Kaufberatung Preamp & Mikro

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Guest
Tach auch!

Ich würde mal gerne ein paar Meinungen hören zum Thema Mic. Preamp und Großmembran Mikrofonen. Zur Zeit durchsuche ich das Netz zwecks Informationen über Preamps und Mics. Die Tests die man dort zu lesen bekommt scheinen aber oftmals wenig glaubwürdig. Ich sage nur amazon. Gehören die eigentlich zu Thomann? Na ja, egal...
Wie so viele benutze ich Cuebase und habe zur Zeit eine Midiman Delta 66 und 44 im PC, die auch zufriedenstellend ihre Arbeit erledigen. Jetzt suche ich einen Preamp plus Großmembran Mic. um hauptsächlich die Gesangsaufnahmen qualitativ zu verbessern. So knapp 800 Europäer wäre mir der Spaß wert. Jedoch ohne Hörprobe fällt die Wahl doch sehr schwer. Der teure Preamp (z.B. dbx 376) mit dem billigen Mic. (z.B. Studio Project B-1) oder doch lieber umgekehrt, vielleicht auch bei beiden Sachen etwas sparen bzw. mehr ausgeben? Finde das doch schwierig zu beurteilen... Hat jemand Erfahrung auf dem Gebiet? Lohnt sich überhaupt ein Channelstrip mit eq. usw. oder doch lieber nur Vorverstärkung und den Rest im PC basteln? Klingt ein DBX-376 wirklich so gut und klingt ein t´bone sc-450 wirklich so schlecht? Wie stark wirken sich Fertigungstoleranzen bei billig Teilen aus? Fragen über Fragen... Vielleicht kann ja jemand die ein oder andere beantworten...? ;-)
 
Ich kann dir leider nur eine Frage beantoworten und zwar ob das T.bone sc450 schlecht klingt. Ich hab es zwar selber noch nicht audprobiert, aber schon mehrere Test gelesen, indem es mit AKG Mikro wie z.B dem c300b verglichen wurde und es sich nicht zu verstecken brauchte. Dann gab es einen "Fal", indem der Betreffende ein Neumann mikro verkaufte und sich dafür 6 t.bones holte. Aber naja kannst ja selber auf die Suche gehen
 
Hi,

ich fange mal mit dem Mike an. Das T-Bone SC 450 klingt nicht wirklich schlecht. Problematisch ist bei den OEM-Mikes von Tenlux, Feilo, Soundking..... (Thomann holt sich seine gelabelte "Stangenware" von Tenlux oder Feilo) halt oft die Verarbeitungsqualität - und nicht ein Mikro klingt wie das andere - das ist das, was die Fertigungstoleranzen letztlich ausmacht. Nicht immer sitzt die Kapsel exakt so, wie sie sitzen soll, die Schräubchen sind auf den Platinen oft nicht richtig fixiert - und so günstig die Mikes sind, machen doch andere Hesteller wie MXL oder Studio Projects vor, dass man bei guter Qualitätskontrolle in China auch gut verarbeitete Mikrofone bauen lassen kann.

Vielleicht ist es ja mal interessant, sich die Produktpalette der Firmen Feilo, die Seite von Soundking funktionierte zumendest gestern noch - heute kommen nur wirre Zeichen ;-) und 797 anzuschauen, Tenlux habe ich noch nicht gefunden (bzw. werden die Mikrofone teilweise unter dem Namen "Superlux" angeboten). Bei 797 lässt Studio Projects die Mikros bauen und schreibt auch den Namen des Herstellers auf die Mikrofone. Hier werden allerdings die Mikros selbst entwickelt, die Produktion überwacht, selektiert und es gibt eine strenge Endkontrolle. Mikrofone mit dem Namen Stagg, Fame, T-Bone, ADK, Monacor (oder Stageline), Hitec Audio oder wie sie alle heißen sind nichts anderes als gelabelte OEM-Ware, die aus diesen Produktionsstätten kommen. Firmen wie Røde, Behringer, BPM. Joemeek u.ä. verwenden Kapseln dieser Firmen, zum Teil mit eigener Elektronik augestattet sind.

Viele Chinamikes haben einen speziellen Klang, mit steigendem Preis bekommt man meist auch steigende Qualität (wobei es gerade bei den dynamischen Mikros, von denen wir hier nicht reden, große Preisunterschiede für den Endabnehmer gibt - so verkauft Thomann z.B. die Mikes unter dem Namen T-Bone um einiges teurer als das gleiche Mikrofon unter anderem Namen kostet.)

Der zweite, nicht so oft beachtete Herstellungsort für günstige und teilweise hervorragende Mikrofone ist Russland - Oktava- Produkte z.B. sind in USA durchaus bekannt, tun sich aber auf dem deutschen Markt leider noch sehr schwer. Auch hier gibt es Fertigungstoleranzen, dann aber wieder Anbieter wie den Sound Room, die durch Selektion noch in der Fabrik für gleichbleibende Qualität ihres Angebotes sorgen.

Tests sind durchaus mit Vorsicht zu genießen, ich weiß nicht wie Amazon mit Thomann zusammenhängt - es fällt zumindest auf, dass neben Markenprodukten ausschließlich T-Bones als Hausmarken in den "Tests" auftauchen - und regelmäßig gut abschneiden. Hier wird es wohl ähnlich sein wie bei den Tests in den meisten fachzeitschriften - es besteht schon eine Abhängigkeit von Inserenten bzw. den Leuten, die dazu beitragen, dass der Internetauftritt weiterleben kann. Anders bei Reviews, die sich in Foren wiederfinden - meist aber auf englischpsrachigen Seiten. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, gerade Amerikaner neigen dazu, Mikros, die zumindest im eigenen Land entwickelt wurden, in den Himmel zu heben - wie oft hat es schon das "I´d sware, it sounds like an U87" - Mikrofon gegeben ;-) Gute Orientierungshilfe bieten aber z.B. englische Magazine wie Sound On Sound, die regelmäßig testet und bei der sich ältere Testergebnisse alle, von den aktuellen viele auch für Nicht- Abonnenten online abrufen lassen. Grundsätzlich ist es aber schon mal ganz hilfreich, nach Reviews zu bestimmten Mikros über Google zu suchen - man sollte halt des Englischen mächtig sein.

Soweit ein kleiner Ausflug in die Theorie (ich sollte mir solche Sachen doch mal irgendwohin speichern - wird doch immer wieder gebraucht ;-) )

Zum Preamp aber auch noch mal ein Ausflug: sicher ist ein Channelstrip etwas schönes. Nur muss man einerseits damit rechnen, dass bei den günstigeren Teilen Abstriche an den den einzelnen Elementen gemacht werden müssen (Preamp, Kompressor, EQ, von den Dynamics her dann noch Limiter- Desser und Enhancefunktion), um so ein Produkt zu einem Preis anbieten zu können, den der Kunde auch bereit ist zu zahlen - und oft sind dann die Softwarefunktionen oder Plugins in Cubase, Logic, Cool Edit Pro.... qualitativ besser als das, was die Hardware bietet. Andererseits ist es während der Aufnahme doch oft schwierig, die optimalen Einstellungen des EQs, Kompressors usw. zu finden - das lässt sich nach der Aufnahme in Ruhe (und mit Undo-Funktion) meist wesentlich optimaler bewerkstelligen.

Wenn es Dir beim Kauf eines Preamps bei dem von Dir gestzten Preisrahmen also nur um einen Preamp geht denke ich, Du wärest mit einem z.B. Studio Projects VTB1 oder Presonus Tube Pre schon sehr gut bedient, kannst die Röhrenfunktion bei Bedarf nutzen (preisgünstige Röhrenpreamps haben nun mal einen "konventionellen" Preamp, die Röhre ist zum "Anwärmen" nachgeschaltet) und hättest noch genug "Luft" für die Auswahl des Mikrofons. Diese Preamps liegen qualitativ durchaus im Bereich von Preamps in Channelstrips, die ein Mehrfaches kosten.... Wenn Du Wert auf externe Wandlung legst, lohnt auch mal ein Blick auf den Mindprint DI-Port.

