Grafikchips berechnen Soundeffekte !!!!

  • Ersteller mackie1402
  • Erstellt am
Das wäre nicht der erste "unvorhergesehene" Anwendungszweck von Grafikkarten.
Ich glaube irgendjemand wollte GPUs auch schon mal für wissenschaftliche Berechnungen einsetzen.
Ein anderer solcher Fall wäre das Zusammenbauen eines größeren "Clusters" (Verbund von vielen Rechnern um die Rechenpower zu kombinieren) nur aus Playstation-2-Konsolen. Auch dort wurde primär der Grafikchip der Konsolen benutzt. Angeblich soll sogar das ehemalige irakische Regime unter Saddam Hussein 5000 Playstations so kombiniert haben, um deren Raketen zu lenken.

Zurück zum eigentlichen Thema: Ohne mich mit der Materie genau auszukennen, könnte ich mir gut vorstellen, dass so etwas ähnliches kommen könnte. Im Moment besteht noch das Problem mit dem AGP-Port, der nur in eine Richtung schnell überträgt und in die andere eben nicht. Das wird sich aber mit PCI-Express lösen und das wiederum wird nächstes Jahr vermutlich Standard sein.
Das größere "Problem" ist IMHO eher, dass wir so viel Rechenleistung für Audio-Berechnungen meistens überhaupt nicht brauchen. Es mag spezielle Anwendungszwecke geben, wie z. B. realistische Reverbberechnung oder Physical-Modelling-Synthese. Aber bis sich diese Durchsetzen werden wir wahrscheinlich ohnehin normale CPUs haben, die entsprechend schnell sind.
Ein weiterer Grund, warum sich sowas nicht durchsetzen wird, ist zudem noch, dass es bei den meisten Musikern grundsätzlich Akzeptanz-Probleme bei allem Neuen gibt. Das sieht man jetzt an den Software-Synthesizern, denen manche immer noch vorwerfen, sie würden schlechter klingen als Hardware-Synthesizer und seien trotz Controller-Boxen immer noch schlechter zu bedienen. Bis sich solche Lösungen mit Grafikkarten durchgesetzt haben und die Leute sich dann auch entsprechende High-End-Grafikkarten besorgt haben, die man ja vorher nicht brauchte, bringen normale CPUs locker ausreichend Rechenleistung um 100.1-Surround-Klang, 50 Raytracing-Reverbs und jedes einzelne Instrument eines ganzen Orchesters auf Physical-Modelling-Basis auf einmal und in Echtzeit zu berechnen.
 
Hihi, das ist lustig. Ich weiß noch von früher (C-64), da konnte man fraktale Apfelmännchen vom Diskettenlaufwerk berechnen lassen (das genauso viel gekostet hat wie der Computer).
 
Theoretisch ist die Technik genial. Da heutzutage in fast jedem Rechner ein Mords-Grafikprozessor serienmässig drinsteckt, hat man als Musiker da ziemlich viel Rechenleistung brachliegen. Warum also nicht nutzen ? Hoffentlich kann sich diese Technik durchsetzen und hoffentlich springen Emagic, Steinberg / Co schnell genug auf diesen sehr interessanten Zug auf.

Gruß,
ColdSteel
 

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