Ich verstehe den Release-Parameter beim Compressor nicht...


Da dürfte doch bei den Geschwindigkeiten den Release-Zeiten lange davor der Garaus gemacht werden.
Bevor Du solche Aussagen machst, schau Dir den zeitlichen Verlauf korrekt an und berechne die Werte. Dann weisst Du, was warum passiert.

Ich mein, wenn wir bei Deinem Beispiel bleiben mit den Sechtzehntel, die bei Tempo 120 hundertfünfundzwanzig Millisekunden brauchen, und berücksichtigen, dass die Releaszeit ein Zurückfahren der Regeltätigkeit, mithin also umgangssprachlich ein Verändern der Lautstärke, bedeutet, dann dürfte klar sein, dass innerhalb dieser 125 msec Veränderungen eintreten. Wenn nun das Release nicht linear passiert, sondern logarythmisch (wobei ich jetzt nicht weiss, welches verhalten die Kurve hat), denn verschieben sich die Verhältnisse noch zusätzlich.

Schlussendlich ist auch noch zu fragen, WAS Du da hörst, wenn Du den Releasparameter verdrehst?
 

zu 3) - zu dem schlagartigen Lautstärkesprung - wenn jetzt bei einer TH von -20Db eine Weile Signale von -10Db ankamen, und dann ein Signal von -25Db ankommt, und auch so bleibt, dann hat man halt einen gewissen Lautstärke-Unterschied. Wenn dieser Pegel von -25Db auch noch komprimiert wird, dann wird das Signal ja noch leiser, und der Unterschied ist dann doch noch größer! Also trägt die längere Release-Phase - die längere Wirkweise des Compressors - in diesem Fall dazu bei, dass der Unterschied sogar noch größer wird (das gilt für das Verhältnis zwischen den Pegeln über der Schwelle und unter der Schwelle).

Jo.
Das ist schlicht systemimmanent.

Ein grosser Dieselmotor ohne Auspuff macht nen höllischen Krach bei Vollast und qualmt
Das ist sicher nicht schön für die Anwohner dieses Dieselmotors, aber es ist eine Sache, die dazu gehört - es ist systemimmanent.

Für nen Comp gilt das Gleiche.
Man kann ihn auch so betreiben, dass der Sound, der am Ende rauskommt, hässlich ist, pumpt, Rauschfahnen nach sich zieht, gekillte Transienten hat. Alles Ergebnisse, die im Funktionsumfang eines Comps liegen können.
Deswegen funktioniert der Comp dennoch richtig - halt innerhalb der ihm zugestandenen Werte. Und es liegt an Dir, das Ding so einzustellen, dass die Attack-Einstellung nicht die heissgeliebten Transienten plättet oder die Releaseeinstellung nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag Rauschfahnen hochzieht..... :D
 
[ref=[URL]https://recording.de/Community/Forum/Hardware_und_Software[/URL]

Habe ich das richtig verstanden? Release ist die Zeit, während welcher der Compressor sich auch die Signale vorknöpfen tut, die unterhalb der Schwelle liegen?

... Also wird es auch im Compressor so sein, dass er bei einer längeren Release-Zeit die Signale unter der Schwelle leiser stellt, ist es so?


3) Und laut den Ausführungen ist ja die Aussage, dass ALLES unter der Threshold unangetastet bleibt, nun doch falsch, oder nicht? Kann man denn nicht sagen - alles unter Threshold wird nicht komprimiert, es sei denn, es gerät unter die Wirkung der Release-Phase?


Ich ahne Du hast/hattest Da noch einen grundsätzlichen Denkfehler. Vielleicht hilft ja, wenn Du Dir anschaust, es technisch funktioniert und das hat tubeless ja schon sehr schön grafisch dargestellt.

Für die Kompressionsregelung wird eine Kopie des Eingangssignal in einen "Nebenweg (engl. Sidechain) geführt. Dieses Signal wird für die fortlaufende Messung der Lautstärkehüllkurve verwendet. Abhängig von dieser Messung - Überschreiten eines Schwellwerts/Threshold-- wird im normalen Hauptsignalpfad natürlich immer das GANZE SIGNAL leiser geregelt --> Mehr oder weniger schnell leise gedreht (Attack-Zeit) oder nach unterschreiten des Thresholds wieder mehr oder weniger schnell lauter gedreht (Release-Zeit). Weil natürlich so insgesamt im Mittel ein leiseres Signal rauskommt, kommt am Ende des Compressors normalerweise dann ein "Make-Up Gain", was die verlorene Gesamtlautstärke wieder "aufholen" soll.

