Gitarre auf 3 Amps fürs Recording

[nangillala]

Hi,
ich habe mich schon ein wenig mit dem Thema beschäftigt und auch im Forum gesucht, ich hoffe es ist ok, wenn ich hier diesen Thread aufmache, da mir immer noch nicht alles klar ist. Es ist wie folgt: Wir nehmen demnächst im Probenraum auf und ich wollte den Gitarristen gerne in drei Amps auf einmal schicken, am liebsten noch per D.I. unbearbeitet in den PC. Man könnte natürlich nacheinander alles machen. Jedoch würde das halt auch drei mal so lange dauern und ich glaube einfach, dass man beim zwanzigsten Mal nicht mehr so gut spielt wie bei den ersten fünf (und vermutlich auch nicht mehr so tight). Meine Ideen jetzt:


-Wir haben im Probenraum noch einen Blackswitch rumfliegen. Das Ding kann ja generell eine [g=422]Gitarre[/g] auf (immerhin) zwei Amps leiten. Jedoch besitzt es keinen Ground Lift. Brummt dann auf jeden Fall einer(/beide) der Amps?

-Geräte wie der Lehle 1@3 sind mir bekannt, jedoch auch deutlich zu teuer um das mal für Aufnahmen zu kaufen. Sowas unter 40€ wäre super, wird aber wohl schwer machbar sein, auf zwei Amps wäre auch schon nicht so schlecht.

-Der Gitarrist hat ein Korg Multieffektgerät, welches einen Stereo-ausgang hat, damit könnte man also (ohne aktivierte Stereo-Effekte natürlich) schonmal auf zwei Amps gehen. Ich weiß nicht ob hier eine galvanische Trennung vorliegt, hoffe es aber mal. Mir ist bekannt, dass es auch Bodentreter gibt, die das auch haben. Vielleicht könnte man so einen günstig bekommen. Aber auch bei diesen: Haben die dann Ground Lift an Bord?

-Könnte mir eine D.I. Box helfen? Da bin ich mir aber wegen der Signalwandlung nicht sicher, ob das der [g=182]Amp[/g] dann noch mag. Was ist denn mit so etwas hier: Behringer Micro HD? Wenn ich das richtig verstehe wäre ich damit ohne Brummen bei zwei Signalen?

-An meinem Fender Cyber Twin habe ich bspw. eine Send Buchse. Ich könnte also von hier in den Return eines anderen Amps, richtig? Jedoch würde dort dann ja nur die Endstufe angesprochen werden, ich weiß nun nicht wie viel das Soundtechnisch noch so machen würde.

-Wenn ich mit ner D.I. Box in den PC gehe könnte ich ja das Signal später zurückschicken, also Re-Ampen. Jedoch habe ich keine Lust mir extra für viel Geld einen Reamper zu kaufen. Was würde denn passieren wenn ich ein symmetriertes Signal in den Gitarrenamp schicken würde? Ich könnte es ja am Pult leiser machen, oder? Ich weiß halt nur nicht ob dem [g=182]Amp[/g] symmetrisch oder unsymmetrisch egal ist. Oder kann man eine normale D.I. Box rückwärts zum de-symmetrieren benutzen? Dann müsste ich ja nurnoch auf die Lautstärke achten...!?

Habt ihr noch Tipps, Anregungen oder Gedanken für mich?
Vielleicht gibt es hier ja den ein oder anderen, der mir helfen kann.

Gruß,
Florian

 

[Jay_Adams]

Als Live Triamper kann ich dir den Tip geben: Wenn ihr vorhabt sowas Live zumachen (3 amps auffahren) dann hol dir die Lehle oder mehrere DI'S...


wenn ihr so nur aufnehmen wollt, dann überdenk das am besten, du handelst dir durch das synchrone Aufnehmen mit mehreren Amps nur Ärger ein... (es sei denn du bist ein Berufsstudiomensch und hast jahrelange Erfahrung...)

Es ist kritisch genug einen einzigen [g=182]Amp[/g] abzunehmen, selbst wenn man sich schon "ein wenig" damit beschäftigt hat... das was du an Zeit sparst wenn der Gitarrero alles auf einmal einspielt, das verlierst du indem du für 3 Amps die richtige mikroposition und so DInge wie Phasing usw. herausfriemelst...

Greetz Jay

 

[wuchris]

Hallo!

Hab mit der synchronen Abnahme von 3 [g=182]amp[/g] zwar keine Ahnugn, dafür mit der von 2. Kann Jay_Adams nur beipflichten. Nimm lieber weniger und dafür gscheit. Tut bestimmt besser als irgendein phasenschweinerreiversautes "dickes" Signal.
Was 2 Amps betrifft: nimm das Korg Muliteffekt, schalt alle Simulationen etc aus und wähle nur einen [g=52]Chorus[/g], den stellst du auf mininalsten effekt ein und steuerst daduch 2 amps an. Klingt wie sau
mit wennst das mit [g=52]chorus[/g] regelst, gibts auch keine brumm-probleme, nach meiner erfahrung.
viel erfolg und gruß

 

[nangillala]

Hi,
danke schonmal für eure Antworten.
Live ist das erstmal nicht geplant, und ich bin natürlich auch nicht der Studio-Mogul, dem die über 100€ für so ein Gerät egal sind.
Meinen Fender wollte ich beispielsweise garnicht abmikrofonieren, sondern direkt von da in den PC, da es ja ein Modelling-[g=182]amp[/g] ist und das auch so klasse klingt. Bei zwei Amps hätte ich es mir jetzt zugetraut das zu mikrofonieren, jedoch habe ich nur ans Phasendrehen und nicht an die Phasenverschiebung gedacht. Aber hat man das gleiche Problem nicht auch wenn man nacheinander aufnimmt? Da dürften die Phasen dann ja auch nicht automatisch passen. Lauft ihr dann drei Stunden mit dem Mikro durch den Raum und nehmt immer mal wieder nen bisschen auf bis es passt? Ich stelle mir das gerade auch sehr schwierig vor. Ich hätte einfach erstmal viele Signale gesammelt und dann alles was sich zusammen gut anhört mit in den Mix gebracht. Wenn etwas Phasentechnisch nun wirklich ganz daneben liegt bleibt es halt draußen. Ich werde mal ein wenig experimentieren.

Hat denn hier jemand Erfahrungen mit dem Problem des Brummens oder eben auch nicht? Sonst könnte ich ja hinter den einen Ausgang des Korg noch den Blackswitch hängen und wäre dann bei meinen drei Signalen. Ist das also Glück ob es Brummt oder nicht, oder wird es das auf jeden Fall tun?

Gruß,
Florian

(und schön, dass einem hier so schnell geholfen wird.)

 

[WEAPON_X]

bitte sei mir nicht boese - es ist sicherlich nicht abwertend oder arrogant gemeint ...

ich wuerde es bei deinem equipment erst garnicht machen, da es sich nicht rentiert so einen aufwand zu betreiben, und das resultat in keinem verhaeltniss steht zum aufwand.

 

[nangillala]

WEAPON_X schrieb:
bitte sei mir nicht boese - es ist sicherlich nicht abwertend oder arrogant gemeint ...

ich wuerde es bei deinem equipment erst garnicht machen, da es sich nicht rentiert so einen aufwand zu betreiben, und das resultat in keinem verhaeltniss steht zum aufwand.

Hi,
das ist schon ok, ich werde dir das bestimmt auch nicht übel nehmen, aber was genau findest du denn an meinem equipment so schlecht, dass es gleich die Idee disqualifizieren würde?

 

[WEAPON_X]

es kann sein das es mir entgangen ist welche amps genau du multi ampen willst,
aber wirkliches multi amping rentiert sich (aufwand, preis, ergebniss) erst wenn du richtig fette amps miteinander kombinierst.

zb eine bewaehrte kombi: dual rectifier (grind), diezel vh4 (definition), engl powerball (schub und [g=105]gain[/g]). alle auf 4x12" boxen, alle gemic'ed.

mit moddeling amps, und solchen digitalen [g=182]amp[/g] geschichten wirst du nie so ein ergebniss hinbekommen. v.a weil du noch mehr variablen zu bedenken hast:

klang - digitale kisten klingen einfach komisch (meine meinung, bitte keine diskussion, und schon garnicht boese gemeint. es gibts jungs die bauen sehr geile sounds und bla und bla und ....boah.......

