Mastering?

[monika]

Hallo zusammen,

ich habe dass Problem, dass der Song an dem ich gerade bastele(minimal bis tech-house) sich auf jeder Anlage unterschiedlich anhört. Wenn ich ihn auf meinen Monitorboxen laufen lasse drückt der Bass gut nur die Percussion und die höheren Synths bzw. Samplertöne sind etwas leise, auf meiner HiFi-Anlage drückt der Bass nicht so und die höheren Synthklänge sind zu Leise. Auf meinem Kopfhörer klingt alles so wie ichs gerne hätte (weil ich das meiste auch über Kopfhörer produziere, aber auch auf den Monitoren) und im Auto dröhnt der Bass und drückt fast alles andere weg. Ich denke dies ist nicht das neuste Problem, was ich hier präsentiere aber ich habe leider noch keine passenden threads gefunden.

Mir ist klar, dass sich Songs auf unterschiedlichen Lautsprechersystemen immer unterschiedlich anhören. Das Ding ist, dass das bei meinem track irgendwie krasser ist (finde ich zumindest) als es bei anderen tracks von Produzenten aus der Electroschiene der Fall ist.
Ich schätze mal, dass das ein Masteringproblem ist, nur leider weiß ich nicht wie ich diesem begegnen soll.
Ich hab im Rack oben, so wie es meist voreingestellt ist, diesen Combinator mit der Default Mastering Suite Einstellung, sollte ich vielleicht da was Grundlegend dran ändern?

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!

 

[holgi]

Ich denke deine Abhörsituation bei mischen ist das Problem.

Hast du einen Subwoofer? Welche Monitore hast du? Welche Kopfhörer?

 

[synthpark]

Mit solchen Problemen haben die meisten zu kaempfen.

Das liegt am umbehandelten Raum bei Dir, der verfaelscht den Klang.

 

[Gel Mitglieder 58746]

Hallo Monika - das Problem ist wirklich nicht neu. Die Ursache für dies Problem is deine Unzureichende Misch Umgebung bzw. auch die Hardware (monitorboxen) mit denen du mischt.

Um einen Mix "gut" mischen zu können bedarf es einer zumindest annähernd guten Raumklang situation - denn sonst färbt der Raum mit in das was du mischt. Des weiteren kommt es auch auf den Raum die Postion etz an wo man mischt. Das alles spielt eine große Rolle - und auch wenn deine Boxen zb. zu klein sind wirst du gerade den Bass nie richtig hören. Aber ebenso wenn dein Raum nicht im tiefbass gescheit ausgebessert wurde mit bassfallen etz.

Der rest liegt im Mixing selbst & da is es so das vieles das mit Kopfhörern Produziert wurde klanglich oft BESSER ist jedoch leider kann man den "druck" nicht richtig bestimmen und auch die Stereo wahrnehmung leidet bei Kopfhörern.

Der beste weg zu gutem BASS ist aber zu ersteinmal zu prüfen ob der Raum selbst hier nicht mit bassfallen ausgekleidet dir viel bringt. Dies mag eine Investition und Platzfrage sein - jedoch kann und das is leider eine Grundlage - das Mastering aus einem schlechten Mix keinen guten machen.
Und man kann nur das mischen was man hört und beurteilen kann. Mein Rat:

1) Bassabsorber
2) Optimierung der Misch umgebung (also nicht gerade links in nem Eck sitzen..)
3) gute Abhör monitor Boxen
4) Viel Referenz Tracks aud der anlage hören - denn nur wenn man weis wie es klingen soll / muss - kann man da auch so mischen das es "rann kommt".

Stimmt der mix also die lautheitsverhälltnisse Pannings und co und der Mix selber rockt - kann das Mastering hier das letzte Quentchen geben - um den Mix ich nenns mal massentauglich zu eqen oder was auch immer.

 

[LM18]

monika schrieb in #1:

Mir ist klar, dass sich Songs auf unterschiedlichen Lautsprechersystemen immer unterschiedlich anhören.

Sie müssen zwangsweise immer verschieden klingen, aber immer gleich wirken.

Eine Mörderkick bleibt eine Mörderkick.
Auch wenn man sie leise abspielt und so fort.
Weil sie eben so ist.

Es ist nur zu einem kleinen Teil ein Masteringproblem.
Es beginnt mit der Klangauswahl und dann dem Arrangement und der Mischung.

Das Mastering am Ende erhält diese Eindrücke aufrecht, trotz hoher Lautheit.
Die Qualitätssicherung "Mastering" bewahrt den guten Mix vor unnötigem Abbau trotz Anpassung an die hohen Lautheiten die auf den Tonträgern und Systemen gefordert sind.

Bedingung dafür ist, ein guter, also ausgewogener, genretreuer Mix der alles das liefert und darauf aufbauend das ummantelnde qualitätsbewahrende Mastering.

OK
Das ist keine Werbeveranstaltung für Masteringstudios

Aber Mastering folgt nach der Mischung als eigene Instanz und ist definitiv die letzte Chance, den Outcome des Tracks zu definieren.

Danach ist der Pfeil abgeschossen und fliegt.
Hoffentlicht ins Ziel

 

[monika]

Hast du einen Subwoofer? Welche Monitore hast du? Welche Kopfhörer?[/quote]

Also ich hab keine richtigen Monitorboxen sondern nur ein Soundsystem, welches aus einem Subwoofer und zwei kleinen Speakern, die mitten und höhen abdecken besteht (wobei man die Intensität des Subwoofers regeln kann), ich weiß ich weiß "not professional" aber es klingt beim auflegen sehr gut.
Mein Kopfhörer ist ein Sennheiser HD-25.
Wenn sich mein track auf beidem, also sowohl auf dem Soundsystem wie auf'n Kopfhörer gut anhört, dann hör ich mir das Ergebnis auf meiner HiFi-Anlage, bestehend aus vier mittelgroßen 3-Wege-Lautsprechern an und da kommt dann schon der erste Unterschied. Hör ich's mir nochmal auf meiner kleinen Schei*-Kompaktanlage in der Küche an, klingt es nochmal ganz anders und im Auto dann nochmal anders. Das Problem sind nicht nur die Bässe sondern auch andere Klänge im mittel- und höherfrequenten Bereich.

Bei profesionellen Produktionen klingts halt immer geil egal ob man die Tracks auf ner fetten Anlage abfeuert oder sie sich im bad auf seinen 10 mal 10 cm mp3-Lautsprechern anhört. Das will ich natürlich irgendwie auch hinkriegen und ich bin mir sicher, dass das auch zumindest annähernd mit meinem low budget Equipment hinzukriegen ist. Ich mach wahrscheinlich nur grundliegend was falsch die frage ist nur was? Soll ich ein Ausschnitt hochladen und wenn ja wie und wo?
Ein besseres Eqipment würde bestimmt schon was bringen aber auch damit muss man was anfangen können bzw. umgehen. Ich denke ich kann auch noch "handwerklich" was verbessern nur ich steh auf dem Schlauch. Gibt es sowas wie ein Mixing ABC? Wie differenziert man eigentlich mixing genau vom Mastering? (ich weiß ganz schön basic aber es kann sein, dass es da schon anfängt. Ihr müsst mir auch nicht alles von A bis Z erklären vieles weiß ich bestimmt schon und einiges kann ich mir sicherlich noch anlesen vlt habt ihr ne Idee wo?)

 

[LM18]

@monika

Das Mastering setzt auf die, aus dem Mischprozess resultierende, Stereospur auf.

Im einfachsten Fall.
Diese wird weiter verarbeitet.

Zum gewünschten Zielformat mit den gewünschten Eigenschaften, sofern das angelieferte Material dies zulässt

 

[holgi]

Ja, du kannst gerne mal ein Soundbeispiel hochladen, Soundcloud zB.

Eine möglichst lineare Abhöre ist wichtig, sonst mixt man im Nirgendwo und es passiert was dir geschieht, nämlich das der Sound auf der Abhöre funktioniert, aber oft leider nur da.

Gegenhören beim Mixen ist wichtig, soll heissen: professionelle Produktion welche im Stil dem eigenen Material nahe kommen.

Nur so geht es voran.

 

[Gel Mitglieder 58746]

Ich unterteile mehrere Formen des Mastering

1) das Mastering der Formate und der damit einhergehende Prozess der Anpassung und Transformation auf andere Medien oder UND das Zielmedium. Klassisch wäre da zb. Vinylmastering. Dieses benötigt wissen im UMGANG mit Vinyl und den Grenzen des Mediums. So das der Track auf der Platte BEST MÖGLICH klingt und man das maximum herausholt was man klanglich da draufpressen kann. Andere Zielmedien = andere Ansprüche. Ziel dieses PRozesses ist es auch zb. von verschiedenen Bitauflösungen oder Datenspeichern die sowohl analog als auch Digital existieren hier ohne Qualitätsverlusste Kopien zu erstellen. Die dann in die Massenproduktion können.

2) Das Ablum Mastering oder kurz das RICHTIGE und gekonnte Editing einer zusammenstellung verschiendener Lieder. Hierbei ist sowohl die Reihenfolge der Tracks, deren richtige beschriftung, die Anpassung des Klangs der Tracks in Lautstärke und Klangbild etz. das was hier zu beachten wäre. Dafür eignet sich ein Programm ala Wavlab sehr gut. Da ein Album hiermit direkt als fertiges digitales Endprodukt an die Presswerke weiter gereicht werden kann.

3) Das Klang Mastering - konzentriert sich darauf den Track als gesammtes an ein "mittelmaß" anzupassen das auf vielen medien super klingt. Oft wird dies als Mastering bezeichnet weil es dem Lied als einzelnes den Schliff gibt. Der Schritt geschieht meist durch Erfahrene Mastering Profis die genau wissen wie sie dem Track hier und da noch mal den glanz verpassen können. Oder aber ein bestimmter "klang" aufgeprägt wird was man auch als Färbung bezeichnen könnte. Oft kommt dabei Hard und software zum einsatz die in einer absolut optimierten abhörumgebung für teuflisch teures Geld zusammen getragen wurde. Das alleine macht schon VIEL aus. Denn ein 0815 wird wohl kaum diese Umgebung haben um sein Mix hier zu optimieren. Wenn man so will liegt hier die Magie des Masterings begraben. Da die Leute exakt wissen was sie tun müssen um dem Modernen Standard und SOUND gerecht zu werden.

MIXING ist der Prozess des Mischens. Und er fließt sehr häufig mit der AUFNAHME zusammen. Letztlich kann man aber auch dies trennen - dann hat man alle aufnahmen korrekt arrangiert und "mischt" den Track ab. Equed, cuttet, gatet, effektiert sorgt für tiefe breite und setzt Akzente. Hier kann man kreativ werden - oder auch nicht wenn es nur um die Anpassung der Instrumente geht um den Mix zu säubern damit er schon ohne das Mastering gut klingt.

 

[monika]

Vielen Dank für die Antworten. Ich hab jetzt mal den track bei soundcload hochgeladen. Er ist noch nicht fertig aber die Hauptelemente stehen und viel mehr melo soll nicht dazu, halt nur noch ein paar highlights und schnörkel damit's nicht zu langweilig wird. Nach dem break, wenn die Xylos wieder einsetzen wiederholt es sich bloß noch.

Der Bass drückt halt auf verschiedenen Soundsystemen unterschiedlich bis gar nicht. Ich denke allerdings das da noch was an dem Sound selber geschraubt werden kann. Ich glaub das Frequenzspektrum ist ein wenig zu klein. Aber wenns daran liegt und ich das alleine nicht hinbekomme kann ich ja nochmal gezielt nach Änderungsmöglichkeiten fragen. Hört es euch einfach mal an er; setzt übrigens mit dem Takt ein wo die Claps kommen. (Bei einer bestimmten Lautstärke auf nem Soundsystem mit viel Bass hört man das sofort aber sonst kann der auch schon mal untergehen)

Die Xylos zum Beispiel sind auf meinem Kopfhörer klar und deutlich, wenn nicht sogar ein wenig zu laut. Auf meiner HiFi-Anlage und meinen "Monitoren" sind sie deutlich leiser, so wie ich's gern hätte. Auf meiner Billig-Kompaktanlage sind die Xylos in der Oktave höher, leiser als die, in der zuvor gespielten Oktave drunter und wiederun auf ner anderen Anlage sind sie kaum zu hören.

Die Synths im Break weichen von der Lautstärke auf verschiedenen Soundsystemen eher wenig ab, jedoch merkt man's.

So hier jetzt der link. Bitte nicht gleich in der Luft zerreißen. Ich freue mich über positive und konstruktive Kritik. Abwerten kann ich mich alleine

http://soundcloud.com/supergrobi/sonar-7-test/s-q9guY

 

[synthpark]

Also ueber meine Kopfhoerer klingt es gut. Das sind auch keine mega basstarken Dinger (K271), aber der Track hat ne gute Athmo und Groove. Koennte eventuell etwas heller sein, also etwas mehr Praesenzen. Die helfen auch, dass Synths auf irgendeiner dumpfen Anlage nicht ploetzlich untergehen.

Zum Mastering usw.: wenn ich so total in einem Track drinstecke, dann irritiert mich jedes andere Aspielgereat aufs Aeusserste. Ich bin dann quasi hypersensibilisiert. Bei anderer Musik ist es dann nicht so arg, da ist die Toleranzschwelle geringer.

 

[monika]

Hallo synthpark,

vielen Dank für Deine aufbauende Rückmeldung. Ich bin dabei den Track etwas heller zu machen, Danke auch für den Tipp. Hast Du Dir den Track auch mal auf einem (oder mehreren) Soundsystem(en) angehört und ist Dein Eindruck dort genauso?



Hat sich vielleicht noch jemand den Track angehört und kann mir diesbezüglich was zu meinem Problem sagen? Ich freue mich über jede Rückmeldung.

 

[monika]

So nu is er fertig und ins Songvoting gestellt.

https://recording.de/Community/Songvoting/Songs/5245/song.html

und hier nochmal bei soundcloud

http://soundcloud.com/supergrobi/sonar-14

Ich freu mich über Kommentare und hoffe es ist keiner sauer das ich den Beitrag hier kurz zweckentfremdet habe aber meine Ursprüngliche Fragestellung zum Sound gilt immernoch also wer mir Rückmeldung zum Mixing/Mastering geben möchte; immer her damit.