ja auch oft in einem bestimmten Stil bleiben, aber einfach eine großartige Vorlage etwas zu verändern ist definitiv nicht so wertvoll, wie eine eigene Kreation.

Zu deinem Akustikbass Beispiel: Musiktheoretisch gibt es Ansätze, wie eine Bassbegleitung bei bestimmten Akkorden aussehen kann, die wäre zwar zunächst stur nach Theorie entstanden und wäre nichts Besonderes, aber es wäre schon mal ein Anfang. Um dann daraus ne coole Bassbegleitung zu machen kommts dann eben auf dich an, manche könnens, manche eben nicht. Wenn du feststellst, dass es generell an Authentizität fehlt, weil dein Bass-Vst sich nicht nach echtem gespieltem Bass anhört, dann ist das generell ein Computer Problem und keins der Komposition. Benutzt du ein Sample, sind eben bereits folgende Infos drin: Tonhöhe, Tondauer, Betonung, Eigenheiten im Spiel, Nebengeräusche, Rauminformation etc.. Wenn du jetzt irgendwo ne Note änderst, dann sind die anderen Infos immernoch da. Aber je weiter du dich vom Original entfernst, desto eher wirds vielleicht wieder ok, aber das is eben situationsbedingt und muss jeder selbst entscheiden. Ich lehne sowas für meine Lieder ab, hab aber zu Übungszwecken natürlich auch einfach mal ein Stück nachgebaut etc..
Bei Midis sind drin: Tonhöhe, Tondauer, Anschlagstärke , (Tempo) und je nach dem viele Befehle wie Sustain etc.. Meiner Meinung reicht auch hier einfach transponieren nicht aus, um seinen Stempel aufzudrücken...Aber es soll gefälligst jeder selbst entscheiden was er tut, alles kommt irgendwo ans Tageslicht, irgendwer im Netz kennt immer die Originalsamples!

Naja, ich hör etz lieber auf, weil das driftet schon zu sehr in die Darf-man-Samplen-oder-nicht-bzw-ab-wann-ist-es-ausreichend-verändert-Diskussion ab

Grüße

 

[musicdevil]

Jo, ging mir ja auch nur grob darum, dass man sich halt in BiaB eine Solistenspur passend zu seinen eingegebenen Akkorden "generieren" lassen kann (sowie nen komplettes Playback) und ich daher das Programm auch mit "Melodiegenerator" assoziiert hab

 

[DerGipfel]

Ich beschreibe mal euer mutmaßliches Talent:

Das mit der "Mutmaßung" ist so 'ne Sache. Vor allem Menschen gegenüber, die man nicht kennt. Dann wird schnell "Anmaßung" draus. So'n paar saftige Vorurteile mögen ja praktisch sein, wenn man in Schubladen denkt, aber gerade beim Thema Kreativität produziert es nur Stress, die auszubreiten. Um weiterer gegenseitiger Frustration vorzubeugen, empfehle ich dringend, sich ab sofort auf sachdienliche Kommentare zu beschränken.

 

[schnuffke]

Das man sich nicht die Arbeit von einem Rechner abnehmen lassen kann und sollte - darüber sind wir uns ja doch alle einig.

( Wobei ich da schon Ausnahmen gelten lassen würde, aber egal. )

Die Frage ist doch woher man seine momemtane Inspiration, seine Ideen erhält. Und wenn ich mir MidiFiles von Software ausspucken lasse, oder welche ´runterlade und daraus etwas für mich ziehe ( an Ideen ) ist doch wohl nichts Schlimmes dabei.

Es kommt doch auf den eigenen Anspruch an, was man daraus macht.

Wie ich weiter oben schon schrieb, setzt sich Qualität durch. Wenn jemand nicht an seiner Mucke arbeitet, dann macht er eben ( wahrscheinlich ) schlechte Mucke - und aus.

