Mastering Übung

[LordOfMixing]

Hi,

hatte heute nacht gegen 23:30 Uhr irgendwie Langeweile und ein bisschen Musik gehört.

Da fiel mir auf das ich sehr leise Musik hörte über die Behritones und dachte:

"Hey, misch doch was ab in dieser Lautstärke mit den kleinen Boxen!"

Gedacht, getan

Ich habe mal gemessen gehabt:

C-Gewichtung & Slow ergaben 40 dB und gegen Ende 45dB. Das ist leise.

Im Prinzip würde das für die meisten zutreffen. Kleine Boxen, Nachbarschaft und nur eine DAW ohne viele Plugins von Waves etc.

Nun stelle ich den Mix, den ich ausschliesslich mit Logic machte (als kleine Einschränkung)) hier zum Üben rein.

Der Track kann sicherlich etwas Mastering vertragen. Ich denke da nicht an Lautheit.

Hier das File:



https://dl.dropboxusercontent.com/u/8471033/Logic Mix.wav

 

[artistsupport]

Ich habe mal gemessen gehabt:

C-Gewichtung & Slow ergaben 40 dB und gegen Ende 45dB. Das ist leise.

Im Prinzip würde das für die meisten zutreffen. Kleine Boxen, Nachbarschaft und nur eine DAW ohne viele Plugins von Waves etc.

nein. und was hat das mit kleinen boxen, nachbarschaft oder der daw ausstattung zu tun?nichts!

du hörst auf einem level das weder zum klanggenuss noch zum mixing geeignet ist.

Der Track kann sicherlich etwas Mastering vertragen. Ich denke da nicht an Lautheit.

an was denkst du denn?jemand der dir deinen mix korrigiert?

 

[Marc1610]

Oha, da hat einer über 1000 Euro Böxchen und ist sauer weil er es nicht so hinbekommen würde

Was hast du für ein Problem artistsupport sag, das hat doch schon Saft, da müsste nicht viel korrigiert werden, es soll ja eine Summenbearbeitung sein und da gilt es den Song zu unterstützen, nicht einen neuen Sound aufzuzwingen, dann kann man ja alles gleich durch den Amp jagen.

Der Song klingt bei mir schon ordentlich.

 

[artistsupport]

Oha, da hat einer über 1000 Euro Böxchen und ist sauer weil er es nicht so hinbekommen würde

hm ne, falsch getippt.

ganz ehrlich, ich hab mir den mix gar nicht angehört.
ich frage mich nur wie man auf die idee kommt, etwas bei so geringen level zu mischen. ergibt für mich keinen großen sinn.

wenn man mischen kann, hat es auch nur bedingt mit der eingesetzten hw/sw zu tun ob der mix am ende halbwegs gut klingt.

es soll ja eine Summenbearbeitung sein und da gilt es den Song zu unterstützen, nicht einen neuen Sound aufzuzwingen,

+1

 

[Ishido]

ich frage mich nur wie man auf die idee kommt, etwas bei so geringen level zu mischen

hm?

also ich mische auch grundsätlich extremst leise. zum einen höre ich so feinheiten viel besser raus und es ermüdet auch nicht die ohren.

liegt aber auch vielleicht an meiner schlechten abhör situation

 

[sonnie]

Ich mische auch eher leise. Am Ende fahr ich es dann nochmal auf 80-85dB hoch und mache mir notizen, und korregiere es wieder leise.

 

[Marc1610]

ich frage mich nur wie man auf die idee kommt, etwas bei so geringen level zu mischen

liegt aber auch vielleicht an meiner schlechten abhör situation

Nee, wir werden Alt VanJarre

 

[artistsupport]

also ich mische auch grundsätlich extremst leise. zum einen höre ich so feinheiten viel besser raus und es ermüdet auch nicht die ohren.

ich mische auch leise. aber nicht bei 45db.
die ohren ermüden in jedem fall, auch bei leisem abhören.

hätte es jetzt einen sinnvollen vergleich gegeben (zum beispiel den selben song einmal relativ laut, einmal relativ leise abgemischt) könnte man damit ja noch was anfangen, aber so!?

mir geht das nicht weit genug. wäre jetzt von lordofmixing noch eine schlussfolgerung gekommen (was ihm beim mischen mit so geringem pegel aufgefallen ist, was besser ging, was eher nicht so, bei signalen er doch mehrmals hinhören musste und und und) hätte es wohl allen mehr gebracht

so ist es doch nur ein mix den er mal eben gemacht hat.

 

[LordOfMixing]

u hörst auf einem level das weder zum klanggenuss noch zum mixing geeignet ist.

Deshalb gibt es ja an den Hifi Anlagen den Loudness-Schalter, weil ja alle so laut hören. Und ob man auf Clatronic Boxen, Medion Laptop Speaker etc. von Klanggenuss heute reden kann, bezweifle ich sehr stark.

Zur Info: ich mische immer für die Mehrheit und nicht für die Minderheit, so wie alle Engineers dieser Welt.
Schau doch mal wie lange ein Non-Eric brauchte um sein Küchenstudio mit Akustik auszustatten und der interessiert sich für Musik.

Die meisten Menschen haben eine kleine Computernische und kleine Computer Speaker, also was für ein Klanggenuss?

Du solltest nicht von dir auf andere schliessen, den Fehler machte ich früher auch. Man schraubt ewig am Bass herum, geht zu einem Kumpel und der hat Clatronic Boxen für insgesamt 50€.

Ich konzentriere mich immer mehr auf den Mittenbereich, weil das nun mal das ist was die Mehrheit hört.
Mir zeigten junge Leute ihr tolles Prospekt von einem HTC Handy mit Stereo Boxen...

Es ist traurig, aber HIFI ist tot.

Dieser Mix ist kein Nonplusultra, aber er funktioniert überall irgendwie. Und hier kann jetzt jeder den Mix so formen wie er es für richtig hält: Mastering

Vielleicht hat ja jemand gestern ein Mäag EQ gekauft und kann dieses Airband testen. Ist doch ne feine Sache.

Es gibt vieles was man hier testen könnte:

Transient Shaper
Tape Emulation
Airband
Stereo Image
Multiband-Limiter
und und und.

Und zu den 40 - 45 dB:

Vergiss nicht das es Nachts leiser ist, der Umgebungslärm ist viel niedriger. Kannst das ruhig mit 55-60 dB tagsüber vergleichen.

Meine Schlussfolgerung:

Ich bin kein Fan vom laut mischen weshalb ich das jetzt nicht als grosse Umstellung sah.
Über die Behritones kann ich sehr gut und lange mischen, weil sie keine Höhen und Bässe haben die mich zumüllen.
Früher hatte ich die KS Digital C88 und habe sie wieder verkauft, obwohl ich eine RT60 von 300ms habe.
Es war nicht so das mein raum diese Boxen nicht vertragen hätten, sondern eher das ich mit denen nicht klar kam. Zum Musik hören super, aber zum Mischen eher ungeeignet für meine Ohren.
Ich denke die C5 oder C 8 von KS Digital hätten besser zu mir gepasst.

Aber nun habe ich meine Kombination von NS10m und Behritones C50a. Als Unterstützung habe ich noch mein T-Racks Meter und Beyerdynamic DT770 Pro.

Bei dem oben genannten Mix habe ich aber ausschliesslich auf den Behritones gemischt und mir das ganze auf den Logic Multimeter angeschaut.

Ich meine wir haben doch jetzt eine richtige Mastering Situation:

Ich komme mit einem Misch über kleine Speaker daher. Das wird doch immer als Mastering Grund angepriesen.
Man hat keine gute ultra teure Boxen, keinen perfekten Raum, die Bässe können auf kleinen Boxen nicht beurteilt werden.

Et voilà, ier is de Mix mit de vi'le Fehlör.

 

[synthpark]

Es ist traurig, aber HIFI ist tot.

Die Zukunft des Mastering gehoert Billiglohnlaendern wie Indien und China.

Fuer jede neue PC Boxen Generation eines Herstellers mit Impact werden 1000 Mastering
Ingenieure antrainiert.

Die hoeren dann ueber die Dinger ab und konzentrieren sich auf die Mitten, den Rest
erledigt ein Multiband-Preset, das quasi immer irgendwie passt und die Kontrolle behaelt.

Jedes Master wird von drei Bearbeitern unabhaengig gemacht, das beste ausgesucht.
Wenn einer immer den kuerzeren zieht, wird er irgendwann ersetzt.

