Mal wieder die Monitorfrage...ausnahmsweise mal gehobenes preisniveau ^^

ach ja, und nochmal @hp:
angenommen ich kauf mir 6"er, und ergänz die mit nem sub, dann hab ich ja trotzdem die gleichen probleme mitm raum (wenn nich mehr, weil der sub ja weiter runter geht)
aber wie gesagt, ich muss bald mal messungen machen :)
 
Nitro:

du meinst so ... so ab? nee

Einspielzeit. Erst klangen sie schön, dann klangen sie aggressiv,
dann habe ich sie gezähmt und 2.20 meter auseinandergestellt.

Man soll das Tier aus sicherer Entfernung betrachten und
nie in die Nähe des Käfigs kommen.

Psyko:

also ich hab mit meinem Sub den Bereich von 50 - 100 Hz unter Kontrolle bekommen (Sub 8 und Adam A7). bei 40 Herz gibts einen Einbruch. Den höre ich aber mit den Genelecs, die wiederum ein 10 dB Loch bei 80 Hz haben. Naja, schön ist die Lösung nicht, aber ich hör zumindest alle Frequenzbereiche durch Umschalten des Boxen.

die kleinen 6er kannst du näher ranstellen (wenn du am PC arbeitest), um einen saubereren Mittenbereich zu bekommen. Ist wichtiger.
 
Meyer HD-1... wobei wahrscheinlich zu teuer.
 
@hp:
hmja, hört sich einleuchtend an. aber die pmc's und die focals sind eh 6,5"er.
nur die ksdigital hätten 8"er, aber die gibbet ja au kleiner...wär ne überlegung wert, danke erstmal.
lieber erstmal schaun was der raum so macht akustisch, und wie weit ich des in griff krieg...

@elmarw:
die sind etwas teuer, ja :)
 
-hp- 22

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Man soll das Tier aus sicherer Entfernung betrachten und
nie in die Nähe des Käfigs kommen.
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N:
Ich schiess' den Viechern immer gleich eine Kugel in Rechenzentrum.
Wehret den Anfängen :)
 
die infos über pmc nehm ich gern, immer her damit
PMC ist ein englischer Hersteller mit einem sehr fanatischen Chef, der gleichzeitig der Entwickler ist. Der lässt gerne mal die Betriebswirtschaft zugunsten des Klangs im Schrank und baut die Dinge so kompromisslos, wie es gerade noch geht oder er es für nötig hält.

Spezialität ist die Bezwingung des Transmissionline Prinzips, dass er ausschließlich – quer durch alle Boxenreihen – verwendet.

Wir erinnern uns: man kann Lautsprecher
- geschlossen bauen: linearer, aber ein bisschen zurückhaltender [g=118]Bass[/g], keine Überhöhung und läuft nach unten sanft und natürlich aus, siehe Quested, K&H, NS10 etc.
- als Bassreflexsystem bauen: sehr einfach zu realisieren, der antreibende Verstärker braucht deutlich weniger Kraft, ist aber fast nicht ohne Überhöhungen zu realisieren und der [g=118]Bass[/g] fällt unterhalb der Grenzfrequenz sehr steil ab
- oder als Transmissionline: sehr kompliziert zu berechnen und zu bauen, ein sehr leistungshungriges Prinzip, der [g=118]Bass[/g] ist linear, reicht sehr tief und läuft sanft aus.

In der Praxis stellt das Design einer 2-Wege-Box Entwickler vor folgende Probleme:
- das geschlossene System wird dem Konsumenten als zu [g=118]bass[/g]-schwach erscheinen. Größere Speaker als 6" sind normalerweise keine Alternative, weil diese Dinger in der Nähe der Weiche schon über ihrem natürlichen Lebensraum arbeiten müssen, also verzerren und anfangen, hohe Frequenzen zu bündeln. Eine geschlossene Box kann man nur Profis verkaufen, die natürlichen [g=118]Bass[/g] zu schätzen wissen und sich auch einen Sub leisten können und wollen - denn so etwas macht zusätzlich ärger, wenn man es nicht ordentlich macht. Boxen dieser Bauart haben i.d.R. einen sehr linearen Tief-Mitten und Mittenbereich. Damit kann man DJ's, die noch Clearasil benutzen, nicht beeindrucken. Für Leute, die ihre Brötchen damit verdienen, ist das aber lebenswichtig.
- das am meisten missbrauchte System ist das Bassreflex-Prinzip. Man kann sehr einfach einen mächtigen [g=118]Bass[/g] vorgaukeln, wenn man irgendwo ein kleines rundes Loch reinfräst. Easy.
Es entsteht garantiert irgendwo eine [g=118]Bass[/g]überhöhung, aber – da es ein gekoppeltes System ist – auch irgendwo ein Einbruch. Die übliche Einsteigerbox sieht also so aus: Mächtig um die 80 Hz herum, ein bisschen unterbelichtet in den Tiefmitten und unterhalb einer bestimmten [g=349]Frequenz[/g] sehr steiler Abfall. Alle Leute mit passiven Nearfields können mal bei Langeweile folgenden Versuch machen: Normal messen und dann ein paar Socken in die Reflexöffnung stecken. Die Box verwandelt sich in eine – quasi - geschlossene und man kann das, was ich gerade erzählt habe, in der Messung sehen. ACHTUNG: bei Aktiven sollte man das lassen. Man weiß nie, ob Hersteller die Löcher vielleicht zur Kühlung der Amps nutzen.
- Transmissionline nutzt eine sehr lange Röhre und durch diese Abkopplung vom Speaker findet keine Beeinflussung statt. Mitten sind also genauso souverän wie bei einer geschlossenen Box, es gibt keine Überhöhung im [g=118]Bass[/g], sondern eine Erweiterung nach unten, die sanft ausläuft. Dieser lineare [g=118]Bass[/g] wird von Leuten, die Reflex-Systeme gewohnt sind, erstmal nicht als beeindruckend empfunden. Es braucht ein paar Minuten bis man versteht, wie viel tiefer so etwas reicht und warum es toll ist, wenn man die tiefen Töne eines 5-Saiter-Basses nach Tonhöhe unterscheiden kann, und es nicht nur „Bumm-Bumm“ macht.