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Musik besteht aus Mustern und diese sind erlernt/angehört. Niemand macht Musik ohne Bezug auf diese Muster. So etwas gibt es nicht. Es geht immer um Wiederholung und Abänderung des Gleichen. Man könnte also sagen, niemand ist kreativ, da alle nur ihre erlernten Muster abrufen.

 

[slavamusic]

in dem Thread wurde das doch super gezeigt

https://recording.de/Community/Foru.../Sonstige_Themen/190877/Post_2146042.html#P_3

Wer hier fehlende Kreativität sieht, obwohl kein Instrument gespielt wird, dem ist nicht mehr zu helfen!

Wirklich super Beispiel! Ich denke gerade in elektronischer Musik hat man diese Freiheit.
Wenn ich an RAP denke als es los ging, waren damals die Musiker auch sehr skeptisch. Jetzt hat die RAP Kultur ein fester Platz in der "Musikliga"

 

[schnuffke]

Wenn ich an RAP denke als es los ging, waren damals die Musiker auch sehr skeptisch. Jetzt hat die RAP Kultur ein fester Platz in der "Musikliga"

Im HipHop werden ja zum Teil ganze Drumloops, Phrasen und Hooks aus verschiedenen Songs geklaut.

DJ Shadow - Entroducing. Das besteht ausschließlich aus wiederzuerkennenden Samples. "Eigene" Melodien und Rhythmen gibt es hier gar nicht. Trotzdem eines der besten HipHop/Elektronik Alben bis jetzt. Eine kreative Meisterleistung.

 

[raziel28]

Ich bin übrigens nicht wirklich einer "der alten Schule" und habe mit Harmonielehre praktisch nichts am Hut, weil mir die "richtigen Musiker" schon damals damit immer auf den Sack gingen. Ich weiß nur die Namen einiger Akkorde, dann hört es schon auf. Interessiert mich aber auch nicht. Aber ich finde es cool, wenn jemand, der Musik macht, tatsächlich auch Musik macht. Und nicht seine Träume zurückgelehnt von einer Software verwirklichen lässt und dann damit einen auf dicke Hose macht. Nur darum geht es mir. Aber mit diesem Anspruch ist man von gestern, ich weiß.

Wenn man mal die Schimpfereien weg lässt, die Du auch sonst immer mal gerne einstreust, bin ich eigentlich voll und ganz bei Dir. Gerade bei der Beschreibung Deiner selbst finde ich mich sehr wohl wieder und früher hätte ich ebenso noch gedacht, was nicht komplett aus meinem Kopf ist, ist auch nicht von mir. Mittlerweile sehe ich das alles etwas lockerer, erlaubt ist, was Ideen bringt und das kann und darf jeder gerne selbst entscheiden. Selbst Remixe sind ok, wenn es einem gefällt. Hauptsache man hat Spaß an der Sache und ob und in welcher Art sich hernach jemand damit rühmt... tja nun, ist nicht meine Sache und Deiner Beschreibung nach, Deine ja auch nicht.

 

[schnuffke]

Wenn man mal die Schimpfereien weg lässt,

Das ist der pawlowsche Beißreflex... sobald bestimmte Triggerwörter fallen, setzt das Denken aus.

Gerade bei der Beschreibung Deiner selbst finde ich mich sehr wohl wieder und früher hätte ich ebenso noch gedacht, was nicht komplett aus meinem Kopf ist, ist auch nicht von mir.

Dieses "komplett aus meinem Kopf" gibt es eben gar nicht. Alles was man musikalisch ( künstlerisch, im ganzen Leben ) macht, ist irgendwo abgekupfert.

Mittlerweile sehe ich das alles etwas lockerer, erlaubt ist, was Ideen bringt und das kann und darf jeder gerne selbst entscheiden.

Sehe ich auch so, obwohl ich persönlich niemals einen Loop oder eine Midi-Melodie einfach so übernehmen würde. Wenn ich einen Loop benutze, hört das nach getaner Arbeit niemand mehr raus.
Etwas anders sieht es bei "Zitaten" aus, wenn ich will das jemand mit entsprechender Musik-Kenntnis hört, wo ich gesampelt habe.