[g=5]latenz[/g]: jep, die kleinen kisten haben alle eine kurze - wenn auch sehr kurze [g=5]latenz[/g] oder trigger zeit. und es wird sehr schwierig die sounds dann von 2 oder mehr kisten miteinanden zu kombinieren weil man die kaum zusammenbekommt, wegen dem triggering.

aufwand. erklaert sich von selbst.

ich wuerde an deiner stelle - und was am effektivsten ist - die simpelste und einfachste variante nehmen: 1 guter [g=182]amp[/g], 1 gute [g=422]gitarre[/g] und eine gute signal kette. dann doppeln.

 

[iAmRock]

WEAPON_X schrieb:
aber wirkliches multi amping rentiert sich (aufwand, preis, ergebniss) erst wenn du richtig fette amps miteinander kombinierst.

[...]

ich wuerde an deiner stelle - und was am effektivsten ist - die simpelste und einfachste variante nehmen: 1 guter [g=182]amp[/g], 1 gute [g=422]gitarre[/g] und eine gute signal kette. dann doppeln.

1. Meine Erfahungen wiedersprechen dem. Ich finde, auch Amps unterhalb der von dir genannten Klasse Diezel, Mesa etc. können als multi-Amping-Setup eine Klangverbesserung bringen. Ich würde bestimmt nicht in die drei genannten Amps investieren, nur um sie dann so zu benutzen, aber der OP scheint die Verstärker ja schon zu haben, also ist es doch toll, einfach mal mit denen rumzuexperimentieren. Würde ich genau so machen.

In der Sache magst du aber Recht haben: Für jemanden, der mit Mikrofonierung wenig Erfahrung hat, wirds aller Wahrscheinlichkeit beim rumexperimentieren bleiben.

2. Gitarren doppeln und mehrere Gittarrensetups gleichzeitig abnehmen ist nicht dasselbe und klingt total unterschiedlich. Du weißt das ja, aber der OP scheint den Unterschied nicht so genau zu kennen...

Also für die, die experimentieren wollen: kennt jemand einen aktiven Gitarrensignal-Splitter, der vielleicht etwas günstiger ist als der von Lehle? Oder kennt jemand einen DIY-Plan? Ich hab bisher keinen gefunden.

Viele Grüße, Klaus.

[EDIT:] Ich hab gerade gesehen, der Lehle P-Split scheint passiv zu sein... hab ich denn nicht einen Gainverlust von -3dB an den Amps?

 

[Jay_Adams]

Da gabs doch auch was aktives!? Mh... wenn jemand was billigeres für 3 Amps weiss bin ich beim drüber freuen mit dabei... ich mach dass mit 2 1 auf zwei Stecker und dreh den output beim Zoom hoch. Es klingt zwar echt gut, aber ich schäm mich trotzdem dafür


Wg. Phasengeschichten: Das Phasing beim doppeln klingt ja fast schon aus reinem Selbstzweck geil, wobei die Auslöschungen durch Mikrofehler teils echt gruselig klingen können... dat issn riesen Unterschied (obwohls eigentlich dasselbe ist ???)

 

[WEAPON_X]

MORLEY tripler: 1 auf 3, klappt gut und funktioniert.

 

[nangillala]

Ich finds sehr witzig, dass hier als Beispiel gleich eine typische Metall-Kombination von Amps genannt wird. Das ist übrigens nicht die Musik die aufgenommen werden soll, aber ist ja auch ansich egal. Die Amps die wir zur Verfügung haben sind schon ordentlich. Als da wären Fender Cyber Twin, Earforce Head, nen Marshall Combo und nen Hohner aus den 60ern. Ich will natürlich nicht auf Gedeih und Verderb alle aufnehmen und dann denken das macht meinen Sound besser. Ich wollte halt damit experimentieren und denke das werde ich auch tun, so gut es meine Möglichkeiten zulassen.
Das doppeln im Sinne von zweimal einspielen und das ganze einfach nur durch diverse Amps schicken unterschiedliche Dinge sind ist mir durchaus bewusst, es bleibt jedoch die Frage bestehen, wieso man einmal Phasenprobleme bekommen soll und bei der anderen Möglichkeit nicht. Ich bin schon gespannt was bei den Aufnahmen so rauskommt; vielleicht ist es ja tatsächlich eine dumme Idee so etwas abseits der großen Studios zu probieren. Momentan bin ich aber noch recht überzeugt davon *g*

Gruß,
Florian

 

[bollili]

Hi!

