Ich schaffe nicht ein Lied zu ende zu machen warum ????

Ich würde einen Unterschied machen zwischen Song schreiben und "produzieren". Einen Song kann ich auch mit nem Zettel und nem Stift auf der Gitarre schreiben - notfalls sogar ohne Gitarre, wenn Du die Musik im Kopf hören kannst. Wenn ich meinen Text fertig habe, die Gesangsmelodie und die Chords, dann ist ein Song eigentlich "fertig".

Wenn ich was produziere, kenne ich auch das Problem, an den Punkt zu kommen, wo ich sagen würde, es ist "fertig". Einfach, weil ich ja immer weiter machen kann, weil Studiozeit kein Geld kostet, weil irgendetwas nicht optimal ist, weil mich meine eigenen Ideen irgendwann anöden nach 1000 x hören...

Man sollte sich fragen: Was ist für mich der Punkt, an dem ich eine Produktion loslassen kann? Und dann darauf hin arbeiten. Dies heißt, dass ich den Song so gut produziert habe, wie mir das in diesem Moment möglich war. Der nächste Song wird dann sicher noch besser.

sc
 
Man sollte sich fragen: Was ist für mich der Punkt, an dem ich eine Produktion loslassen kann? Und dann darauf hin arbeiten. Dies heißt, dass ich den Song so gut produziert habe, wie mir das in diesem Moment möglich war. Der nächste Song wird dann sicher noch besser.

Im tanzbaren Bereich überleg ich immer ob ich es selbst auflegen würde. Dann merk ich schnell ob das Intro zu kurz ist oder mich der eigene Sound nicht anmacht. Natürlich brauch ich da so 1-2 Wochen Abstand zum Song.
 
Ich kenn das problem nur allzugut und ich kämpfe da auch gerade gegen mich selber.

Frag dich selbst mal folgendes:

1. Bist du notorischer "aufschieber" auch in anderen bereichen des lebens ?
2. Hast du woanders auch konzentrationsstörungen und bekommst du nichts fertig ? Sprich: Du
wolltest eigentlich aufräumen und staubsaugen aber fängst einfach nicht an ? Arbeiten die
in 2 stunden erledigt sein können brauchen bei dir 8 weil du die ersten 6 stunden einfach nicht
anfängst ? Du kannst keinen track durchhören ohne drin rumzuswitchen oder einen weiter zu skippen
hörst teilweise nur 10 sekunden ?

3. Bist du in anderen bereichen des lebens perfektionist ?
4. Bist du körperlich ausgelastet ?
5. Bist du so drauf das du alles selbst machen möchtest einfach weil du, sollte es klappen, den
"ruhm" selbst und nur für dich haben möchtest ?
6. Kaufst du plugins und samples einfach nur aus frust raus weil es einfach nicht weiter geht ?
7. Hörst du dir den einen loop immer und immer wieder an weil du ihn so geil findest, surfst
währenddessen auf facebook youtube etc. und stellst irgendwann fest das es schon 3 uhr
nachts ist ?
8. Vergleichst du deine loops mit denen der breits in dem genere etablierten künstler und stellst
erst im vergleich fest: deins klingt scheisse ?
9. Produzierst du immer am selben ort (oder auch mal mit laptop irgendwo anders) ?
10. Denkst du dir das mehr spuren = professioneller weil mehr details ? (siehst auch im
arranger window komplexer und professioneller aus ne ;) )
11. Hast du komplette songs im Kopf welche, vorausgesetzt du könntest sie per USB aus deinem Hirn runterladen gut klingen würden von anfang bis ende ?


bei 1 und 2) Du musst das irgendwie erstmal aus der welt schaffen das hat dann nichtsmehr allein mit Musikproduktion zutun. Was ungemein hilft: Frag einen Freund oder eine Freundin sich einfach neben dich zu setzen und bitte sie/ihn dir immer auf die "finger zu klopfen" wenn du einen loop zum 100ten mal hörst. Behebt zwar das problem nicht aber lindert die syptome.

