Keine Ideen und keinen Plan

C

Christian 0815

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08.01.25
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Moin,
Frage für einen Freund:
Er versucht seit 25 Jahren ein Lied zu schreiben.
In dieser Zeit hat er 0 Songs geschafft.

Er scheitert daran dass er wochenlang an einer Chordprogression feilt und dann wieder verwirft.
Oder dass er wochenlang einen Chorus sucht.
Oder wochenlang nach dem Gitarren/Synthie/Drums-Sound den er will.

Ihm gefällt einfach überhaupt nichts was er macht.

Zum Schluss hat er nix geschafft (nicht mal das Intro des Songs)

Anmerkung:
Er ist kein Spinner oder Newbie, sondern hat 300 Liveauftritte mit seinen Bands hinter sich.
Kennt Quintenzirkel, kuckt tausende YT-Videos bzgl. Musikproduktion.

Soll er sein ganzes Zeug verschenken ?
Allerdings ist ihm Musik exxxxtrem wichtig und er ist völlig verzweifelt weil er gar nichts schafft.
 
Er möchte wohl mit seinem ersten Song einen Treffer landen und hat somit seine eigene Messlatte zu hoch gesetzt.

Das Problem ist, er schraubt zu lange an etwas herum und egal wie gut es ist, hat man es zu oft gehört dann ist es nicht mehr interessant.
Das ist sein eigentliches Problem.
Leider ein Kreislauf der immer von vorne beginnt und gleich endet.

Er soll aufhören zu lange an etwas zu schrauben.
Chord Progression gefunden, gleich weiter mit Drums oder was auch immer, und wieder weiter.
Erst wenn ein Song steht anfangen zu schrauben und verfeinern
 
Ganz genau. Skizzen fertigmachen. Erst dann kann man entscheiden, ob das was ist. Chord Progressions sind erstmal trivial und relativ unwichtig. Letzten Endes entscheiden sie nicht (alleine) darüber, wie gut der Song wird.

Ideen schnell festhalten, bis zum Skizzenstatus fertigbasteln und dann kann man immernoch einzelne Teile austauschen. Bei mir dauert die erste Skizze inkl. der meisten Instrumente (und meist auch schon Gesang, zumindest aber Text) maximal ne Stunde. Und dann kann man schon mal sehen, ob das was wird oder totaler Murks ist.
 
Er scheitert daran dass er wochenlang an einer Chordprogression feilt und dann wieder verwirft.
genau das ist ein problem. Es bringt selzen etwas, an der produktion rumzuschrauben, wenn der song nicht da ist.

Ich würde empfehlen die technischen möglichkeiten stark einzugrenzen und/oder von der anderen seite her zu starten.

z.B songgerüst nur mit akustischen gitarre und gesang schreiben. Erst wenn das so funktioniert darf der pc angestellt werden.

Oder mit text/melodie anfangen und nachher den rest.

Oftmals denkt man das mann nicht vorwärts kommt weil einem etwas fehlt. Meistens ist es aber eher so, dass man zu viel hat um sich aufs wesentliche zu fokussieren.
 
So einen Bekannten hatte ich auch mal bei mir sitzen, dem ich angeboten hatte, seinen Song aufzunehmen. Er spielt gar nicht mal so übel Keyboards, alles ohne jegliche Aufzeichnungen, weil er das nie gelernt hatte und später auch nie wollte. Wie auch immer war seine Vorgehensweise maximal katastrophal. Zudem wollte er immer mehr Leute in mein kleines Musikzimmerchen einladen, die dann für ihn etwas einspielen sollten, alles ohne jegliche vorherige Besprechung - Mikro an und go. Das Stück selber war aber nur zur Hälfte skizziert, für den Schluss hatte er noch keinerlei Ideen... Es endete im voraussehbaren Chaos und damit, dass ich nach etlichen Versuchen ihn ein wenig in die Bahnen zu lenken dann schlussendlich etwas unsanft abserviert habe. Ich habe ihm dann die wavs geschickt und nach etwa 6 Monaten hat er sich gemeldet, er bräuchte eine Spur nochmal, die wäre "kaputt". Hab ich ihm dann noch einmal geschickt und nach weiteren Monaten kommt eine Mail, ob ich auch die anderen Spuren nochmal schicken könne, die wären auch "kaputt".

:LOL:
 
Moin,
Frage für einen Freund:
Er versucht seit 25 Jahren ein Lied zu schreiben.
In dieser Zeit hat er 0 Songs geschafft.

Er scheitert daran dass er wochenlang an einer Chordprogression feilt und dann wieder verwirft.
Oder dass er wochenlang einen Chorus sucht.
Oder wochenlang nach dem Gitarren/Synthie/Drums-Sound den er will.

Ihm gefällt einfach überhaupt nichts was er macht.

