Lineares Headphone für Mastering gesucht

[Mischa2000]

Ich weiß... ich weiß - man sollte nicht mit Kopfhörer mastern...
Aber:
Ich bin fortgeschritteneren Alters. Und habe massive Probleme mit den Ohren beim Mixen/Mastern über Monitorboxen.
Höre die höheren Frequenzen nicht mehr hinreichend.
Dagegen klappt das Hören mit Headphone noch recht gut.
Ich brauche einen möglichst linearen Kopfhörer zum Mixen und Mastern. Wenn es einen gibt, der außerdem noch zum recorden geeignet ist, wäre ich nicht böse. Habe hier zum Test vorliegen den Beyer DT 1770 Pro.
Aber ich bin nicht wirklich glücklich damit. Ich finde der klingt oftmals etwas dumpf, kann natürlich an meinen Ohren liegen.
Der DT 770 (geschlossen) und der PHILIPS Fidelio II (offen) klingen deutlich angenehmer in meinen Ohren.

Wie lautet Eure Empfehlung für den Fall eines einzigen Kopfhörers f. Recording, Mixing und Mastering?

und wie für den Fall von zwei unterschiedlichen Kopfhörern für den entsprechenden Einsatzzweck?

Preis nicht so entscheidend.

Danke für Euern Tipp

Mischa







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[mruebsam]

Hallo Micha,
Recorden und Mastern hat echt verschiedne Anforderungen. Zum Recorden würde ich auf jeden Fall etwas Geschlossenes nehmen. Beyer DT 770 ist so ein Stanadard, die Austrian Audio sollen auch sehr gut sein. Hier geht es darum, dass möglichst wenig des Kopfhörersignals zurück ins Mikro kommt. Dabei sollte man sich wohl fühlen. Da kann, gerade wenn man oben rum nicht mehr sooo toll hört, der DT 770 schon gut sein. Für‘s Mischen und Mastern möchte man eigentlich so natürlich wie möglich hören. Aus meiner Sicht geht das mit Kopfhörer nur eingeschränkt (Pegelstereo, und das machen wir hier ja meistens, funktioniert nicht richtig mit Kopfhörern und führt zu „in Kopflokalisation“). Aber deswegen kann man trotzdem mit dem Kopfhörer arbeiten (aus meiner Sicht nur nicht final fertig stellen (und selbst da gibt es auch andere Meinungen)). Jedenfalls eigenen sich für diesen Produktionsschritt eher offene Kopfhörer wie den Beyer T1 oder Sennheiser HD 800 oder, oder (hier werden DIr sicher noch viele Tips gegeben). Wenn es dann wirklich ums Mastern geht, würde ich vielleicht einen „Profi“ Deines Vertrauens nehmen. Gerade wenn Du etwas Schwierigkeiten mit dem oberen Frequenzbereich hast…

 

[adl]

Ich persönlich nutze nach vielem probieren das Slate VSX System. Ist eine Kombi aus Kopfhörern plus Software, die verschiedene Umgebungen bzw Abhörsituationen emuliert. Funktioniert für mich so gut, dass ich meine wirklichen speaker (Neumann 310) nicht mehr nutze.

Ansonsten wenn's auch um Mastering geht ist halt Audeze LCD-X gängig.
Eins vorab: du musst echt selbst testen, nur du kannst beurteilen, ob ein Kopfhörer deine Mixe / Masterings translaten lässt oder nicht.

 

[mruebsam]

…

Ansonsten wenn's auch um Mastering geht ist halt Audeze LCD-X gängig.

Wir haben den… und ich mag ihn auch aber das ist jetzt eigentlich kein Standard…

 

[TedStriker]

Ich persönlich nutze nach vielem probieren das Slate VSX System. Ist eine Kombi aus Kopfhörern plus Software, die verschiedene Umgebungen bzw Abhörsituationen emuliert. Funktioniert für mich so gut, dass ich meine wirklichen speaker (Neumann 310) nicht mehr nutze.

Ansonsten wenn's auch um Mastering geht ist halt Audeze LCD-X gängig.
Eins vorab: du musst echt selbst testen, nur du kannst beurteilen, ob ein Kopfhörer deine Mixe / Masterings translate lässt oder nicht.

Die Slate finde ich auch super... und krass, du nutzt deine Neumann nicht mehr? Ist ja crazy.

An welchem Kopfhörer-Amp hast du die VSX eingestöpselt?

 

[Glutamatjunkie]

Es wäre erstmal sinnvoll zu überprüfen, wo die Schwächen deines Gehörs liegen.
Das Wort “linear“ in Verbindung mit Kopfhörer will ich hier nicht mehr lesen in dem Forum, sonst platzt der Mond!

Für's Mixing&Mastering hab ich mir letztens den DT1990 Pro geholt. Musste auch tatsächlich die Analytic Pads draufmachen, ab Werk sind die Balanced drauf. Ich bin 47 und der Kopfhörer passt zu mir. Es ist kein Kopfhörer mit dem man sich Platten oder CDs aus den 80ern anhört und schon gar nicht was von den Scorpions.

