Fertigen Song mit Effekt belegen ist das sinnvoll?

[NOK]

Hallo liebe Musikgemeinde......
Habe mich schon eine ganze Weile gefragt ob die glatten Songs im Radio etc. noch mit einem Effekt auf der ganzen Summe des Songs belegt werden.( Raum, Ambiance etc.)
Habe es selbst schon ausprobiert und finde das der Sound des Songs in der Dynamic irgendwie nicht mehr so durchsetzungsfähig ist wie ohne Effekt. Ich denke wenn man zB:einen Roomhall / reverb auf die Summe packt dann kicken die Drums nicht und alles andere rückt üblicher weise auch nach hinten.(ABER NUR DEZENT EINGESETZT VERSTEHT SICH)
Ich kann mich da auch irren, schwirrt mir aber schon ne ganze Zeit im Kopf herum.
Hoffe ihr könnt mir da weiter helfen.

LG NOK

 

[Mike3000]

Hall kommt im Radiosender usw. nicht mehr drauf, wohl aber Dynmaikbearbeitung und evtl. auch Stereoverbreiterung.

Es gab allerdings mal Hifi-Anlagen mit eigenem Hall ...die sind dann aber wieder schnell ausgestorben.

 

[AUDI0N]

NOK schrieb in #1:
Habe mich schon eine ganze Weile gefragt ob die glatten Songs im Radio etc. noch mit einem Effekt auf der ganzen Summe des Songs belegt werden.

glatt, ja - und plattgebügelt. Das trifft es wohl eher.
Meiner Meinung nach ist es bei dieser miserablen Qualität die einem da um die Ohren gehauen
wird nicht noch mehr erforderlich zusätzliche veschlimmbesserer draufzuhauen.
Das Material ist durchweg gleich schlecht. Da brüllt die leise Violine genau so laut wie der restliche Brei in einer Lautheit durch das Du es lieber vorziehst 'ne CD reinzuknallen als sich diesen Muzak anzuhören.
Als Nebenbei-Berieselung zur Arbeit mehr nicht.

 

[DeNto1]

Hmm... Ja da müssen wir uns und die ganzen Spinner "mein Album ist das lauteste" an die eigene Nase fassen! Die Songs sind schon extrem laut gemastert und dann wird's im Schrott Radio nochmals platt gemacht, wobei ich mir von keinem richtigen Künstler vorstellen kann das er unbedingt im Radio gespielt werden will... Naja je nachdem welchen Sender man hört. Ich bin ernsthaft am überlegen ob ich vll besser mein Album um 1 dB leiser Mastern lasse denn je besser mein gehör wird desto mehr geht mir der ganze Wurstsalat auf die Nerven!

Grüße

 

[NOK]

Schön das ihr alle über Lautheit sprecht.
Das ganze mit dem Radio war nur ein Beispiel, meine Frage war ja ob man die Summe mit Effekten belegen oder besser ob man das kann und mit welchen.
Den ganzen anderen Salat weiß ich ja.
Deswegen glatte Songs. 8)

 

[musicdevil]

Dir scheint es ja vorwiegend um Reverb zu gehen, obwohl du von "Fertigen Song mit Effekt belegen" redest.
Ein "fertiger Song" ist fertig und "fertig" heißt dann auch "fertig", inklusive Mastering.
Da wird natürlich anschließend dann nix mehr an Effekten drauf gemacht, höchstens vom DJ

ABER vor dem Mastering, in der Mixingphase gibts natürlich diverse FX auch auf der Summe.
Compressoren, Equalizer usw., je nach Notwendigkeit und Belieben, wobei wir dann ja auch schon stückweit im Mastering drin stecken.

Einen zusätzlichen Reverb kann man auch auf die Summe legen (vor/während dem Mastering, also BEVOR der Song dann auch wirklich fertig ist ).
Dieser sehr dezent eingesetzte und sehr hochwertige Reverb kann den ganzen Mix nochmal zusätzlich zusammenschweißen. Ganz wie man mag, also immer im Sinne von "ist es dem Song dienlich ja/nein"....kann sein, muss nicht, abhängig vom jeweiligen Musikstil.

 

[LM18]

Masteringreverb kann schon mal ein Thema sein, wenn auch kein riesiges.

Wenn du schaust, wie subtil zum Teil die Eingriffe sein können und dann trotzdem sich die winzigen Vorteile im fertigen Produkt kumulieren können, wird klar, das der Baustein "Masteringreverb" für sich alleine gar nicht so hörbar sein muss.

Ich sage jetzt "Masteringreverb" um einen Namen dafür zu haben.

Ich mache das öfter, aber es ist weniger ein Nachhall, sondern geht eher in Richtung ER-Cluster und kann etwas mehr Tiefe oder Komplexität einbringen.
Kann, muss aber nicht.
Gelegentlich muss man sich wieder von er Idee trennen, insbesondere wenn man danach noch Dampf macht und der Kompressor schmiert

Es ist keine radikale Maßnahme, wie zum Beispiel das Umzwingen eines Frequenzganges mit einem EQ.

Ausser vielleicht beim Nacharbeiten einer zu trockenen Orchesteraufnahme, wo man vielleicht mit einem TC-6000, Lexicon 960er oder einem Yardstick und ähnlichen Kalibern nachtonmeistert

 

[LM18]

Hier ein Beispiel für ein Masteringreverb wie ich es verwende.
Hier etwas reichhaltiger zugemischt um es etwas deutlicher darzustellen.

Snippet 1 ist as is, Snippet 2 ist zusätzlich mit einem Cluster zugemischt: