LCR - Mixing - Wohin mit Reverb und Delay?

[synthpark]

Also ich bin kein Fan von striktem LCR, verstehe nicht mal wirklich den Sinn dahinter.
Effekte auf die andere Seite zu legen, ist ja okay, aber insgesamt spricht nichts dagegen das volle Panning auch auszuschöpfen.

Ich denke, es entstand ursprünglich wegen technischer Limitierungen der Pulte (Beatles Zeiten). Danach haben das einige beibehalten oder sich schlichtweg dran gewöhnt. Manche nennen LCR "Big Mono". Kannst halt damit auch mal plakativer mischen, weil sich so ein hard left/right Signal schnell ins Gehirn einfräst , bekommt halt mit wenig Aufwand Aufmerksamkeit.

 

[holgi]

Klar, ein jeder kann machen was immer er möchte

Mein Beispiel sollte nur aufzeigen wie ich mit DAW Mitteln versuche den Eindruck einer Fleisch und Knochen Metal Band zu imitieren. Und dazu taugt mir die Einschränkung der Stereobreite wie beschrieben recht gut.

Ist ja selbst im Metal alles drin, die einen trümmern Mono, die anderen breit wie der Horizont. Alles hat seine Berechtigung.

 

[Kollege]

Mischt ihr denn alle LCR?

ich schon. abgesehn davon, dass es so manche probleme ganz einfach löst, gefällt es mir auch klanglich.

 

[MountainKing]

Hmm, nutzt ihr "LCR-Mischer" (was sind denn das für Typen ... ? ) dann also gar nicht die Möglichkeit, zum Beispiel die Gitarren im Refrain von 50% auf 100% aufspringen zu lassen? Das ist ja immerhin eine Möglichkeit die Songhöhepunkte etwas mehr "aufgehen" zu lassen.

Wie macht ihr sowas, wenn rein LCR gemischt wird? Mir würden da dann Stereo-Tools einfallen. Ist das so?

 

[m_tree]

an solch einer Antwort merkt man doch schon, wie abartig dieser Mischansatz ist.

Ich benutz auch mal LCR, aber eigentlich selten, weil das oftmals so plump, phantasielos und unnatürlich rüberkommt.

Abartig?

Man könnte auch sagen, dass es abartig ist, ein Schlagzeug aufgenommen in seine Bestandteile zu zerlegen. Oder irgendwas mit EQs und Kompressoren zu verbiegen.

Natürlich klingen Aufnahmen schon lang nicht mehr, mal vom klassischen Bereich abgesehen vielleicht.
Eine Akustikband in einem guten Raum mit AB Mikrofonie aufgenommen und roh abgemischt - das ist die natürlichste Variante. Will allerdings keiner hören.

Mit LCR nutzt man halt sehr gut die Stereobreite aus. Dann spart man sich die Stereoverbreiterung nachher im Mastering
Es ist ein einfacher, klarer Mischansatz. Gerade bei Rock/Pop mit gedoppelten Gitarren u.ä. bietet sich das an.

Meistens benutze ich allerdings auch nur ne Mischform und panne hier und da mal was dazwischen. Overheads panne ich z.B. nie hart, sofern sie - wie üblich - in AB breit über dem Set aufgestellt wurden.

Hmm, nutzt ihr "LCR-Mischer" (was sind denn das für Typen ... ? Lachen ) dann also gar nicht die Möglichkeit, zum Beispiel die Gitarren im Refrain von 50% auf 100% aufspringen zu lassen? Das ist ja immerhin eine Möglichkeit die Songhöhepunkte etwas mehr "aufgehen" zu lassen.

Hatte ich früher mal gemacht. Ich bin aber zunehmend davon weggekommen Elemente im Mix vom Panning oder sonstwas zu automatisieren, außer in irgendwelchen Spezialsituationen. Automation eigentlich nur noch bei Lautstärken.
Der Refrain sollte schon ohne einen bestimmten Mischansatz "aufgehen". Rein vom Arrangement her. Z.B. wenn im Refrain verzerrte Gitarren statt cleane gespielt werden, oder gedoppelt wird, oder sonst irgendwas dazu kommt. Und natürlich von der gesamten Performance ...

 

[Kassette]

Es ist ein einfacher, klarer Mischansatz. Gerade bei Rock/Pop mit gedoppelten Gitarren u.ä. bietet sich das an.

Sehe ich auch so. LCR ist simpel und effektiv. Im Normalfall auch meine erste Wahl. Wenn ich mir etwa mehr Gedanken um den Aufbau machen möchte, versuche ich aber auch andere Varianten. Im Moment mag ich gern, wenn der Großteil der Instrumente mehr aus der Mitte kommt, teilweise auch die Drums komplett in mono. Muss aber auch zum Song passen.
Von überbreit gemischten Schlagzeugen bin ich überhaupt kein Fan (mehr), es nervt mich eher, wenn die Schlagzeug-Einzelbrocken im gesamten Panorama verteilt werden (und vielleicht gar noch mit einem spreader überbreit aufgezogen werden).

Gut gespielte Schlagzeug - Sachen klingen/grooven am besten in mono

 

[Navar]

Gut gespielte Schlagzeug - Sachen klingen/grooven am besten in mono Lächeln

Der Groove aus Bassdrum und Snare findet ja auch in den meisten Fällen in der Mitte statt. (ja, natürlich hat auch schonmal jemand ne Snare aus der Mitte raus gepannt) Ich zentriere meist schon bei der Aufnahme das Drumset auf die Snare und die Bassdrum ist in den meisten Fällen die ich so mache (Rock und härter) eh eher "unnatürlich" weit vorne und präsent...
Bei großen Drumsets mit 4 Toms (die auch gespielt werden) könnte ich mich persönlich nicht damit anfreunden wenn das alles aus der Mitte kommt.

Ich panne mittlerweile auch gerne härter und plakativer (grundsätzlich ohne Spreader oder so'n Kram). Zum einen weil ich es persönlich mag und auch weil ich den Eindruck habe, dass kaum einer wirklich wahrnimmt ob nun ein Signal auf 10%L oder 15%L liegt. Der Mittenanteil davon ist für mich noch so hoch, dass es die Mitte so stark beeinflusst, dass ich mich entscheiden muss, ob ich es nun in der Mitte und leiser oder gleich weiter außen haben möchte. Ist aber nur meine ganz persönliche Meinung...

Hall und Delay existiert für mich meist als Stereo oder als opposite fx. Alles andere kriege ich nicht gut zum "funktionieren", besonders bei echten lcr Mischungen.

 

[m_tree]

Von überbreit gemischten Schlagzeugen bin ich überhaupt kein Fan (mehr), es nervt mich eher, wenn die Schlagzeug-Einzelbrocken im gesamten Panorama verteilt werden (und vielleicht gar noch mit einem spreader überbreit aufgezogen werden).

Ich mach meistens ein Mittelding. Weder total breit noch mono. Stützmikros panne ich grundsätzlich nie über 50% und Overheads fast nie über 75%, wenn es eine breite AB Aufstellung ist.
Bassdrum und Snare grundsätzlich in die Mitte. Mittig gepannte Hi-Hats mag ich aber gar nicht.
Hab da als Drummer vielleicht auch ne andere Sicht drauf, wobei ich das Set immer aus Zuschauer Sicht panne

Stereoverbreiterung ist einfach Bullshit, wenn man im Mix die Möglichkeit hat hart zu pannen. Das hätte ja dann zum Ziel, dass hart gepannte Dinge außerhalb des Abhörbereichs erscheinen. WTF?
Bei verkorksten Aufnahmen, die zu wenig Stereoanteile haben, ist das vielleicht was anderes.

Gut gespielte Schlagzeug - Sachen klingen/grooven am besten in mono

Diese Aussage find ich jetzt etwas fragwürdig, aber jedem das Seine

 

[andy_g]

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LCR würde ich trotzdem nicht zu religiös nehmen. Wenn eine Gitarre auf 10 Uhr besser passt wie im Beispiel von Kings of Lion (die Patterngitte) ist's doch auch gut. HH ist hier übrigens auf Mitte und die Gitarre am Anfang kommt hart rechts und klingt keineswegs separiert weil sie nicht trocken ist

Ich muss immer etwas schmunzeln wenn die Hobbyfraktion mit ihren Theorien gegen argumentiert und die die Hits im richtigen Leben produzieren genau das Gegenteil machen ...

 

[m_tree]

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Wenn die Becken ausgeklungen sind ist der rechte Kanal tot. Klingt über Kopfhörer wirklich nicht so geil, wie Tony schon meinte.

Das Album ist eigentlich total geil produziert, aber die eine Stelle ist mir immer schon negativ aufgefallen.

 

[andy_g]

Wenn die Becken ausgeklungen sind ist der rechte Kanal tot. Klingt über Kopfhörer wirklich nicht so geil, wie Tony schon meinte.

Das Album ist eigentlich total geil produziert, aber die eine Stelle ist mir immer schon negativ aufgefallen.

Keine Frage das klingt rechts tot besonders über KH ist aber auch wirklich ein Stilmittel das sehr oft auch von der Metalfraktion benutzt wird. Das erzeugt halt einen ziemlichen "Bruch", nimmt die Fahrt raus und zwingt den Zuhörer sich zu orientieren bevor es gleich wieder auf die Glocke gibt.

Aber hey, wie gesagt wenn es einen persönlich stört kann man diese Stelle auch etwas nach innen pannen.

 

[Pullergesicht]

Naja, da kommt es doch umso fetter, wenn die Band einsteigt...

 

[Kassette]

Diese Aussage find ich jetzt etwas fragwürdig

Übertreibung macht anschaulich
Außerdem, wer hat schon immer klasse Schlagzeuger an der Hand.

Ist aber auch nicht das Thema hier.

Reverb-Panning mache ich bei LCR grad bei Gitarren sehr gern auf die gegenüberliegende Seite des Panoramas. Das kommt aber auf die Musik an. Ich selbst mache kaum "fette" Mucke, sondern bin da eher so im Indie-Bereich unterwegs, wo jede Gitarre genau einmal da ist und nicht ins Panorama gedoppelt wird. Da passt das ganz prima.

Hier wird das schön illustriert (klar, ist ja auch ein Werbevideo):
-0c

Das ist eher meine Tasse Tee.

 

[Pullergesicht]

Schöner Reverb!

 

[Kassette]

Schöner Reverb!

Finde ich auch. Da die richtige Abstimmung zu finden, ist aber nicht ganz ohne. Auch wenn der Reverb immer gut klingt. Das Ursprungssignal sollte schon um ein paar Transienten kastriert werden, damit das passt.