Fragen zu Gesangs-Recording

  • Ersteller Mistermusic
  • Erstellt am
Mistermusic

Mistermusic

Registriert
23.11.05
Beiträge
75
Reaktionen
0
Punkte
90
Hallo zusammen

Ich bin was Voce-Recording anbelangt eher ein Anfänger, deshalb möchte ich euch gerne um ein par Tipps bitten.

Zum Eqipment: ich habe seit kurzem ein StudioProects C1 als Mic. Aufnehmen tu ich über eine Presonus Firebox. Als Software verwende ich Cubase LE.

Ich habe jetzt einige Tests gefahren und stosse auf folgende Probleme:

1) Laute wie „s“ und „z“ kommen extrem scharf daher
2) Das Mic nimmt sehr viel Umgebungsgeräusche auf (z.B. mein Atmen und sogar ganz leise das Signal vom Kopfhörer

Das Signal habe ich nun wie folgt bearbeitet:

Kompressor (Preset „Vocal“ aus der Classics-Serie)
Antares AutoTunes 4
[g=108]Hall[/g] (GlaceVerb)
Blue [g=52]Chorus[/g]

Ich glaube das ist schon alles in allem zuviel des Guten. Die Effekte bewirken, dass die Laute (siehe Problem 1) noch verstärkt werden. Und ich habe das Gefühl, es tönt als ob ich „in einer Kiste wäre“ – irgendwie nicht transparent. Ich verwende vor dem Mic noch einen Pop-Killer, hat das etwas damit zu tun?

Fragen über Fragen... Ich würde mich über ein par gute Ratschläge sehr freuen!

Wenn ihr noch genauere Infos braucht – kein Problem!!

Musikalische Grüsse

Thomas
 
das mit den umgebungsgeräuschen ist völlig normal. das atmen während des singens finde ich persönlich sogar sehr gut - wenn du das weg nimmst, klingt es einfach seltsam, weil man dieses atmen eben aus dem alltag gewöhnt ist.
nebengeräusche aus dem kopfhörer können allerdings zu einem problem werden. ein klick in leisen passagen schleicht sich verdammt schnell ein. da musst du halt mit der kopfhörerlautstärke und dem abstand zum mikro etwas experimentieren. alternativ: gute geschlossene kopfhörer kaufen.
viele andere nebengeräsche sind guten gewissens zu vernachlässigen. ein leises playback unter den vocals ist im mix nicht mehr hörbar. kritisch wirds erst, wenn du die rush hour von der autobahn nebenan mit drauf kriegst. da hilft dann wohl nur noch eine gesangskabine.

dass s und z laute etwas schärfer klingen, liegt wahrscheinlich zum großen teil an der höhenbetonung des mikros. allerdings würde ich zuallererst meine eigene aussprache dieser laute überdenken. wenn exzessives zischeln meine große leidenschaft ist, dann habe ich definitiv ein problem. versuche, diese laute etwas zu kontrollieren, sie weicher und stimmvoller zu singen. wenn du dann noch probleme damit hast, gibt es spezielle tools dagegen, die nennen sich [g=166]de-esser[/g] und sind eine spezielle art von kompressor. einfach mal ausprobieren, aber dabei bedenken, dass diese dinger ein feines händchen brauchen, um zu wirken und nicht gleichzeitig den gesamten sound zu zerschießen.

ich hoffe, das hat dir etwas geholfen.
 
wicvhtig ist auch die position des mikros im raum und wo du reinsingst bzw. mit welchem abstand. Da würde ich einfach mal alles ausprobieren um gerauszufinden wann es optimal klingt.
 
Das C1 ist höhenbetont und prädestiniert für starke Zischlaute ("S" und "Z" und kruscht). Das bekommst du bei dem Mikro kaum weg. Ein anderer Preamp könnte da ein wenig helfen, aber du hast ja die Firebox und willst jetzt nicht extra noch nen VTB1 holen denke ich.
Du kannst mal mit Mikrofonstellung rumprobieren. Das Mikro mal mit dem Kopf nach unten hängen und im leichten Winkel von dir weg gerichtet ausrichten. So dass du ganz leicht "an der Kapsel vorbei" singst - das könnte die Zischlaute ein wenig schwächer machen.
Ich kenne das Mikro sehr gut und auch die Zischlaut Probleme. Ganz weg bekommst die mit dem Mikro nie. Auf Dauer wäre in deinem Fall vielleicht ein neutraleres [g=116]Mikrofon[/g] angebracht - möchtest du ein wenig Geld ausgeben?
 
und ich dachte die SP-Mics werden hier immer so hoch gelobt!?

oder ist das jetzt nur das C1 das dieses Problem hat?! 8-/
 
oder ist das jetzt nur das C1 das dieses Problem hat?!

Nein. Das Problem haben so gut wie alle "China Mics". Ein T-Bone SC450 hat genauso unangenehme Zischlaute (zumindest bei mir gehabt) und ein MXL kommt da auch nicht deutlich besser in der Preisklasse.
Man muss halt damit umzugehen lernen. Umgang mit EQ und Deesser und natürlich Mikrofonaufstellung und Raumausnutzung können da gut zu beitragen. Mad nutzt ja auch ein C1 und klingt ganz gut, was er macht. Er weiss halt, wie er "sein Baby anfassen" muss.
 
ich spiele mit dem gedanken mir ein sE 2200A zuzulegen und das ist ja auch ein china-produkt.
weiss jemand ob das auch die S-Laute und Zisch-laute so stark betont?
 
Das SE2200A hatte ich auch schon da - klang für mich 1:1 wie ein C1 - also deutliche Unterschiede waren da nicht zu hören. Hängt aber immer vom Sänger ab. Bei manchen Sängern (und Songs) passen so höhenbetonte Mics sehr gut, bei manchen weniger. Für klassischen "ich rappe knallhart ins Mikro" HipHop fände ich so ein höhenbetontes Mic aber eher weniger geeignet. Soll ja voll und unten rum kräftig klingen die Stimme.
 
Was für einen Kopfhörer hast Du denn?

Falls Du es nicht schon machst, solltest Du eine geschlossene Variante
nehmen. Wie z.B. ein AKG 271 Studio oder ein [p=79]Beyerdynamic DT 770 PRO[/p].

Damit bekommt man das "bleed" vom Kopfhöher in das empfindliche
Kondensator-Mike recht gut in den Griff.

mfg Tobias
 
gesangstechnik üben? wie wär das?

mach einen bleistift hinter den plopschutz, dass killt die sssssss laute..
 
Na da hat's schon wirklich ein par gute Tipps dabei - danke!

Nur noch ein par Anmerkungen:

1) Mit den Umgebungsgeräuschen (Atmen etc) versuche ich mich abzufinden. Zugegebenermassen hört man das im Mix nicht mehr. Habt ihr schonmal das Röcheln von Nena auf ihren aktuellen Aufnahmen gehört? Also das ist ja schrecklich... ;-)

2) Ich arbeite im Studio mit Sennheiser Funk IN-Ear. Da ich als Sänger, Musiker und Soundheini in einer Person ständig in Bewegung bin, ist das im gegesatz zu einer kabelgebundenen Lösung sehr angenehm.

3) Ein (günstiger) Mic-Preamp wäre schon mal noch ne feine Sache. Den Preamp an der Firebox muss ich sehr weit auftreiben um ein vernünftiges Signal zu erhalten.

