First Person Stimme

[sts]

Wen du etwas sagst, dann hört es sich in dem Moment für dich anders an, als wenn man das Gesprochene mitschneidet und dir die Aufnahme dann vorspielt.

Ja, weil Du Deine eigene Stimme sowohl über die Luftleitung als auch über die Knochenleitung hörst. Die Aufnahme "hört" nur die Luftleitung. Du müsstest also die Luftleitung ausschließen und nur das hörbar machen, was über die Knochenleitung übertragen wird. Dürfte schwierig werden. Kannst ja mal einen Hörgeräteakustiker fragen, wo man da ansetzen sollte. Vielleicht mit einem Knochenleitungshörgerät.

Einfacher, aber wahrscheinlich auch zielführend: Halte Dir die Ohren zu, sprich was, merke Dir, wie das klingt, und versuche das mit einem EQ zu simulieren.

Vielleicht gibt's auch einen Mittelohr-Eliminator als VST-Plugin.

Oder ich hab auch alles falsch verstanden...

 

[cherry50]

Dafür gibt es doch zahreiche Möglichkeiten, die auch immer vom Thema abhängen.

Voraussetzung ist eine natürlich vollklingende leicht sonore Stimme mit etwas weichem Timbre bei Männern. Das hört man meistens auch so bei Rundfunk Sprechern.
Die ganze Ausprache und das retorische Talent spielen eine große Rolle.

Wenn man erst anfangen muß die Stimme zu verbiegen und lesen zu lernen , bis da ein bisschen Wohlklang erreicht wird, sollte man es gleich sein lassen.

Dann kann mit mit Räumen arbeiten, so das der eigene Monolog ganz dicht aber nicht aufdringlich an das Ohr dringt. Es wirkt somit persönlicher.

Alles andere je nach Szene bekommt auch seine eigene Umgebung je nach Art des Geschehens.

Draußen, Drinnen von rechts, links, mittig, nah, fern usw.

So würde ich das machen, und habe ich es schon desöfteren so gemacht.

LG Cherry50

 

[smehlsson]

ich würde wohl zum einen die stimme normal mischen, als würde sie ein anderer hören (incl raum) und dann eine trockene version darüberpacken, die keinen raumanteil und kaum höhen hat und die resonanzen verstärken.

zumindest habe ich den eindruck, dass von dem teil, der über den körper übertragen wird, die resonanzen die hauptrolle spielen.

die atemgeräusche sollten wohl auch 'ne rolle spielen. mund- und nasenatmung klingen unterschiedlich. schluckgeräusche, räuspern usw dürften dem eindruck 'mittendrin zu sein' wohl auch helfen.


abseits davon:
ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass man einen realistischen eindruck vermitteln kann. selbst bei einer guten umsetzung würde es mich nicht wundern, wenn es ganz einfach zu ungewohnt für den hörer ist.

interessante idee!

 

[der_julian]

Zu dem Schluss bin ich auch gekommen.

Extern: unbearbeitet + Rauminformation.
Intern: hören wo es resoniert und diese Bereiche krass featuren, sowie Höhen Großzügig dämpfen.

Das mit den Atemgeräuschen ist ein guter Punkt, danke.
Ein leichtes Schmatzen wenn man den Mund öffnet könnte den Eindruck auch verstärken.
Wenn man mal ganz genau drauf achtet kommt da ne Menge Noise zusammen.
Danke erstmal bis hierhin!

Sounddesign muss nicht realistisch sein, es muss nur die passende Atmosphäre schaffen