Zum Mikro kann ich nur immer wieder sagen, dass es an der aufzunehmenden Stimme getestet werden sollte. Hier ist schon das Zusammenspiel Mikro - Stimme sehr wichtig, gerade wenn es um ein Mikro für eine Stimme geht, die mit dem Mikro hauptsächlich aufgenommen werden soll. Musikstil und der persönliche Geschmack spielen auch eine Rolle - und auch wie sich das Mikrofon letztlich im Mix durchsetzen kann.

Dann wäre zu klären, ob Du Wert auf ein Mikro mit schaltbarer Charakteristik legst oder ob (wie meist) ein Mikrofon mit Nierencharakteristik reicht. Einen Blick wert sind auf jeden Fall die Mikros von Studio Projects, über die ich hier im Forum ja schon viel geschrieben habe - sowohl die günstigen (B1 und B3) als auch die etwas teureren (C1 und C3) - und auch die Röhren (TB1 und T3), die allesamt mit um einiges teureren "Marken"mikros mithalten können und auch qualitativ gut verarbeitet sind (es werden - wenn das eine Rolle spielt - z.B. auch hochwertige Kondensatoren aus deutscher Produktion verbaut ;-) ). Dann auch interessant die Audio Technica AT 40xx - Serie, das Audio Technica AT 3060 als Röhrenmikro, das mit Phantomspeisung auskommt ist auch einen Blick wert - ich weiß aber von einigen Leuten, die ihre teureren ATs gegen ein günstigeres Studio Projects getauscht haben. Auch AKG mit dem Solidtube und dem C 4000 ist einen Blick wert - das C 3000 ist für meinen Geschmack inzwischen vom Markt überholt worden....

Die T-Bones mag ich eigentlich durchweg nicht so. Für sich alleine genommen oder im Vergleich zu einem einfachen dynamischen Mike klingen sie schon erstaunlich gut - wenn man aber dann mal ein anderes Großkondenser- Mike zum Vergleich heranzieht, merkt man schon den Unterschied (sehr wahrscheinlich aber nicht auf Aldi- Computerlautsprechern ;-) ) Irgendwie klingen die Dinger in den Höhen überbertont, jemand hat es mal als "nasal" beschrieben..... Das SCT 800 als Röhrenmike z.B. mag ich vom Klang her schon lieber - nur hat es ein Grundrauschen, das sich erst mal nicht so sehr bemerkbar macht - wenn man aber mal leisere Instrumentenpassagen damit aufnimmt und dann noch mit dem Kompressor und EQ und.... an das Signal herangeht, wirds möglicherweise schon auffällig.

Uuups - ist mal wieder ewig lang geworden - wer bis hier gekommen ist, bekommt drei Punkte ;-) *schweißabwisch*

Ich hoffe, es gibt schon mal eine Idee - und hilft ein bisserl.

Gruß Günter

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Hi nochmal und falls es überhaupt interessiert ;-):

Soundking scheint die Seite mit ihren Produkten tatsächlich vom Netz genommen zu haben - genau wie vor einiger Zeit Tenlux. Hier haben wohl die Vertreiber der OEM-Ware, die ihre Hausmarken in den Augen der Kunden doch zu gerne als Eigenkreationen sehen würden massiv interveniert ;-) Somit wirds für uns wieder ein bisserl schwerer herauszubekommen, wo die Mikros der T-Famestagghitecundwiesiealleheißen herkommen und Endabnehmerpreise zu vergleichen :-(

Gruß Günter

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Hi!

Erstmal danke für die ausführliche und doch sehr interessante Antwort. Hat mich doch ein Stück schlauer gemacht. Als ich mich auf der Suche nach mxl Mikros gemacht habe, bin ich über folgende Angebote gestolpert. Da gibt es das mxl-v67g bei groove-music für 249 und bei music-service das gleiche für 99??? Kann das sein? Kommt mir doch sehr mysteriös vor.

Na ja, ansonsten bin ich mittlerweile der Meinung ein guter Preamp tut es erstmal, die Wandler der Midiman-Delta 44 Karten sind ja nicht so schlecht und der Preisunterschied zu einem vernünftigen Channel-Strip sind doch erheblich...

Die Mikro Wahl fällt mir da schon schwerer, da Mikros ja doch irgendwie alle färben und ich auch nicht nur eine Stimme sondern hier Projekte mache, die von der sanften Frauenstimme bis zum gebrüllten Männergesang alles beinhalten...

Kennst du zufällig die Firma SE Elektronics in Sachen Mikrobau?
 
Hi,

ich habe das gerade in einem anderen Thread gepostet: SE kenne ich zwar nicht vom persönlichen Anpacken - sind aber ganz offensichtlich Mikros von Feilo, bei denen auch die T-Bone Kondenser hersgestellt wurden, bis der Hans Thomann (zumindest für die meisten Mikros) zu Tenlux gewechselt ist....

Das Problem mit den MXL-Mikros, die in USA zur Standardausrüstung fast jeden Projektstudios gehören (zumindest die 603 und mindestens ein Großkondenser) ist, dass der deutsche Importeur Syntax sich da offensichtlich dicke Margen in die Taschen stecken will.... Das geht so ähnlich wie noch bis März mit den Studio Projects- Mikes, die bei einem Händler in Berlin in etwa das doppelte kosteten wie heute bei DAS. Das V 67 ist in den USA für ~ 100 Dollar zu haben - ich kann zu dem Mikro aber erst in ca. 2 Wochen etwas sagen - ich lasse es mir aus USA mitbringen. Ich hatte dem Martin Hofmann von Musik-Service mal den Preis gezeigt, den man in USA für das Mike bezahlen muss - daraufhin hat er seinen VK geändert (ob da dann noch eine Gewinnspanne drin ist, wage ich zu bezweifeln....) - ich vermute einfach mal, der will testen, ob sich die Dinger überhaupt verkaufen lassen. Irgendwie bekommt MXL in Deutschland keinen Fuß auf den Boden - die 603 sind ihr Geld auf jeden Fall wert, aber kaum jemand kennt sie - und wenn dann jemand ein Paar Kleinmembrankondenser kaufen will, werden es die Røde NT5 - die kennt man wenigstens ;-)

So richtige "Allrounder" sind das Studio Projects B1 auf der preisgünstigen - und das AKG C 414 auf der teureren Seite. Das letztere gibts in zwei Ausführungen: als TLII mit einer Höhenanhebung ab ca. 4kHz und als ULS mit linearem Frequenzverlauf. Teurere Mikros wage ich jetzt nicht zu erwähnen (auch wenn das Neumann TLM 103 auch recht universell ist - mit einer Kombi Neumann <-> AKG kann man schon fast alle Aufnahmesituationen abdecken - ist aber auch ~ 2000 Euro los ;-)
Wenn Du aber unterschiedliche Aufnahmesituationen zu bewältigen hast, wären mindestens zwei Mikros schon nicht schlecht. Für meineen Geschmack wäre da eine Kombi Studio Projects B1 (das eher in die Richtung des AKG C414 geht) und C1 (das wiederum eher zum Neumann TLM 103 hin tendiert) auch keine schlechte Sache - oder halt die jeweilige Version mit zwei Kapseln und schaltbarer Charakteristik. Dazu noch ein VTB1 - und Du bist in Deinem Etat geblieben und relativ gut ausgerüstet. Zum B1 würde ich eher bei weiblichen, zum C1 eher bei männlichen Stimmen greifen - das aber nur als ganz groben Anhaltspunkt - bei der individuellen Stimme kann sich das wieder anders darstellen.

Ich hoffe, auch das gibt eine Idee....

Gruß Günter


attack047.gif
 
he!

Tun dir nich irgendwann die Fingerchen weh, Günter? :-D :p

Rod
 
@Rod:

noch nicht - ich habe schon mal drüber nachgedacht, eine Textbausteinbibliothek anzulegen - dann sähen aber die Antworten aus wie die, die man von Ebay auf Anfragen bekommt - und würden auch der individuellen Frage nicht so unbedingt gerecht.

Und da ich immer wieder mal an einem anderen Rechner sitze (im Büro, zu Hause an dem einen oder anderen - aber auch mal bei anderen Leuten) - wohin mit den Textbausteinen? *gg*

Gruß Günter

:-?
 

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