Es gibt also gar keine Möglichkeit für den Kompressor so komplizierte Sachen wie Du dir oben zurechüberlegst ("Signale vorknöpfen, die unter der Schwelle liegen"). Durch das Make-Up Gain wird das GANZE Signal generell lauter,... außer, wenn gerade mal wieder der Threshhold überschritten wird und das ganze Signal in dieser Zeit leisegeregelt wird. Die lauten und leisen Signalanteile liegen so näher zusammen... das Signal wird also "komprimiert"....
 
Wow

Es ist wirklich alles zum Thema gesagt und langsam wird es zum Hering :)

Man kann auch versuchen die Schneide einer Axt zu erklären.
Am besten wenn man den Aspiranten einmal mit einer Axt vor den Baum stellt und bittet ihn zu fällen und ein zweites Mal mit einem Baseballschläger.

Der Rest klärt sich in Kürze beim Kollegen von selbst .-)
 
so komplizierte Sachen wie Du dir oben zurechüberlegst ("Signale vorknöpfen, die unter der Schwelle liegen")
Da bringst Du was nach oben, was mir auch schon die ganze Zeit im Hintergrund rumhing. :D

Was mir dadurch erst klar geworden ist: Was mich die ganze Zeit gestört hat ist, dass Du, IE, von SIGNALEN in der Mehrzahl redest oder dass man aus dem, was Du so schreibst, den Eindruck gewinnt, als wärest Du der Ansicht, da würden ne Menge Sachen gleichzeitig und parallel passieren.

Dem ist nicht so.
Ein Compressor bekommt EIN Signal, nicht mehrere
Er verarbeitet EIN Signal, oder besser EINE Spannung zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Mit scheint, Du denkst Dir die ganzen Signale, die dem Comp zusammengemischt verpasst werden, immer noch als einzeln für sich stehende, parallel laufende Signale. Dem ist natürlich nicht so.

Nimm den Sequencer, nimm eine Stereospur, schalte nur auf einen Kanal und zoome dann so weit rein, dass Du die Wellenform als alleinstehende Kurve sehen kannst.

Das ist das, was der Comp auch sieht. Und bearbeitet. Nicht mehr, nicht weniger
 
Es ist wirklich alles zum Thema gesagt und langsam wird es zum Hering
Ja, ich befürchte auch, man muss den Spiess jetzt umdrehen und den TE zum Gegenstand der Untersuchung machen. :D
 
@IE

Mach einfach Musik...es ist nicht wirklich wichtig, worüber du dir da Gedanken machst. Der Compressor ist nicht "intelligent" und kann nur 3 Dinge: Zupacken, Loslassen oder gar nichts tun....und die kann er auf keinen FAll gleichzeitig tun, sondern nur entweder oder...das ist doch eigentlich sehr simpel.

Und wie das dann klingt, wenn man am Release was verändert, hängt vom Ausgangssignal ab. Letztendlich werden auch diejenigen, die den Compressor vollkommen verstehen immer irgendwie auch rumprobieren. Wenn du verstehst, dass der Release im Gegensatz zu einer Hüllkurve den Klang lauter werden lässt, weisst du eigentlich alles was man wissen muss. Den Rest musst du eh mit den Ohren entscheiden. Da muss man keine Wisschenschaft draus machen.
 
Ich gebe offen zu, dass bei mir öfters solche Diskussionen auftreten, und ich selber von vielen als untersuchungswürdig eingestuft werde. Es war schon in der Schule so, ich habe den Lehrern Löcher in den Bauch gefragt, skeptische Seitenblicke von den Mitschülern geerntet, den Stoff allerdings letztendlich von A bis Z kapiert, und bei den Tests nicht selten Einsen kassiert, nicht selten auch als Einziger in der ganzen Klasse. So ging es bis zum Abi, und dann passierten Sachen, die mir um die Ohren flogen, aber das ist eine andere Geschichte. Und ja, manchmal wollte sich bei mir der Knoten tatsächlich lange Zeit nicht lösen.

Was Release betrifft - ich habe jetzt wiederum gelesen, dass dieses Parameter auch dann aktiv wird, sobald das jeweilige Signal generell leiser wird, das TH fällt dabei nicht einmal ins Gewicht.


Und ja, es ist mir schon klar, dass der Kompressor jeweils EIN Signal bearbeitet, wenn ich von mehreren Signalen spreche, dann meinte ich es allgemein.

Ich versuche jetzt noch einmal alles zu analysieren. Und irgendwie merke ich, dass unterschiedliche Compressoren teilweise beträchtliche Unterschiede bei ihren Ergebnissen liefern.