Zum Schluss hat er nix geschafft (nicht mal das Intro des Songs)

Anmerkung:
Er ist kein Spinner oder Newbie, sondern hat 300 Liveauftritte mit seinen Bands hinter sich.
Kennt Quintenzirkel, kuckt tausende YT-Videos bzgl. Musikproduktion.

Soll er sein ganzes Zeug verschenken ?
Allerdings ist ihm Musik exxxxtrem wichtig und er ist völlig verzweifelt weil er gar nichts schafft.
Kiffer?
 
Wow, ich danke euch sehr für die Tipps !

Ganz genau. Skizzen fertigmachen. Erst dann kann man entscheiden, ob das was ist. Chord Progressions sind erstmal trivial und relativ unwichtig. Letzten Endes entscheiden sie nicht (alleine) darüber, wie gut der Song wird.

Ideen schnell festhalten, bis zum Skizzenstatus fertigbasteln und dann kann man immernoch einzelne Teile austauschen. Bei mir dauert die erste Skizze inkl. der meisten Instrumente (und meist auch schon
Was sind Skizzen ??
Ich dachte man nimmt ein paar Akkorde die zusammenpassen für Strophe.
Und dann ein paar Akkorde die zusammenpassen für Refrain ?
Anscheinend hab ich ein Vierteljahrhundert mit Blödsinn verbracht
 
@notebynote:
Neun kein Kiffer… ‚nur‘ jemand der ein zweites Bohemian Rhapsody schreiben möchte und deshalb extreme Ansprüche hat….
 
Wow, ich danke euch sehr für die Tipps !


Was sind Skizzen ??
Ich dachte man nimmt ein paar Akkorde die zusammenpassen für Strophe.
Und dann ein paar Akkorde die zusammenpassen für Refrain ?
Anscheinend hab ich ein Vierteljahrhundert mit Blödsinn verbracht
Man kann auch mit einer Melodie oder einem Rhythmus anfangen und sucht sich danach die passenden Akkorde. Akkorde ohne Bezug und Struktur machen noch keine Musik.
 
Was sind Skizzen ??
Ich dachte man nimmt ein paar Akkorde die zusammenpassen für Strophe.
Und dann ein paar Akkorde die zusammenpassen für Refrain ?
Genau. Das Ganze wird dann arrangiert, instrumentiert, mit Melodien versehen, etc. So macht man aus eine Skizze ein Lied. So wie ein Zeichner zunächst grob die Strukturen des Bildes aufteilt, macht man das als Komponist auch.
 
@Entone:
Er hat in der Tat ca ca. 60 Songs auf seiner DAW (alles grob „skizzierte“ Ideen)
 
Moin,
Frage für einen Freund:
Er versucht seit 25 Jahren ein Lied zu schreiben.
In dieser Zeit hat er 0 Songs geschafft.

Er scheitert daran dass er wochenlang an einer Chordprogression feilt und dann wieder verwirft.
Oder dass er wochenlang einen Chorus sucht.
Oder wochenlang nach dem Gitarren/Synthie/Drums-Sound den er will.

Ihm gefällt einfach überhaupt nichts was er macht.

Zum Schluss hat er nix geschafft (nicht mal das Intro des Songs)

Anmerkung:
Er ist kein Spinner oder Newbie, sondern hat 300 Liveauftritte mit seinen Bands hinter sich.
Kennt Quintenzirkel, kuckt tausende YT-Videos bzgl. Musikproduktion.

Soll er sein ganzes Zeug verschenken ?
Allerdings ist ihm Musik exxxxtrem wichtig und er ist völlig verzweifelt weil er gar nichts schafft.
Mich wundert, dass es nur um Akkorde und nicht um Melodie und Text geht.
Was hat er/du denn jetzt genau schon produziert? alles ohne Vocals?

Ein Element alleine macht noch keinen Song. Die faszination kommt dadurch, wie die einzelnen Elemente (Vocals, Akkorde, Bassmelodie, ..) zusammenwirken. Chordprogression und Melodie wirken erst zusammen richtig.

Ich passe meinen Text an, passe die Melodie an und die Akkorde an.
Oft auch in der Reihenfolge. Es durchläuft mehrere Schleifen. Es gibt aber auch Fälle, bei denen ich den Text der Melodie gleich mache. Vielleicht hilft dir das.

Edit
Soundauswahl ist aus meiner Sicht auch extrem wichtig.
 
@Entone:
Merci > bestellt
 
@SteinHal:
Seine „Songs“ bestehen aus:
Drums,
3-6 Gitarren die alle was unterschiedliches spielen (also eine spielt normale Akoorde, die andere Oktaves, die nächste Picking, usw.)
Bass,
Piano,
Synth
Orchesterinstrumente,
Die Gesangsspuren (Lead und mehrstimmiger Chorus) hat er mit Piano eingespielt

Oben ganzen Instrumente sind natürlich nicht in allen Ideen und „Songs“ vorhanden
 

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