Mastering Trick: Upward Compression mit 3 Spuren

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4damind

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Ein interessanter Trick den ich im UA-Webzine gelesen habe.

Die Audiospur wird 2x dupliziert, sodaß man ingesamt 3 gleiche Audiospuren von dem Mix hat.
Auf der einen Spur wird ein UAD-1176SE genommen im All-Buttonmode, das Ding darf ruhig etwas brizzeln, deswegen auch nicht die 1176LN Variante.

Auf der anderen Spur wird ein EQ reingenommen mit einem HighPass um 60Hz und danach der UAD-Fairchild. Der Fairchild im LAT-Vertical Mode, hier werden also Stereodifferenz und Stereosumme von je einer der beiden Compressoren des Fairchilds bearbeitet. Right-Vert wird dabei stärker komprimiert als Left-Vert.
Das soll ingesamt eine bessere Räumlichkeit beim Mixen erreichen.

Die 3 Tracks werden so gemischt das die 2 bearbeiteten unter dem trockenen pegelmässig liegen.

Auf dem Masterbus dann wie man es sonst handhabt...Z.B. Zum schönfärben ein Pultec aber mit allen Bändern auf Neutral, geht nur um den Eigenklang. Genausogut könnte es ein Hydratone sein.
Danach z.B. ein Multibandcompressor für ein wenig feintuning in der Dynamic, Precision Multiband oder auch der Vintage Warmer (aber nur mit leichtem Knee). Anschliessend Limiter und zum Schluss der Dither (z.B. der Apogee UV22Hr).

Viel Spass mit dem Testen ;)
Mich würde natürlich auchmal interessieren wie ihr mit den Resultaten zufrieden seit nach diesem Vorgehen.
 
Einiges bleibt unklar: Welche Spur bekommt was verabreicht.

Der Fairchild besteht aus zwei Komp-Einheiten? (Hab`die UAD nicht) Der eine soll jetzt was steuern?
Sinn von "rechts stärker komprimieren als links"?

Und wo ist da jetzt die Upward-Compression versteckt?

Und abschließend: Hast du das eigentlich auch selbst verstanden? :D
 
interessant!

Leider habe iuch diese Lat-Vert-Fkt. des Fairchilds nie kapiert - kann das mal einer erläutern?

Danke und Gruß, Randy
 
eider habe iuch diese Lat-Vert-Fkt. des Fairchilds nie kapiert -

M/S, Vinyl wird im vertikal und lateral Modus geschrieben (auch Tiefen- und Seitenschrift). Dabei wird der Monoanteil über Tiefenschrift (Vertiefung der Rille) und der Stereoanteil durch Seitenschrift (l/r Bewegung der Nadel) geschrieben.
Der Fairchild hat in dem Modus das Signal M/S codiert und man konnte Summe (Mid) und Differenz (Side) getrennt bearbeiten.

zu Upward Compression, nette Sache klappt jedoch auch nicht immer. Der Witz ist, dass der Pegel von unten, sprich durch Erhöhung des RMS Pegels und nicht durch Stauchen der hohen Pegelspitzen erhöht wird. Man kann so die Transparenz, welche zum Großteil im Obertonanteil (i.e. den v.a. den Transienten) enthalten ist erhalten und dennoch laut machen. Aber wie gesagt, man KANN.
 
@JonnySun

Naja, der Fairchild ist ja ein 2-Kanalkompressor. Die beiden Kanäle können getrennt betrieben werden oder auch zusammengeschaltet werden ("Stereo linked").
Frankye hat das ja eigentlich schon erklärt mit dem Lateral Modus. Mit diesem Effekt erreicht man nun das die Stereosumme und die Stereodifferenz unterschiedlich komprimiert werden. Die Summe stärker als die Differenz, mit "Links und Rechts" ist die Bezeichung der Kanäle im Fairchild gemeint (left-Vert/right-Vert), weil dort steht ja nichts von "Summe" oder "Differenz". Kannste natürlich schlecht nachvollziehen wenn du keine UAD hast :)

Das mit der Upward Compression erreicht man letztlich durch das zusammenmischen der 3 Spuren. Das entscheidende ist hierbei ein stark komprimiertes Signal dem Originalen Signal beizumischen.

