Gitarre aufeinmal nicht mehr Stimmstabil

  • Ersteller Blablub
  • Erstellt am
>> Bei [g=422]Gitarre[/g] ist das anders? Wie wirds da gemacht? Die dünnen Saiten haben die gleiche Zugkraft wie die dickeren?

Bei ner [g=422]Gitarre[/g] hast Du ja i. A. nur gleich lange Saiten und jede Sorte davon nur eine, abesehen mal von 12-Saitigen.

Die Tonhoehe ist abhaengig von Dicke und Masse - das ist beim Klavier ja nicht anders.
Bei dicken Saiten ist einerseits der Zugdraht dicker (die masse wird durch umwickeln gemacht) als bei duennen Saiten, die im allgemeinen keine Umwicklung haben.

Ich hab leider keine akkuraten Zugkraftdaten da, gehe aber davon asu dass die Zugkraft der hohen Saiten wesentlich niedriger ist als die der tiefen Saiten.
Geht man einmal davon aus, dass die Kraft, die zum Ziehen der Saiten noetig ist, in Verhaeltnis steht zur Zugkraft der Saiten, dann wird Dir jeder Gitarrist bestaetigen koennen, dass die hohen Saiten leichter zu Ziehen sind als die tiefen......
 
Ich kenns noch von der Geige her (wo ja auch alle Saiten gleich lang sind), dass die dünnere Saite mehr Spannung brauchte als die dickere umwickelte. Kann mich aber auch irren, ist schon 10 Jahre her seit ich das letzte Mal ne Geige in der Hand hatte. Kenn auch nicht die Werte für die Zerreißgrenzen der Gitarrensaiten, sonst hätt ich schon ne Antwort.
Für sowas gibt's die Taylor-Formel (Zugkraftberechnung). Durchmesser/Länge/[g=349]Frequenz[/g] der Saite eingeben und simsalabim hat man das Ergebnis. Bräuchte aber eben gerade diese Werte um zum Ergebnis zu kommen, kenn mich ja nicht mit Gitarrenbesaitung aus.
 
Ich möchte mich den Ausführungen von zehnvorsechs anschliessen:
Reibung am Sattel kann schon zu solchen Erscheinungen führen.
Das sind Schwankungen im Bereich von 5cent.
Dazu reicht es schon aus, wenn man mal ordentlich an der Saite zieht.
Schon ist sie um 2-3 cent tiefer.
Wenn man dann hinterher die Saite um Bereich der Kopfplatte niederdrückt,
zieht sich das vorher verschobene Stück wieder zurück.
Bei sehr leichten Saiten (009) tritt sowas stärker zutage als bei 010 oder 011.
Graphitsattel, Rollensattel, TopLock+Feinstimmer usw. sind alles Verfahren, die diesem Effekt entgegenwirken sollen.

Sei konsequent und hol Dir ein ROBOT-System ...
(Wobei man von dem Geld wahrscheinlich den Probenraum 2 Jahre lang heizen könnte)
:)
 
Dazu muss ich mir nur die Verpackung anschauen.
Bei manchen Saiten steht sowas drauf.

Hier mal ein Beispiel für Saiten für Konzertgitarre:

HANNABACH GOLDIN

E1 - 0,61mm - - kp.8,0
H2 - 0,71mm - - kp.6,8
G3 - 0,86mm - - kp.6,8
D4 - 0,74mm - - kp.8,0
A5 - 0,90mm - - kp.7,8
E6 - 1,10mm - - kp.7,5

Man sieht also, dass die Zugkraft für alle Saiten annähernd gleich ist.
 
@sbv0001:

Ich rechne ja mit Klaviermensuren herum und habe gerade mal in einer Mensur (Excel-Tabelle) probiert was passiert, wenn man die Länge verändert. Fazit: Je länger eine Saite wird, desto mehr Spannung braucht sie um dieselbe [g=349]Frequenz[/g] zu erreichen. Bsp. anhand einer Klaviersaite:
1kg = 10 Newton
1.) g1=391,995 Hz ; 439,0 mm Länge ; 0,975 mm Durchmesser; 694,3 Newton
2.) g1=391,955 Hz ; 469,0 mm Länge ; 0,975 mm Durchmesser; 792,4 Newton
3.) g1=391,955 Hz ; 469,0 mm Länge ; 0,875 mm Durchmesser; 638,2 Newton

die Spannkraft hat sich bei einer Längenänderung um 3cm um 10kg (100 N) erhöht. Mit dünnerem Durchmesser sinkt die Spannkraft wieder.

Theoretisch also möglich, dass alle Gitarrensaiten ungefähr die gleiche spannung haben. Aber technisch/klanglich ist es in der Praxis halt anders denke ich :)

edit: @Hiphopmacher , danke für die Werte. Kp=kilopond? Ist die Angabe für die Zerreißgrenze oder die Auslastung in bezogenem Zustand? Die Zerreißgrenze gibt ja nur an welche Höchstbelastung die Saite aushält. Denke das ist der Wert dafür, oder?
Hast du auch noch die klingende Saitenlänge für Gitarren, dann könnte ich nämlich die Taylorformel das rechnen lassen.
 
Keine Ahnung, wie dieser Wert zustande kommt.
(Ich denke mal, das ist einfach ein Gewicht in Kilopond, was man an die Saite ranhängen muss, damit sie sich um einen bestimmeten Betrag durchbiegt)

Die Zerreissgrenze ist das aber ganz gewiss nicht, denn beim Aufziehen von Saiten muss man die Saite ja auch noch von Hand straff ziehen und da reichen 10kp kaum aus.

Ich gebe zu bedenken, dass Saiten unterschiedliche Durchmesser haben und dass auf diese Weise eine gleichbleibende Spannung erzielt wird.
Anderenfalls liesse sich das Instrument auch kaum spielen.
Jedenfalls bei einer [g=422]Gitarre[/g] wäre das schon sehr störend, wenn eine Saite durchhängt wie eine Wäscheleine, währen die andere so starr ist wie eine Eisenstange ...

:)
 
Link von sbv0001:
http://www.noyceguitars.com/Technotes/Articles/T3.html

In FIG.2 sieht mans ja ganz deutlich. Ungefähr gleiche Belastung auf den Saiten. Na also.

As may be seen from the measurements set out in Fig 2. the tension required to achieve the correct pitch is reasonably similar for all strings (or at least it will be in a [g=185]balanced[/g] set).
--------------- This is of course necessary to avoid unequal stress being inflicted on the body of the instrument. It's also the reason why all your strings end up feeling much the same to play.---------------
 
Ok Freunde danke für die Tipps und die hilfreiche Diskussion...
Ich werd mir jetzt mal die mechaniken ansehen und nen neuen Sattel anschaffen....

ich halte euch auf dem Laufenden...
 

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