 

[Mischa2000]

Zunächst schon mal vielen Dank. Ich werde mir alle Antworten zu gemüre führen, und hoffe auch noch auf weitere.
Ist schon Scheiße wenn Musik die große Leidenschaft ist, und die Ohren nicht mehr so wollen wie man selber gern wollte.
Da kommt man ums Improvisieren und Kom promisse machen nicht drumrum.

 

[SilentWarrior]

Ich weiß... ich weiß - man sollte nicht mit Kopfhörer mastern...

Hi Mischa,

das ist natürlich nicht wahr das man mit Kopfhörer nicht mastern sollte.
Glenn Schick macht das seit Jahren vor.
Einfach auf You Tube Glenn Schick eingeben.

Wichtig ist aber, dass man gute Kopfhörer + Verstärker hat.

Gerade im Bassbereich trennt sich der Spreu vom Weizen und da kannst du so ziemlich alles knicken.

Ich habe die Audeze LCD-X und finde diese echt gut. Die LCD 5 sind natürlich besser, kosten aber auch eine ganze Stange mehr als die LCD-X.

Wenn ich dir welche empfehlen würde dann die LCD-X weil Preis/Leistung passt und man damit arbeiten kann.

 

[Symphobia]

Ich hab die HD 650 von Sennheiser und kann nichts Schlechtes sagen. Die ganze Sache ist natürlich immer als Ergänzung zu den Monitoren zu sehen. Auch könntest du einen Blick auf Audeze werfen.

 

[Entone]

Und habe massive Probleme mit den Ohren beim Mixen/Mastern über Monitorboxen.

Ich vermute nur, dass Du dieselben Probleme auch mit guten Kopfhörern haben wirst. Gute Kopfhörer unterscheiden sich von guten Studiomonitoren in einem guten Raum gar nicht mal so groß hinsichtlich des Frequenzbilds. Und die Aussage, dass der DT 770 besser klingt, als der DT 1770 PRO unterscheidet sich fundamental von meiner Wahrnehmung. Aber gut, ich will Dich nicht entmutigen und das war nicht die Frage.

Ich würde fürs Recording und Mixen/Mastern zwei unterschiedliche Kopfhörer verwenden, weil Du fürs Recording zwingend geschlossene aufgrund der Minimierung von Übersprechungen aufs Mikro brauchst und offene aber idR angenehmer zum Arbeiten, insbesondere für das Ohrenklima, sind. An geschlossenen kannst Du ruhig zum DT 770 greifen. An offenen empfehle ich die ATH-R70 X.

Das Problem ist aber auch hier wieder: Der ATH hat ne gute Auflösung, aber keine Überbetonung der Höhen, könnte für Dich also zu dumpf sein. Dann hättest Du das Problem, dass alle ausgeglichen klingenden Kopfhörer - und das sind sie in einer bestimmten Preisklasse mehr oder weniger - zu dumpf sind. Du müsstest Dich also entweder an das aus Deiner Sicht zu dumpfe Klangbild gewöhnen oder Kopfhörer mit Höhenbetonung, also massiv verbogenem Frequenzgang, kaufen. Ob man unter diesen Bedingungen dann überhaupt sinnvolle Ergebnisse zustande bringen kann, vermag ich nicht zu sagen. Daher ist meine Empfehlung, zwei Kopfhörer zu kaufen, in der Hinsicht vielleicht gar nicht verkehrt, als Du zwei Kopfhörer mit verschiedenem Klang auch beim Mischen/Mastern abwechselnd und gewinnbringend nutzen kannst.

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Ich verwende den DT1770 seit er rausgekommen ist. Sowohl als meine persönlichen Kopfhörer zum Musik hören,als auch im Studio und live. Ich würde nicht unbedingt mastern drauf, aber Mixe gehen gut. Wenn ich keine Monitore hätte würde ich vermutlich zum DT1990 greifen als offene Variante.
Wenn du den 770 als angenehm empfindest um zu Mastern würde ich stark an deinen Ohren zweifeln

Ernsthaft abgehen tun die nicht im Vergleich zu Audeze und Konsorten. Wenn ich das Geld hätte, hätte ich ein schickes paar Audeze.

 

[adl]

Die Slate finde ich auch super... und krass, du nutzt deine Neumann nicht mehr? Ist ja crazy.

An welchem Kopfhörer-Amp hast du die VSX eingestöpselt?

Muss dazu sagen ich hab keine Studio Umgebung, sondern nur das Wohnzimmer, mit ein paar akustik Elementen, also nicht fully treated, deshalb ist die akustik nicht optimal und mit den Slates hab ich ja quasi top akustik. Ich hab dir einfach am rme Babyface Pro FS interface dran, also keinen extra amp und das funktioniert (für mich) super.

