IDEAL

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Der @RockIngenieur bringt es für mich auf den Punkt, ich kann mit dem Text auch "nur" fremdeln.
Ist jedoch ganz normal, mit Musik würde es evtl anders sein.
 
@RockIngenieur

Beim Roman- oder Scriptschreiben wird aus Zeit und Platzgründen empfohlen, Nebenfiguren mit EINEM Merkmal auszustatten. Im Serienformat werden solche Figuren manchmal zu Hauptfiguren. Und dann entblättert sich immer mehr Facetten eines Menschenlebens. Klar eine Hauptfigur sollte am Ende über einen Konflikt siegen. Aber das macht sie nur zum Helden. MENSCH war sie immer!

Und auch unterwürfige Menschen sind MENSCHEN. Und soviel Pathologie gibt es nicht auf der Welt, um alle Probleme zu behandeln! Und so universelles Ärztewissen auch nicht. Und was ist mit den vielen honorigem Männern, die plötzlich als sexuelle Straftäter dastehen? Wäre dir keine empathische Einschätzung solcher Personen gelungen? Ich denke, du hättest sie getan... die Fehleinschätzung. Ich hingegen würde jeden Menschen für Ideal und ungeeignet halten Menschen. Das entscheidende ist der Moment.
 
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Ja Soulfrontier. Wie ich in einem anderen Text schrieb, ist die Musik der blaue Dunst, der sich um die Songfigur legt, damit sie möglichst viele Menschen mögen. Die Musik zeigt ihre Gefühle. DAS kann ein Text nicht so gut!

Ich schreibe neuerdings immer eigene Musikskizzen vorher, um genau zu wissen, welche Emotionen hinter meinen Worten lauern... oder bestenfalls strahlen.:)

Hier lag eine Offbeat- Skizze drunter. Das Ganze also rhythmisch schwebend...Auf keinen Fall schwermütige Mollnummer. Man glaubt es kaum, aber ich sehe mich als Optimisten!
 
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@artname Jetzt habe ich den von dir gewollten Hintergrund halbwegs verstanden.Trotzdem finde ich den Text nicht richtig schlüssig. Zum Beispiel:
Das LD handelt in deinem Text (soweit ich das für mich gelesen habe) überwiegend abweisend bzw. negativ gegenüber dem LI. Das LI reagiert darauf entweder verstärkt positiv oder verstärkt negativ oder garnicht, also quasi in allen erdenklichen Weisen. Wozu dann die Verstärkung (desto, umso)? Was soll diese verdeutlichen?
Warum ist es egal, wer das LD ist? Gerade wenn es ideal ist, gehören doch alle Eigenschaft dazu, oder? Falls nicht, was bedeutet den "ideal" sein für das LI? Ist das eine eigenschaftslose abstrakte Sache, die unbeschreibbar ist? Oder haben sich die Eigenschaften des LI von dem Umstand des ideal-seins irgendwie abgelöst (evtl. im Laufe der Zeit)? Da bleibt mir dein Text zu abstrakt und (evtl. auch dadurch) unklar.
 
@RockIngenieur

Beim Roman- oder Scriptschreiben wird aus Zeit und Platzgründen empfohlen, Nebenfiguren mit EINEM Merkmal auszustatten. Im Serienformat werden solche Figuren manchmal zu Hauptfiguren. Und dann entblättert sich immer mehr Facetten eines Menschenlebens. Klar eine Hauptfigur sollte am Ende über einen Konflikt siegen. Aber das macht sie nur zum Helden. MENSCH war sie immer!

Ich glaube das trifft es für mich ganz gut. Sicher nehme ich es einer Person ab, nicht nur masochistisch sondern daneben auch sadistisch veranlagt zu sein. Aber das kommt in der Kürze des Texts für mich nicht richtig heraus. Besonders weil der Refrain dann eher die masochistische Seite betont. Daher hätte ich persönlich aufgrund der Kürze ein einziges Merkmal besser gefunden...so bleibt das LI für mich persönlich nicht richtig greifbar
 
Danke @neu , mit konkreten Dingen kann ich mehr anfangen.