Ganz klarer Nachteil eines Transmissionline-Systems: Leistungshunger bis an die Grenze des Vernünftigen und – wenn man es hudelig macht - phasenprobleme. PMC verkauft „aktivierte“ nur mit bzw. empfiehlt für den Antrieb ausschließlich Bryston Amps. Das relativiert den günstigen Preis von geschätzten 1.000,- bis 1.200,- EURO pro Paar TB2+, wenn man einen Bryston 4B dazuaddiert.
Es gibt eine günstige Lösung von PMC, die mit „flying mole“ Verstärkern arbeitet, kenne ich aber nicht aus eigener (Langzeit-) Erfahrung. Flüchtiger Eindruck: sehr nah dran am Bryston Power-Pack. Zu empfehlen.

OFF THE RECORD: Natürlich kann man durchaus einen fetten günstigen [g=182]Amp[/g] davor klemmen. Die Box wird zwar nicht optimal spielen, aber immer noch besser als die versammelte Konkurrenz. Was ein klein wenig leidet, ist die [g=118]Bass[/g]-Präzision: Verstärker, die viel Leistung sehr schnell zur Verfügung stellen können, sind teuer.

... man sollte vielleicht nicht unberücksichtigt lassen, dass verschiedene Monitorserien desselben Herstellers unterschiedliche Klangcharakterstiken haben, auch wenn die Technologie dahinter (Stichwort Bändchentöner) die gleiche ist.
Das ist der Witz an PMC: alle Boxen aller Serien klingen gleich!!!!! Wenn man das als Hersteller nicht kann, sollte man Hamsterkäfige bauen. Natürlich geht eine TB2 nicht so tief und kann nicht so laut wie eine MB2, aber man kann nicht sagen, die eine klingt heller oder anders.
Im Ernst: wenn man behauptet, dass seine Boxen die Wahrheit hören lassen, kann es doch nicht 3 oder 4 Wahrheiten geben? Oder?

PMC sind im Moment die wohl meistgenutzten Systeme im Oberhaus der Filmton- und Musikstudios. Das liegt auch daran, das Mixing und Authoring für 90% aller DVD-Hersteller und Sender laut Vertrag über so ein System stattfinden muss. Zwischen Paramount Studios, NBC, CBS etc und Lucas sind hunderte solcher PMC 5.1 Systeme im Einsatz und ein großer Teil der Ton-Ings hat inzwischen TB2 als Boxen für zu Hause.

Ich bin mir nicht mal sicher, ob es in Deutschland Händler für die Dinger gibt. Vertrieb schon, aber ansonsten ist Deutschland auf der Landkarte der Bedürftigen ein ganz kleiner, weißer Fleck. Auf der letzten Party mit Angehörigen der herstellenden und verkaufenden Zunft waren sich alle über folgende – gelallte – Marktanalyse ziemlich einig: Ein einziger Stadtteil von LA kauft im Monat mehr hochwertiges Studio-Equipment, ein Sender in Brasilien pro Woche mehr
als Gesamt-Deutschland in einem Jahr.

Meinem ganzen Gelaber zum Trotz gibt es natürlich sehr gute Monitore, die ein Bassreflexsystem nutzen und sehr schlechte mit Transmissionline. Darf man also nicht bedenkenlos pauschalisieren.

Falls es noch nicht deutlich wurde: ich halte die TB2+ mit einem Bryston [g=182]Amp[/g] für die beste 2-Wege Box – nicht nur in ihrer Liter- und Preisklasse. Andere Mütter haben aber auch schöne Töchter. Dass die mir nicht ganz so gut gefallen liegt daran, dass ich mit PMC beruflich (fast) verheiratet – und sehr zufrieden – bin. Außerdem machen mir die auch privat viel Spaß. Im Arbeitszimmer zu Hause habe ich für die gelegentliche Party in Rock am Ring Lautstärke noch ein Paar 120 kg Westlake in der Wand. Ich habe meine Jugendjahre mit so Dingern verbracht, finde es aber mittlerweile mühsamer, damit den [g=118]Bass[/g] ordentlich hinzukriegen – obwohl die davon mehr als genug in den Saal donnern.

Die Probleme mit TB2 liegen allerdings versteckt ganz woanders: meine beiden Jungs haben seit Herbst letzten Jahres welche – upgrade von Alesis > BM15 > S3 – und seitdem dreht sich das Equipment Karussell: Firepod AD/DA reicht nicht mehr und wurde durch Ensemble AD/DA ersetzt, diverse Pres reichen nicht mehr und die Bengel strolchen ständig um Papas Equipment-Lager.

So, Versprechen erfüllt. Damit kann ich mich hier wieder ruhigen Gewissens verabschieden den Urlaub beenden und packen gehen. War mal wieder lustig hier.



Frank


PS: im Detail ist das alles natürlich ein bisschen komplizierter. An den Stellen, wo es meiner Meinung nach am wenigsten ausmacht, habe ich also ein bisschen auf- oder abgerundet. Da habe ich einfach mal der Verständlichkeit willen geschrieben, und nicht, um ein Ingenieurstudium zu ersetzen ...
 

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