Frequency Reponse

[krischkros]

Hallo Leute,
mir ist neulich ein Artikel auf die Füße gefallen. Es ging darum, warum bei jemanden innerhalb eines bestimmten Bands eine Art Mulde vorkommt. Daraufhin habe ich mir mal die Frequency Reponse von seinen Kopfhörern angeschaut und konnte feststellen, dass der Graph mit seiner Schilderung zusammenpasste.

Danach habe ich meine aktuellen HPs angeschaut und mir ist etwas aufgefallen..

Es lässt sich herauslesen, das ich um 50 Hz - 100 Hz Mulden wiedergegeben bekomme.. das gleiche auch um 4 kHz und 8 kHz... usw.

So, das wissen ist da.. nur was fange ich damit an? Wie kann ich diese Information zu meinem Vorteil nutzen?
Wie behandle ich die oben genannten Bereiche am besten? Gaine ich mehr drauf oder halte ich sie etwas transparenter? Könnte ja genau so um 10 Hz - 100 Hz mehr wegnehmen und im Bereich der Drops mehr draufklatschen.

Ich denke mit diesem Wissen kann ich mehr aus meinen HPs rausholen.

Analog dazu ist mir dieses Produkt aufgefallen. Ob ich es benötige weiß ich nicht, aber die Technik und die Idee dahinter hats mir doch sehr angetan. Hat jemand damit Erfahrung gemacht?
http://www.delamar.de/test/sonarworks-reference-3-testbericht/

 

[Saurus]

https://recording.de/threads/sonarworks-reference-3-headphone-plugin-59-40.206586/

 

[Synophon]

Sieben Themen weiter unten ...

 

[krischkros]

https://recording.de/threads/headphone-plugins-und-mischen-mit-kopfhoerern-bestandsaufnahme.207701

Ok gut, eine sehr gute Zusammenfassung für Punkt zwei, nur bleibt Punkt eins noch etwas auf der Strecke. Daher auch "Analog dazu".

 

[Synophon]

Wie kann ich diese Information zu meinem Vorteil nutzen?

Du kannst einfach mal mit einem EQ die Bassmulde ausgleichen und dann mit einem Low-Shelf alles unter 200 Hz absenken. Obenrum den 7 kHz Berg rausnehmen und mit einem High-Shelf bei 2 kHz anheben. Wenn es dir so besser gefällt, dann lass es so. Aber im Prinzip machen das die Korrektur-Plugins à la Sonarworks Reference genauso. Und zwar wesentlich besser.

Gruß
Marv

 

[krischkros]

Klingt also schon mal so das es wichtig sein könnte. Danke. Ich werde mir u. A. mal die Testversion beschaffen und mich selbst davon überzeugen. Aber ich sehe darin ein erhebliches Potential.

 

[m_tree]

Ich würde gar nix ausgleichen und den Kopfhörer so nehmen, wie er ist.

Wenn man genau weiß, wie Referenzen darauf klingen und man sich drauf eingehört hat, kann man auch damit mischen.
Trotzdem sollte man immer mal auf Boxen gegenchecken.

 

[krischkros]

Monitore sowieso, nur in einem Raum ohne Behandlung lügen sie dich an wenn der Raum übelste Resonanzen erzeugt.

Wenn man genau weiß, wie Referenzen darauf klingen und man sich drauf eingehört hat, kann man auch damit mischen.

Was meinst du damit? Einen Referenzmix nehmen und gegenhören? Diese Methode bringt mich eher raus.

 

[m_tree]

Nicht gegenhören, sondern "einhören". Also Referenzmixe nehmen und sie mit dem KH analysieren. Damit man eben weiß, wie die KHs klingen bzw. färben.
Das braucht halt ne Zeit.

Mit einem geschlossenen KH würd ich allerdings auch nicht mischen.
Momentan benutz ich primär nen AKG K712 zum Mischen, der ist offen.

 

[Saurus]

Ich würde gar nix ausgleichen und den Kopfhörer so nehmen, wie er ist...

Jepp. Erlerne Deine Wiedergabegeräte nenn ich das. Außerdem gleicht auch das Hirn schon etwas aus.

 

[krischkros]

Hm.. ich wollte mir eigentlich offene HPs kaufen, nur hat mich der ATH im Vergleich zum DT770 umgehauen.
Ich stelle zwar Unterschiede bezüglich Färbung fest, kann sie aber nicht zu meine Vorteil ausnutzen. Zwar haben alle HPs unterschiedliche Charakteristiken, wie man sie aber bewusst mit in den Mix einbezieht (das passiert bei mir lediglich unbewusst) ist für mich im Moment noch ein Rätsel. Das nervt mich langsam, bis ich mal einen schön ausgearbeiteten Mix bekomme wird es wohl noch viel länger dauern.. obwohl meine Rohmixe schon Potential hätten.

"Jepp. Erlerne Deine Wiedergabegeräte nenn ich das. Außerdem gleicht auch das Hirn schon etwas aus."
Deswegen nutze ich meine HPs jeden Tag in der Arbeit min. 8h damit ich mich etwas an den Klang gewöhne.. aber das alleine recht nicht aus.

"AKG K712"
Die wollte ich mir ursprünglich holen, aber ich war mir nicht sicher ob ich damit wirklich mischen kann (nach Testhören), verstärkt im Bereich Rap Hip Hop Trap etc

 

[Synophon]

Kopfhörer sind wie Schuhe: Je häufiger du sie benutzt, desto eher gewöhnst du dich an sie. Meinen DT-990 kenne ich mitlerweile auch in- und auswendig. Was mich persönlich von den Korrektur-Plugins abhält ist der Fakt, dass man sich dabei eigentlich an einen anderen Kopfhörer gewöhnt und somit von dem Plugin abhängig wird. Ich habe meinen Kopfhörer nicht durch Mixen kennengelernt, sondern durch Musikhören, YouTube, Filme, etc.

