@neu , brauch kein Lob! Nicht für einen Entwurf. Kritik ist schon super!! Du musst mir auch nicht mehr den Grund deiner Ratlosigkeit erklären. Den hab ich nun verstanden. Nochmals Danke.
Ich fragte nicht umsonst nach deinen Anspruch. Ich hoffe, meine Postings sind relativ transparent. In einer Diskussion sollte man sich so gut wie möglich verständigen können.nVerständigen müssen sich auch Lehrer, Politiker, Ärzte, Verkäufer. Fast alle Berufe müssen verständlich kommunizieren. Am wenigsten muss es vielleicht der Musiker.
Ein Planist drückt auf Tasten und lauscht seinen Gefühlen. In meinem Alter machte ich das Gleiche. Nicht nur als Musiker. Ich beherrsche nun die Sprache soweit, dass ich viele Gefühle ausdrücken kann: ihren Inhalt, ihre Farben, ihren Rhythmus.
Andererseits werde ich müde, was den "Menschen" betrifft. Er ist extrem komplex und sein Zwang zu kommunizieren zwingt ihn (intellektuell gesehen) emotional zu vielen Halbwahrheiten. Er muss sich überall anpassen. Er weiß sicher längst nicht mehr, wen er eigentlich verkörpert auf seinen üblichen Wegen. DAS verbirgt sich hinter dem "Egal, wer du bist". Das LI verkörpert mein Problem: Es liebt und fürchtet die vielen Gesichter der Liebe.
Wenn ich nun also meine Musik hörte, langsam mit dem Text rumspielte, hörte ich auf meine inneren Stimmen... Wer da in mir sagte, ich müsse verständlich sein, der wurde sofort aus der Texterei rausgeschmissen..
... Bleiben durfte eher, wer sagte, der Mensch habe mehr Gesichter, als er verkraftet... ich hörte beim Texten Eminems "Lose yourself" in Schleife und stellte fest, der besingt ähnliche Probleme... und so wuchs langsam mein erster Entwurf. Bis ich ihn hier postete....
Die Kritiken überraschen mich zunächst. Ich dachte anfangs, die meisten müssten doch ähnlich denken, wie ich über den überforderten Menschen, Da irre ich mich wohl. Und dann fiel mir ein, dass ich hier ja selber oft genug selbstbewusst kommentiere...
So gesehen, verkörpere ich natürlich auch das LD meines Textes.
Das ist der Stand der Dinge. Ich werde wohl diesen Text nicht ändern wollen und können. Aber die Diskussion reizt mich, einen zweiten Text darüber zu schreiben, ob ein Texter so arbeiten darf wie ein Pianist: Nur seinem Gefühl verpflichtet: Der eine an der Tastatur, der andere an den Tasten.
Oder wie würdet ihr Euch entscheiden?