Genesis Foxtrot - Basspiel sehr ungewöhnlich! Oder doch nicht?

[Cruba]

Ich hör' grad mal wieder die Foxtrot und wäre nett, wenn mir jemand bestätigen könnte, ob der Bass nicht doch sehr gegen die Gesamtharmonie der Stücke geht.

Je mehr ich mich auf den Bass tonal konzentriere, desto verrückter macht er mich.

Momentan klingt es für mich als ob er:

a) immer komplett das macht, was man nicht von ihm erwartet (tonal)
b) vielleicht sogar absichtlich verstimmt ist

Vielleicht steiger ich mich hier auch grad' in was rein, aber momentan bleibt's für mich nicht nachvollziehbar.

 

[Edced]

Hâllo!

In den frühen Genesisjahren war Mike Rutherford einer der außergewöhnlichsten Bassisten. Vergleichbar mit Chris Squire von Yes. Aber das hatte natürlich auch mit der musikalischen Umgebung ("Art-Rock" nannte man das dazumal) zu tun.
Falsch ist da nie was - allenfalls ungewöhnlich. Er spielt oft Gegenmelodien, verändert mit seinem tiefen Ton die Akkorde von Keyboard und Gitarren, setzt rhythmische Gegenakzente (ich weiß nicht, ob ich mich fachmännisch ausdrücke...). Gewöhnungsbedürftig, wenn man die klassischen Rock-Basssisten als Maßstab nimmt.
Ich find's heut noch genial.

Gruß
Ed

 

[Cruba]

Gegenmelodien

Das iss wohl das Stichwort. Danke Dir. Manchmal treiben mich die Herren echt in den Wahnsinn obwohl ich sie jetzt schon seit dem 12. Lebensjahr kenne.

Bin auch froh, dass Du Rutherford als einen der außergewöhnlichsten Bassisten bezeichnest. Dann bin ich beruhigt.

 

[jet2]

harmonisch ist da alles 1a bei mike rutherford (welche stücke meinst du denn?).
er ist imho einer der technisch besten, präzisesten und ungewöhnlichsten rock-bassisten aller zeiten.
(und ich find ihn auch wesentlich besser als chris squire...)
mike hat übrigens mit gitarre angefangen, was man vielleicht ein bischen hört.
manchmal spielt er den bass auch mit einem fußpedal...
so gut er hören kann und das zusammenspiel der band ergänzt, als komponist schätze ich ihn leider gar nicht. er war meiner meinung am verpoppten genseis-sound ab abacab schuld und auch sein solo-zeug kann ich gar nicht ab..

 

[unifaun]

harmonisch ist da alles 1a bei mike rutherford (welche stücke meinst du denn?).

Ich finde, besonders gut hört man das auf der "Foxtrot" bei "Get 'em out by friday".

Das durfte ich letztens von der Tribute-Band "Nursery Cryme" zum ersten Mal live erleben.

 

[jet2]

Signatur - "Can you tell me where my country lies?" cried the unifaun to his true love's eyes...

666 is no longer alone,
He's getting out the marrow in your back bone,
And the seven trumpets blowing sweet rock and roll,
Gonna blow right down inside your soul.

 

[jet2]

Ich finde, besonders gut hört man das auf der "Foxtrot" bei "Get 'em out by friday".

er spielt halt nicht immer den grundton und den rhytmus der bassdrum.
ist ja auch nciht vorgeschrieben, daß ein bassist das tun muss...

 

[Edced]

Die erste Rutherford-Solo "A Smallcreep's day" klingt noch mehr nach alten Genesis als Genesis zu dieser Zeit. Höre ich immer noch gern.

Für die Pop-Richtung ist zuerst Phil Collins verantwortlich zu machen.

Aber der Genesis-Sound war ohne Steve Hackett sowieso futsch....

Grüße

Edced

 

[Cruba]

Hi alle!

Sorry für die späte Antwort und die späten Dankes.

Jo, in erster Linie war ich über Get 'em out by friday gestolpert, was den Bass angeht.

Habe mir inzwischen auf Youtube einige Basscover angesehen/angehört und hab' mich echt nicht getäuscht. Wenn man sich auf den Bass konzentriert und den Gesamtzusammenhang zum Rest von z. B. Get 'em out by friday anhört, ist da wirklich ne' Menge irres Zeug, was sich gegen eigentlich erwartetes und gewohntes Bassspiel auflehnt.

Danke an alle für die kleine, feine Diskussion.

Schöne Ostertage alle, die das noch lesen!