Hier gehts also um 2 Effekte: Einmal die Upward Compression und einmal eine verbesserte Räumlichkeit in dem das Stereosignal besonders comprimiert wird.

Ja, ich habs verstanden und auch ausprobiert, ist doch nicht sehr schwer :p
 
Entstehen da keine Phasenschweinereien? Wenn ich das mit meinem infantilen Mixverstand richtig sehe, werden da ja im Grunde drei identische (wenn auch unterschiedlich bearbeitete) Tracks übereinandergelegt.
Korrigiert mich bitte ;)

Stefan
 
Die Files sind ja identisch, beginnen alle an der gleichen Position und liegen von der Phasenlage auch genau gleich... Kann man auch testen indem man bei dem einem die Phase umkehrt. Resultat ist dann das man nichts mehr hört, weil sich die Frequenzen genau auslöschen.

So Tricks wie diese hier, mit mehreren gleichen Audiospuren, sind garnicht so ungewöhnlich und werden wohl öfter eingesetzt als man denkt. Dieses Beispiel hier stammt von einem Deutschen Toningenieur (Marcus Wuest) und wurde bei Universal Audio beschrieben.
 
klingt interessant. hast du damit schon erfahrung? was genau soll es denn bewirken neben der stereo-tiefe?

ich verwende ähnliche tricks, um den drums mehr sustain und breite zu geben. auf ein master habe ich das noch nie probiert.
 
was genau soll es denn bewirken neben der stereo-tiefe

Höhere Transparenz bei hoher Compression und gleichzeitig bessere Räumlichkeit.

Upward Compression an sich ist ja eine recht bekannte Arbeitsweise, es gibts aber halt mehrere Wege zum Ziel. Ein anderer Weg wäre ein [g=322]Compressor[/g] der ein internes Mischen erlaubt, wo man also bei der Compression Vollgas gibt (sehr hohe Ratio, sehr niedriger Threshold) das aber nur mit paar Prozenten zum Orginal zumischt. Der Kjaerhus GUP ist z.B. so ein [g=322]Compressor[/g] mit dem man das machen kann...

Dieses spezielle comprimieren von Summensignal und Differenzsignal (L+R und L-R) kenne ich allerdings nur beim Fairchild. So auf Anhieb fällt mir da kein [g=8]Plugin[/g] ein wo man die Kanäle so in der Weise getrennt bearbeiten kann.

Im direkten Vergleich empfand ich das Ergebnis mit der Upward Compression zusammen mit dem Fairchild-Trick offener (Trotz gleicher Compressionstärke, gleichem RMS-Level, gleicher Masteringkette).
 
ah ok.

ich kenne das ganze als "new york trick" oder auch "parallel compression"

allerdings habe ich das mit dem fairchild noch nie probiert. bin gerade dabei, mal hören wie das klingt :)
 
Hallo
Na ja. das Ganze klingt eigentlich nach einer gebräuchlichen Masteringtechnik.
"As to how to do mid side encoding, it is pretty simple.
Create the mid [g=190]channel[/g] by mixing L and R in equal propotion
and attenuate by 6dB.
Create the side [g=190]channel[/g] by mixing L
and inverted R in equal proportion and attenuate by 6dB.
To re-create L mix Mid and Side in equal proportion.
To re-create R mix Mid and inverted Side in equal proportion."
Damit bekommt mann Mitten und Seitensignale getrennt und kann sie dementsprechend bearbeiten, um z.B. die Bässe aus dem Seitensignal per EQ zu mindern und gleichzeitig zu komprimieren usw..
Die Ergebnisse fallen natürlich je Material aus, ist von Fall zu Fall verschieden und kein Allheilmittel.
Beispiel 1