bei 3) Wenn ja dann könnte das ein grund sein warum du nie fertig wirst: Du willst immer noch was besser machen und besser machen und besser machen. Endlosschleife. Wenn es dir um erfolg und fame geht (was ja nicht zwangläufig schlecht ist): Hör dir david guetta an und du weisst: Erfolg kann man auch haben wenn die loops noch so breiig dumpf und unkreativ klingen.

bei 4) Wenn der Körper komplett fertig ist aber das hirn noch voll da is das zumindest bei mir mal
wesentlich besser fürs produzieren.

bei 5) Wenn dem so ist dann mach dir klar das die profis oftmals auch zu zweit, zu dritt oder zu viert arbeiten. Ich arbeite zwar auch ganz gern alleine aber such dir evtl. jemanden der dir sagt "jo das is gut" oder "das is scheisse". Freunde sind dabei die schlechteste wahl weil entweder nich interessiert oder wollen nicht mit der wahrheit rausrücken. Versuche folgendes: Produziere 10 loops. Besorg dir noch ein paar "kommerzielle" loops die nich so bekannt sind. Und Frage vielleicht jemanden der (ganz wichtig) auch an der musikrichtung interessiert ist welchen er sich als komplett ausgearbeiteten track vorstellen könnte. Der typ muss ja dann nicht zwangsläufig produzieren können.

bei 6) Lad dir lieber presets für die bestehenden synths runter. Würde zumindest erstmal den geldbeutel schonen.

bei 7) Trenn die Internetverbindung am Router. Youtube und Facebook sind gift für die kreativität. Und leg das handy weg am besten in nen anderen raum.

bei 8) Oftmals sind, wenn die monitore bei beiden liedern gleich laut eingestellt sind die anderen songs einfach lauter. Stell immer die tracks zum gegenhören auf die halbe lautstärke ein wie deine. Und schon is der faktor laut = besser ausgeschaltet.

bei 9) Versuch mal einfach den laptop + kopfhörer zu nehmen und zu nem freund zu fahren und da was zu machen allein schon um den faktor auszuschalten.

bei 10) Hier muss du dir klar werden das ab einem gewissen grad and spuren die parallel spielen alles nur in einem brei enden kann. Versuchs mal andersrum: Versuch alles zu löschen was du entbehren kannst. Ich habe z.B festgestellt das die songs mit den
wenigen spuren am klarsten klingen. Wenn du viele Details möchtest mach sie hintereinander. Auch wenn der vergleich blöd ist: Du kannst in einem Audioframe an Tonmenge soviel unterbringen wie Bildmenge in einer 210x210 (44.100 hz) pixel grossen grafik. Das war mir auch nie so bewusst aber mit dem verlgleich konnte ich mir das mal vor augen führen (wird vermutlich nich ganz stimmen aber es geht in die richtung und reicht in meiner welt als begründung aus ;) )

bei 11) Das schliesst auf jeden fall schonmal aus das du "unkreativ" bist. Wie oft hätte ich schon einen richtig geilen fertigen track gehabt wenn es diese schnitstelle gäbe ;) Bei Melodien hilft es ja sie aufs handy zu summen wenn man sie im kopf hat und bei texten kann man sie aufsprechen. Blöd wirds bei buildups und baselines - da is mir bisher auch nochnichts eingefallen ;)

Meine Frage: Gibt´s hier eigentlich auch leute die das genaue gegenteil vom TS sind ? Also leute die keine Ideen haben und einfach gerne Tracks ausarbeiten also buildups einbauen usw. ? Vermutlich sind die zwar ehr selten aber fragen kann man ja mal ...
 
Jetzt schafft Ihr es schon seit 4 Monaten, ein Lied nicht zu Ende zu machen... :D
 
... weil sie immer nur hierüber schreiben als besser was zu machen ... :-D
 
etzt schafft Ihr es schon seit 4 Monaten, ein Lied nicht zu Ende zu machen...

Hehe...jo...kein Wunder, wenn alle nur im Forum rumhängen. :D

Naja...mich eingeschlossen natürlich. ;)
 
@abletonforlive,
das finde ich ist wirklich mal ein guter Hinweis mit viel Hilfe im Angebot. Daran sollte man sich halten;)
 
@abletonforlive,
das finde ich ist wirklich mal ein guter Hinweis mit viel Hilfe im Angebot. Daran sollte man sich halten;)
:welcome:

Benutz´ doch bitte künftig die Zitieren-Funktion (Mittelbutton unter dem entsprechenden Post), dann muss man nicht erst suchen, welchen guten Hinweis abletonforlive da offensichtlich gegeben hat!



.
 
Abschnitte braucht man nur zu markieren und ne Sekunde warten, dann erscheint neben dem zitierten Text ein Button zum zitieren.

Der Vollständigkeit halber...

Du bist nicht Kreativ genug ist natürlich hart formuliert. In der Regel steckt doch in jedem Song mehr harte Arbeit als Kreativität. Und wenn Daki ein Grundgerüst hat, was nicht allzu schwer ist bei bestimmten Musikrichtungen, dann kann er Sachen fertig machen. Punkt.

Recht geb ich tubeless wenn er schreibt du hast vielleicht zu viel an Bord.

Jetzt mal 4 Tips mit denen es mir nach ähnlichen Problemen besser gelungen ist Sachen fertig zu machen.

1. Pausen.

Das nach 2 Stunden nix mehr geht ist nicht unnormal, da ist ne Pause angesagt. Auch für deine Ohren ist das wichtig.

2. Es gibt ein Video von DjVespers auf Youtube in dem er ein weiteres Problem schön beschreibt. Es gibt gewisse Abläufe die man beim Produzieren einhalten sollte.

Arrangieren-Mixen-Mastern... in der Reihenfolge.

Nehmen wir an du arrangierst und fängst während dessen an auf einzelnen Spuren Feinheiten im EQ einzustellen, den Limiter ja richtig einzustellen, viellicht noch in Ozone rumzuspielen und schon ist der kreative Prozess hinüber. Das ist bei deiner Auswahl wohl die größte Gefahr.

3. Je nach dem auf welchen Level man sich befindet, sollte man nicht den absoluten Anspruch erheben zu klingen wie.... aus dem Radio oder wo auch immer. Vielleicht ab und zu mal ehrlich zu sich selber sein und schauen was man für Möglichkeiten hat und dann das beste draus machen... Wichtig ist doch das es dir Spaß macht...

4. Wenn du zu viele Projekt hast. Nimm dir Zeit alle 1x durchzuhören. Nimm dir 4-5 die Dir wichtig sind, besonders gut gefallen und schieb den Rest in einen anderen Ordner wo sie noch da sind, du sie aber nicht mehr siehst. Der Druck den man mit einer Vielzahl an unfertigen Projekten hat ist relativ hoch, alleine von der Optik her ;)

Das hat mir geholfen...

Grüße
 
Also ich habe mir vorgenommen bis Sontag einen Song im Trancebereich zu machen. Einfach um mal zu sehen woran's bei mir hakt. Meine Erfahrungen und das Ergebnis werde ich dann hier posten, egal wie kakke es ist.

Animiert haben mich Union Jack (obwohl ich den eigentlich kenne, iss mir der Song irgendwie durchgeschlüpft) und Andromeda.


 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jetzt schafft Ihr es schon seit 4 Monaten, ein Lied nicht zu Ende zu machen...
smil451c7211b9e19.gif


... weil sie immer nur hierüber schreiben als besser was zu machen ...
smil451c7211b9e19.gif



smil451e75c243d52.gif
 
Hm, hatte den Thread hier ganz vergessen. Aus dem Vorhaben ist ein Experiment geworden, welches Einige ja kennen. Vielleicht hilfte es dem Einen oder Andern...

https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Feedback_gesucht/182426/Thema_1.html

Nach dem Experiment ist jetzt (ca. eine Woche später) der erste Song entstanden bei dem ich mich komplett an die Regeln des Experiments gehalten und auch auf die Erfahrungen daraus zurückgegriffen hab. Jetzt wo ich's poste noch nicht fertig, nur um den Thread meinerseits zu vervollständigen für die, die es vielleicht irgendwann mal lesen...