Welcome to the world of Future Mastering

 

[tro]

https://dl.dropboxusercontent.com/u/6178247/master-01.wav

Hier mein bescheidener Versuch Sehr geiler Song, gefällt mir super!
Die Leadvocals klangen mir etwas zu dumpf mit den Backgroundsängern und ich habe versucht etwas mehr Raum einzubringen. Hoffe es gefällt.

LG

 

[sonnie]

Ich hab mich mal probiert. Ich fand die Becken etwas störend laut. Der Bass dröhnte manchmal, ich hoffe es in den Griff bekommen zu haben.

Zum Einsatz sind gekommen:
Melda Compressor, Reaper Multiband-Compressor, Melda EQ, Maag EQ und der Melda Limiter.

Den Maag besitze ich seit einer Aktion und so unspektakulär er technisch ist, er macht sich super auf dem Mixbus oder auf Instrumentenbussen.

Ich hatte ihn mal gegen den ljkb Luftikuss getestet und der stinkt echt dagegen ab, weil er technisch arbeitet und nicht musikalisch. Dennoch kein schlechtes Plugin, gerade wenn man den Preis bedenkt.

-> https://www.dropbox.com/s/q3jp62p0r6hmx51/logic_mastering.wav


edit: lädt nochmal neu hoch, falsche Datei erwischt.

 

[Dimitrirec]

Find den Song richtig geil!
Kommt richtig gechillt daher. Congrats!

 

[synthpark]

Nettes Alternative Lied!

Hab auch mal hier einen schnell gemacht.

Zum Mix:

Das Cembalo ist recht laut geraten und passt nicht ganz vom Soundspektrum.
Becken etwas harsch. Bassbereich geht so. Blasinstrument nicht sauber intoniert,
aber kann der MIscher nix dafuer. Vielleicht besser Melodyne? Ansonsten ok

Also lauter Abhoeren macht schon Sinn, fuer die Levels.


EDIT: irgendwie hat die Stimme etwas gelitten, klingt manchmal schlumpfig. Schlaubi Schlumpf.

 

[karumba]

Die Zukunft des Mastering gehoert Billiglohnlaendern wie Indien und China.

Fuer jede neue PC Boxen Generation eines Herstellers mit Impact werden 1000 Mastering
Ingenieure antrainiert.

Die hoeren dann ueber die Dinger ab und konzentrieren sich auf die Mitten, den Rest
erledigt ein Multiband-Preset, das quasi immer irgendwie passt und die Kontrolle behaelt.

Jedes Master wird von drei Bearbeitern unabhaengig gemacht, das beste ausgesucht.
Wenn einer immer den kuerzeren zieht, wird er irgendwann ersetzt.

Welcome to the world of Future Mastering

ich weiss nicht was die zukunft bringen wird, aber ein trend ist auf jeden fall klar erkennbar: es werden immer mehr entscheidungen ans mastering abgegeben & da geht es auch darum mixe im mastering nachträglich noch in eine komplett andere richtung zu bringen. der anteil wo stems angeliefert werden geht auch klar nach oben. am ende muss man als ME also ein noch größeres toolset & know how haben als bisher schon. das ganze nach indien & china zu verlegen würde genau entgegen dieses trends verlaufen. im übrigen habe ich in indien & china kunden - warum kommen die wohl ausgerechnet nach deutschland?
aber dein post war sicher nicht so wirklich ernst gemeint

zum thread: nur auf dieser art mittenlupen zu mischen wäre mir zu riskant. man vergisst bei den typischen argumentationen immer, dass die entscheidungen (wirds veröffentlicht, spielen wirs im radio usw.) nicht von trotteln getroffen werden, sondern von leuten die von musik ahnung haben. um also zum endkunden zu kommen, gibt es zuvor noch ein paar andere hürden.

 

[SirTruesound]

https://dl.dropboxusercontent.com/u/20204158/logicmixmasterolli1.wav

 

[LordOfMixing]

Um mal das ganze besser zu erklären:

Ich mische einen Track in ca. 1 - 1,5 Tage ab. Damit meine ich wirklich 8 - 14 Stunden.
Es ist nicht so das ich die Fader bei einem ernsthaften Mix hochziehe und nach zwei Stunden steht alles so WIE ICH es möchte oder ein Kunde es wünscht.