Beispiel 2

Der selbe Song und Mix nur anders "gemastert".
Ist natürlich Geschmacksache, mir gefällt Beispiel 2 besser:D.
Gruß

BLUE-S-MAN
 
Kann man auch testen indem man bei dem einem die Phase umkehrt.

frank?! wo is er?

das mag funktionieren wenn man signal unbearbeitet, oder halt mit gleichen einstellungen in phase umkehrt - jedoch arbeitet so gut wie kein plug-in und auch keine hardware phasenstarr, sprich phasenprobleme, in welchem ausmaß auch immer bleiben nicht aus. ich bin das grad im mixing exzessiv am testen, hoffe daß da noch jemand genauer bescheid weis. mir ist bisher auch nichts herausstechen ungutes aufgefallen - wie gesagt, phasenstarr ist sowas mit sicherheit nicht.

lg, christoph
 
Ja das stimmt, überall passt das nicht. Ich habs mal auf mehreren Songs probiert und bei einem war es ein Zugewinn, beim anderen kam es mir vor als ob teilweise Feinheiten etwas "verwaschen" wurden.
Das ist glaube wie bei allen Sachen, mal passt es und mal nicht.

Bei einigen Sounds gefällt es mir sogar besser wenn es dichter zusammen ist und direkter klingt, z.B. bei House ähnlichen Style. Bei Dance oder Easy Listening ähnlichen Sachen gefällt mir dieser etwas offene Style aber besser.

Das mit den umkehren der Phase war jetzt anders gemeint. Wäre nur ein Test ob die 3 Spuren auch Phasenrichtig im Projekt liegen. Soweit natürlich irgendwo ein [g=8]Plugin[/g] drauf ist dürfte sich das erledigt haben ;) Solche Phasenumkehrungen sind ja auch ein guter Test Plugins auf Transparenz usw. zu testen aber das ist ein anderes Thema.

Auf jedenfall interessant finde ich was es alles so für Tricks gibt. Man muss ja nun nicht alles anwenden aber manchmal braucht man vielleicht gerade so eine Lösung.
 
danke @ 4damind :)

Deine Ausführungen waren nicht optimal; im Prinzip ist es nichts anderes als diese Parallel-Kompression bzw. Multing, gepaart mit einer explizit unterschiedlichen Stereo-Bearbeitung (Mitten vs. Seiten)

Im Prinzip einfach nur eine Fortsetzung von aus dem Mixing bekannter Techniken; nur halt auf eine ganze Summe angewandt.

Insofern:
redface.gif
 
frankye schrieb:


M/S, Vinyl wird im vertikal und lateral Modus geschrieben (auch Tiefen- und Seitenschrift). Dabei wird der Monoanteil über Tiefenschrift (Vertiefung der Rille) und der Stereoanteil durch Seitenschrift (l/r Bewegung der Nadel) geschrieben.
Der Fairchild hat in dem Modus das Signal M/S codiert und man konnte Summe (Mid) und Differenz (Side) getrennt bearbeiten.
.

das ist so nicht ganz richtig; das mittensignal wird in der breite geschnitten und das seitensignal in die tiefe. also genau umgekehrt.
siehe auch: http://www.urpressing.com/tips.html

"I'll discuss stereo very briefly. If the sides of the river don't stay parallel, it's stereo. In other words, any difference between the two channels causes the stylus to move up and down in addition to sideways. As the stylus digs deeper, it is using more precious disc space. The moral for engineers is: If you are looking for hot levels or long sides, don't pan instruments like drums and percussion hard left and right. Keep the [g=118]bass[/g] and [g=118]bass[/g] drum in the center, and keep everything in phase. An out of phase snare or [g=118]bass[/g] drum can wreak havoc. Use an oscilloscope if possible!"



peace!
-robomix
 
JonnySun
Deine Ausführungen waren nicht optimal

Mmh, ich dachte ich hätte es einfach genug erklärt
a015.gif
Ist sicherlich etwas was übers HR hinausgeht, weil soviele werden sich nicht mit Parallelcomprimierung beschäftigen aber ich dachte eigentlich das es nicht allzuschwer zu verstehen ist.

