Frage zu Kompressor und EQ

[kiro]

Guten Morgen,

hatte ne kurze Nacht, vielleicht komm´ ich deswegen nicht weiter, folgendes Problem: Habe gestern den [g=118]Bass[/g] für ein Stück aufgenommen. Bearbeitung zunächst mal nur EQ (Cambridge) und Kompressor (LA2A). Nun fällt im Mix auf, dass bestimmte, einzelne Töne verschiedener Melodien sehr überbetont sind während andere im Mix dann völlig zu verschwinden scheinen.

-->Lösung Kompressor? Der müsste doch genau diese Ungleichheiten glätten, oder?

Meine Frage ist jetzt aber, wenn ich durch den EQ ein bestimmte [g=349]Frequenz[/g] leicht anhebe um dem [g=118]Bass[/g] mehr Durchsetzungskraft zu geben, wird dieser Effekt dann durch den Comp nicht aufgehoben, wenn der besagte überbetonte, sehr laute Ton genau in dem angehobenen Frequenzbereich liegt? Oder ist es vielleicht genau nicht so, ich habe nämlich den Eindruck, egal wie stark ich komprimiere, bestimmte Noten bleiben massiv lauter als andere.

Hoffe das war einigermaßen verständlich...

Danke schonmal.

 

[bassniac]

Kommt drauf an, ob der EQ vor oder hinter dem Kompressor sitzt. In Deinem Beispiel wärs dann sinnvoll nach dem Kompressor zu Eqen. (wenn man boosten will)

Grüße.

EDIT: Spezielles Problem [g=118]Bass[/g]: Wenn man zu schmalbandig anhebt, kann es gut passieren, dass man nur einzelne Noten lauter macht. Das kann man sich auch zu Nutze machen. Wie wärs damit die eine Note, die immer zu laut ist schmalbandig abzusenken? Dann kannste die ganze Spur lauter machen und der Sound wird fetter. (dann aber vorm Komp)

 

[bollich]

Wirkt der Kompressor evtl. frequenzselektiv? Benutzt du den Kompressor schon bei der Aufnahme, oder erst danach?

 

[HipHopMacher]

Das musst Du einfach mal so hinnehmen.
Ein A ist auf dem [g=118]Bass[/g] immer sehr gut zu hören,
während sich andere Töne weniger gut im
Mix durchsetzen.

 

[bassniac]

@Hiphopmacher:
Kann ich so nicht bestätigen. Ist bei meinen Bässen durchaus unterschiedlich.
Erschwerend kommt hinzu dass Saiten-Instrumente sogenannte Deadspots haben.
Das sind Töne die sich nicht durchsetzen werden, da der Obertonanteil nicht mit abgenommen wird (Flageolets direkt überm Pickup werden nicht abgebildet). Da hilft ein Lagenwechsel beim Spiel.

Grüße.

 

[bollich]

Du spielst auf die Deadspots an, die jedes Instrument hat, oder? - Da würde es ihm zumindest helfen extremer zu komprimieren.

 

[bassniac]

Ähm, nein, komprimieren kannst Du vergessen (Wenn mans ordentlich machen will). Wie gesagt, da hilft am besten ein Lagenwechsel.

 

[Wolfgang]

bassniac schrieb:
Wie gesagt, da hilft am besten ein Lagenwechsel.

Oder ein besserer [g=118]Bass[/g].

Baesse sollten immer baesser sein...

 

[bollich]

Bei meinen kurzen Wurstfingern hätte ich damit wohl das größere Problem.

 

[bassniac]

@Wolfgang
Selbst mein hochwertiger Jazzbass (US-Vintage-Serie) hat zwischen dem 10 und 13. Bund auf der G-Saite nen Deadspot. Mein Vorteil ist, dass ichs weiß.
Kennst Du Instrumente, die gänzlich keine Deadspots haben?

Grüße.

EDIT: Es gibt ne nette Wurstfinger-Übung. Täglich 20 Minuten und auch die tiefen Lagen werden einfach.

Folgende Fingersätze

1234 2341 3412 4123
1243 2314 3421 4132
1342 2413 3124 4231
1324 2431 3142 4213
1423 2134 3241 4312
1432 2143 3214 4321

Über alle Saiten jeweils im ersten, fünften und neunten Bund spielen (für Fortgeschrittene dann auch im 13.). Schön auf Click, am besten bei 80 in 8teln afangen und immer drauf achten daß es schön sauber klingt.

Grüße.

 

[bollich]

[g=365]Synthesizer[/g] und Sampler.

 

[kiro]

Danke für die Antworten.

EQ wird nach der Aufnahme benutzt. Ich denke es liegt doch am [g=118]Bass[/g], ist mir schon mehrfach aufgefallen, dass der recht unausgewogen ist in verschiedenen Tönen.

Ich werd´s mal mit geringerer Anhebung und stärkerer Kompression versuchen, zur Not dann auch mit Lautstärkeautomation. Außerdem werde ich den Komp dann mal vor den EQ schalten, <LOGISCH...> Oder eben Lagenwechsel, danke für den Tipp!

Das Problem ist halt, dass der Sound vom [g=118]Bass[/g] lebt, gerade was die Rhythmusfraktion angeht, beim Ton x klingt dann alles mit Drums und Gitarren druckvoll, bei Ton y fällt der Mix zusammen...

 

[Wolfgang]

bassniac schrieb:
Kennst Du Instrumente, die gänzlich keine Deadspots haben?

Keine gibt´s nicht aber wesentlich weniger ausgepraegt.

Music Man ist ein sehr guter und in letzter Zeit hab ich einen neuen Liebling: Dingwall.

 

[bassniac]

"Ich denke es liegt doch am [g=118]Bass[/g], ist mir schon mehrfach aufgefallen, dass der recht unausgewogen ist in verschiedenen Tönen."
Dann liegts eher am Bassisten, dazu aber oben genannte Übung.


EDIT:
Die Dingwalls sind aber fürs Vintageliebhaber-Auge ganz schön harte Kost.
Werde mal nen Sangberg antesten, weil ich was universelles für Proben und Gigs brauche.

 

[Wolfgang]

bassniac schrieb:
Die Dingwalls sind aber fürs Vintageliebhaber-Auge ganz schön harte Kost.

Wer einen guten Bassound haben will, muss leiden (und sich umstellen).

 

[richie]

Frage an alle, speziell auch an Wolfgang:

Würde in diesem Fall vielleicht ein dynamischer EQ vielleicht sogar helfen, indem ich die betreffenden Frequenzen bei Überbetonung einfach ein wenig absenke. (mittels Frequenztabelle)

Natürlich treten bei mir solche Probleme eher weniger auf, da ich meistens den [g=118]Bass[/g] aus einem Synth nehme, zumindestens ist mir das noch nicht so aufgefallen.

 

[lito]

Wolfgang schrieb:

bassniac schrieb:
Die Dingwalls sind aber fürs Vintageliebhaber-Auge ganz schön harte Kost.

Wer einen guten Bassound haben will, muss leiden (und sich umstellen).

oder sich einen Sadowsky zulegen !

 

[JayT]

Hi,

Ich finde das "Problem" nicht so außergewöhnlich.
Muss nicht gleich ein schlechter Bassist mit einem schlechten [g=118]Bass[/g] und [g=182]Amp[/g] sein.

Man kann das "dynamisch" mittels Multiband-Kompressor, oder einfach mit dem EQ (störende [g=349]Frequenz[/g] schmalbandig rausnehmen) lösen.

Letzteres senkt die [g=349]Frequenz[/g] auch für nicht dröhnende Töne ab.
Kann gut sein, wenn es sich um eine Resonanz (frequenzabhängige Rückkopplung, stehende Welle im Aufnahmeraum,...) handelt und der Bereich generell zum "Dröhnen" neigt.

Wenn es aber sehr stark vom gespielten Ton abhängt, kann ein Multibandkompressor, ein dynamischer EQ oder einfach ein "normaler" Kompressor mit Eqtem Sidechain helfen.

Letzeres mache ich gerne, weil das beim LiquidMix [g=8]Plugin[/g] schnell eingestellt ist. Damit ist der Kompressor nur etwas empfindlicher bei dem dröhnenden Ton, verhält sich sonst aber normal.

Technisch herausstechende Ressonanzen (die nicht nur stören oder laut wirken) sollte man vor dem Kompressor mittels EQ rausnehmen.
Die können nämlich die Arbeitsweise vom Kompressor stark beeinflussen.
Merkt man, wenn der Kompressor bei nicht sehr starker Gainreduction sofort schon unmusikalisch klingt und an "unmöglichen" Stellen pumpt.

Für das Einfügen in den Mix und für den Sound-Charakter usw... verwendet man den EQ in der Regel eher nach dem Komrpessor. Das ist feiner, weil man am EQ doch auch im Nachhinein immer wieder was nachjustiert.
Dadurch verändert sich aber die Ausgangs-Lautstärke hinter dem EQ immer leicht und würde jedesmal ein Nachjustieren vom Kompressor bedeuten.

lg. JayT.

 

[kiro]

Klasse Antwort, Danke!

Mit Euren Tipps wird das schon

 

[gincool]

wie wärs mit bisschen handarbeit ? einfach kurz vor den transienten schneiden (lassen) und dann per hand ([g=105]gain[/g]) so hinziehn dass die waveforms halbwegsgleich groß sind (für alle faulen geht auch [g=34]normalisieren[/g] auf -3db oder so) danach kann man immer noch mim eq und kompressor ans werk.
der vorteil ist aber einfach dass man den kompressor dezenter einstellen kann weil man nämlich nicht irgendwo was plattbügeln muss und auch beim eq brauch man keine -12db absenkungen für einzelne töne machen sondern kann den [g=118]bass[/g] als ganzes "charakterisieren"!