Der Mix wurde heute Nacht gemacht und ist keine persönliche Referenz, die Zeit war zu kurz.
Ich glaube 2-3 Stunden mit Unterbrechung im Forum und You Tube.
Die Spuren ins Projekt laden, beschriften, farbig gestalten hatte ich schon bereits vorher getan.

Dinge die ich üblicherweise mache kamen nicht vor:

a) In Mono hören

b) Gegenhören auf NS10m und Beyerdynamics DT770 Pro

c) Lautstärke immer wieder mal verändern

d) Mir das ganze im Flur bzw. Küche anhören durch die offene Tür und Kaffee trinken

e) Mir auf iTunes ein bisschen Musik reinziehen von fertigen Liedern

f) gezielt Plugins aussuchen die einen Job am besten können, anstatt nur Logic Plugins

g) Automationen (habe gerade mal 3 glaube ich)

h) EQ auf dem Master Fader und mit einem Locwcut bei 4kHz laut anhören (da kommen harsche Dinge sofort zur Geltung). Das gleiche auch mit Highcut usw.

i) ich habe mir keine Notizen gemacht. Das mache ich immer wenn ich mische. Ich höre lange in den Song rein bis ich im Kopf eine Idee bekomme wie es klingen soll. Dies war jetzt einfach nur spontan.

Aber ich denke für Übungszwecke ist es gut. Wäre es Perfekt, dann bräuchten wir hier nicht herummastern.

Ich persönlich würde sowieso nicht einen Mix von mir selber mastern wollen. So eine kleine Masteringchain oder Tracks klanglich angleichen ok, aber für die Öffentlichkeit und Verkauf eher nicht.

Da würde ich lieber es aus den Händen geben.

nicht von trotteln getroffen werden, sondern von leuten die von musik ahnung haben.

Hm, also ich gebe dir gerne bei dem Rest recht, aber bei diesem Punkt haben es wir doch Trotteln zu verdanken das alles totkomprimiert wird, oder? Stichwort: Loudness War

Aber nebenbei: schönes Studio Karumba! Gefällt mir.

 

[synthpark]

ich weiss nicht was die zukunft bringen wird, aber ein trend ist auf jeden fall klar erkennbar: es werden immer mehr entscheidungen ans mastering abgegeben & da geht es auch darum mixe im mastering nachträglich noch in eine komplett andere richtung zu bringen. der anteil wo stems angeliefert werden geht auch klar nach oben.

Liegt sicher auch daran, dass der Misch aus Kostengruenden zunehmend direkt von der Band oder Semipros gemacht wird. Wenn ich so professioneller Mischer waere und damit meine Broetchen verdienen wuerde, haette ich wahrscheinlich was dagegen, dass die Mischung eine komplett neue Richtung bekommt.

 

[Akai31]

Bassbereich ist hier auf jeden Fall ein Thema.

 

[karumba]

Hm, also ich gebe dir gerne bei dem Rest recht, aber bei diesem Punkt haben es wir doch Trotteln zu verdanken das alles totkomprimiert wird, oder? Stichwort: Loudness War

der loudness war ist ja zum glück schon wieder rückläufig. warscheinlich wars gut, dass es ein paar übertrieben haben, sonst hätte man weniger fokus darauf gehabt. ist quasi ähnlich wie die telekom mit ihren drosselplänen, nur dass da schon 3 jahre vorher angekündigt wurde was sie vorhaben & man nun schön zeit zum reagieren hat

Aber nebenbei: schönes Studio Karumba! Gefällt mir.

merci

Liegt sicher auch daran, dass der Misch aus Kostengruenden zunehmend direkt von der Band oder Semipros gemacht wird.

das ist ganz klar ein aspekt.

Wenn ich so professioneller Mischer waere und damit meine Broetchen verdienen wuerde, haette ich wahrscheinlich was dagegen, dass die Mischung eine komplett neue Richtung bekommt.

da kannst du was dagegen haben, aber als mischer liegt das nichtmehr in deiner hand, sondern in der des künstlers & produzenten. und als mischer möchtest du abliefern & den kunden glücklich machen. dabei solltest du deine präferenzen zurückstecken können, sonst bist du kein profi & warst dann wohl das letzte mal gebucht.

Aber ich denke für Übungszwecke ist es gut. Wäre es Perfekt, dann bräuchten wir hier nicht herummastern.

das klingt nun ein bisschen so, als ob mastering nur "fixing the mix" wäre - manchmal ist es das, aber nicht immer