Neu ist wirklich nichts, wenn man das unter dem Aspekt sieht. Allerdings gibts immer verschiedene Möglichkeiten für ein Ziel. Alleine für Parallecomprimierung gibts bestimmt mindestends 3 Methoden :)

In abgewandelter Form bekommt man auch die dynamische Frequenzauslöschung hin. Dort arbeitet man ja auch mit mehreren kopien der Orginalspur, allerdings wird da eine phasenverdreht. In gewisser Weise ähnelt die Sache auch der Upward Compression.
 
wenn man nun mid/side komprimiert könn ma ja im endeffekt die stereobreite [g=147]pumpen[/g] lassenn, oder was genau ist der klasse vorteil bei der sache? ich mein eine bessere räumlichkeit kann ja nicht nur von einem mehr komprimiertem mitten oder seitensignal kommen?

lg, christoph
 
Doch, durch die Kompression verdichtest du ja und damit klingen die Raumanteile praktisch nicht aus bzw. werden nach vorne geholt. Sie sind damit weitaus präsenter als zuvor, ohne dass zusätzlich [g=108]Hall[/g] zugegeben oder verstärkt werden muss.

Da die Raumanteile eher auf der Seite liegen, komprimiert man halt da. Als Ausgleich im Mittensignal dafür mehr [g=4]Dynamik[/g] durch die Upward-Kompression. So hatte ich das jedenfalls verstanden. Andererseits könnte man nachschaltend dann eventuell trotzdem noch eine Updward-Kompression oder schlichtes Attack-Anheben machen; dann bekommen die Seiten etwas von der Frische vor der Bearbeitung wieder bzw. den Hauch eines Dynamikeindrucks.
Beides zusammen ergibt dann das sogenannte Multing: Dasselbe Signal wird mit verschiedenen Bearbeitungen seiner selbst gelayert. So kombiniert man die Vorteile unterschiedlicher Bearbeitungen, ohne zu viele Kompromisse eingehen zu müssen. In Mono abgehört, fällt das Signal in sich zusammen, allerdings nur um den Faktor der Räumlichkeit, den es auch ohne Komprimierung der Seitenanteile verlieren würde.

________

Die dynamische Frequenzauslöschung interessiert mich jetzt irgendwie. Hier gab`s mal einen Thread, aber ich glaube, das war nicht sehr anschaulich anhand von Beispielen erklärt. :cylon:
 
Doch, durch die Kompression verdichtest du ja und damit klingen die Raumanteile praktisch nicht aus bzw. werden nach vorne geholt.

ich hab so schon genug probleme daß mir die räume zusehr hochgezogen werden :) mal abgesehen daß ich eh keinen ms comp habe, und mir auch keinen nachbaun will.....

danke
christoph
 
BLUE-S-MAN schrob:
Der selbe Song und Mix nur anders "gemastert".

Nach einigem Hin- und Herhören konnte ich zwar nur minimale Unterschiede feststellen, selbst im A/B (M/S klang irgendwie bissl weicher), nur irgendwie hab ich jetzt nen Ohrwurm :D ! Deswegen meine Frage:

Wer singt/spielt hier so schön? ID3 war ja leider nich dabei...

Kann das ganze zwar mangels UAD nicht ausprobieren, aber ein [g=77]VST[/g]-[g=8]Plugin[/g] für die M/S-Konvertierung lässt sich mit der Formel leicht basteln, fehlt mir nur noch ein Kompressor-[g=8]Plugin[/g] mit unabhängiger L/R-Einstellung ;-).
 

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