Also, ich hatte zwei Paare vor den Augen. Ein ehe- und streiterfahrenes Paar und eines das Rollenspiele praktiziert. Im Moment einer Versöhnung. Naja, das Ehepasr versöhnt sich, und das andere Paar erholt sich. Für beide gilt: Sie haben vorher einen Partner und sich selber ebenfalls fremd erlebt. Das ist mE anstrengend und auch etwas befremdend. Andererseits kehrt nun die bewährte, stabile Situation zurück.

Es ist wie mit meinem Hund. Er biss mich, weil ich seine Wunde berührte. Das irritierte uns kurz. Dann kehrte das Vertrauen langsam zurück. Egal, wer mein Hund war, er blieb mein bester Tierfreund. Egal, welche diametralen Gesichter die beiden Paare eben noch einnahmen, der vertraute Partner kehrte zurück!

DAS war das, was ich eine Idee nenne, und deshalb ist meine Musik eher schwebend.

Reicht die Antwort?

Ach so, der Masochismus. Das ist mir ein zu großes Wort. Zeige mir die Beziehung, wo nicht jeder zurückstecken muss. Beruflich, Hobby, sexuell, finanziell und und und. Ich kenne keine Beziehung, wo die Partnerschaft nicht beiden gelegentlich große Opfer abverlangt. Diese meine subjektive Sicht habe ich irgendwie immer im Hinterkopf, wenn ich schreibe.
 
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Naja wenn du das alles als Hintergrund deines Textes verstehst, ist das ne ganze Menge! :) Diese Menge ist (wie von dir beschrieben) meiner Ansicht nach kaum in dem Text erahnbar. Ich finde unabhängig von deiner Erklärung im Nachgang sollte es dein Text auch selber schaffen sowas zu transportieren (was er zumindest für mich nicht wirklich tut). Bzw. sollte die im Text zu findende Reduktion dieses Hintergrundes in diese Richtung wirken, da fehlen mir aber Anhaltspunkte.
 
Rockingeur schrieb:
Daher hätte ich persönlich aufgrund der Kürze ein einziges Merkmal besser gefunden...so bleibt das LI für mich persönlich nicht richtig greifbar

Kannst du dich auf ein einziges Merkmal reduzieren? Wenn du dich als friedlich siehst, hast du dich noch nie unerbittlich gestritten? Und selbst wenn du dich als Lamm oder ruhiger Fels in der Brandung siehst... hast du keine Angst, vor einem Herzinfarkt des Nettseins?

Jedes Merkmal hat verschiedene Seiten, die wieder von unterschiedlichen Wegen berührt werden. Bevor ich mich hierin verliere: Nenn mir bitte mal ein, zwei Texte. die EIN Merkmal beinhalten.
 
Naja wenn du das alles als Hintergrund deines Textes verstehst, ist das ne ganze Menge! :) Diese Menge ist (wie von dir beschrieben) meiner Ansicht nach kaum in dem Text erahnbar. Ich finde unabhängig von deiner Erklärung im Nachgang sollte es dein Text auch selber schaffen sowas zu transportieren (was er zumindest für mich nicht wirklich tut). Bzw. sollte die im Text zu findende Reduktion dieses Hintergrundes in diese Richtung wirken, da fehlen mir aber Anhaltspunkte.

Hm... Jedem Recht getan, ist eine Kunst die niemand kann!!! Mir zeigen einigen Reaktionen, dass ich verstanden wurde, wie ich wollte. Was mir für diese Skizze, für den ersten Anfang reicht!

Aber abgesehen davon: Findest du es nicht etwas verstiegen, von einem Text zu verlangen, für jeden verständlich zu schreiben? Wie kommst du denn als Texter mit diesem eigenen Anspruch klar?
 
Rockingeur schrieb:
Daher hätte ich persönlich aufgrund der Kürze ein einziges Merkmal besser gefunden...so bleibt das LI für mich persönlich nicht richtig greifbar

Kannst du dich auf ein einziges Merkmal reduzieren? Wenn du dich als friedlich siehst, hast du dich noch nie unerbittlich gestritten? Und selbst wenn du dich als Lamm oder ruhiger Fels in der Brandung siehst... hast du keine Angst, vor einem Herzinfarkt des Nettseins?

Jedes Merkmal hat verschiedene Seiten, die wieder von unterschiedlichen Wegen berührt werden. Bevor ich mich hierin verliere: Nenn mir bitte mal ein, zwei Texte. die EIN Merkmal beinhalten.

Ob ich mich reduzieren muss / kann hängt ganz erheblich von Platz ab, den man mir zur Verfügung stellt ;-) Und Dein Text ist halt nicht so wahnsinnig lang. Wenn man mehr unterkriegen will und das auch noch nachvollziehbar muss man sehr geschickt und verdichtet beschreiben. Und das war mein Feedback: so wie es jetzt ist, ist es für mich persönlich noch nicht nachvollziehbar, der Mensch nicht greifbar. Anderen Leser mag das aber vielleicht reichen, das will ich nicht absprechen.
 

ü

Gut. Das habe ich verstanden. Aber ich habe geduldig geantwortet. Jetzt bitte ich dich, mir mal ein, zwei Texte zu nennen, die auf EIN Merkmal reduziert sind, wie du mir so locker vorschlugst. Ist dir das zu aufwändig.

Also mir fallen da nicht so viele ein. Es ist meist nicht EIN Merkmal. Eher oft EIN Moment, in dem die Komplexität eines Problems zum Tragen kommt.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich "mehr" in einem Musiktext unterbringen will. Diese Musik ist eher beschwingt, oder wenigstens schwebend. Das will ich nicht zuschwafeln.

Gut. Ihr gebt mir ein ausführliches Feedback. Ich danke wirklich herzlich für den Zeitaufwand.
 
Naja wenn du das alles als Hintergrund deines Textes verstehst, ist das ne ganze Menge! :) Diese Menge ist (wie von dir beschrieben) meiner Ansicht nach kaum in dem Text erahnbar. Ich finde unabhängig von deiner Erklärung im Nachgang sollte es dein Text auch selber schaffen sowas zu transportieren (was er zumindest für mich nicht wirklich tut). Bzw. sollte die im Text zu findende Reduktion dieses Hintergrundes in diese Richtung wirken, da fehlen mir aber Anhaltspunkte.

Hm... Jedem Recht getan, ist eine Kunst die niemand kann!!! Mir zeigen einigen Reaktionen, dass ich verstanden wurde, wie ich wollte. Was mir für diese Skizze, für den ersten Anfang reicht!

Aber abgesehen davon: Findest du es nicht etwas verstiegen, von einem Text zu verlangen, für jeden verständlich zu schreiben? Wie kommst du denn als Texter mit diesem eigenen Anspruch klar?

Natürlich musst/kannst/willst... du es nicht jedem recht tun, ich schreibe hier ja auch aus meiner Sicht und nicht aus der eines objektiven Beobachters (was ja auch nicht/kaum/? möglich ist). Deswegen auch zB das "was er zumindest für mich" oder "meiner Ansicht nach" oder "mir" in meinem Post.

Trotzdem gibt es (meiner Ansicht nach) Anhaltspunkte dafür, dass der Text evtl. Unschlüssigkeiten aufweist. Ich habe ja ein paar konkrete Stellen genannt. wenn sie für dich kein Problem darstellen, ist ja alles gut! Aber für so eine Rückmeldung stellst du (denke ich zumindest) ja deinen Text auch hier rein, nicht? Oder suchst du etwa ne Bauchpinseleinheit? Glaubsch nüscht! :) (aber ich würde auch ordentlich einpinseln, wenn ich es zum pinseln finde!)

Ich habe nicht den Anspruch für jeden verständlich zu schreiben! Aber in meinem System des Schreibens finde ich die selbstgeschriebenen Texte am besten, die (in meinen Augen) für sich selbst stehen, egal in welcher Hinsicht. Und wenn es ein kryptisch-abstrakter unverstehbarer Text sein soll, dann ist es gut, wenn er in seiner kryptisch-abstrakten Unverstehbarkeit für sich selbst steht. Um das zu erkennen helfen mir immer wieder andere Menschen mit ihren Einschätzungen.
 
