Gehirnwäsche

[Lobotomeandyou]

Was hat PEGIDA mit politischen Songs zu tun?

Du redest hier von einer politischen Bewegung. Schmeiß doch nicht unteschiedlichste Dinge in einen Topf.

Und da wir als Musikfans auch unseren Idolen Glauben schenken, sind wir für ihre Botschaften auch empfänglicher.

Einem vierzehnjährigen Fan vielleicht. Einem erwachsenen U2 Fan müsste z.B. schon klar sein, dass ein Bono Wasser predigt und Wein säuft. Trotzdem kann der Inhalt der Texte richtig sein.

Und was heißt "für Botschaften anfällig". Du bist doch so'n Schlagerfan? Wenn du auf Schlagerbotschaften anfällig reagieren würdest, dann hättest du schon -zig Vaterschaftsklagen, ein dutzend gescheiterter Ehen und regelmäßig Geschlechtskrankheiten am Hals (oder an anderen Körperteilen).
Im Schlager ist ja alles drin - vom Ehebruch bis zur Vergewaltigung.

 

[Christian_30]

Was hat PEGIDA mit politischen Songs zu tun?

Du redest hier von einer politischen Bewegung. Schmeiß doch nicht unteschiedlichste Dinge in einen Topf.

Du hast behauptet, ich würde die Fans, die Hörer für dumm halten. Ich sage, die Leute sind nicht dumm, aber verführbar. Pegida ist ein Beispiel dafür, wie verführbar Menschen sind. That`s it.

Und da wir als Musikfans auch unseren Idolen Glauben schenken, sind wir für ihre Botschaften auch empfänglicher.

Einem vierzehnjährigen Fan vielleicht. Einem erwachsenen U2 Fan müsste z.B. schon klar sein, dass ein Bono Wasser predigt und Wein säuft. Trotzdem kann der Inhalt der Texte richtig sein. [/quote]

Jeder unserer Stars, egal aus welcher Musikrichtung, bekommt von uns einen gewissen Vertrauensvorschuss, genau aus diesem Grund gibts ja auch Werbung mit Promis: Die Glaubwürdigkeit der Stars soll auf das Produkt abfärben. So ist es auch mit politischen Botschaften: Wenn Star XY etwas über Politik sagt, hat das für seine Fans mehr Gewicht, als wenn Lieschen Müller das sagt.

Und was heißt "für Botschaften anfällig". Du bist doch so'n Schlagerfan? Wenn du auf Schlagerbotschaften anfällig reagieren würdest, dann hättest du schon -zig Vaterschaftsklagen, ein dutzend gescheiterter Ehen und regelmäßig Geschlechtskrankheiten am Hals (oder anderswo).

Nein, ich hasse Schlager, ehrlich. Ich habe es mal eine Zeit lang gemacht, aber eher aus wirtschaftlichen Überlegungen So wie das halt ist, wenn man einen Job nur aus logischen Gründen annimmt, aber die Arbeit eigentlich blöd findet Deswegen mache ich auch keinen Schlager mehr.

 

[Lobotomeandyou]

Jeder unserer Stars, egal aus welcher Musikrichtung, bekommt von uns einen gewissen Vertrauensvorschuss, genau aus diesem Grund gibts ja auch Werbung mit Promis: Die Glaubwürdigkeit der Stars soll auf das Produkt abfärben. So ist es auch mit politischen Botschaften: Wenn Star XY sagt, hat das für seine Fans mehr Gewicht, als wenn Lieschen Müller das sagt.

Nochmal... was hat der Status und die Popularität eines Sängers mit Textbotschaften, Textinhalten oder der Verifizierbarkeit von Texten zu tun?
Wenn in einem politischen Text etwas thematisiert wird, von dem der hiesige Hörer nix gehört hat, weil in unseren Medien nix darüber zu lesen ist, dann macht es schon Sinn, das zu veröffentlichen. Ein Songtext kann nicht die Welt erklären und hat auch nicht die Macht, Menschen soweit umzumodeln, dasss sie eine komplett anders politische Richtung einschlagen. Aber ein Text kann den Hörer (für ein Thema) sensibilisieren. Und das ist gut so.

 

[Lobotomeandyou]

Kurz: Du propagierst hier Selbstzensur. Darin besteht die Gefahr der Demokratiezersetzung. Jede Diktatur wünscht sich einen regimeunkritischen Kulturbetrieb. Da zünden dann solche "Argumente" wie Politik ist Politik und Musik ist Musik. Sehr gefährlich, diese Haltung!

 

[Christian_30]

Ein Songtext kann nicht die Welt erklären und hat auch nicht die Macht, Menschen soweit umzumodeln, dasss sie eine komplett anders politische Richtung einschlagen. Aber ein Text kann den Hörer (für ein thema) sensibilisieren. Und das ist gut so.

Leider maßen sich politische Songs an, die Welt zu erklären. Sie sagen nicht: "Hey, wir sensibilisieren Euch Hörer für das Thema, aber um mehr über das Thema zu erfahren, informiert Euch am besten nochmal selbst." Nein, viele dieser Songs sagen schlicht: "Der ist gut, der ist böse." Also z.B. "Politiker sind faul und korrupt, die Wirtschaftsbosse sind unmoralisch und die Journalisten lügen."

Du schreibst: "Wenn in einem politischen Text etwas thematisiert wird, von dem der hiesige Hörer nix gehört hat, weil in unseren Medien nix darüber zu lesen ist, dann macht es schon Sinn, das zu veröffentlichen." Ok, ich würde dir recht geben, wenn es wirklich ein Thema wäre, von dem man sonst nix hört. z.B. Ausbeutung eines Regenwaldes, von dem ich noch nie was gehört habe. Unterdrückung einer Bevölkerungsgruppe in einem fremden Land, von dem man sonst nie etwas liest.

Aber Kritik an der Politik, an der Wirtschaft, an Managern, Kritik von Journalisten an anderen Journalisten? Das sind keine Themen, von denen noch nie ein Hörer hier gehört hat, im Gegenteil: man muss nur mal die Zeitung aufschlagen oder kurz auf den Blog des Vertrauens gehen und bekommt diese Themen in epischem Ausmaß zu lesen. Man kann sich theoretisch 24h lang am Tag mit diesen Themen beschäftigen, indem man im Internet dazu liest oder auf YouTube Dokus zum Thema kuckt etc.

Und der Vorteil von Zeitungen oder Blogs ist: da ist wirklich Platz, um sich mit nem politischen Thema ausführlich und tiefgründig zu befassen. Welche Ursachen z.B. zur Flüchtlingskrise geführt haben, was Lösungen sein können etc..

Aber, und damit schließt sich der Kreis zu meinem Anfangs-Post, in einem 3-4 Minuten-Song ist im Vergleich dazu nicht genug Platz und Zeit. In der kurzen Zeit kann man höchstens platte politischen Botschaften vermitteln, die ziemlich simpel und schwarz/weiß gestrickt sind - so wie der Text, um den es hier geht (sorry, TE, bitte nicht als persönliche Kritik an dir auffassen, es geht mir nur um den Inhalt, nicht um dich als Person....)

Deswegen: Musik ist Musik, Politik Politik

 

[Lobotomeandyou]

Und der Vorteil von Zeitungen oder Blogs ist: da ist wirklich Platz, um sich mit nem politischen Thema ausführlich und tiefgründig zu befassen. Welche Ursachen z.B. zur Flüchtlingskrise geführt haben, was Lösungen sein können etc.. Und nicht (und damit schließt sich der Kreis zu meinem Anfangs-Post) in einem 3-4 Minuten-Song, denn in der kurzen Zeit kann man höchstens platte politischen Botschaften vermitteln, die ziemlich simpel und schwarz/weiß gestrickt sind.

Hast du nicht eben noch was von Monokausalität usw. geschrieben?

Auch die Rezeption eines Textes führt nicht zwingend sofort zur Meinungsbildung. Der gehörte Text kann aber durchaus ein Impuls darstellen, der den Hörer zu entsprechendes Blogs und Informationsquellen leitet.

Du neigst zur vereinfachenden Darstellung. Das wäre in etwa so, als wenn jemand behauptet, dass ein Schlager immer nur Kopulationsszenen und Knattererotik darstellen würde.

