LCR - Mixing - Wohin mit Reverb und Delay?

[BasementBluesBoy]

Hi Zusammen,
Wollte mich mal an LCR versuchen. Vorteile sollen sein, dass die Mixe recht breit werden und das sich zwischen den extremen Panpositionen reichlich Raum für Reverb und Delay bietet.

Wohin ist denn zB der das Delay der Rhythmusklampfen der rechten Seite zu pannen? Ich würde intuitiv sagen irgendwo auf die linke Seite und bei den Klampfen der linken Seite umgekehrt.

Bei Reverb war ich bisher immer der Annahme, das man den direkt unter den trockenen Sound legen sollte, da es sonst etwas komisch klingt, wenn der Reverb aus einer anderen Ecke des Spektrums kommt.

Ihr seht ich bin verwirrt. Deshalb die Frage, wie läuft das im LCR - Modus? Oder ist alles erlaubt, was gefällt. Ich meine das gilt immer.

Rockige Grüße und grungigen Dank im Voraus.

BBB

 

[LM18]

BasementBluesBoy schrieb in #1:

...
Ihr seht ich bin verwirrt. Deshalb die Frage, wie läuft das im LCR - Modus? Oder ist alles erlaubt, was gefällt. Ich meine das gilt immer.
...

Exakt so ist es auch.
Es ist erlaubt was gefällt und wenn es dem Zuhörer oder Deiner Zielgruppe zusagt

 

[AWF]

Bei Reverb war ich bisher immer der Annahme, das man den direkt unter den trockenen Sound legen sollte, da es sonst etwas komisch klingt, wenn der Reverb aus einer anderen Ecke des Spektrums kommt.

Du darst aber nicht vergessen, dass das Direktsignal lauter wie der Hall ist, sprich wenn Reverb aus der Mitte kommt, dann verwirrt es nicht.

Bei speziellen "Hall" wie z.B. Springverb bei Gitarren kann es schon besser sein wenn es aus ähnlicher Richtung kommt, aber man kann auch (wenn man nur eine Gitarre hat) z.B. die Gitarre ganz links und den Springverb ganz rechts platzieren.

Du darfst einen Fehler nicht machen den viele gerne machen:

Du mußt zwischen realistischem Mixing und nicht-realistischem Mixing unterscheiden.

Bei POP, Rock usw, ist realistisches Mixing absolut unwichtig (es sei dem dir ist in der Natur schon mal ein Tapeldelay oder Flanger aufgefallen).

Bei Klassik und Vertonung etc. ist es schon eher wichtig, aber für Musik gilt nur eines:

Es muß Spass machen beim zuhören und da ist alle erlaubt.

 

[RefinedRough]

Wohin ist denn zB der das Delay der Rhythmusklampfen der rechten Seite zu pannen? Ich würde intuitiv sagen irgendwo auf die linke Seite und bei den Klampfen der linken Seite umgekehrt.

Jup, so mach ich das auch, ebenfalls gerne mit zwei Reverb ala Spring.

 

[stoman]

Ich stimme allem, was gesagt wurde, zu.

Bei mir ist das Delay so ziemlich immer zwischen 75% und 88% auf der gegenüberliegenden Seite - es sei denn, ich verfolge sehr spezielle Ziele (z.B. Pseudo-Stereo, oder kreative Spielereien).

Spring-Reverb lege ich meist direkt unter die zu verhallende Spur, also mit demselben Panning wie die Originalspur. Ich nutze Spring-Reverb aber so gut wie nie allein, d.h. auf der anderen Seite des Stereobildes unterstütze ich die Balance i.d.R. mit einem Plattenhall.

Normalerweise habe ich auch eine sehr dezente Dosis Plattenhall auf den Summengruppen. A little goes a long way.

 

[BasementBluesBoy]

@alle
Mischt ihr denn alle LCR?

Bbb

 

[AWF]

Mischt ihr denn alle LCR?

Meistens. Ich mag es.

 

[m_tree]

Kleiner Einwurf von mir:

Wenn ich Reverb mittig panne, nehme ich meistens einen Stereo Reverb. Wenn ich ihn seitlich panne, meistens mono.

Hatte zeitweise auch viel mit Reverb Panning, EQing, Pre-Delay u.v.m. rumgespielt. Bis ich irgendwann zum dem Schluss "keep it simple" gekommen bin.
Wenn alles kreuzg und quer gepannt wird, wird der Mix schnell chaotisch und unübersichtlich. Gleiches gilt für Reverb. LCR ist da allgemein schon ein guter Ansatz, und es spricht absolut nichts dagegen Reverbs und Delay dann auch auf LCR zu fahren. Für ein seitlich gepanntes Mono Signal panne ich Reverb und/oder Delay auf die gegenüberliegende Seite. Für alles andere (auch hart gepannte Dopplungen) lass ich es meistens genau dort, wo das Ursprungssignal herkommt.

Meistens mische ich LCR bzw. baue meinen Mix auf LCR auf. Hier und da panne ich dann aber auch mal was dazwischen. Und das Schlagzeug panne ich grundsätzlich nie LCR.