@neu , brauch kein Lob! Nicht für einen Entwurf. Kritik ist schon super!! Du musst mir auch nicht mehr den Grund deiner Ratlosigkeit erklären. Den hab ich nun verstanden. Nochmals Danke.:)

Ich fragte nicht umsonst nach deinen Anspruch. Ich hoffe, meine Postings sind relativ transparent. In einer Diskussion sollte man sich so gut wie möglich verständigen können.nVerständigen müssen sich auch Lehrer, Politiker, Ärzte, Verkäufer. Fast alle Berufe müssen verständlich kommunizieren. Am wenigsten muss es vielleicht der Musiker.

Ein Planist drückt auf Tasten und lauscht seinen Gefühlen. In meinem Alter machte ich das Gleiche. Nicht nur als Musiker. Ich beherrsche nun die Sprache soweit, dass ich viele Gefühle ausdrücken kann: ihren Inhalt, ihre Farben, ihren Rhythmus.

Andererseits werde ich müde, was den "Menschen" betrifft. Er ist extrem komplex und sein Zwang zu kommunizieren zwingt ihn (intellektuell gesehen) emotional zu vielen Halbwahrheiten. Er muss sich überall anpassen. Er weiß sicher längst nicht mehr, wen er eigentlich verkörpert auf seinen üblichen Wegen. DAS verbirgt sich hinter dem "Egal, wer du bist". Das LI verkörpert mein Problem: Es liebt und fürchtet die vielen Gesichter der Liebe.

Wenn ich nun also meine Musik hörte, langsam mit dem Text rumspielte, hörte ich auf meine inneren Stimmen... Wer da in mir sagte, ich müsse verständlich sein, der wurde sofort aus der Texterei rausgeschmissen..:D... Bleiben durfte eher, wer sagte, der Mensch habe mehr Gesichter, als er verkraftet... ich hörte beim Texten Eminems "Lose yourself" in Schleife und stellte fest, der besingt ähnliche Probleme... und so wuchs langsam mein erster Entwurf. Bis ich ihn hier postete....

Die Kritiken überraschen mich zunächst. Ich dachte anfangs, die meisten müssten doch ähnlich denken, wie ich über den überforderten Menschen, Da irre ich mich wohl. Und dann fiel mir ein, dass ich hier ja selber oft genug selbstbewusst kommentiere...;-) So gesehen, verkörpere ich natürlich auch das LD meines Textes.

Das ist der Stand der Dinge. Ich werde wohl diesen Text nicht ändern wollen und können. Aber die Diskussion reizt mich, einen zweiten Text darüber zu schreiben, ob ein Texter so arbeiten darf wie ein Pianist: Nur seinem Gefühl verpflichtet: Der eine an der Tastatur, der andere an den Tasten.

Oder wie würdet ihr Euch entscheiden?
 
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wer da sagt, ich müsse verständlich sein, der wird gleich aus der Texterei rausgeschmissen..:D...
Dürfen darf man alles. Ich persönlich habe aber wenig Sympathie für die Künstler, die bewusst unverständlich (auch das ist eine Art von Selbstbezogenheit, um nicht zu sagen Arroganz gegenüber dem Empfänger der Message) bleiben wollen. Deshalb tue ich mich auch über weite Strecken mit Jazz nicht so leicht. Aber das nur am Rande.

Das Problem bei einer bewusst kryptischen Schreibweise ist, dass es sich dabei (meiner Ansicht nach) um eine Art Anti-Kommunikation handelt - also im tiefsten Herzen irgendwie genau das Gegenteil dessen bewirkt, wozu Musik und Kunst eigentlich da ist.

Klar gibt es da auch Abstufungen und Codierungen, die nur einen Teil ausschließen, während der andere sofort versteht was gemeint ist. Man kann das nie endgültig sagen. Trotzdem bist Du alles in allem schon ein Textdichter, der (zumindest hier) gerne mit Texten aufschlägt, die das Unverständis geradezu zu suchen scheinen . . . Du würdest es natürlich ganz anders nennen, z.B. dass Du versuchst, in erster Linie Deine eigene Gefühlswelt unverstellt anzuzapfen usw.
 