http://soundcloud.com/cajhmere/peacocks-on-acid
 
Hm, hatte den Thread hier ganz vergessen. Aus dem Vorhaben ist ein Experiment geworden, welches Einige ja kennen. Vielleicht hilfte es dem Einen oder Andern...

https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Feedback_gesucht/182426/Thema_1.html

Nach dem Experiment ist jetzt (ca. wine Woche später) der erste Song entstanden bei dem ich mich komplett an die Regeln des Experiments gehalten und auch auf die Erfahrungen daraus zurückgegriffen hab. Jetzt wo ich's poste noch nicht fertig, nur um den Thread meinerseits zu vervollständigen für die, die es vielleicht irgendwann mal lesen...

http://soundcloud.com/cajhmere/peacocks-on-acid

Dafür brauchst Du eine Woche? Da steckt doch noch so viel Arbeit drin (Intro, Outro, Mixing). Ich denke ein Track im EDM-Bereich sollte in spätestens 7 Tagen fertig sein. 3-4 Tage Song-Editing und 2-3 Tage Mixing und Soundcheck im Club, Auto, Laptop etc.
Alles darüber hinaus ist verschwendete Zeit, gerade weil das Geschäft heutzutage so schnelllebig ist und man min. alle 2-3 Monate eine EP releasen sollte, um im Business zu bleiben!
 
Ich denke ein Track im EDM-Bereich sollte in spätestens 7 Tagen fertig sein. 3-4 Tage Song-Editing und 2-3 Tage Mixing und Soundcheck im Club, Auto, Laptop etc.
Alles darüber hinaus ist verschwendete Zeit, gerade weil das Geschäft heutzutage so schnelllebig ist und man min. alle 2-3 Monate eine EP releasen sollte, um im Business zu bleiben!
So hört sich´s dann auch oft an.
smil451c7211b9e19.gif
 
So hört sich´s dann auch oft an.
Rischtisch...

Ich wüsste auch nicht, wo da steht, dassich eine Woche gebraucht habe... :kratzamkinn:
 
Ich denke ein Track im EDM-Bereich sollte in spätestens 7 Tagen fertig sein. 3-4 Tage Song-Editing und 2-3 Tage Mixing und Soundcheck im Club, Auto, Laptop etc.
Alles darüber hinaus ist verschwendete Zeit, gerade weil das Geschäft heutzutage so schnelllebig ist und man min. alle 2-3 Monate eine EP releasen sollte, um im Business zu bleiben!
So hört sich´s dann auch oft an. :D

Don't hate the player, hate the game. So läufts nunmal!
 
So läufts nunmal!
Ah ja...

Ich hab aber schon einige Interwiews mit Leuten gelesen die an ihren Scheiben ein halbes oder ganzes Jahr gearbeitet haben.

...und auch das hört man...
 
Sind doch völlig verschiedene Welten. Für Scholli zählen schnelle Produktionen, ist auch ne völlig andere musikalische Welt, in der er sich bewegt, sonst würde er kein Intro vermissen. Iss doch ok. Ich hab' den letzten Post auch eigentlich eher als Abschluss gepostet, net um ein neues und zudem philosophisches Thema zu eröffnen.

EDM weissich eh' net. Sind 12moons z. B. EDM? Ich mach nix für' ne Ravemassakker 89 Compilation CD. Ich erschaff' ne' Klangwelt und wem's gefällt, der iss willkommen.
 

Ähnliche Themen

moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
3
Aufrufe
2K
moonbooter
moonbooter
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
7
Aufrufe
36K
EthanWoods
E
twinnpeaks
Antworten
12
Aufrufe
70K
twinnpeaks
twinnpeaks
RECORDING-Redaktion
  • Artikel
Antworten
2
Aufrufe
47K
Knutorius
Knutorius
tim_heinrich
  • Artikel
3 4 5
Antworten
91
Aufrufe
82K
Quane
Q

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben