Kunstkopfaufnahme

  • Ersteller bassman_chris
  • Erstellt am
floxe schrieb:

das mit dem gehörgang macht schon sinn irgendwie, verändert ja für [g=107]schall[/g] aus bestimmten richtungen wieder die laufzeit zur kapsel. also wenn nur gehörgang und sonst nix (nase-rachen-...) dann fänd ichs auch komisch.


hach, floxe, schön Dich wieder öfter hier zu lesen. :)

der kunstkopf funktioniert doch nach dem prinzip, quasi alles nachzubilden, was beim menschen bis zur wahrnehmung des schalls im weg steht. aber bei kopfhörern hat man ja als zuhörer noch den eigenen gehörgang dazwischen, also hört man quasi die laufzeiten zweier gehörgänge. oder nicht?
 
hmm, gute frage. wo liegen denn die kapseln, wohl auch nicht am trommelfell oder?

anyways, solangs funktioniert ists ja an sich egal. hab mal eine klassische aufnahme über hochwertige akg's gehört... an einer passage hat eine klarinette solo rechts gespielt. alle die den kopfhörer aufhatten haben sich unverzüglich nach rechts gedreht, das war ein anblick :D

lg
flox
 
wir hatten an der SAE ein "kopfhörspiel", das war wirklich sehr sehr geil. klingelt hinten rechts ein telefon, und JEDER, der das gehört hat, hat den kopf gedreht. :D
 
Ich habe mal irgendwann in den 80ern ein Hörspiel
in Kunstkopfstereophonie gehört:

Da wurde einer in seiner eigenen Badewanne erwürgt ...

( Herrlich ! ) :D :D :D
 
öhm.... vorne, hinten? also, beim kopfhörspiel hat das geklappt, bei vorliegenden mp3s ist vorne = rechts und hinten = links. schade... oder liegt das an meiner "abhöre"? (laptop-onboard und stinknormale diskman-kopfhörer)
 
Warum ist eine Kunstkopfaufnahme nicht Lautsprecher - kompatibel?

Weil der zwischen den Mikrofonen befindliche Trennkörper spektrale Differenzen erzeugt, die nur Sinn machen können wenn diese auch bei der Wiedergabe isoliert an das rechte und linke Ohr gelangen. Über Lautsprecher gelangt der [g=107]Schall[/g] des rechten Lautsprechers auch an das linke Ohr und umgekehrt und unser Gehirn empfängt Signale die gewissermaßen über 2 Köpfe abgehört bzw spektral verzerrt wurde: Dem Kunstkopf bei der Aufnahme und unserem "richtigen" Kopf bei abhören der Lautsprecherwiedergergabe. Das hat weniger mit Phasen zu tun, sondern es klingt dann verfärbt aus dem Lautsprecher weil ein Teil der Frequenzen vom Trennkörper (Kunstkopf) abgeschattet wurde. Das gleiche gilt für die Jeklin-Scheibe.
Das dürft Ihr glauben oder auch nicht :p

Erdie
 
BTW: Warum sollten die Kapseln nicht am Ohr des Trommelfells sein?


- Weil es die Membranen des Kopfhörers ja auch nciht sind ! Wir hören ja über unseren eigenen Gehörgang trotzalledem und der [g=107]Schall[/g] sollte am Kunstkopf dort aufgenommen werden, wo sich später bei der Wiedergabe die Membranen des Kopfhörers befinden

So, jetzt geh ich nach hause und hör auf zu klugscheissen :D

Erdie
 
Erdie schrieb:
BTW: Warum sollten die Kapseln nicht am Ohr des Trommelfells sein?


- Weil es die Membranen des Kopfhörers ja auch nciht sind ! Wir hören ja über unseren eigenen Gehörgang trotzalledem und der [g=107]Schall[/g] sollte am Kunstkopf dort aufgenommen werden, wo sich später bei der Wiedergabe die Membranen des Kopfhörers befinden

So, jetzt geh ich nach hause und hör auf zu klugscheissen :D

Erdie


genau das meine ich ja. beim KU von neumann isses nur leider so, dass da noch ein gehörgang gebastelt wurde. und da frage ich mich nach dem sinn.
 
@ erdie

vielleicht kannst du mir das beantworten ;)

ist da nicht doch ein unterschied zwischem dem kunstkopf und der jecklinscheibe?

okay laufzeitenunterschiede, pegelunterschiede und auch abschattungen also knalgfärbungen sind gegeben aber die akustischen verzerrungen des ohres, welche ja auch für die vertikale ortung nicht unbedeutend sind (also im natürlichen umfeld) fehlen ja bei diesem verfahren...sind aber beim kunstkopf gegeben...demnach dürfte doch eine jecklinscheibe keine wirkliche kopfbezogene stereophonie darstellen wenn man es genau nehmen würde oder??

denke ich da jetzt falsch???
 
Ich würde sagen, die Jecklinscheibe ist so ein quasi Kunstkopf Prinzip auch wenn es nicht genau ein Kunstkopf ist. Das Prinzip ist in beiden Fällen das gleiche: Es werde spektrale Unterschiede zwischen den Kanälen erzeugt d. h. der Frequenzgang des aufgenommenen Schalls ändert sich auf der abgewandten Seite mit dem Winkel zum Mikrofonsystem. Grob gesagt werden die hohen Frequenzen abgeschattet bis zu einer bestimmten [g=349]Frequenz[/g]. Nur die Charakteristik ist nicht in beiden Fällen identisch. Und wie ich oben schon gesagt habe macht es, zumindest theoretisch, keinen Sinn solche sogenannten Interchannel-Signale zu erzeugen wenn die Wiedergabe über Lautsprecher gemacht wird. Bei Lautsprechern gibt es nur 2 sinnvolle Arten von Signaldifferenzen: Laufzeit - und Intensitätsunterschiede. Diese gilt zumindest nach den bisherigen psychoakustischen Erkenntnissen. Wenn jetzt einer daherkommt und sagt, ihm gefiele die Aufnahme mit der Scheibe auch über Lautsprecher trotzdem besser, nun ja, es ist eben allen subjektiv. Es ist aber fraglich, ob diese Ansicht eine allgemeingültige Akzeptanz gewinnen wird. Im Endeffekt könnte man mit der Subjektivität jeden Unsinn rechtfertigen, aber das kann auf Dauer kein plausibler Weg sein.

Erdie
 
ja ich hatte halt in diesem zusammenhang mal die unterscheidungen aufgeschnappt zwischen trennkörperstereophonie und kopfbezogener stereophonie...
...und mein gedanke um den es mir konkret ging (ich habe selber leider keinerlei erfahrungen mit kunstkopfaufnahmen bzw mit produktionen welche auf eben solcher kopfbezogenen stereophonie beruhen...deswegen meine fragen) war, ob nicht eben bei zB eine jecklinscheibe eben genau die orientierung bzw ortbarkeit in vertikaler ebene (also zB die simulation eines flugzeuges dass in einem so hergestllten hörspiel "über" den kopf hinwegfliegt) fehlt...bzw...existiert eine ortbarkeit auf dieser achse überhaupt bei einer kunstkopfaufnahme?...denn generell trägt zu dieser ortung ja eben auch die frequenzverzerrung der außenohren (beugung usw.) bei...die ja bei einer jecklinscheibe zB entfällt...

sorry falls cih mich vorher blöd ausgedrückt habe ;)
 
So genau kann ich Dir das auch nicht sagen, aber die von Dir geschilderten Effekte sind ja sowieso nur bei Kopfhörern realisierbar und da, würde ich mal sagen, ist der Kunstkopf wahrscheinlich besser.

Grüße
Erdie
 

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