 

[stoman]

@alle
Mischt ihr denn alle LCR?

Bbb

Weitestgehend. Schlagzeug mische ich nicht LCR, und Gesang-Backings i.d.R. auch nicht, ansonsten aber so ziemlich alles.

 

[LM18]

@alle
Mischt ihr denn alle LCR?

Bbb

Ich fange eigentlich immer LCR an.
Wenn etwas so nicht tun mag, schraube ich es woanders hin oder automatisiere die Panner oder ein Stereotool wenn die Separation zu aufdringlich wirkt.

Das ist ja nicht gottgegeben...

 

[SOS]

ich mische mit 5 positionen, quasi ein "soft lcr" mit hl und hr... damit kann ich alles anstellen. meine reverbs und delays sind alle, ausser der drumverb, cross stereo eingestellt... simple and stupid.

 

[TonyPizza]

lcr? obacht, unterm kh verdreht es dir die birne, wenn plötzlich ein mono signal hart l/r reinkommt

 

[BasementBluesBoy]

@Toni
Das stimmt, ich meine aber ne ganze Menge Rocksongs sind mE LCR zB älteren Van Halen oder Slash etc

 

[m_tree]

lcr? obacht, unterm kh verdreht es dir die birne, wenn plötzlich ein mono signal hart l/r reinkommt

Kein Problem, wenn der Hall auf der gegenüberliegenden Seite ist

 

[musicdevil]

Hab noch nie verstanden, warum ich zb. drei Instrumente hart nach links pannen sollte, wenn die sich dadurch anfangen zu verdecken, obwohl ich reichlich Platz zwischen Mitte und Links habe.
BD, Bass, Leadvocals = Mitte, gedoppelte Gitarren L/R, aber warum zum Teufel sollte ich zb. das Piano auch nach ganz L oder R setzen und nicht halb links? Gegenüber kommt dann halt zb. die Orgel. Also ich bin kein Fan von striktem LCR, verstehe nicht mal wirklich den Sinn dahinter.
Effekte auf die andere Seite zu legen, ist ja okay, aber insgesamt spricht nichts dagegen das volle Panning auch auszuschöpfen.

 

[SOS]

lcr ist ein sehr effizientes tool, womit man sehr schnell eine ausgangslage schaffen kann. später wird man davon da und dort abkommen, da es in sich zu starr ist. oder es gibt situationen, in denen es von vorneherein wenig sinn macht, zb 5 toms oder 4fach gedoppelte gitarren. ich bin beim system "l - hl - c - hr - r" hängengeblieben und habe so das beste aus beiden welten: einfachheit, effizienz, breite, flexibilität. was tony sagt stimmt, wenn man trockene signale fährt, das klingt völlig zerrissen. lcr funktioniert letztlich nur wirklich mit zusätzlichen rauminformationen, beim drum zb die room tracks, bei monosignalen reverbs, delays.

 

[synthpark]

lcr? obacht, unterm kh verdreht es dir die birne, wenn plötzlich ein mono signal hart l/r reinkommt

Kein Problem, wenn der Hall auf der gegenüberliegenden Seite ist

an solch einer Antwort merkt man doch schon, wie abartig dieser Mischansatz ist.

Ich benutz auch mal LCR, aber eigentlich selten, weil das oftmals so plump, phantasielos und unnatürlich rüberkommt. Ja und wohin gehört der Hall hin? Überall, ist ein Stereosignal. Und wenn mono, dann doch auf die gleiche Seite genau dahin, wo die Quelle herkommt. edit: bei LCR würde ich die Seitenelemente fast immer mit Monohall versehen.

 

[holgi]

Ich mische nicht mehr so breit, Gitarren links/rechts 85 maximal, die Overheads und Toms der Drums begrenze ich noch schmaler, ein einziger Raum auf dem gesamten Mix, alles was im Mix ist wird auf diesen Raum geschickt, der ist breit aber am Ende nur dezent dazu geschoben.

Das alles klingt natürlicher.

 

[SOS]

weiter oben hatte es awf bereits vorausahnend (beispiel obige beide aussagen) erwähnt... lcr hat nix mit natürlich zu tun, muss auch nicht.

 

[leary]

an solch einer Antwort merkt man doch schon, wie abartig dieser Mischansatz ist.

Ich benutz auch mal LCR, aber eigentlich selten, weil das oftmals so plump, phantasielos und unnatürlich rüberkommt. Ja und wohin gehört der Hall hin? Überall, ist ein Stereosignal. Und wenn mono, dann doch auf die gleiche Seite genau dahin, wo die Quelle herkommt. edit: bei LCR würde ich die Seitenelemente fast immer mit Monohall versehen.

das, was du so selbstverständlich als "abartig" und selbstverständlich darstellst, ist es keineswegs. genau wie bei vielen dingen in der audiowelt gibt es dafür weder rezepte noch regeln. erlaubt ist, was gefällt