hilfe gesucht: beim aufbau einer 500er kette

[verflixte13]

ein gruß an die runde!

wir/die band stehen mal wieder bei gedankenspielereien rund um
die möglichst sinnvollste erweiterung unseres bandrecording-systems.

bisher haben wir den LA-610 als hauptsächlichen channelstrip
verwendet, aber nun mehren sich die unzufriedenen stimmen,
die nach etwas anderem gieren.

(als großmembraner verwenden wir das Brauner Phantera und das
Neumann TLM 49)

liste der unzufriedenen:

1. dem basser ist das 610er zu verwaschen
2. der drummer hätte gerne einen stereo-preamp (zwei mono-stufen)
3. dem einen sänger (wir sind in der band deren drei)
gefällt die auflösung der höhen nicht (er meint: zu kratzig)
dem anderen gefallen die tiefmitten nicht (er meint: konturlos)
(ich selbst meine: das 610er und das tlm 149er passen gut zu meiner stimme ...
ich wäre hier also zufrieden.)

nun gut ... jede jeck es anders ... und nun suchen wir nach einer
lösung, die uns alle "halbwegs" glücklich macht.

geeinigt haben wir uns darauf, dass wir versuchen ein 500er-system
aufzubauen (die lunch-box wird von der bandkasse übernommen
und die einzelkomponenten von den einzelnen bandmitgliedern.)

zwei von uns wären gerade "flüssig", um zwei preamps (für stereoaufnahmen)
zu finanzieren ... und im laufe des jahres soll dann noch ein compressor
und später ein eq dazukommen.

wenn es "nur" um einen neuen preamp ginge, dann wäre es
ein einfaches problem und ich müsste hier keine romane schreiben*g
(mic-preamp in der suchleiste eingeben und die dort empfohlenen geräte
zum testen ordern.) ... aber -->

wir wollen bis ende des jahres eben eine kette zusammenstellen, die später
auch zusammen funktioniert ... und da wird es nun etwas haarig ... da keiner
von uns den überblick/erfahrung hat was mit was wirklich in der praxis funzt.

nun meine frage an euch:

welchen preamp würdet ihr an welchen compressor und später
in welchen eq legen?

grob die musikrichtung:
deutscher rock/pop/mit "leicht" bluesig-souligem touch.

gewichtung:
in erster linie sollen die stimmen gut/plastisch rüberkommen
das ist für mich das A und O und erst unter XYZ
kommt dann der rest ... und das sage ich nun als gitarrist,
der eben auch "nur" singt!

im voraus THX für eure tipps/gedanken ... LG

 

[Saurus]

Nur ein Tipp am Rande falls Ihr die große API-Lunchbox kaufen wolltet: Alternativ gibts diese hier (rd. 350 Okken gespart):

IGS Audio Panzer 500
​

 

[verflixte13]

hi @syrius ... sei mir bedankt!

ich bin wirklich für jeden tipp dankbar, da mir diese ganze "500er-kiste"
noch ziemlich neu ist und ich "eigentlich" gar nicht so unzufrieden bin mit
der bisherigen UAD 610er-lösung ...

hoffentlich wird das ganze kein teurer schuss in den ofen
und bringt uns soundtechnisch auch wirklich einen
schritt nach vorne.

 

[DaVogi]

die kritik am u610 kann ich größtenteils nachvollziehen, bis auf kratzige höhen, das liegt wohl eher an der kombination stimme und mikro. das ding ist schon recht speziell und auf jeden nichts was imho als einziger preamp taugt.

also beim durchlesen hätt ich spontan an sowas wie nen great river preamp gedacht... eine moderne neve interpretation mit sehr gutem DI.
allerdings wirds mit zwei von denen schnell mal eng wenn ihr auf eine 6x lunchbox spekuliert was ja für nen schönen stereokanalzug mit preamp, eq und comp reichen würde.

kann jemand von euch mit nem lötkolben umgehen? dann wären die CLAPI-Module einen Blick wert da sehr preisgünstig und hervorragende Qualität.

 

[verflixte13]

sei mir auch bedankt! @DaVogi !

den great river preamp, den hat unser basser auch
schon erwähnt/im auge (gerade wegen dem überall gelobten DI)
aber ich möchte so lange, wie irgend möglich, offen bleiben,
weil es eben nicht "nur" um den basser geht, sondern,
in erster linie --> um die stimmen ...

(... und auch um den nachfolgenden passenden compressor ...
von dem ich mir, in einer 500er version, noch gar keine vorstellung machen kann.)

was diese "kratzigen höhen" betrifft, die sind wirklich in der kombi
der "stimme und den mikros" zu finden (da hast du vollkommen recht!)
das ist wirklich eigenartig ... "vielleicht" sind es sogar eher die
hochmitten, die bei den anderen beiden eigentümlich "harsch" klingen ...
das bekommt man nachträglich "fast" nicht mehr geregelt.

das mit dem lötkolben, das ist so eine sache ... viele denken -->
das löte ich schnell mal hin ... und am ende, da sucht man dann
doch einen, der wirklich ahnung davon hat.

 

[Saurus]

Ich würde dann auch eher nur die (kleine) Lunchbox nehmen und gute Preamps reinhauen. Komprimieren kannst Du doch auch in der Postproduktion ITB.

 

[DaVogi]

keine sorge, der GR hab ich nicht nur wegen dem guten DI genannt sondern eben deswegen weil er sich mit seinem grundcharakter vor allem auch für vocals empfiehlt. ist aber insgesamt ein guter allrounder und bietet verschiedene möglichkeiten den klang zu formen.

alternativen im neve lager wären neben den geräten von RND und AMS/Neve noch Avedis Ma5...

electrodyne 501 soll auch was ganz feines sein, den muss ich mal testen...

wenns ein wenig mehr charakter haben darf, nen chandler little devil?

wie du siehst gibt es sehr viele möglichkeiten, um einen test von ein paar kandidaten wirst du nicht rum kommen wenn du mal 2-3 favoriten hast.

@ eq und comp: sucht ihr da eher was flexibles mit umfangreichen eingriffmöglichkeiten oder eher klangshaper?!

 

[karumba]

Avedis Ma5

den hatte ich ja mal. klanglich super, gab allerdings probleme mit rauschen. konnte nicht behoben werden & dann habe ich ihn gegen einen neve 1073 eingetauscht. wenn ich mir ein API-rack mit pres bestücken würde, wären gaaaanz sicher 2x 1073er dabei.

 

[verflixte13]

nochmals ein dank an auch drei @syrius, @DaVogi,@karumba ...
dass ihr mir/uns auf die sprünge helfen wollt!

wie du siehst gibt es sehr viele möglichkeiten, um einen test von ein paar kandidaten wirst du nicht rum kommen wenn du mal 2-3 favoriten hast.

dass wir die hinterlegten "kandidaten"-tipps auch erst antesten,
das sollte eigentlich selbstverständlich sein.

(dafür gibt es viel zu viele gute/unterschiedliche geräte und
noch noch mehr unterschiedliche soundvorstellungen)

zum Great River:
der steht, dank deiner bestätigung, nun fest auf der testliste.
(unserem basser würde ich sonst nie folgen )

wenn ich mir ein API-rack mit pres bestücken würde, wären gaaaanz sicher 2x 1073er dabei.

zum Neve 1073:
diese legende, die liegt nun auch auf der antestliste ...
(meinst du den AMS Neve 1073LB? ... es gibt da ja
verschiedene ausführungen.)

@ eq und comp: sucht ihr da eher was flexibles mit umfangreichen eingriffmöglichkeiten oder eher klangshaper?!

hm ... schwer zu beantworten, da sich hier bei uns die geister scheiden ...
manche sagen: "Kein Comp/EQ, bei der Aufnahme!"
und andere wollen manche gesangs-signale minimal komprimieren (1-2 db)
und beim 610er EQ, bei 7k und 70 herz eine kleine 1.5db absenkung einstellen ...

ich selbst bin mir da nicht sicher ... rein "gefühlsmäßig" singe ich
lieber in eine "minimalkompression" hinein ... (auch wenn dies als
aussage nix bedeutet.)

----------

aber grundsätzlich, wenn ich eure/zwischen euren zeilen lese,
dann seid ihr schon der meinung, dass ein anderer preamp
tatsächlich eine spürbare verbesserung unserer probleme bringt?

dann bleibt noch die frage, welcher 500er-comp eine möglichst
offene/musikalische/natürliche begleitung zu den oben hinterlegten preamps wäre.

p.s.
ich fühle mich wirklich etwas überfordert ... der soundunterschied einer Martin D28er
und einer Gibson j45er ist mir da eher geläufig ... obwohl das beides dreadnought-modelle sind
liegen dazwischen welten ... das wird bei 500er Preamps/Comps/EQ´s ähnlich sein.

 

[DaVogi]

ich hab noch nie verstanden wieso sich 'anfänger' als ersten high end preamp so gerne einen 610er nach hause stellen.... UAD macht wohl marketingtechnisch alles richtig.

nicht falsch verstehen, das ding kann unter bestimmten schon sehr cool klingen, auch als bass DI. aber soundmäßig ist dieser preamp IMHO ein ziemliches one trick pony und alles andere als ein allrounder.
wenn ich mich für einen einzelnen preamp entscheiden müsste mit dem ich dann alle instrumente eines albums aufnehmen müsste würde ich lieber den preamp eines ordentlichen interfaces verwenden als zwangsweise alles in diese braune, klebrige u610er soße tunken zu _müssen_.

das ding ist einfach sehr dunkel, langsam, hat wenig headroom (deswegen gerne zickig / zerrig) und klingt bei vielen quellen oder dynamischen mikros einfach nur 'lasch'.
für nen lofi 70er jahre indie track kann das super passen... als lonely island preamp, nein danke.

was ich aber klar sagen muss, das ding ist sicherlich extrem. die unterschiede zwischen anderen gehobenen preamps sind weit subtiler wie zw. ua610 vs der rest.

@ eq: wenns nur um ein bissl oben und unten zupfen geht würd sich ja ein pultec aufdrängen, da gibts von lindell aktuell welche um nen sehr interessanten kurs. übrigens haben die auch nen preamp der nen halben pultec eingebaut hat, das könnte auch was sein für euch.

mehr kontrolle, eher neutral: kush electra, gr harrison, speck od. ssl
mehr punch: api 550

und dann gibts da noch ganz viel mehr dazwischen...

@ wenns mehr um leichte tracking-kompression geht und nicht dynamische kontrolle wär vielleicht ein opto was für euch: http://inwardconnections.com/brute.htm

sollen die geräte eigentlich nur zum tracken genutzt werden oder auch mixing?

 

[verflixte13]

ich hab noch nie verstanden wieso sich 'anfänger' als ersten high end preamp so gerne einen 610er nach hause stellen.... UAD macht wohl marketingtechnisch alles richtig.

ich will den 610er jetzt nicht über gebühr verteidigen, aber für mich war er,
nachdem wir diese "dunkel-klebrigen" JJ-werksröhren gegen RCA und
alte Tung-Sol-röhren ausgetauscht haben ein durchaus brauchbarer preamp ...

aber diese röhren sind sakrisch teuer und auch nur von uns eingesetzt,
weil wir als gitarristen einige davon herumliegen hatten ... ansonsten sprengt
solch eine nach-/umrüstung jedweden vernünftigen rahmen.

wie auch immer ... unsere jetzige "unzufriedenheit", die gibt dir ja recht!

sollen die geräte eigentlich nur zum tracken genutzt werden oder auch mixing?

hm ... jetzt muss ich aufpassen, was ich antworte (den thread gebe ich den
bandkollegen natürlich zum lesen ... und dem basser und dem drummer
wird meine antwort "wahrscheinlich" weniger zusagen*g) ...

ja, ich denke, dass es eher um eine leichte tracking-kompression geht,
welche die vocals zwar etwas glättet, sie aber nicht zuschmiert ...
(hiermit dürfte ich wohl dafür zuständig sein den comp zu finanzieren*g)

deinen EQ-tipps steige ich mal nach ... thx auch hier für den input!

p,s,

nicht falsch verstehen, das ding kann unter bestimmten schon sehr cool klingen...

keine sorge, ich verstehe da nix falsch! ... du sagst deine meinung
und dafür bin ich dir auch dankbar.

 

[jamincurl]

"aber grundsätzlich, wenn ich eure/zwischen euren zeilen lese,
dann seid ihr schon der meinung, dass ein anderer preamp
tatsächlich eine spürbare verbesserung unserer probleme bringt? "

wenn ihr super räumlichkeiten habt ja!

In jedem anderen Fall, mal so gar nicht.

 

[verflixte13]

wenn ihr super räumlichkeiten habt ja!

In jedem anderen Fall, mal so gar nicht.

hi! ... unsere räume sind, für meine/unsere begriffe,
sogar sehr gut.

im proberaum ist es sogar möglich die komplette band live aufzunehmen
ohne flatterechos oder störende raummoden.

