Was mich persönlich noch an den Amp-Modeling Teilen (sei es nun V-Amp, POD oder das ganze eben als Verstärker) noch etwas stört ist die fehlende Dynamik in der Soundreproduktion. Der Klang (Klangfarbe) der einzelnen Verstärkermodelle wird oft schon sehr gut simuliert, was jedoch noch fehlt ist das Ansprechverhalten eines richtigen Amps. Das Problem ist, dass bei guten Röhrenverstärkern einfach eine enorm direkte Klangansprache herrscht, d.h. man spielt und hat ein enorm gutes Gefühl, weil man sich mitten drin fühlt. Auch die leiseren Passagen sind sehr interresant weil hier eben ein guter Verstärker seine ganze Klangbreite ausspielen kann. Und ich glaube das fehlt den Amp-Modellern noch. Die Seele eines Amps richtig rüberzubringen, also in allen Lebenslagen richtig zu reproduzieren. Aber dazu dauert es wohl noch etwas, bis sowas nahezu perfekt läuft, weil ein richtiger Verstärker einfach was Interaktives ist (man beeinflusst den Klang durch seine Spielweise). Und ein interaktives Modell, mit all seinen Einzelheiten und Feinheiten auf digitaler Ebene zu erstellen, scheint dann doch sehr schwer zu sein.
Lang Rede kurzer Sinn: Es fehlt einfach noch das gewisse Etwas, was jedes Röhrenoriginal ausmacht. Das ist zwar oft nicht so gravierend (ich selbst hab nen V-Amp 2 und bin damit zufrieden), aber im direkten A/B-Vergleich sind doch noch Unterschiede (und seien sie nur psychoakustischer Natur) auszumachen.