Ja, @Turquoise, du hast mich hinreichend verstanden. Dann verrate mir doch bitte, wie Instrumentalmusik ihrer Kommunikationsaufgabe erfüllt? Sie kommuniziert auf denkbar unverbindlichste Art - mit Tönen, die keinerlei konkrete Informationen enthalten?
 
verrate mir doch bitte, wie Instrumentalmusik ihrer Kommunikationsaufgabe erfüllt? Sie kommuniziert auf denkbar unverbindlichste Art - mit Tönen, die keinerlei konkrete Informationen enthalten?
Das Problem ist, dass Worte im Gegensatz zu Klängen (also auch im Gegensatz zur Instrumentalmusik) immer erst durch den Filter des Intellekts hindurch müssen.
Wenn der dann laut und deutlich ein ERROR-Feedback gibt, wird es auch für die Emotionen, die man ja neben dem Intellekt u.a. auch ansprechen will, schwierig, das ERROR wieder aufzuheben. Man mag sich das zwar wünschen als Texter. Aber genau, wie sich in der Natur die Physik nicht aushebeln lässt, ist es mMn beim Sinnträger-Medium Wort unmöglich, den Intellekt ganz zu ungehen. Bei Klängen ist das nicht so.
 
Andererseits werde ich müde, was den "Menschen" betrifft. Er ist extrem komplex und sein Zwang zu kommunizieren zwingt ihn (intellektuell gesehen) emotional zu vielen Halbwahrheiten.

Das ist ein toller Gedanke den ich hier mitnehmen will.
Das zwingt uns ja eigentlich in unsere Fantasie, wo wir und unsere Geschichten keine Kompromisse eingehen müssen.
Da ist alles möglich, da herrscht (die einzige?) Freiheit?
 
Lieber @Turquoise ,

ich würde deine Antwort gern zitieren. Aber du hast meine Frage ignoriert. Ich wiederhole sie noch mal: Wie erfüllt Instrumentalmusik ihre Kommunikationsaufgabe?

Ich fragte nicht nach Texten! :)

Lieber @TheButcher, ja, da hast du meine Auffassung richtig verstanden! Besser noch: In unseren (künstlerischen) Träumen, bauen wir die Voraussetzungen dafür, als Helden vom Platz gehen zu können. Ich sehe einfach in meinen letzten Lebensjahren keinen Sinn darin, geschönte Gefühlsberichte aus der Grotte angeblicher Helden zu vermelden. Wer erzählt von den kleinen Siegen und großen Niederlagen? Wer kümmert sich um die Wetterberichte in den Herzen der Nichtbesungenen?
 
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Aber du hast meine Frage ignoriert. Ich wiederhole sie noch mal: Wie erfüllt Instrumentalmusik ihre Kommunikationsaufgabe?
Ich habe schon versucht sie zu beantworten.
Dann versuche ich es - mit Bezug auf den ersten Versuch - einfach noch einmal...

Sie erfüllt ihre "Kommunikationsaufgabe" indem sie einfach erklingt. Denn - und das war meine These - Klänge sind bereits in sich selbst Kommunikation. Worte jedoch nicht. Sie werden es erst, wenn man ihren Sinn erfasst. Wenn Du z.B. ein Gedicht in Mandarin hören würdest, könntest Du lediglich seinen Klang und seinen Ausdruck "erfühlen". (Wobei selbst das wegen der völlig anderen Kultur sehr schwer wäre.) Der Sinn bliebe Dir aber verschlossen. Du wüsstest nicht, ob es um eine Beziehungsgeschichte, um ein revolutionäres Sozialgedicht oder um eine Naturbeschreibung geht. Der Sinn einer Melodie auf einer Guzheng bliebe Dir nicht verschlossen.
 
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ch hatte eigentlich nicht das Gefühl, ein Klagelied zu schreiben. Ich hab eine ziemlich genaue Vorstellung von Klageliedern aus meinen Projekten mit Balkanmusikern.
Du hast recht ich habe das nicht richtig definiert, es geht um Hingabe was nichts mit beklagen zu tun hat.
Zum Glück wird sie nicht vergöttert, dann wäre es die erste deutsche Arabesk Nummer.
:LOL:
 

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