Maskenball im Supermarkt

Hier noch der, wie ich finde, super Text von Jörg:

Maskenball im Supermarkt

Die Einkaufswagen liegen noch in Ketten,
der Parkplatz leer, ein Becher tanzt im Wind.
Die Kinder schlafen fest in ihren Betten,
war spät, als sie nach Haus gekommen sind.

Ein Kippenberg vorm Mitarbeitereingang,
der wird seit neustem videoüberwacht.
Grimassen in die schlecht versteckte Kamera,
doch leider wird mir trotzdem aufgemacht.



Im langen Flur ein roter Schmutzfangteppich,
die Stechuhr tickt, jetzt kommt die graue Zeit.
Im Pausenraum noch fensterlose Ruhe,
es riecht nach Schweiß , Kaffee und altem Neid.


Und auf dem Tisch die Bildzeitung von gestern,
ein Lottoschein träumt vom verpassten Glück.
Hier wird getratscht und manchmal auch gelästert,
der alte Chef kommt wohl nicht mehr zurück.


Ref.
Und ab jetzt bis um zwei
bin ich der Typ von Kasse drei.
Der graue Klaus mit Wechselgeld
in der bunten Warenwelt.

Scannen, wechseln, vielen Dank,
Falsches Lächeln macht echt krank.
Hilfsbereit wenn man mich fragt,
mein Maskenball im Supermarkt.


Und Zigaretten lauern tödlich hinter Gittern,
ich fühl mich hier so eingesperrt wie sie.
Die Kassenprüfung dann das große Zittern,
ein Leben lang schaff ich das sicher nie.


Ref.
 
Heeeyyy!!! Klasse! Eine echte Bereicherung dieses Sonntagnachmittages. Nur die Stimme könnte lauter sein. Und ein klitzekleines Pünktchen: Nicht: Die Kassenprüfung UND dann das große Zittern, sondern: Die Kassenprüfung dann das große Zittern! Ohne UND!
Abgesehen davon bin ich restlos begeistert. Glückwunsch!
LG Teestunde
 
Hallo Teestunde, vielen Dank für die Blumen.


Und ein klitzekleines Pünktchen: Nicht: Die Kassenprüfung UND dann das große Zittern, sondern: Die Kassenprüfung dann das große Zittern! Ohne UND!

Stimmt. Ich singe auch

Und auf dem Tisch die Bild von gestern, statt Bildzeitung. Wobei ich das bewusst gemacht habe.
Das mit dem UND nicht.

Gruß
Thorsten
 
Moin, T.

Sowohl Text als auch Vertonung gefallen mir sehr gut. Die bildliche Sprache zeichnet eine schöne, graue Szenerie, die durch den Wortwitz aber nicht in Tristesse abrutscht. Da hat Jörg einen interessanten Drahtseilakt hingelegt. Was war eigentlich zuerst da? Der Text oder dein Instrumental? Hört sich auf jeden Fall an, wie aus einem Guss. Deine Stimme klingt auch sehr angenehm.

Zum Mix kann ich nicht weiter etwas sagen. Rein musikalisch gefällt mir der Synth, der die Brücke zwischen Strophe 2 und 3 schlägt, hervorragend. Der ist cool und hat Style! :D
Erst habe ich gedacht, dass du den Refrain vielleicht schon nach der zweiten Strophe hättest einsetzen können. Beim mehrmaligen Durchhören muss ich jedoch sagen, dass das erstmal storytechnisch nicht wirklich gepasst hätte und darüber hinaus etwas redundant gewesen wäre.

Gruß
Daniel
 
-Stimme gefällt mir leider nicht,

Da kann man nichts machen. Trotzdem Danke für Dein Feedback.


Was war eigentlich zuerst da?

Erst war der Text da. Hatte die grobe Richtung dann aber schon beim ersten Mal lesen im Kopf.


Rein musikalisch gefällt mir der Synth, der die Brücke zwischen Strophe 2 und 3 schlägt, hervorragend.

Das ist kein Synth :). Dieser "Piepton" ist eine Gitarre mit E-Bow gespielt. Quasi ein rückkopelnder Endloston.

Wir knobeln noch um einen C-Teil nach dem letzten Refrain. Suche aber noch nach einer Idee.
Ist momentan noch etwas kurz die Nummer, finde ich.

Gruß
Thorsten
 
Hi, T.

So viel länger würde ich den Song gar nicht mehr machen...ansonsten sprengt der die kritische 4-Minuten-Grenze. :D

Ich hab das Gefühl, dass mit dem bereits bestehenden Text eigentlich alles gesagt ist. Wenns denn aber doch noch eine Strophe sein sollte, würde ich die vielleicht zwischen dem ersten Refrain und die fünfte Strophe quetschen. Aber...yeah, well, you know, that´s just, like, eeeehm, my opinion, man. :p

Gruß
Daniel
 
Hört sich schon mal alles rund an.

Der song geht im Chorus richtig schön auf; sowohl textlich als auch musikalisch.

Alle Instrumente haben Ihren Platz; das Gitarrenspiel klingt wie immer akzentuiert und professionell bei dir.

Zum songwriting an sich:

Im Chorus benutzt du ja n klassisches blues riff und Akkorde - man kann sowas trotzdem fresh interpretieren. Mir persönlich Ist es ein bisschen zu sehr Dorffest - Geschunkelt - mäßig. Da sind einfach zu viele deutsch-blues-rock Anleihen hörbar - aber das ist wirklich nur meine ganz ganz persönliche Meinung. Sowas wie um 2:07 rum: "mein Maskenball...... *Pause* ...Im Supermarkt"....das ist für mich einfach zu abgenutzt - also, musikalisch. Damit komm ich einfach nicht klar :) is aber eher mein Problem.

Aber: andererseits vertrete ich da wohl eher eine Minderheitenmeinung...
Denn: Es hat "mit-sing-Charakter" es ist "Catchy"; somit Hit-Potential, weil es eben eingängig ist.

Den Aufbau finde ich gut. 4 mal Verse - Chorus - 2 mal Verse - Chorus. Passt.

Grüße
 

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