Billig und brauchbare Qualität:
https://www.thomann.de/de/nobels_split4.htm

Habs schon im Einsatz erlebt. War einwandfrei.

Gruß
bollili

 

[wuchris]

die rechnerrei von wegen "[g=105]gain[/g] verlust von 1dB" ist leider müll....

dB rechnerreien sind schwerer als man glaubt. gibts sehr viel literatur dazu, drum erläuter ich das jetz nicht im einzelnen.

wenns eh nicht von höchster qualität sein muss, dann nimm doch deinen multieffekt, geh von dem mit einem in einen [g=182]amp[/g]. vom anderen kabel ausm multieffekt noch in einen andern multieffekt und von da aus in die beiden anderen amps. könnte doch klappen, oder ?
schaut mit sicherheit interessant aus

gruß

 

[nangillala]

Ah, der Nobels Splitter ist eine gute Sache (denke ich *g*), den hatte ich noch nicht gefunden, vielen Dank dafür.
Ich werde es jetzt erstmal wie vorgeschlagen ausprobieren: Aus dem Multieffekt raus, mit einem dann nochmal in den Blackswitch und von da in die Amps. Hoffen wir mal dass nichts brummt. Ich freu mich auch schon drauf wie das aussieht

 

[iAmRock]

Für die DIY-Freunde:

http://www.geofex.com/FX_images/splitter.gif

weiss ja noch nicht, ob ich mir das zutraue...

Rock

 

[kickback]

hi!

wenn nur für aufnahmen, dann wäre eine variante:

1x (trockenes signal direkt) aufnehmen und 3x reampen (PC nacheinander in die amps).

dann hast du auch alle zeit der welt, gemütlich mit den mic-positionen bei jedem [g=182]amp[/g] herumzuspielen!

 

[nangillala]

kickback schrieb:
hi!

wenn nur für aufnahmen, dann wäre eine variante:

1x (trockenes signal direkt) aufnehmen und 3x reampen (PC nacheinander in die amps).

dann hast du auch alle zeit der welt, gemütlich mit den mic-positionen bei jedem [g=182][g=182]amp[/g][/g]

[g=182]

hi,
ja, genau.. das war ja auch der letzte Punkt, den ich in meinem Eingangspost angesprochen hatte. jedoch bin ich mir halt nicht ganz sicher was ohne Reamper passiert. Hat das mal jemand probiert?

Gruß,
Florian[/g]

 

[kickback]

jedoch bin ich mir halt nicht ganz sicher was ohne Reamper passiert. Hat das mal jemand probiert?

ja, hab ich.
probier's doch auch einfach einmal

für meine zwecke hat's gereicht.

 

[jannik]

besitzt du einen boss tu-2 oder einen ce?
haben auch jeweils 2 ausgänge, hab das mal kurz Bi-amping mäßig betrieben und kann mich an keine phasenauslöschungen erinnern...
wäre ne günstige möglichkeit, da man sowas eigentlich immer zum testen rumliegen hat.

 

[ponch]

nangillala schrieb:
Das doppeln im Sinne von zweimal einspielen und das ganze einfach nur durch diverse Amps schicken unterschiedliche Dinge sind ist mir durchaus bewusst, es bleibt jedoch die Frage bestehen, wieso man einmal Phasenprobleme bekommen soll und bei der anderen Möglichkeit nicht.

Ganz einfach: Beim Biamping hast du immer das gleiche Gitarrensignal, während du beim Doppeln immer kleine (gewünschte) Abweichungen im Spiel hast. Ich würde dir davon abraten, mit 3 Amps gleichzeitig aufzunehmen, da der Aufwand den Nutzen bei weitem übertrifft. Der Sound wird nicht wirklich fetter, es wird eher matschig. Wie schon einige Vorredner sagten, ist es immer besser mit verschiedenen Amps zu doppeln.