(dieser riesenraum wurde von einer anderen band, in den 90ern,
als studio eingerichtet. die haben eine gute arbeit geleistet!)

nur die akustikgitarren, die müssen wir in anderen räumen
aufnehmen, weil sie einfach zu trocken/bedeckt klingen.

wir haben zudem noch ein kleines kellerstudio eingerichtet
in dem wir ab und an den gesang aufnehmen ... der ist
zwar klein, aber nach bestem wissen und gewissen optimiert.

wenn es also nicht "klingt" ... dann liegt es nicht an den räumen,
sondern an uns selbst.

 

[BasstianvH]

In welchen Preisregionen denkt Ihr denn so insgesamt.

Klar ist der 500er Markt groß, aber es gibt da ja auch Alternativen bei modularen Systemen.

z.B. ADT Audio oder halt auch die SSL x-Rack Geschichten.

Wenn es eh auf eher transparente und subtile Sachen hinausläuft könnte so was durchaus in Frage kommen, ist dann allerdings insgesamt ein kleinere Kosmos.

 

[teebaum]

500er einschübe gibts ja jede menge, meine persönlichen tipps sind great river und electrodyne

 

[verflixte13]

In welchen Preisregionen denkt Ihr denn so insgesamt.

Klar ist der 500er Markt groß, aber es gibt da ja auch Alternativen bei modularen Systemen.

z.B. ADT Audio oder halt auch die SSL x-Rack Geschichten.

Wenn es eh auf eher transparente und subtile Sachen hinausläuft könnte so was durchaus in Frage kommen, ist dann allerdings insgesamt ein kleinere Kosmos.

hi! ...die preisregion ist "insgesamt" relativ schwer auszuloten,
deswegen versuchen wir auch stück für stück/nach und nach
zu erwerben.

die grobe richtung: 800-1500 euronen, pro modul,
die kommt in etwa hin ... wenn´s weniger ist: JUBEL
und falls mal mehr: dann eher warten, als einen falschen
kompromiss einzugehen.

es sollte am ende einfach eine stabile kette dabei herauskommen.
die es uns ermöglicht unser "ding"/unsere spuren sauber aufzunehmen.

mein "augenmerk" liegt dabei hauptsächlich auf der reinen
tracking-ebene ... mixing und mastering, das können wir nur
dilettantisch umsetzen, also reiner hausgebrauch, der aber völlig ausreicht,
um an den songs zu arbeiten.

ich denke mir eben --> falls gute songs dabei herauskommen,
dann sollten sie zumindest sauber und gut aufgenommen
auf den einzelnen spuren liegen ... alles andere, das ergibt sich dann.

thx, für deinen tipp mit den alternativen! (aber das kettet einen
dann schon an diese speziellen systeme.)

 

[verflixte13]

500er einschübe gibts ja jede menge, meine persönlichen tipps sind great river und electrodyne

ich danke dir für deine persönlichen tipps!

der great river, der wurde ja jetzt schon einige male genannt ...
da bin ich ja mal gespannt auf das teil.

 

[teebaum]

der great river, der wurde ja jetzt schon einige male genannt ...
da bin ich ja mal gespannt auf das teil.

er ist mE ein sehr guter allrounder, gibt ein wenig neve-grösse, ohne zu massig zu sein, ist ziemlich flexibel mit loading & impedance, ist rauscharm, kommt gut mit bändchen klar, hat einen richtig guten d.i.

 

[DaVogi]

500er einschübe gibts ja jede menge, meine persönlichen tipps sind great river und electrodyne

den electrodyne hab ich ja schon von anderer seite ans herz gelegt bekommen. magst du vielleicht ein paar worte sagen wie sich das ding gegenüber nem GR oder API verhält und wo stärken/schwächen liegen, auch bzgl DI?!

Thx!

 

[karumba]

beim 500er great river würde mich wohl etwas stören, dass er 2 slots belegt. je nachdem wieviele preamps "target" sind, kann das ein problem sein. ansonsten ohne frage ein tolle pre.

zum Neve 1073:
diese legende, die liegt nun auch auf der antestliste ...
(meinst du den AMS Neve 1073LB? ... es gibt da ja
verschiedene ausführungen.)

ja, ich meine den ams neve 1073lb. es gibt natürlich auch sehr gute nachbauten, da würde ich dann wohl mal die üblichen shootouts (z.b. auf GS) abklappern. ist auch generell ein guter tip um sich einen überblick zu verschaffen.