Loudness war still a thing?

@jet2

Du hast jetzt schon ziemlich oft Dinge als schlecht gemischt betitelt , weil sie laut gemischt wurden.
Damit könnte ich ja noch leben, aber das du dann immer Messungen als "Beweis" nimmst, erweckt
in mir schon das Gefühl das deine Entscheidung sehr stark vom gemessenen Wert abhängt.
Und hier schreibst du ja selbst die -8 LUFS als Grenze zwischen gut oder schlecht.

Adele Lovesong klingt nicht gut weil das Mischpult vom Herrn Scheps fürchterlich zerrte, aber Adele Lovesong ist leiser als Muse "Psycho".
Von den Werten ist Adele besser (laut dir) aber klanglich ist Muse besser.
Bei Adele nervt mich das Zerren an manchen Stellen extrem.
Die Lautheit sagt doch gar nicht wirklich etwas aus.
meine bewertung kommt nicht vom messen, sondern vom hören.
ich fange erst an, die lautheit zu messen, wenn ich höre, dass da was verzerrt, hochfrequent resonant oder dynamisch plattgewalzt ist...
und eines von den drei phänomenen tritt regelmäßig bei der genannten lautheit auf.

und klar, in manchen fällen passiert sowas auch schon beim mix und nicht erst beim master...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu erwähnen auch immer, dass auf Vinyl der Musik mehr Dynamik belassen wird - schon aus technischen Gründen.
Und wenn hintereinander DJs digital und mit Vinyl auflegen, zieht das Vinyl nicht den Kürzeren.
Das widerlegt die These, dass mancher Musik das digitale "Mehr" an Kompression guttut.
Noch nie hat man wohl auch gehört oder gelesen, dass man ein Album besser digital kaufen sollte, weil es da wegen der stärkeren Kompression besser groovt als auf Vinyl.

Vinyl: Zu laute oder zu basslastige Signale können zu Verzerrungen oder zum Springen der Nadel führen. Daher wird mehr Dynamik erhalten und weniger stark limitiert.
Digital: Es ist mehr Lautheit möglich (Loudness War), weil es keine physikalischen Einschränkungen gibt.

(Nur bei (meist akustischer) Musik mit großem Abstand zwischen lautesten und leisesten Stellen muss u.U. für Vinyl wegen des höheren Noise Floors des Mediums die Dynamik mehr beschränkt werden.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn hintereinander DJs digital und mit Vinyl auflegen, zieht das Vinyl nicht den Kürzeren.

Ich finde es immer ein wenig problematisch, Clubs mit "zu Hause" zu vergleichen.

Alleine die Tatsache, dass der DJ den Lautstärkeausgleich manuell oder automatisch durchführt, verzerrt hier sehr das Bild.

Ich muss immer wieder feststellen, dass insbesondere auch die Musiker sehr seltsame Klangformungen und -färbungen feststellen, sich über plötzlichen Detailreichtum und sonstwas freuen, obwohl ich das Material nur ein Stück lauter gemacht habe.
 
was manche glaube ich nicht so akzeptieren ist, dass beides nicht nur Artefakt ist sondern auch Stilelement!
Es gibt eine Menge Songs, denen man auf einer kräftigen Fullrange Abhöre die Kompromisse für die Lautheit gut anhört, wenn sie unschön sind - die absoluten Werte, bei welcher Lautheit das passiert sind aber freilich unterschiedlich.

Als Negativbeispiel nehm ich mir gern Lieder von Adel Tawil her - der Song will immer größer werden, aber schon ab der Hälfte wird er nur kaputter. Keine Ahnung, wo der Loudnessmäßig dabei sitzt.
 
meine bewertung kommt nicht vom messen, sondern vom hören.
ich fange erst an, die lautheit zu messen, wenn ich höre, dass da was verzerrt, hochfrequent resonant oder dynamisch plattgewalzt ist...
und eines von den drei phänomenen tritt regelmäßig bei der genannten lautheit auf.

und klar, in manchen fällen passiert sowas auch schon beim mix und nicht erst beim master...

Darf ich mal fragen, was du dann so für Musik hörst? Metal, Rock, Pop, Hip Hop etc. ist doch alles schon seit über 20 Jahren standardmäßig lauter als -8 LUFS.
 
Alleine die Tatsache, dass der DJ den Lautstärkeausgleich manuell oder automatisch durchführt, verzerrt hier sehr das Bild.
Im Gegenteil erlaubt das doch gerade den direkten Vergleich, wenn die Vinyl-DJs die Durchschnittslautstärke an die der digitalen DJs einfach über den Volume-Masterregler angleichen können.
 
Ich empfehle allen hier (die ihn noch nicht kennen), mal ein paar 2025 Zakk Cervini Mixes zu hören 😉
Ich habe gerade Billy Idol von 2022 gehört. Das hat mir eigentlich schon gereicht. Unabhängig von der Loudness sind die Mixe mittlerweile so auf Handy getrimmt, dass von dem Idol-Vibe nicht mehr viel übrig bleibt. Gerade die Gitarren und die Stimme sind echt meh.
 
sind die Mixe mittlerweile so auf Handy getrimmt
…an was könnte das wohl liegen. (Edit: Handy = BT Speaker, Earbuds)


Mixes sind immer relativ, der momentane Standard wandelt sich ständig, unser Job als Producer/Mischer/Masterer ist es halt auch, diesen Moment zu bedienen, den Künstler darin möglichst erfolgsversprechend zu platzieren und nicht an irgendwelchen alten Mustern und persönlichen Vorlieben festzuhalten, nur weil uns das nicht passt.

Auch wenn vielleicht ein Mix objektiv betrachtet technisch/klanglich "besser" ist, passt er vielleicht nicht ins aktuelle Umfeld (z.B. Playlists) und wirkt dann obwohl z.B. mega geiles dickes Lowend, vielleicht im Vergleich einfach nur dumpfer und weniger frisch im Vergleich zum aktuellen anderen. Und das will kein Künstler. Deswegen geht ein Billy Idol zu Cervini und nicht zu "insert name of an old lame ass producer".

Tatsächlich klangliche Trends setzen schaffen nur sehr wenige, Zakk Cervini ist so jemand, ob das einem nun passt/gefällt oder nicht. Man stelle sich das mal vor: man entwickelt und macht seinen Sound / sein Ding, das findet Anklang und "plötzlich" (dahinter steckt wohl eher unglaublich viel) kommen alle Grossen, weil sie genau das und nichts anderes wollen... das ist doch das Paradis: ich muss keine Trends mehr bedienen, sondern kann einfach mein Ding in meiner Komfortzone machen.

Der Idealist darf sich freuen: praktisch alle diese Trends sind kurzlebig und deren "Pionier-Producer" haben eine relativ kurze Halbwertszeit... man denke z.B. an Joey Sturgis, der eine ganze Ära prägte und heute kaum noch relevant ist... also: eure Chance kommt noch 😂
 
Zuletzt bearbeitet:
sind die Mixe mittlerweile so auf Handy getrimmt
Also ich glaube nicht das die Mixe tatsächlich auf Handy getrimmt sind, eher Kopfhörer oder Bluetooth Speaker.
Beide können zu einem gewissen Teil auch Bässe wiedergeben.

Ich würde das als den neuen Loudness War einstufen.
 
…an was könnte das wohl liegen.
Ich weiß schon woran das liegt.
Ich habe hier selbst diverse BoomBoxen etc. und höre da auch drüber. Genauso wie ich ab und an nur Songs über die Laptoplautsprecher höre.
Es geht mir auch nicht um Bässe oder dumpfer oder heller.
Ich habe jetzt ein paar Sachen von dem Zakk gehört und da finde ich den Frequenzbereich 1-3kHz etwas too much gerade im Bereich Gesang und Gitarre.
Ja, ich weiß, dass das wichtige Frequenzen, gerade für so kleinere Boxen sind, aber für mich klingt der Bereich unnatürlich gepusht, was es aber gar nicht muss.
Ist nur mein Hörempfinden, da kann ich nicht gegen an. :)
 
Dasselbe könnte man dich ja fragen da du ja -8 LUFS genannt hast. Andere zitieren nur dich.

wenn du genau hinschaust,
siehst du, dass ich LUFSi geschrieben habe.

siehe:

Klar meine Anlage ist natürlich kacke, weil ich nicht die neusten audeeze headphones für 10000 euro habe… :vomit:


Aber sorry, ich habe da, wo ich lautheitsvergleiche hatte, noch niemals ein soundfile gefunden, das bei unter -8 LUFSi besser als bei -10 LUFSi geklungen hat…

… und ich habe hunderte Files verglichen…

und

Man kann ein Signal erzeugen, das vom ungeübten Ohr auf den flüchtigen Höreindruck als „ok“ wahrgenommen wird.
Zerstörungsfrei funktioniert aber nicht unter -8 LUFSi


und man sollte schon klären, was man meint!

wenn einzelne peaks mal -10 LUFSm unterschreiten, habe ich meist auch keine probleme damit...
(bei -8 LUFSi ist das aber schon was anderes, denn da gehts dann häufig auch schon mal unter -5 LUFSm)
 
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