Du schreibst: "Wenn in einem politischen Text etwas thematisiert wird, von dem der hiesige Hörer nix gehört hat, weil in unseren Medien nix darüber zu lesen ist, dann macht es schon Sinn, das zu veröffentlichen." Ok, ich würde dir recht geben, wenn es wirklich ein Thema wäre, von dem man sonst nix hört. z.B. Ausbeutung eines Regenwaldes, von dem ich noch was gehört habe. Unterdrückung in einem fremden Land.

Ja, auch das sind nun einmal politische Texte. Und davon finden sich massenhaft, auch im mainstreamigsten Pop.

Songs wie dieser waren z.B. schon Impulsgeber dafür, sich mit Politik zu beschäftigen. Und da geht es nicht nur um "Gut und Böse", sondern beschäftigen sich mit Geschichte, Begebenheiten und mit Personen, die einem sonst nicht bekannt wären:



http://www.songtexte.com/songtext/peter-gabriel/biko-73d4fa35.html

Der Song ist z.B. von 1980. Zu einem Zeitpunkt, als sich hierzulande (oder anderswo in Europa) kaum ein Teenager mit der Siutuation in Südafrika auseinandersetzte, in der man nicht einmal definieren konnte, was "Apartheid" ist.

 

[Lobotomeandyou]

Und natürlich kann es heutzutage auch nicht schaden, wenn in einem Text Begriffe wie EU-Verfassung, Eurogendfor, TTIP, Toleranzgesetz usw. vorkommen würden.
Denn das sind Begriffe, mit denen wir uns in absehbarer Zeit auseinandersetzen müssen. Musik und Texte können durchaus auch Stimmungslagen aus der Bevölkerung in Richtung Herrschaftskaste senden. Auch eine Kraft, die man nicht unterschätzen sollte. Ich erinnere da mal an die Antikriegslieder in den 60ern und frühen 70ern in den USA, die schon eindeutige Signale an Nixon und Co. sendeten.

 

[Christian_30]

Und der Vorteil von Zeitungen oder Blogs ist: da ist wirklich Platz, um sich mit nem politischen Thema ausführlich und tiefgründig zu befassen. Welche Ursachen z.B. zur Flüchtlingskrise geführt haben, was Lösungen sein können etc.. Und nicht (und damit schließt sich der Kreis zu meinem Anfangs-Post) in einem 3-4 Minuten-Song, denn in der kurzen Zeit kann man höchstens platte politischen Botschaften vermitteln, die ziemlich simpel und schwarz/weiß gestrickt sind.

Hast du nicht eben noch was von Monokausalität usw. geschrieben?

Auch die Rezeption eines Textes führt nicht zwingend sofort zur Meinungsbildung. Der gehörte Text kann aber durchaus ein Impuls darstellen, der den Hörer zu entsprechendes Blogs und Informationsquellen leitet.

Moment. Wenn ich geschrieben hätte "Rezeption eines Textes führt sofort zur Meinungsbildung", dann wäre das eine monokausale Behauptung und dann hättest Du recht. Das habe ich aber nicht.

Ich habe nur den Vorteil klar gemacht, warum es besser ist, politische Themen in der Zeitung, in Blogs (oder auch in Foren wie hier) zu behandeln, anstatt sie in Musik zu behandeln. Mehr nicht.

Dein Beispiel höre ich mir gerne mal an und es ist ein Beispiel dafür, wenn Themen hier nicht in den Medien vorkommen, aber Musiker drauf aufmerksam machen, da hast Du recht.

Und wie schon oben geschrieben: es kann keiner behaupten, Kritik an unserem Wirtschaftssystem, an Managern, an der Politik etc. würde hierzulande nirgendwo veröffentlicht, weshalb Sänger drauf aufmerksam machen und sich anmaßen sollten, in 3-4 Minuten mal eben eine "Lösung" des Problems zu skizzieren. Denn dabei kommt einfach nur flaches Zeug raus.

 

[Lobotomeandyou]

Denn dabei kommt einfach nur flaches Zeug raus.

Da schließe ich mal mit 'nem abgewandelten Zitat von Dir....

Text ist nicht gleich Text.



Meines Erachtens war die Musik in den letzten 25 Jahren viel zu unpolitisch und hat sich komplett der neoliberalen Strömung verschrieben. Wenn Musik mal politisch war in diesem Zeitraum, dann nur, um diese Strömung komplett zu bedienen.

Wohin hat das gleichgerichtete Kulturschaffen geführt? Das sehen wir heute sehr gut. Nun haben wir ihn, den unpolitischen, desinteressierten Konsumbürger.

 

[SoulFrontier]

Super Entertainment Leute!

Einige laufen sich gerade warm, köstlich. Ich fürchte jedoch hier wird bald zwangsweise das Licht ausgehen.

Drum hurtig noch schnell paar Knaller bitte!

 

[electrical]

Super Entertainment Leute!

Einige laufen sich gerade warm, köstlich. Ich fürchte jedoch hier wird bald zwangsweise das Licht ausgehen.

Drum hurtig noch schnell paar Knaller bitte!

Warum soll das Licht ausgehen? Wird doch grad erst spannend. Versteh ich nicht, erklärs bitte!

 

[SoulFrontier]

Na wir sind inzwischen mal wieder weg vom Text, dafür geht's um alles Mögliche von Pegida bis Putin, drollig zwar jedoch werden Threads geschlossen wenn es politisch wird.

Nun ist zwar der Text des TE politisch gemeint, vielleicht hat man deshalb ein Einsehen, ich glaub es aber nicht.

 

[martinthomas]

ja vielleicht solltenwir den politikteil wirklich chließen...dasartet wohl aus....zum textlichen

@christian

wenn texte/songs keine schwierigen und tiefen themen beinhalten dürften, könnte niemand über liebe,verzweiflung und selbst freude schreiben......gefühle sind so facettenreich wie nichts anderes!
man kann auch keine komplette kausalitätskette vom keim bis hin zum weltuntergang(sei es poltisch oder nur ein gedanke) texten....dafür gibt es philsophen die riesige bücher füllen....musik ist wie sie ist....mal kratzt sie an der oberfläche...mal gehts mehr in die tiefe...natürlich wird sie nie alles erfassen aber sie lässt dich mit einem gefühl zurück...oder einem textschnipsel....so soll es sein.....

und das politische songs die demokratie aushebeln und leute an die peripherie der politschen szene drängen ist blödsinn...hoffe du erkennst das selbst.......

 

[electrical]

Na wir sind inzwischen mal wieder weg vom Text, dafür geht's um alles Mögliche von Pegida bis Putin, drollig zwar jedoch werden Threads geschlossen wenn es politisch wird.

Nun ist zwar der Text des TE politisch gemeint, vielleicht hat man deshalb ein Einsehen, ich glaub es aber nicht.

Interessant, daß Threats geschlossen werden, laut Deiner Meinung, wenn es politisch wird. Was darf man denn davon halten?

 

[Christian_30]

@martinthomas: Wer redet denn von Gefühlen? Ich finde Politik in Musik unpassend, gegen Gefühle in Songtexten hat hier niemand was.

 

[martinthomas]

na aber gefühle sind doch wohl weitaus komplexer als politik!
nach deiner theorie ist ja politik schon zu groß für nen 4 minuten song!!!!!????

 

[Christian_30]

na aber gefühle sind doch wohl weitaus komplexer als politik!

Das habe ich nirgendwo behauptet. Das ist eine Interpretation von dir, die ich so nicht unterschreiben würde.

 

[martinthomas]

echt???

das ist ein trauriges leben!...tut mir leid...wenn du sowas wie poltik als komplexer empfindest als deine gefühlswelt oder die deiner mitmenschen dann kratzt du nur an der oberfläche deines daseins.....

ich wünsche dir alles gute!!!!!!

 

[Christian_30]

Ich finde diesen Kommentar arrogant und anmaßend. Du kennst mich nicht. Und nur weil ich beim Vergleich zwischen der Komplexität von politischen Problemen (mehrere Ursachen, verschiedene Interessengruppen, nicht abschätzbare Konsequenzen von Lösungsversuchen) und Gefühlen (z.B. zwei Personen lieben sich und einer davon singt darüber, wie und warum er liebt) zu dem Ergebnis komme, dass ich pol. Probleme als komplexer betrachte, ziehst du hier auf überhebliche Art und Weise Rückschlüsse über mich. Das finde ich daneben.

 

[martinthomas]

Tut mir leid.Aber du musst schon mit der Logik deiner getroffenen Aussagen Leben!