Hauptsache man hat Spaß

Genau, und wer "höher hinaus" will, wird schnell merken, was an Eigenleistung noch nötig ist.

 

[raziel28]

Dieses "komplett aus meinem Kopf" gibt es eben gar nicht. Alles was man musikalisch ( künstlerisch, im ganzen Leben ) macht, ist irgendwo abgekupfert.

Inspiriert ist hier vllt das bessere Wort, ohne Dich aber verbessern zu wollen. Schau, Musik macht ja was mit uns. Nehme ich mal das Beispiel 'Standpunkt', ich nehme also eine gängige Phrase und spiele diese um eine Viertelnote versetzt. Die Melodie ist die gleiche, die Wirkung aber mitunter eine völlig andere. So kann und wird es schon oft passieren, dass die tolle Idee™ nach der ersten Euphorie eigentlich nur eine Abwandlung einer dieser gängigen Phrasen ist. Rein logisch kann das aber gar nicht anders sein, die wohlklingenden Kombinationen aus 12 Tönen sind halt begrenzt.

Aristoteles sagte schon, das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile und wo, wenn nicht ausgerechnet in der Musik stimmt das voll und ganz?

Zurück zum eigentlichen Thema, wenn jemand sagt, er hätte gerne einen Melodiegenerator, um eben auch mal Ideen zu hören, auf die man selbst nicht gekommen wäre, im Grunde passiert doch genau das und ständig, wenn wir uns Musik von anderen anhören, oder nicht? Muss aber vllt auch nicht auf jeden zutreffen und ich sehe das wohl möglich zu rosa, wer weiß.

 

[schnuffke]

Rein logisch kann das aber gar nicht anders sein, die wohlklingenden Kombinationen aus 12 Tönen sind halt begrenzt.

Das ist aber eben schon antrainiert, das "wohlklingend". Es gibt Regionen auf der Welt, wo die Musiker ( erst recht das Publikum ) unter wohlklingend etwas anderes verstehen. Die Oktave ( Frequenzverdoppelung ) ist das einzig durchgängige Muster ( glaube ich ).

Musik macht ja was mit uns

Auch das ist antrainiert.

im Grunde passiert doch genau das und ständig, wenn wir uns Musik von anderen anhören, oder nicht?

Eben. Auf etwas anderes wollte ich nicht hinaus.

Zurück zum eigentlichen Thema, wenn jemand sagt, er hätte gerne einen Melodiegenerator

... dann kann man ihm ruhig helfen. Weiß der Teufel, was er damit dann macht.

Ist doch egal.

 

[IE]

Na toll...

Ich bin gerade dabei eine eigene kleine DAW zu programmieren, und die Kernidee der App ist eigentlich genau das, worum es in diesem Thread geht. Dieses Synfire-Plugin habe ich mich noch nicht in Aktion angesehen, aber laut dem, was ich erst einmal so sehe, sind sie (die werten Hersteller) mir zuvor gekommen. Vielleicht hat meine App aber doch ein paar zusätzliche Funktionen, die so noch nicht umgesetzt worden sind. Ich hoffe, dass sie sie hat.


Und ich habe mich auch selbst gefragt, ob zufallsgenerierte Melodien und experimentelle MIDI-Noten-Rumschiebereien, die mit etwas Glück eine gute Idee liefern können, als unmusikalisch angesehen werden sollten, und ein Zeichen für das eigene kreative Versagen und Talentlosigkeit sind.

Ich persönlich habe neulich eben mit solchen "unsportlichen" Tricks einige Stellen in einem Metalcore-Lied von mir ausgebessert, mit denen ich bislang nicht glücklich war. Ich habe die Riffs vorerst im MIDI-Format aufgezeichnet, und dann die Stellen, die mir nicht gefielen, gelöscht. Dort habe ich dann praktisch aufs Geratewohl einige Noten platziert, hier und da und dort, mal eine lange Note, mal eine kleine Rhythmus-Passage auf den Bass-Saiten, mal ein Arpeggio... Das Einzige, worauf ich wirklich strikt geachtet habe war, dass sie auf der jeweiligen Tonleiter des Parts liegen (in meinem Fall Drop-C-Tuning).