Ich versuche jetzt noch einmal alle Informationen zu verdauen.
 
Es war schon in der Schule so, ich habe den Lehrern Löcher in den Bauch gefragt, skeptische Seitenblicke von den Mitschülern geerntet,

Das kenn ich auch bis hin zu den Einträgen im Klassenbuch (stört den Unterricht), weil es halt so wirkt als wolle man nur provozieren und mal testen ob man sein Gegenüber (Lehrer) nicht in Verlegenheit bringen kann.:D
Es ist natürlich für alle bequemer, wenn man Dinge einfach mal so hinnimmt, egal ob man sie bis ins letzte Detail verstanden hat...und oft isses halt auch wirklich nicht nötig, vor allem wenn man sich dann mal fragt was man denn nun mit diesem Detailwissen eigentlich anfängt. ;)

Ich versuche jetzt noch einmal alles zu analysieren. Und irgendwie merke ich, dass unterschiedliche Compressoren teilweise beträchtliche Unterschiede bei ihren Ergebnissen liefern.

Die grundsätzliche Arbeitsweise ist immer dieselbe. Aber natürlich lässt das Regelverhalten innerhalb des Compressors Interpretationsspielraum. Und der Klang wird ja auch durch die Bauteile (bzw deren Emulation) beeinflusst. Oft wird ein Kompressor ja auch mit 1:1 Ratio eingesetzt nur um den Klang zu färben. Das musst du natürlich von der reinen Kompression getrennt betrachten

Ich versuche jetzt noch einmal alle Informationen zu verdauen.

Das ist ne gute Idee...erst mal verdauen bevor man den nächsten Bissen in den Mund nimmt :D
 
Was Release betrifft - ich habe jetzt wiederum gelesen, dass dieses Parameter auch dann aktiv wird, sobald das jeweilige Signal generell leiser wird, das TH fällt dabei nicht einmal ins Gewicht.

Au Mann.
Threshold fällt immer ins Gewicht. Wieso trennst Du den Steuervorgang eines Comps auf? Das Triggern der Steuerung, also das Überschreiten der Schwelle, ab der das Teil aktiv wird, ist der erste Schritt des Steuerungsablaufes. Release ist der Letzte. Alles bei einem ungestörten Steuerungsablauf.

Der Signalzustand ist das Ergebnis des Steuerungsablaufes, nicht umgekehrt.
Das da.....
"dass dieses Parameter auch dann aktiv wird, sobald das jeweilige Signal generell leiser wird"
.....ist also nicht richtig.

Release ist dann aktiv, wenn VORHER ein Signal die Triggerschwelle überschritten hat, es ist nicht aktiv, wenn der Steuervorgang nicht angetriggert wurde - logischerweise, denn Release ist das Ende eines zusammengehörigen Steuerablaufes. Er tut nichts für sich alleine und schon gar nicht wird Release aktiv, wenn.......
"das jeweilige Signal generell leiser wird"

Und ja, es ist mir schon klar, dass der Kompressor jeweils EIN Signal bearbeitet, wenn ich von mehreren Signalen spreche, dann meinte ich es allgemein.
Allgemein reden ist grosser Müll, wenns um präzise technische Belange geht. Dein allgemeiner Umgang mit dem Thema scheint mir auch das Verständnis für die Sache zu blockieren.
Komm endlich runter vom Baum,. Oder von der Leitung.

Und irgendwie merke ich, dass unterschiedliche Compressoren teilweise beträchtliche Unterschiede bei ihren Ergebnissen liefern.
Versuche erst mal, einen ganz primitiven FeldWald und Wiesen-Comp zu verstehen, bevor Du Dich in kompliziertere Gegenden bewegst. Wer soll Dir da was erklären, wenn Du nicht die Basics verstanden hast - trotz des immensen Auftretens an Informationen?
 
Das war jetzt nicht vollständig ausgeführt von mir - ja, natürlich, die TH fällt nicht mehr ins Gewicht, sobald ein Signal bereits darüber gewesen ist, und DANN leiser wird, es ist mir auch klar, das hatten wir auch davor schon. Ein Signal muss ja erst einmal die Schwelle überschreiten, um in den Zuständigkeitsbereich des Compressors zu gelangen, wenn es nicht passiert ist, wird ja weder Attack noch Release ausgelöst. Das war jetzt tatsächlich ungenau, wenn nicht zusagen falsch formuliert von mir. Aber das mit dem Nicht-Verstehen-Von-Basics war jetzt nicht zutreffend, ich habe doch bereits anhand von Beispielen klar gezeigt, dass ich das Funktionsprinzip des Compressors verstehe, nur das Release-Parameter braucht für mich eine nähere Erläuterung.
 
