hausgemachtes

  • Ersteller ellie99
  • Erstellt am
@holgi schrieb:
textet der Autor also allumfassend mit Selbstanalyse und Lösungsvorschlag glaube ich nicht mehr einem Kranken zuzuhören, sondern einem Betrachter

Ist ein Kranker unfähig, seine Erfahrungen und Erwartungen zu „betrachten“? Was ist für
dich der Unterschied zwischen „zeigen“ und „betrachten“ ?
Essstörungen gehen einher mit einem verzerrten Selbstbild, dazu gehört die Verkennung des Inneren UND des Äusseren, und die Störung schafft Halt in einer nicht ertragbaren Realität des Betroffenen, ich vermute das dies dazu führt, das man kaum diesem Malstrom zu entrinnen vermag, so stelle ich es mir vor was nicht stimmen muss

eine künstlerische Analyse eines Kranken ist natürlich vorstellbar, aber das Zeigen ist für den zeigenden uU nur ein Schritt zur Suche nach Hilfe, das Betrachten jedoch ist für mich weit umfassender...

wie auch immer, ich will das mal gut sein lassen hiermit :)
 
@Turquoise
Solange sie sich gut fühlt, ist alles was die Mutter tut für sie einfach nur lästig und baut eine Abneigung zur Mutter auf weil sie so Bemuttert wird.
Durch das Kranken Bild weiß man wie es sich verhält, das sind keine Vermutungen.
Die Mutter ist Unschuldig, es sei denn die Mutter wäre auch Krank im Kopf, aber dann würde sie ihrer Tochter kein Essen anbieten.
Leute, hier ist nicht abschließend geklärt inwiefern die TE betroffen ist, okay? Ihr verlasst mit euren Interpretationen zu Familie etc. das Feld, welches durch den Songtext (und um den geht es hier) abgesteckt wird. Pfade, in denen ihr hier jetzt rumtrampelt, können einen Betroffenen derbe triggern und vielleicht sogar den Circle of Abuse wieder anstoßen. Hier sollte man mit verständnisvollen Plüschpantoffeln schleichen oder lieber gar nix sagen.

Ansonsten bin ich wie so oft mal wieder bei holgi.
 
Leute, hier ist nicht abschließend geklärt inwiefern die TE betroffen ist, okay? Ihr verlasst mit euren Interpretationen
Wir haben in dieser kurzen Unterhaltung nicht über den TE und seinen Text gesprochen, sondern über das Thema allgemein. Es ist nicht nötig, sich aufzuregen.
 
sondern über das Thema allgemein. Es ist nicht nötig, sich aufzuregen.

Und doch ist es dem Text Thema geschuldet welcher diese Diskussion angeregt hat.

@Ennui wenn man dich so liest, wäre der Text vielleicht nicht zur Vertonung geeignet.
 
Danke @holgi , an dieser Stelle möchte auch ich wieder allgemeiner werden. :) Die Geschichte der Menschheit zeigt beeindruckend, dass es eine Illusion ist, Lösungen anzubieten, die eine Stabilität von ewiger Dauer erzeugen. Was heute allgemein als „gesund“ gilt, kann eine Generation später von einer Mehrheit als „krank machend“ bewertet werden.

Diese allgemeine Erfahrung lässt mich als Künstler vorsichtig mit dem Begriff „Lösung“ umgehen. Ich habe zu oft gehört, dass man immer einen Plan B im Gepäck haben sollte oder das Flexibilität ein Zeichen von Klugheit sei. Am Besten verbunden mit der Aufforderung, immer authentisch zu sein. :D

Da ist ja auch eine Menge Wahrheit dran. Aber wenn der Mensch im Grunde so instabil ist, sollte er sich auch in Phasen gefühlter Instabilität ernst nehmen dürfen und nicht nur seinen heldenhaften Kampf um eine bessere Zukunft. ;-)

Ich rauche und trinke seit Jahrzehnten aus freien Stücken nicht mehr! Der Verzicht fiel mir sehr leicht. Aber das war nicht die Lösung! Höchstens eine kleiner Abzweig auf der Suche nach dem Glück. Einige meiner Trinklieder waren echt beliebt! Auch das war so ein Abzweig. Ein Verzicht auf künstliche Glücksbringer macht nicht automatisch glücklich. Ein selbstgesteuertes Leben beschützt nicht vor Ehrgeiz und Geltungsbedürfnis. Ein bescheidenes Leben in einer Großstadt schützt nicht vor Einsamkeit. Offener Umgang mit Freunden bewahrt nicht vor Schmeichelei und Betrug, eine stabile Liebe nicht vor stabilen Differenzen. Ähm… und wann ist man überhaupt gesund? Und wie lange noch???

Daran denke ich .,, und frage mich auch als Autor, in welcher Phase meines bunten Lebens ich auf die Darstellung meiner Selbsterkenntnisse, auf meine getanzten Tränen, lautlosen Lacher oder Liebestrunkenheit hätte verzichten sollen… zugunsten eines Mittelweges, von dem ich noch heute nicht weiß, ob es ihn tatsächlich gibt..,
So, mehr Kommentar erspare ich mir hier. Etwas muss auch noch in neue Texte fließen! Vermutlich wird es darum gehen, dass ich mein Leben und meine Liebe hinreichend spannend finde.
Amen ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ennui wenn man dich so liest, wäre der Text vielleicht nicht zur Vertonung geeignet.
Dann lies mich nochmal richtig. Ich schrieb, dass ihr das durch den Text abgesteckte Feld verlässt.
 
So sehr vielen dank für eure Hilfe!

Ein paar Nachrichten kapier ich nicht, bin glaub ich zu dumm. :huh:

Hab eine überarbeitete Version vom Text. Stell ich gleich hier rein.
 
Überarbeitet:

"Iss auf, damit du groß und stark wirst!"
"Iss auf, damit du mal Arzt wirst!"
"Iss auf, dann wirst du gesund!"
"Iss auf, dann wird der Hintern rund!"
"Isst du nicht auf, gibts schlechtes Wetter!"
Mit jedem Bissen fühl ich mich fetter.
Zähl Kalorien im Kopf,
bevor ich für fünf Stunden jogg.

Mama kocht nach Gefühl
und es schmeckt perfekt.
Ich wieg alles ab
und fühl mich schon satt.
Mama kocht mit Gefühl.
Bin ich am Herd bleibt alles kühl.
Mamas Liebe geht nur durch den Magen.

Geh aufs Klo und fake einen Hustenanfall.
Was im Magen war schmeckt nach Schwermetall.
Bin die erste, die sich aufs Zimmer verkriecht,
bevor sies an meinen Haaren riecht.

Mama kocht nach Gefühl
und es schmeckt perfekt.
Ich wieg alles ab
und fühl mich schon satt.
Mama kocht mit Gefühl.
Bin ich am Herd bleibt alles kühl.
Mamas Liebe geht nur durch den Magen.

Mama kocht Reis
und in mir brodelt's heiß.
Mama grillt Fisch,
ich bin die Letzte am Tisch.
Mama macht Schwein,
ich ess lieber allein.
Mama brät Speck,
ich werf ihn heimlich weg.
Mama macht Gemüse,
ich fühl mich so müde.
Mama kocht was auch immer.
Rein mit der Gabel und raus mit dem Finger.

Mama kocht nach Gefühl
und es schmeckt perfekt.
Ich wieg alles ab
und fühl mich schon satt.
Mama kocht mit Gefühl.
Bin ich am Herd bleibt alles kühl.
Mamas Liebe bleibt nicht im Magen.
 
Ihr seid so lieb danke :schaem:
 

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