Dann habe ich mir die Ergebnisse angehört, und wenn etwas passabel klang, habe ich geschaut, in wieweit es sich in das Lied integrieren lässt. Eventuell ließ ich dann dieses Schnipsel in dem Arranger, andere, weniger gelungene Parts wurden wieder gelöscht, und die Suche ging weiter.

Es waren nur einige kurze Passagen des Liedes, bei denen ich irgendwie schon seit langer Zeit nicht weiter kam, sie haben mir aber dennoch den Gesamteindruck vermiest, sie waren quasi der Wermutstropfen meines Metalcore-Stücks. Aber mit diesen MIDI-Spielereien, über die sich hier so manches Gemüt erregt, habe ich diese Scharten ausgewetzt! Das Ergebnis ist geil!

Und - gerade dieses kleine Erfolgserlebnis hat mich dazu verleitet, weiter auf der Gitarre herumzudoktern, ich habe ich den nächsten Stunden und Tagen eine Unmenge an neuen Melodiebögen und Phrasen kreiert, und zwar direkt auf der Gitarre, nun ohne zu "verbotenen" Hilfsmitteln zu greifen!

In einem anderen Fall habe ich mit dem Sylenth1-Synth einige recht einfache Psy-Trance-Bass-Melodien erstellt, dann einen Rise-Up gebastelt, und auf diesem Rise-Up einen kleinen Schnipsel der Bass-Melodie gelassen, der sich immer wieder wiederholt hat. Und dann habe ich irgendwann diese Psy-Trance-Melodie mit einem anderen vst-Instrument abspielen lassen, nämlich mit der Gitarre, habe das Part per Track-Freeze in eine Wave-Datei umgewandelt, und habe sie mit dem Vandal-Plugin verzerrtt, so dass ich plötzlich aus einem elektro-Part einen Metal-Groove rausbekam. Das Ergebnis ist geil! Jetzt spiele ich das Ergebnis direkt auf der Gitarre, und bin glücklich und zufrieden!

Also ich spiele und komponiere größtenteils direkt auf der Gitarre, aber wenn sich der kreative Knoten partout nicht lösen will, werde ich weiterhin bereitwillig zu solchen Spielereien greifen, und sehe mich nicht als einen Einfaltspinsel oder Schummler. Solche Experimente gehören für mich zum Musizieren dazu, und die neuen Ideen, die dabei entstehen, landen dann direkt bei mir in meiner persönlichen Trickkiste und werden unter Umständen dann weiter ausgebaut und veredelt.


Gute Nacht an alle!

 

[schnuffke]

Also ich spiele und komponiere größtenteils direkt auf der Gitarre, aber wenn sich der kreative Knoten partout nicht lösen will, werde ich weiterhin bereitwillig zu solchen Spielereien greifen, und sehe mich nicht als einen Einfaltspinsel oder Schummler.

Ich finde solche "Spielereien" sogar sehr interressant. Selbst in der Zeit, in der ich keine Musik gemacht habe, habe ich mich mit so etwas beschäftigt. Kann man hörbare Melodien aus einigen Regeln erzeugen? Das ist doch cool, da zu schauen, was so geht. Muss ja nicht zufällig sein. Und wenn doch, gibt es eben einen menschlichen Entscheider, der im nachhinein bestimmt, was gut ist und was nicht.

Und ich habe mich auch selbst gefragt, ob zufallsgenerierte Melodien und experimentelle MIDI-Noten-Rumschiebereien, die mit etwas Glück eine gute Idee liefern können, als unmusikalisch angesehen werden sollten, und ein Zeichen für das eigene kreative Versagen und Talentlosigkeit sind.

Nö. Du machst ja am Instrument auch nichts anderes - ´rumklimpern bis dir irgendetwas zusagt. So lässt Du halt die Maschine klimpern.
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Wir sins uns einig.

 

[lafleur]

Ich mag DJ Shadow und Konsorten auch sehr, das liegt aber auch daran, dass ich das in meiner Teenager Zeit rauf und runter gehört hab, etwa der Erinnerungsbonus

Er verpackt die Samples aber auch recht gut und macht meistens sehr wohl neue Sachen draus und entfernt sich weit von der Vorlage, weil er alles sliced und dann zB im Trio auf der MPC rumhakt. Dank Leuten wie ihm bin ich auch nicht ganz entfernt von einem gut gelungenen Sample-Ansatz.

Heutzutage sind auf Sample CDs aber, beispielsweise für den Elektrobereich, echt geile Drums drauf oder Effekte, Bass- und Synth Melodien. Da kann man auch nur Lego damit spielen, das ist für mich nicht die große Kunst! Aber wie immer gilt: Jedem Tierchen sein Plaisierchen

 

[musicdevil]

Ich glaub man muss da auch unterscheiden.
Da gibts ja einmal die "Musiker" welche nicht mal wissen, wie man zb. nen D-Dur Akkord greift und die gar nicht in der Lage wären eine gescheite Melodie per Keyboard einzuspielen.
Diese "Musiker" verwenden dann natürlich nur Fertigkram in Form von Sample CD`s, Phrasen aus dem Nexus und all so nen Zeuchs. Deren Arbeitsweise erinnert dann mehr an einen DJ.
Das sind dann diejenigen über die ein "echter Musiker" gern mal schmunzelt.

Und dann gibts diejenigen, welche solche Hilfsmittel zur Inspiration, aus Bequemlichkeit usw. einsetzen, die aber auch durchaus OHNE auskommen könnten.
Ich wäre doch doof, wenn ich ein schnelles Arpeggio per Hand einspielen würde, obwohl ich mit einem Plugin das selbe Ziel erreiche. Auch bei schnellen Arpeggios könnte ich die Geschwindigkeit verringern und dann per Hand, aber wozu?
Wir könnten uns auch Drumloops selber basteln, Note für Note setzen, mit Effekten bearbeiten usw., aber wenn wir einen fertigen Drumloop bereits haben, der genauso klingt wie unser Ziel, warum nicht nehmen? Oder was aus dem Drumplugin (Midisequenz), welche wir dann nur noch anpassen.
Hat dann überhaupt nichts mit mangelndem Talent, Unkreativität usw. zu tun, denn das trifft dann eher auf die obere Kategorie zu.

Ich meine, ich spiele mehrere echte Instrumente, spiele auch VSTi`s per Keyboard an usw., aber nutze auch gern mal zb. "Catanya" und andere Tools. So zb. auch mal fertige Drumloops zum "auffüllen" aus zb. dem "Stylus" usw. Hat dann halt nix mit diesen "Lego Musikern" zu tun.
Sehe ich nur als zusätzliche Bereicherung.

 

[onetwothree]

Ich glaub man muss da auch unterscheiden.
Da gibts ja einmal die "Musiker" welche nicht mal wissen, wie man zb. nen D-Dur Akkord greift und die gar nicht in der Lage wären eine gescheite Melodie per Keyboard einzuspielen.
Diese "Musiker" verwenden dann natürlich nur Fertigkram in Form von Sample CD`s, Phrasen aus dem Nexus und all so nen Zeuchs. Deren Arbeitsweise erinnert dann mehr an einen DJ.
Das sind dann diejenigen über die ein "echter Musiker" gern mal schmunzelt.

Du verwechselst da meines Erachtens aber das Handwerk mit der Kunst.
Ich weiß gar nicht ob dieser Unterschied hier schon genannt wurde und ich möchte da auch kein neues Fass aufmachen, da es ohne Boden wäre.

Nur weil einer Tonleitern auf einer Klaviatur auswendig gelernt hat und auch diverse Akkorde dazu muss das kein Künstler sein. Ich habe mich auch mit Harmonielehre und Kompositionslehre auseinandergesetzt um dann festzustellen wie häufig da einfach Bausteine und Muster verwendet werden, ist quasi auch Lego, nur halt so das der Leihe das nicht erkennt.
Alles eine Frage der Perspektive. Und was macht die Kunst aus? Das Ego dahinter? Das einer durch Zufall die richtigen Noten für die richtigen Gefühle findet, weil er den ganzen Tag Zeit hat es zu probieren, also nach dem Muster der erlernten Harmonielehre?

Nachdem was ich hier so gelesen habe hat der User @schnuffke da schon viel richtiges geschrieben.
Das Ergebnis ist wichtig und das es Spaß macht.

p.s. vielleicht doch ein neues Fass, ist ja Freitag

 

[musicdevil]

onetwothree,nimm doch zb. das EZkeys Plugin. Als "Nicht-Pianist" bist du auf dessen Phrasen angewiesen und kannst diese auch nur dann nachträglich dank MIdi verändern, wenn du zumindest ein wenig Ahnung von Harmonielehre usw. hast. Ein richtiger Pianist spielt es halt einfach so wie er es sich denkt ein.
Oder nimm den Steinberg Virtual Gitarrist. In Version2 kannst du da zwar noch die Töne mit so ner Art Melodyne verändern, aber der Amp wurde schon mit recordet und du kannst auch nicht mal eben aus einer geschrammelten Phrase ein Picking machen. Ein richtiger Gitarrist ist da flexibler.
Wenn man das Handwerk nicht beherrscht, ist man auch künstlerisch deutlich eingeschränkter.
Jemand der nicht Keyboard spielen kann, ist halt auf Loops, Tools usw. angewiesen, ein richtiger Keyboarder hat da ganz andere Möglichkeiten.
(Ich meine mit "du" nicht speziell dich, sondern nur allgemein)

Meistens ist es ja auch so, dass die Leute dann um ihre eigenen "Unfähigkeit" wissen.
Kann aber nur jedem "Virtual Gitarristen" raten, doch lieber Gitarre spielen zu lernen, oder Keyboard spielen zu können ist auch kein Nachteil, genauso wie Grundlagen der Harmonielehre usw. doch recht nützlich sind. Man muss und kann nicht alles können, aber so wenigstens seine Hauptinstrumente, sollte man wohl einigermaßen beherrschen.

 

[Gast92251]

Aha, ach so...
Und wenn wir schon dabei sind, wie schaut´s mit der Verwendung von Drum-VSTis aus?
Gute Rhythmusmuster, perlende Grooves, tolles komplettes Schlagzeug mit Sounds dazu natürlich gleich mitgeliefert und zusammen sofort abspielbereit...(Tempo, Pattern, Style, Drumsounds schnell umschaltbar!) ...darf man das denn auch nicht nutzen, weil es ja "nur" per Knopfdruck aka. Mausklick abfeuert wird..?

Wie weit wollen wir zurückgehen und Erbsenzählen?
Dann düften wir heute ja noch nicht mal im Sequenzer das eigene unrhythmische Keyboardmidigestammel quantisieren..... (!)
Oder mehr noch, Samples, Loops, Preset-Sounds: man dürfte dann doch besser keine Orchesterlibraries verwenden, denn das sind ja schliesslich auch vom Rechner wiedergegebene Aufnahmen anderer Musiker/Künstler....
Wie weit wollen wir da zurückgehen?
Computer ausschalten, die ganzen technischen Möglichkeiten, welche wir heutzutage haben, nicht mehr benutzen...?
Will man das wirklich?
Wer schreibt wem etwas vor?
Wo fängt die Kreativität denn auf, wo endet sie?
Wo fängt Inspiration an....?

Mal ernsthaft gefragt.


.

 

[lqud]

Ein richtiger Pianist spielt es halt einfach so wie er es sich denkt ein.

... ein richtiger Pianist spielt meist nix ein wie er sich's denkt, aber spielt i.d.R. sehr gut vom Blatt