Das nervt mich langsam, bis ich mal einen schön ausgearbeiteten Mix bekomme wird es wohl noch viel länger dauern..

Ein guter Mix hängt nicht unbedingt von einem geraden Frequenzgang ab. Viel entscheidender ist deine Fähigkeit, dich anzupassen.

 

[m_tree]

"AKG K712"
Die wollte ich mir ursprünglich holen, aber ich war mir nicht sicher ob ich damit wirklich mischen kann (nach Testhören), verstärkt im Bereich Rap Hip Hop Trap etc

Mit dem wirst du definitiv besser mischen können als mit dem DT770.

Geschlossene KHs sind meistens für Monitoring ausgelegt. Offene Studio KHs dagegen explizit für Mixing und Mastering.

Der K712 ist auch seit einiger Zeit um 100€ günstiger, da kriegt man mittlerweile viel fürs Geld.
Also ich kann den echt empfehlen

 

[krischkros]

Klingt einleuchtend m_tree und Marvin.
Ich sollte offenen HPs mal ne Chance geben.

Und Marvin, deine Begründung kann ich vollkommen nachvollziehen. Ich kenne mittlerweile meine DTs auch recht gut, aber mein neues Paar nicht und ich werde mir immer unsicherer ob es falsch war geschlossene HPs fürs Mixen zu holen...

Ein guter Mix hängt nicht unbedingt von einem geraden Frequenzgang ab. Viel entscheidender ist deine Fähigkeit, dich anzupassen

Inwiefern anpassen?

 

[musicdevil]

Naja, wenn du mit KH mischst und die von vornherein schon ne nicht gerade günstiges Frequenzwiedergabe aufweisen, dann ist es sehr schwer das Pi mal Daumen mit dem Gehör auszugleichen. Deshalb wurde bis vor gar nicht langer Zeit auch kaum nur mit dem KH gemischt.
Nun ist es so, dass es Plugins gibt "Sonarworks" usw. die den ungünstigen Verlauf des KH ausgleichen können, weswegen du dich darum schon mal nicht mehr kümmern musst, da du weißt, dass das was du da hörst auch "Realität" ist, bzw. relativ unverfälscht.
Ich mische sehr oft nur noch mit den DT770 Pro, inklusive dem Sonarworks Plugin und eines für die Raumsimulation (Flux Hear), damit komme ich erstaunlich gut zurecht. Die K712 haben mir selbst nicht zugesagt, so ist das eben.

 

[m_tree]

Man kanns halt auch komplizierter machen als es ist.

Man muss sich auf jede Abhörumgebung einhören. Selbst wenn sie extrem neutral sein sollte - denn das ist man im Normalfall auch nicht gewöhnt.

Das mit der FG Begradigung ist IMO nix weiter als Geldschneiderei.

Sich auf nen KH einzuhören braucht halt Zeit und macht Arbeit. Sich nur damit berieseln zu lassen reicht nicht, man muss die Referenzen schon analysieren und genau checken, wie was klingt. Denn ein KH klingt halt nun mal nicht wie Monitor Boxen ... ist halt so.

Der DT770 färbt übrigens in der Realität mehr als auf dem FG zu sehen ist. Das Ding ist ne absolut schön färbende Hifi Badewanne und damit eigentlich total ungeeignet zum Mischen.
Kein Wunder, dass man dann auf die Idee kommt das mit aberwitzigem EQing auszugleichen.
EQs selbst färben den Sound übrigens auch noch.

 

[musicdevil]

Denn ein KH klingt halt nun mal nicht wie Monitor Boxen

Ist aber hier das Ziel...der KH soll die Monitore inklusive optimiertem Raum ersetzen, zumindest fast.
Beim DT770Pro redest du von der 250Ohm Variante, ich von der 80Ohm...Thema hatten wir irgendwie schon mal^^
Falls du die Möglichkeit hast, teste mal mein Setup, sollte mich wundern, wenn du nicht genauso erstaunt wärst wie ich es war.

 

[m_tree]

Ist aber hier das Ziel...der KH soll die Monitore inklusive optimiertem Raum ersetzen, zumindest fast.

Lustiges Märchen

Beim DT770Pro redest du von der 250Ohm Variante, ich von der 80Ohm...Thema hatten wir irgendwie schon mal^^

Die 80 Ohm Version ist vielleicht nicht so extrem, aber ist trotzdem nicht so gut zum Mischen geeignet wie ein offener KH.

 

[krischkros]

Welchen (hörbaren) Unterschied zieht die Impedanz mit sich? Kraft / Lautstärke?

Sind die 100€ es wert? (für Sonarworks)

 

[musicdevil]

aber ist trotzdem nicht so gut zum Mischen geeignet wie ein offener KH.

Wieso glaubst du das? Gerade der geschlossene KH schirmt doch schön von der Umwelt ab, so dass ich keine Umgebungsgeräusche (Störungen) wahrnehme und mich voll und ganz aufs mischen konzentrieren kann. Empfinde ich eher als Vorteil.
Der Tragekomfort ist bei den DT770Pro ja auch hervorragend, wenns mal bissel länger dauert.

Sind die 100€ es wert? (für Sonarworks)

Tipp, zieh dir die Demo und registriere dich...dann bekommst du bald massenhaft E-Mails mit Sonderangeboten, wo du das Teil sogar für 50% bekommst. Schade, hab meine Mails heut schon gelöscht, hab da jetzt leider keine Codes, oder Links. Kannst auch vorher testen ohne Einschränkungen, ich glaub 22 Tage lang.