 

[mruebsam]

Vorneweg: Ich will keinen Krieg anfangen... und bin nur auf erklärende Antworten aus
Wie kann man im Ernst mit Kopfhörern mastern? Rein physikalisch geht das doch nicht bzw. nur bedingt. Wahrscheinlich arbeiten doch knapp 100% aller Leute hier mit Intensitätsstereo (Pegeldifferenzen zwischen links und rechts) . Da macht unser Hirn mit Kopfhörern doch automatisch "in head localisiation". Ja ich weiß, es gibt dann Plugins, die crossfeed können (habe ich auch: CanOpener von GHZ) Aber das löst das Problem ja nur rudimentär. Wie also trefft Ihr Entscheidungen über die Stereoverteilung? Klar kann ich das per Kopfhörer grob abschätzen, aber für einen finalen Mix und einen Master? Auch die Tiefenstaffelung geht aus meiner Sicht mit Kopfhörer nur halbherzig. Oder produziert Ihr alle gleich für Kopfhörer?

 

[Rajmund]

Ich muss gestehen, dass ich alles am liebsten mit geschlossenen Kopfhörern mache - aus dem Grund, dass mich absolut jegliches Geräusch von außerhalb wahnsinnig stört und ablenkt. Einen 100% isolierten Raum kann ich mir nicht leisten. Aber ich kann mich nur konzentrieren, wenn ich wirklich nur die Musik höre und absolut gar nichts anderes.

 

[bemoll]

Ja, das Alter.....man hört nicht schlechter, nur anders.
Ich würde vorab nochmal zum Hörakustiker bzw. HNO Arzt gehen (wenn nicht schon geschehen) und das Gehör exakt überprüfen lassen (Frequenzbereich, evtl. Senken bei bestimmten Frequenzen etc.
Ich mach das fast regelmäßig alle 1-2 Jahre und ja, es wird nicht besser , aber das Gehör passt sich auf wundersame Weise den Umständen an.
Wenn das alles geklärt ist, einfach einen KH nehmen. der angenehm zu tragen ist und nicht nach einer Stunde die Fontanelle unangenehm schrubbt.
Frequenzmäßig gibt es natürlich auch teilweise recht große Unterschiede; deshalb testen, bevor man sich bindet. Zum Gehör und dessen Verluste: es kann helfen, Referenztracks als Vergleich hinzuziehen; da die Ohren in ds. Fall die gleichen sind, hat man zumindest Orientierung.
HTH

 

[mruebsam]

Ich muss gestehen, dass ich alles am liebsten mit geschlossenen Kopfhörern mache - aus dem Grund, dass mich absolut jegliches Geräusch von außerhalb wahnsinnig stört und ablenkt. Einen 100% isolierten Raum kann ich mir nicht leisten. Aber ich kann mich nur konzentrieren, wenn ich wirklich nur die Musik höre und absolut gar nichts anderes.

Hi auch hier
Kann ich verstehen. Du machst glaube ich aber auch etwas anderes, als 99% der anderen hier... Primär schneidest Du auf sehr hohem Niveau (mit Raum-/Kirchenakustik). Das geht auch für mich mit Kopfhörern am besten. Und zweitens stellst Du wahrscheinlich Deinen Aufnahmewinkel mit der Mikrofonie ein und nicht mit Panpots Dann geht das auch mit Kopfhörern

 

[SilentWarrior]

Vorneweg: Ich will keinen Krieg anfangen... und bin nur auf erklärende Antworten aus

Übung macht den Meister würde ich sagen.
Und nicht vergessen, es gibt Tools die helfen.

Ich zitiere meinen liebsten Spruch vom Sachse:
"Ohne Analyzer höre ich nichts"

 

[mruebsam]

Übung macht den Meister würde ich sagen.
Und nicht vergessen, es gibt Tools die helfen.

Ich zitiere meinen liebsten Spruch vom Sachse:
"Ohne Analyzer höre ich nichts"

da zitiere ich mich selbst: Die Ohren sind der beste Analyser

Im ernst: Das ist doch so als würde ich in einem Auto abmischen. Auch da kann ich sagen, Übung macht den Meister und irgendwann weiß ich, wie die Anlage klingt und Bässe hat sie auch; aber Entscheidungen über Breite und Tiefe bleiben doch großteils ein Blindflug, oder? Da hilft mir dann auch ein Geniometer nicht oder ein FTT Analyser nicht...

 

[SilentWarrior]

Da hilft mir dann auch ein Genieteter nicht oder ein FTT Analyser nicht...

Aber was soll man jetzt schreiben?

Fakt ist doch: es gibt Leute die das können. Und es gibt Leute die es nicht können.

Da können wir jetzt genauso gut die NS10 in den Raum werfen weil diese keinen Bass haben.
Hört man diese zum ersten mal, dann hört man keinen Bass, hört man 2 Wochen nur über diese, dann hört man plötzlich Bass.
Plötzlich hört man tiefe Frequenzen selbst in einem popeligen Bedroom.

 

[mruebsam]

das Beispiel NS10 zieht aus meiner Sicht nicht. Die waren nie als Erstmonitore gedacht und Entscheidungen im Bass auf NS10 mit Hand an der Membran ist, sagen wir mal, auch eher grob. Die NS10 wurde meisten als Spezialwerkzeug für die Simulation “vorlauter Quäker” benutzt. Bruce Swedien sagte mal dazu: wenn es auf einer NS10 irgendwie klingt, passt es halt auch sonst. So mag das dann auch für Spezialthemen beim Kopfhörer sein