smil64.gif



erstaunlich wie lange und umfangreich man so eine banalität am leben halten kann :D
bin dafür das abzuschließen
 
nur das Release-Parameter braucht für mich eine nähere Erläuterung.
Dann zäumen wir das Pferd doch einfach mal anders herum auf.
Du erklärst die Funktionsweise. Oder das, was Du dafür hältst. Dann werden wir ganz automatisch an den Punkt kommen, an dem es klemmt.
Es macht schlicht keinen Sinn, irgendwas zu erklären, wenn man nicht mal weiss, was man eigentlich zu erklären hat, weil man nicht weiss, wo das Miss- oder Falschverständnis vorliegt oder anfängt.

Versuchs am Besten, so relativ wie möglich. Fixe Werte sind nicht erheblich, denn der Wert eines Parameters an sich ändert an der grundlegenden vorgesehenen Funktionsweise bzw Ablauf nichts, selbst wenn der Wert Null betragen sollte. Wenn Du sowas quasi freischwebend erklären kannst, dann hast Du es auch verstanden. ;)
 
Danke für das Plugin.

Zum Release. Das erste Signal überschreitet die TH - Attack, so oder so. Das zweite Signal ist noch etwas lauter - wieder Attack, das Signal wird wieder komprimiert. Das dritte Signal liegt auch über der Schwelle, ist aber weniger laut, als das zweite Signal - jetzt setzt Release ein, und der Compressor lässt entsprechend der Release-Zeit locker. Das vierte Signal ist nun so leise, dass es die Schwelle nicht erreicht, jetzt kommt wieder Release (oder? bzw. es fällt unter die Release-Phase des dritten Signals - falls diese Release-Phase lang genug sein sollte - wenn die vorherige Release-Phase bereits ausgeklungen ist, dann passiert mit dem Signal nicht mehr, der Compressor zog sich bereits zurück). .
Das fünfte Signal ist auch unter der Schwelle, der Compressor tut nichts.
Das sechste Signal ist über der Schwelle, Attack, Kompression. Etc..

Richtig?
 
zu 3) - zu dem schlagartigen Lautstärkesprung - wenn jetzt bei einer TH von -20Db eine Weile Signale von -10Db ankamen, und dann ein Signal von -25Db ankommt, und auch so bleibt, dann hat man halt einen gewissen Lautstärke-Unterschied. Wenn dieser Pegel von -25Db auch noch komprimiert wird, dann wird das Signal ja noch leiser, und der Unterschied ist dann doch noch größer! Also trägt die längere Release-Phase - die längere Wirkweise des Compressors - in diesem Fall dazu bei, dass der Unterschied sogar noch größer wird (das gilt für das Verhältnis zwischen den Pegeln über der Schwelle und unter der Schwelle).

Darum sollte man auch nicht einfach drauf los komprimieren und immer zuvor die zu bearbeitende Spur anhören und dann entscheiden ob es nicht besser ist zb einen Expander/Gate zu nutzen, dann gegebene Falls ich sag mal eine klassische Kompression nutz.

Mit zb sehr kurzer Releasezeit in Verbindung einem bestimmt eingestellten Frequenzbereich lassen sich sogar Punktiert gewisse Bereiche betonen was auch Groove förderlich sein kann bzw ist man kann soviel mit einem Komp machen.

Ansonsten hat naturestoned es doch schon schön veranschaulicht.
 
Danke für das Plugin.

Zum Release. Das erste Signal überschreitet die TH - Attack, so oder so. Das zweite Signal ist noch etwas lauter - wieder Attack, das Signal wird wieder komprimiert. Das dritte Signal liegt auch über der Schwelle, ist aber weniger laut, als das zweite Signal - jetzt setzt Release ein, und der Compressor lässt entsprechend der Release-Zeit locker. Das vierte Signal ist nun so leise, dass es die Schwelle nicht erreicht, jetzt kommt wieder Release (oder? bzw. es fällt unter die Release-Phase des dritten Signals - falls diese Release-Phase lang genug sein sollte - wenn die vorherige Release-Phase bereits ausgeklungen ist, dann passiert mit dem Signal nicht mehr, der Compressor zog sich bereits zurück). .
Das fünfte Signal ist auch unter der Schwelle, der Compressor tut nichts.
Das sechste Signal ist über der Schwelle, Attack, Kompression. Etc..

Richtig?

Das rote ist das wo du falsch liegst. Release kann nur kommen wenn auch Attack ausgeführt worden ist. Es sei denn natürlich (wie du danach schon richtig bemerkst) der Release von vorher ist noch im Gange.

Achja,,,und natürlich gibts auch bei den ersten 3 Tönen eine Releasephase, es sei denn sie kämen so schnell hintereinander, dass der Attack noch gar nicht vollständig zuende ist :D
 
Jemand der das Ganze in das Einzelne zerlegen muss um dass Einzelne zu beherrschen, ist nicht reif für dass Ganze.

Kann man es nicht darauf beruhen lassen?

Ein Unteroffizier.
Perfekt.
 
Es geht in die Richtung.

Du denkst zu ungenau.

Du schreibst:

Das erste Signal überschreitet die TH - Attack, so oder so. Das zweite Signal ist noch etwas lauter - wieder Attack,
Nun, das stimmt oder stimmt nicht - je nach dem, in welchem zeitlichen Kontext man das ansiedelt.

Wenn nach dem Triggern das erste Signal abgefallen ist unter die Triggerschwelle und es kommt das neue Signal, dann gibts einen erneuten Trigger.
Es gibt keinen, wenn das erste Signal noch nicht unter die Triggerschwelle gefallen ist - der Comp arbeitet einfach weiter, wie vom ersten Signal angeschubst.
Wieviel lauter das Signal ist als das erste, ist unerheblich. Ist nur wichtig, dass es lauter ist als die eingestellte Triggerschwelle.

Das dritte Signal liegt auch über der Schwelle, ist aber weniger laut, als das zweite Signal - jetzt setzt Release ein, und der Compressor lässt entsprechend der Release-Zeit locker.
Wieso sollte jetzt der Release einsetzen?
Selbst die Tatsache, dass das dritte Signal leiser ist als das zweite, kann ja nicht verhehlen, dass es über der Triggerschwelle liegt. Und es gilt wieder das, was ich vorher geschrieben hab.
Release setzt erst ein, wenn das Signal unter die Triggerschwelle fällt, und läuft so lange, wie die Zeit eingestellt ist und kein neuer Trigger eintrifft. Dann gehts wieder von vorne los.


Im Übrigen scheint mir, dass Du das, was man Dir hier im Forum schreibt, nicht wirklich durcharbeitest und verarbeitest.
All das, was wir jetzt und hier schreiben, steht auch schon in den beiden Links drin, die ich weiter oben gepostet hab.
Aber wichtiger: Es lässt sich aus den Bildern ablesen, die von den Seiten stammen.
Du hast offensichtlich die Grafiken keines Blickes gewürdigt. Wie anders ist es zu erklären, dass Dir an den Grafiken nichts aufgefallen ist, was deine Fragen auslöst - Du aber genau das, was Dir da aufgefallen sein müsste, jetzt permanent in Frage stellst? zB das, was Release auslöst bei noch anstehendem Signal?
 
Sehr geehrter tubeless, ich habe mir die englische Seite durchgelesen, und bin gerade dabei es wieder zu tun.

Da ist aber noch ein anderer Punkt - ich habe noch eine andere Seite durchgelesen, und einige Aspekte aus dem Inhalt dieser Seite, die ich jetzt immer wieder in die Diskussion mit einband, scheinen nun doch falsch zu sein. Ich stelle morgen die Graphiken von dieser Seite rein, die mich irregeführt haben. Später wusste ich selber schon gar nicht mehr, woher ich die Informationen habe, und meinte, dass ich es falsch formuliert habe, aber doch gewusst habe, wie das alles richtig läuft. Nun hat es eh kein Sinn das zu entwirren, ich werde morgen einfach die Graphiken hier posten, und Eure Reaktionen abwarten.

PS: jemand meinte noch, dass 0ms bei Attack und Release schwachsinnig wären, allerdings wird es gerade auf dieser englischsprachigen Seite empfohlen, möglichst kurze Attack- und Release-Zeiten einzustellen, wenn man seinem Klang mehr Sustain verpassen will. Ein Signal wird quasi fast sofort komprimiert, und wenn sein Pegel unter die Schwelle fällt, wird sich durch die minimale Release-Phase der Compressor augenblicklich zurückziehen, so dass der Pegel sich noch eine Weile weiter oben hält. Nach einer Ladung Make-Up-Gain hat das Signal dann einen gewölbten Bauch, der für einen etwas länger andauernden Klang sorgt, falls ich die Ausführungen auf der von tubeless empfohlenen Seite richtig verstanden habe.
 

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