GruTho
 
zu 3) zum C1 würde ein VTB1 sehr gut passen. Gibts in jedem Online-Musikhaus und auch hier bei audio-workshop.de

zu 1) Umgebungsgeräusche haben wir alle - musst halt still stehen beim Einsingen;)
Wenns zu schlimm ist (wenn man Kaffeemaschinen und Rechner und sonstwas hört) kannst du dir langfristig überlegen, deinen Aufnahmeplatz irgendwie [g=107]schall[/g] zu dämmen. Beispiel: 2 Matratzen aufgestellt links und rechts, hinten dran ein Bücherregal - los gehts:)
"Ganz toll" kommen dann sogenannte "Stellwände" - das sind im Endeffekt Spanplatten mit Akustiknoppenschaum drauf, die dann "Ruhe" machen um dich herum und die du auch flexibel aufstellen kannst. Die ganz harten bauen sich dann ne Gesangskabine;)
 
bleistift und üben..
 
wie funktioniert das eigentlich mit dem bleistift? das fand ich schon immer seltsam...
 
Moin,

@taggi:
mach einen bleistift hinter den plopschutz, dass killt die sssssss laute..
Woher kennst du das denn? Ist doch eher aus meiner Generation? :D

PS: Nicht hintern Ploppschutz - direkt ans Mik



Frank
 
das mit dem bleistift hab ich auch schonmal getestet vor längerer zeit. hat 0,0 gebracht....das is wie "Spinat hat viel Eisen"......zumindest in meiner Welt:)
 
ahja, sowas in der richtung hatte ich schon vermutet ;)
allerdings, irgendwoher muss das ja kommen. vielleicht braucht man ne bestimtme bleistiftstärke, und du hast einfach die falsche benutzt?
;)
 
bleistift und üben..
genau, wobei Üben viel mehr bringt.
Beim Singen darauf achten, wo die bösen Stellen sind und die entsprechend vorsichtiger aussssprechen.
Ich denke, es sollte zumindest ein eckiger Stift sein (direkt ans Mic), an einem runden fließt der Impuls locker vorbei (weshalb man sich auch nicht hinter einer Litfaß-Säule vor Wind schützen kann :D)

Dieses leicht-am-Micro-vorbei-singen mag ich nicht, das verschlechtert, jedenfalls in meinen Ohren, den Sound.
Ansonsten natürlich Ploppschutz, gegen Klick und Co. geschlossene Kopfhörer, fehlende Atmer lassen die Aufnahme schnell merkwürdig unnatürlich klingen, [g=166]De-esser[/g] kann ich auch nicht leiden - viel lieber mach ich später zu laute Zischer einfach per Automation (oder mit nem Tool wie Melodyne) leiser...

Gruß,
Christian
 
tagi, bringt bei der der bleistifttrick was? ich war immer zu faul das auszuprobieren, ausserdem hat das gefell jez so angenehme höhen, dass da nix zischelt.

das SE empfand ich im kurztest auch als 1:1 C1... dieses wiederum ist obenrum wie bekannt sehr präsent. manche suchen diesen sound, manche hassen ihn. wenn man - wie ben geschrieben hat - weiß wie man damit umgehen muss kanns ok sein. ich kenn auch leute, die ihre veröffentlichten alben damit eingesungen haben, weil sie die präsenz als gut empfinden. ich setz es nur ein wenn die stimme dazu passt.

die umgebungsgeräusche hörst du natürlich über die kopfhörer viel stärker, da diese störanteile bzw. raum um 15db besser abbilden als lautsprecher (da wirds von den umgebungsgeräuschen verdeckt ;)) übersprechen lässt sich oftmals nicht vermeiden - aber hey, es gibt leute, die im regieraum auf der großen abhöre recorden und die sachen klingen dennoch delikat (björk,...)

eventuell den [g=108]hall[/g] ein wenig in den höhen bedämpfen. ein höhenreicher [g=108]hall[/g] bei höhenreichem mikro ist imho grausamst.

lg
flox
 
Besten Dank!

Da ich grad etwas investitionsfreudig bin :D hole ich mir heute Abend den VTB1 Preamp. Ebenfalls habe ich zwei Skripte geordert, Homerecording Basics und Voice Recording.

Ich werde euch auf dem laufenden halten...

Gruss

Thomas
 

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben